Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.705: Josef Staber

Der Soldat Josef Staber wurde am 23.09.1893 in Berbling geboren, einem Stadtteil der bayerischen Stadt Bad Aibling, und war der Sohn eines Landwirts (Zachbauerssohn). Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 26.06.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren während der Schlacht um Verdun laut Sterbebild in Folge einer Verschüttung durch einen Granattreffer beim Fort Thiaumont.

Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Staber berichtet die Regimentsgeschichte des 20. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Der 26. Juni, wie der 25., ein trüber, regnerischer Tag, brachte wohl starkes Zerstörungsfeuer der feindlichen Artillerie, aber keinen Angriff. Zur Ausfüllung der Lücke zwischen dem I. und III. Bataillon wurde die 12. Kompanie dem I. Bataillon unterstellt und von diesem in die Batterie b. nördlich Punkt 820 vorgezogen. Kaum hatte sich die Kompanie in der auch stark mit Verwundeten (hauptsächlich Franzosen) belegten Batterie einigermaßen zurechtgefunden, als sie der Franzose in Brand schoss. Gewaltige Feuersäulen stiegen aus ihr hoch, eine Explusion folgte der anderen. Die Kompanie vermochte sich zum Teil wohl noch zu retten. Immerhin sind 39 Mann in den Flammen elend umgekommen. Viele andere hatten schwere Brandwunden erlitten. Wohl sandte der Kommandeur des III. Bataillons die 9. Kompanie, in Rettungstrupps aufgelöst, vor, aber sie vermochte dem lichterloh brennenden Objekt nicht beizukommen. Der Brand dauerte noch bis zum Mittag des folgenden Tages. Leutnant der Reserve Bode, der damals die 12. Kompanie führte, vertrat in einem längeren anschaulichen Bericht die Ansicht, dass die Batterie vom Feinde zur Sprengung vorbereitet war und die Sprengladung durch Zeitzünder zur Detonantion gebracht wurde.

Josef Staber ist also wahrscheinlich nicht bei einer Schüttung gefallen, sondern elendig in einem Betonunterstand verbrannt. Ein furchtbarer Tod! Vermutlich wollte man der Familie ersparen, die grausamen Details des Todes ihres Bruders, Sohns zu erfahren, und gab einen sanfteren Tod an.

Offiziell ist die Grablage von Josef Staber unbekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass seine Gebeine, wenn sie geborgen wurden, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville beigesetzt wurden, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Unteroffizier Johann Archinger, gefallen am 26.06.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Hosef Weinmüller, gefallen am 26.06.1916 bei Thiaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Gefreiter Johann Willibald, gefallen am 26.06.1916 bei Thiaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Balthasar Adam, gefallen am 26.06.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Staber
Rückseite des Sterbebildes von Josef Staber

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.703: Sebastian Hamberger

Der Soldat Sebastian Hamberger wurde am 15.05.1891 in Au bei Bad Aibling in Bayern geboren und lebte in Willing, einem Ortsteil von Bad Aibling. Im Ersten Weltkrieg diente er als Reservist in der 12. Kompanie des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 14.11.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Oituz am Ojtozpass in Rumänien während eines Sturmangriffs.

Über den Todestag und die Todesumstände von Sebastian Hamberger berichtet die Regimentsgeschichte des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Am 14.11. 5.45 Uhr machte sich der Regimentsstab unter Führung von zwei Kroaten, die kein Wort Deutsch sprachen und wie sich nachträglich herausstellte, den beabsichtigten Weg selbst noch nie gegangen waren, auf den Marsch. – Nachdem noch am Parkplatz II./Reserve-Infanterie-Regiment 19 begrüßt worden, gings bei leichtem Regen und sehr starkem Wind auf steilem, steinigen Weg hinauf in die dunklen, von zahlreichen Wassern durchtosten Waldungen.

Nach fünfstündigem Steigen, vorbei an mehreren Armierungs-Kompanien, einer Feldbatterie und an den weit ausgedehnten Stellungen der 1. Kavallerie-Truppen-Division – 7. Husaren (Kaiser Wilhelm) und der kroatischen 5./27. – war 11.30 Uhr vormittags das Finanzwach-Haus bei 1.041 Metern erreicht, woselbst dem dort liegenden Stab V./27 kroatisch und dem Regiment die ganz überraschende aber desto hocherfreuliche Kunde wurde: „III./R. 19 (Hauptmann Schierlinger) hat im Verein mit Teilen des ungarischen Infanterie-Regiment 82 (Hauptmann Richter) heute früh Leany mezö Pontia genommen und bisher 3 Offiziere, 66 Mann und zwei feindliche Maschinengewehre eingebracht“. So ermutigend nun auch diese Siegesbotschaft und so freundlich auch das Entgegenkommen des Führers vom kombinierten kroatischen Bataillon V./27, Hauptmann Pazmann, war, so waren doch die Verhältnisse, unter denen der regimentsstab leben und arbeiten musste, nichts weniger als erquicklich. Vor dem Finanzwachhaus dichtester Nebel, Regen unsäglicher Schmutz, im Finanzhaus nur ein etwas größerer Raum, darinnen aber nicht weniger als 7 dem Bataillonsstab zugeteilte kroatische Offiziere und beim eigenen Regimentsstab nicht weniger als 6, dazu die vollauf berechtigten, aber ständigen Klagen des seit 30.10.1916 III./R.19 zugeteilten stellvertretenden Regimentsarztes, Dr. Fellerer, dass die schon 7 Uhr vormittags angeforderten leichten Wagen zum Abtransport Schwerverwundeter noch nicht eingetroffen seien, dass mit Ausnahme einer kleinen Waschküche auch der kleinste Raum zum Bergen der zahlreich eingelieferten Verwundeten fehle; dazu ein ganzes Gewirr von Anordnungen der vorgesetzten Stellen in deutschen und kroatischen Telefongesprächen und nicht zuletzt der nochmalige befehl der 71. Infanterie-Truppen-Division, dass morgen unbedingt der Runcul wegzunehmen sei, mit einem Bataillon, das selbst totmüde und in Schmutz, Nebel und Nässe beim Finanzwachhaus eingertoffen war und von da noch bergauf, bergab über 7 Kilometer bis zu der ihm weltfremden Gegend des Runcul mr. hatte. Wenne es auch zu weit ginge, näher auszuführen, wie Adjutant Wagner, Stabsarzt Dr. Fellerer, Pater Rupert Mayer, Maschinengewehr-Oberleutnant der Reserve Reim und Ordonannz-Offizier Leutnant der Reserve Ruf zusammenarbeiteten, Ordnung in den ganzen Betrieb und namentlich in den Nachschub unud Abtransport zu bringen, und so die Lage von Stab, der Truppe und namentlich all den Verwundeten und Gefangenen zu bessern, so sei doch hier schon erwähnt, dass der Angriff auf den Runcul mr. nicht schon morgen, sondern, allerdings nach gründlicher Vorbereitung und sehr wertvoller Beratung durch den Kommandeur k. u. k. ung. Infanterie-Regiment 82, Oberstleutnant Paphazi, und dessen Bataillonsführer, Hauptmann Richter, erst in den Morgenstunden des 16.11. von II./R. 19 (Major der Reserve Ruschel) durchgeführt wurde und glänzend gelang. Unvergesslich wird uns bleiben, wie dem kroatischen Kommandeur dabei gleichsam die Haare zu Berg standen vor Staunen, dass es in der deutschen Armee möglich war, gegen die sofortige Durchführung eines gegebenen Befehls Vernunftsgründe geltend zu machen. „Denn bei uns, bemerkte er, gibts kein Gewimmer, was befohlen ist, geschieht und wenn dabei auch alles zugrunde geht.“.

Man begrub Sebastian Hamberger auf einem Feldfriedhof bei Leangmezöpongja am Ojtozpass.

Sterbebild von Sebastian Hamberger
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Hamberger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.669: Augustin Rauner („Ranner“)

Der Soldat Augustin Rauner (Schreibfehler auf Sterbebild) stammte aus Willing, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Bad Aibling, und war der Sohn eines Mühlbesitzers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 8. Kompanie des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 22.12.1915 (Volksbund: 21.12.1915) fiel er im Alter von 24 Jahren am Hilsenfirst in den Vogesen durch einen Schrapnelltreffer.

Man begrub Augustin Rauner auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.

Sterbebild von Augustin Ranner
Rückseite des Sterbebildes von Augustin Ranner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 311: Quirin Zehetmair

Der Infanterist Quirin Zehetmair stammte aus Bad Aibling und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 27.01.1916 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Landersbach bei Metzeral.

Das Grab von Quirin Zehetmair befindet sich auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach, Block 3, Grab 181.

Seine Heimatgemeinde Bad Aibling gedenkt noch heute Quirin Zehetmair auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/bad_aibling_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Quirin Zehetmair
Rückseite des Sterbebildes von Quirin Zehetmair

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 187: Franz Waldleitner

Der Bauerssohn Franz Waldleitner wurde am 24.11.1894 geboren, stammte aus Heinrichsdorf, heute ein Ortsteil von Bad Aibling, und gehörte als Soldat im Ersten Weltkrieg zur 11. Kompanie des 2. Infanterie-Regiments. Nach 15-monatigem Kriegseinsatz wurde er am 11.02.1917 durch einen Kopfschuss im Alter von 23 Jahren getötet.

Begraben wurde Franz Waldleitner auf dem Soldatenfriedhof St. MihielBlock 1 Grab 461.