Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.039: Xaver Fellinger

Der Soldat Xaver Fellinger stammte aus Geisling, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Pfatter, und war der Sohn eines Mühlbesitzers. Im Ersten Weltkrieg diente er als Ersatz-Reservist im 10. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment bzw. laut Verlustliste in der 1. Kompanie des Rekruten-Depots der 1. Reserve-Division. Am 10.05.1915 fiel er im Alter von 30 Jahren bei Neuville – St. Vaast.

Über den Todestag von Xaver Fellinger berichtet die Regimentsgeschichte des 1^0. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Am 10.05. wurden die dem 10. Reserve-Infanterie-Regiment unterstehenden Truppen in eine Kampfgruppe Hitzler (vom Nordrand von Neuville bis zum Hohlweg Neuville – La Targette) und eine Kampfgruppe Brunner (von hier bis Neuville-Ost einschließlich) geschieden.

Für den 10.05. vormittags war ein Angriff geplant, dessen Ausführung erst noch befohlen werden sollte. Ihm aber kam 8.45 Uhr vormittags ein heftiger feindlicher Angriff zuvor, der sich insbesondere gegen Neuville-Ost richtete und nach langwierigen Kämpfen erst 12.15 nachmittags abgeschlagen war.

Da ein Divisionsbefehl von 12.15 Uhr nachmittags den Abschnitt Saemmer auf die Ortschaft Neuville beschränkte, bezog der Regimentsstab die frühere Abschnittsbefehlsstelle am Hohlweg Neuville – Souchez. Dieser Divisionsbefehl ordnete einen Angriff auf La Targette und Neuville-Süd an. Der Angriff sollte unmittelbar auf die Artillerievorbereitung folgen, die jedoch zeitlich gar nicht festgelegt war. Auf Antrag des Oberst Saemmer wurde für sie die Zeit von 6.00 Uhr bis 7.00 Uhr, der Beginn des Angriffs auf 7.00 Uhr nachmittags festgesetzt. Aber schon 6.00 Uhr nachmittags erfolgte ein äußerst heftiger feindlicher Angriff, der noch fünfmal wiederholt wurde, aber jedesmal unter großen Verlusten zusammenbrach.

7.00 Uhr nachmittags begann der eigene Angriff, Gruppe Hitzler auf La Targette und nördlich, Gruppe Brunner auf Neuville-Süd. Die Gruppe Hitzler darng ungefähr 100 Meter vor, wurde dann aber in beiden Flanken so heftig beschossen, dass sie bei Anbruch der Dunkelheit in die Hohlwegstellung zurückgehen musste.

Die Gruppe Brunner hatte nur in der Mitte geringen erfolg, an beiden Flügeln blieb er ihr versagt. Der Häuserkampf deuerte die ganze Nacht hindurch fort.

20 Gefangene gehörten dem 143. Linien-Infanterie-Regiment und dem 1. Turko-Regiment an.

Verluste: Gefallenen: 20 Mann; verwundet: 3 Offiziere, 138 Mann; vermisst 49 Mann.

Die ganze Nacht vom 10./11. hindurch lag heftiges feindliches Feuer auf Neuville, den Annäherungswegen und der Straße La Folie – Neuville. Es hilt auch am 11. den ganzen Tag an und steigerte sich von 1.00 Uhr bis 3.00 Uhr nachmittags zu ungeheurer Heftigkeit. Dazu kam noch das Feuer von mindestens sechs schweren Minenwerfern, das nur von einem mittleren Minenwerfer mit beschränkter Schußzahl erwidert werden konnte.“

Die Lages des Grabes von Xaver Fellinger ist unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Leutnant August Brandt, gefallen am 09.05.1915 bei Neuville – St. Vaast, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Oberleutnant Leonhard Eberhardt, gefallen am 09.05.1915 bei Neuville – St. Vaast, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Leutnant Konrad Jena, gefallen am 09.05.1915 bei La Targette, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Hauptmann Albert Leimbach, gefallen am 09.05.1915 bei Neuville – St. Vaast, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Xaver Fellinger
Rückseite des Sterbebildes von Xaver Fellinger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.032: Joseph Wankerl

Der Soldat Joseph Wankerl stammte aus Griesau, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Pfatter, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. Kompanie des 1. bayerischen Pionier-Regiments. Am 23.04.1916 fiel er im Alter von 32 Jahren während der Schlacht an der Somme bei der Beschießung von Flaucourt in Nordfrankreich durch einen Granatschuss.

Offiziell ist für Joseph Wankerl keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem rund 10 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof Vermandovillers begraben wurde, wenn man seinen Leichnam auf dem Schlachtfeld barg. Ansonsten ruhen seine Gebeine noch heute auf dem Schlachtfeld.

Sterbebild von Joseph Wankerl
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Wankerl