Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.399: Georg Stocker

Der Soldat Georg Stocker stammte aus Sonnering, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Höslwang, und war der Sohn eines Brunnenmachers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 2. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914 fiel er während der Schlacht in Lothringen im Alter von 24 Jahren bei Saarburg (französisch: Sarrebourg) in Lothringen.

Über den Todestag und die Todesumstände von Georg Stocker berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Infanterie-Regiments:

„20.08.1914 3.30 Uhr morgens Regiment rückt in den Wald östlich Görlingen (wie am vorhergegangenen Tage). Ab 6 Uhr vormittags Angriff des I. bayerischen Reserve-Korps rechts und des XIV. Armee-Korps links. Der Befehl zum eigenen Angriff wird sehnlichst erwartet.

8 Uhr vormittags Regiment wird in Richtung Wasserreservoir bei Rieding Nord vorgezogen. Ab 9.30 Uhr vormittags Bereitstellung des Regiments am Nordostabhang des Tinkelberges, I. und II. Bataillon in vorderer Linie, III. Bataillon hinter der Mitte. Front gegen Saarburg. Angriffsziel Rebenberg südöstlich Saarburg. Feindlicher Flieger kreist über der Bereitstellung, bald darauf schlagen die ersten Granaten im Regiment ein.

11 Uhr vormittags wird zum Angriff angetreten. Mit Überschreiten der Höhe setzt starkes feindliches Artilleriefeuer ein, doch unaufhaltsam wie auf dem Exerzierplatz eilt das Regiment entfaltet in den Grund.

11.15 Uhr vormittags wird der Bahnhof Rieding genommen und werden die ersten Gefangenen gemacht.

12 Uhr mittags ist Klein-Eich erstürmt. Feindliche Maschinengewehre im Siechhaus, in kaserne und Friedhof Saarburg verursachen schwere Verluste.

1.30 Uhr nachmittags ist die Straße Siechhaus – Bühl erreicht. Als Munitionsmangel eintritt, fährt der Führer des Patronenwagens der 5. Kompanie, Landwehrmann Deininger, im Galopp bis in die vorderste Linie, wofür er das Eiserne Kreuz erhielt.

2.30 Uhr nachmittags wird die Maschinengewehrkompanie eingesetzt, in kurzem sind die feindlichen Maschinengewehre zum Schweigen gebracht. Eigene schwere Artillerie bereitet durch ihr Feuer auf Kaserne, Friedhof und Rebenberg den weiteren Angriff vor.

5.15 Uhr nachmittags Antreten zum Sturm auf den Rebenberg, der 5.45 Uhr nachmittags in unserem Besitz ist. Der Feind erschüttert durch die Wucht des Angriffs, zieht sich in wilder Flucht in südwestlicher Richtung zurück. Eine weitere Verfolgung über den Rebenberg hinaus war verboten.

Bald nach 6 Uhr abends setzte heftiges Artilleriefeuer auf den Rebenberg ein. 7 Uhr abends kurzer, aber heftiger Häuserkampf des Infanterie-Leib-Regiments in Saarburg, in den auch Teile des Regiments eingreifen.

8 Uhr abends nach kurzem, starken Artilleriefeuer französischer Gegenstoß der 11 Uhr nachts abgewiesen ist.

Getreu seiner Tradition hat das Regiment mit unvergleichlicher Tapferkeit gekämpft und einen herrlichen Sieg errungen“

Am gleichen Tag und bei den gleichen Kämpfen fiel Florian Huber, ein Regimentskamerad von Georg Stocker, den ich bereits am 10.12.2024 vorgestellt habe.

Man begrub Georg Stocker auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab.

Sterbebild von Georg Stocker
Rückseite des Sterbebildes von Georg Stocker

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.845: Heinrich Kopfinger

Der Gefreite Heinrich Kopfinger stammte aus Neukirchen am Inn, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Neuburg am Inn, und war Aushilfspostbote. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914 fiel er im Rahmen der Schlacht in Lothringen während eines Gefechtes bei Saarburg (französisch: Saarebourg) und Saaraltdorf (französisch: Sarraltroff).

Man begrub Heinrich Kopfinger auf dem Soldatenfriedhof Sarraltroff in einem Massengrab.

Sterbebild von Heinrich Kopfinger
Rückseite des Sterbebildes von Heinrich Kopfinger

Der theoretische Weg von Heinrich Kopfinger von seinem Geburtsort zu seinem Sterbeort und Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.790: Josef Vordermayer

Der Soldat Josef Vordermayer (Verlustliste: Vordermeyer) stammte aus Ribing (Schreibfehler auf Sterbebild), einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kirchanschöring, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914 fiel er im Alter von 30 Jahren währen der Schlacht bei Saarburg (französisch Sarrebourg) ⇒ Schlacht um Lothringen.

Über seinen Sterbebtag berichtet die Regiementsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

20.08.1914 In der Nacht wurde die 1. Reserve-Brigade auf der Straße MittersheimFinstingen gesammelt. I. Bataillon bildete die Vorhut, das Regiment befand sich am Anfang des Gros. In der Bambachschneuse vormarschierend, überschritt die Spitze um 5.00 Uhr vormittags die Eisenbahnlinie. Bei Annäherung an das Schleusenwirtshaus am Saarkohlenkanal an der Straße St. Johann von Bassel – Bisping erhielt die Spitze starkes Feuer. Trotz Einsatzes der 2., 3. und 4. Kompanie nordöstlich und südlich der Straße um 6.00 Uhr vormittags konnte der Kanal nicht überschritten werden. Die auf 30 Meter am Feind liegenden Kompanien litten unter dem Feuer der feindlichen Baumschützen und der Besatzungen der Häuser, da nur geringe Deckung vorhanden war. Auch der Einsatz der 1. Kompanie am rechten Flügel und der M.G.-Kompanie südlich der Straße brachte keinen Erfolg. Schon nach 6.00 Uhr vormittags wurde das ganze Regiment eingesetzt: III. Bataillon nordöstlich des I. Bataillons mit dem Befehl, auf einer der nächsten nordöstlich gelegenen Schleusen überzugehen und den Feind von Norden her anzugreifen, II. Bataillon wurde hinter dem linken Flügel bereitgestellt. 1. Artillerie-Zug nahm das Schleusenwirtshaus unter Feuer.

Um 8.00 Uhr vormittags lag starkes Feuer auf der Bambachschneuse, 2. Pionier-Sprengwagen gingen in die Luft und verursachten eine Panik unter dem Gefechtstross. Um 9.00 Uhr vormittags verstummte das Feuer. Vom Reserve-Infanterie-Regiment 2, das als Brigadereserve hinter dem linken Flügel des Regiments stand, wurden noch 4 M.G. eingesetzt. Die Verluste in der Front forderten Auffrischung, so dass um 10.45 Uhr vormittags nur mehr 5. Kompanie und 1/2 6. Kompanie als Reserven des Regiments vorhanden waren. So drohte schon der Kampf zum Stehen zu kommen, als es dem III. Bataillon gelang, durch Fällen von Bäumen und Herstellung eines Laufsteges in heftigstem feindlichen Infanteriefeuer den Übergang über den Kanal nordöstlich des Schleusenwirtshauses zu erzwingen und nun mit Teilen der 1. und 4. Kompanie und des Reserve-Infanterie-Regiments 12 um 1.00 Uhr nachmittags von Norden her den feindlichen Flügel aufzurollen und das Schleusenwirtshaus zu stürmen. Daraufhin wurde sofort die 5. Kompanie zur Verfolgung angesetzt, der sich Teile des III./Reserve-Infanterie-Regiment 1 und Reserve-Infanterie-Regiment 12 anschlossen. Die übrigen Bataillone wurden gesammelt und konnten wegen der starken Verluste sich noch nicht an der Verfolgung beteiligen. Die Verfolgungskolonne konnte mit dem Feind nicht mehr Fühlung gewinnen. Artillerie war nicht zur Stelle, so dass dem zurückflutenden Gegner nur mehr geringe Verluste beigebracht werden konnten. Um 4.00 Uhr nachmittags war das Regiment am Westrand des Waldes versammelt, 1 Zug nach Bisping vorgeschoben, um den Ort in Besitz zu nehmen. Bei Einbruch der Dunkelheit bezog das Regiment bei Bisping Biwak, I. Bataillon sicherte in Linie DisselingenFreiburgRodt.“

Offiziell ist für Josef Vordermayer keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Bisping beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Leutnant Friedrich Medicus, gefallen am 20.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bisping in Grab 10;
  • Landwehrmann Johann Walcher, gefallen am 20.08.1914 bei St. Johann von Bassel, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bisping in einem Massengrab;
  • Reservist Johann Hogger, gefallen am 20.08.1914 bei St. Johann von Bassel, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bisping in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Vordermayer
Rückseite des Sterbebildes von Josef Vordermayer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.045: Ludwig Winklmair (richtig: Winklmaier)

Der Reservist Ludwig Winklmair (Schreibfehler auf Sterbebild – richtig: Winklmaier) stammte aus Halfing und war zuletzt wohnhaft in Neubau. Er war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 5. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Saarburg in Lothringen (Frankreich).

Man begrub Ludwig Winklmair auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab.

Sterbebild von Ludwig Winklmair
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Winklmair

Der theoretische Weg von Ludwig Winklmair von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 75 : Markus Maier

Markus Maier wurde 1890 in Freiham als Sohn eines Landwirts geboren, heute ein Ortsteil von München. Er diente im Ersten Weltkrieg als Landwehrmann in der 3. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914, also gleich zu Beginn des Krieges, fiel er in Sarrebourg (deutsch: Saarburg) im Alter von 24 Jahren.

Über den Todestag von Markus Maier berichtet die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Das Regiment bricht aus seiner Stellung zum befohlenen Angriff vor, der in musterhafter Ordnung durchgeführt wird. II. und III. Bataillon, letzteres am rechten Flügel am Waldsaum, dem sich auch die tapfere 3. Kompanie Hauptmann Uhrig, anschließt, finden im Vorgehen starken Widerstand und werden in heiße, aber überall erfolgreiche Teilgefechte verwickelt. Das Regiment erreicht im Angriff den hochgelegenen Friedhof von Saarburg und nächtigt dortselbst. Die Verluste waren erträglich.“

Erträglich für wen? Für die Familie von Markus Maier? Wohl kaum. Er war tot.

Die Gebeine von Markus Maier ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde (heute München) gedenkt noch heute Markus Maier auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/m-schwabing_st_sylvester_wk1u2_bay.htm

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Der theoretische Weg von Markus Maier von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab: