Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.548: Adolf Hofmann

Der Soldat Adolf Hofmann stammte aus Lichtenberg Naila in Bayern und war Bankbeamter. Im Ersten Weltkrieg diente er als Unteroffizier der Reserve in der 4. Kompanie des 2. badischen Grenadier-Regiment Nr. 110. Am 20.08.1914 fiel er bei der Erstürmung der Höhen von Bruderdorf (französisch: Brouderdorff)

Über den Todestag und die Todesumstände von Adolf Hofmann berichtet die Regimentsgeschichte des 2. badischen Grenadier-Regiments Nr. 110:

„Und dann brach der 20. August an, wiederum ein Tag in der Geschichte des Regiments, reich an Opfern, aber auch reich an Ehren, der Tag von Brudersdorf. Schon um 5 Uhr morgens wurde das Artilleriefeuer von halb links vorwärts her wieder hörbar, bald danach gegen 5 1/2 Uhr morgens auch Infanteriefeuer aus der Gegend Hommert – Wachenberg. Inzwischen war uns bekannt geworden, dass es heute zum Angriff vorwärts gehen solle. Um 7 Uhr morgens gab der Brigadekommandeur Befehl zum Vorgehen. Um 7.45 Uhr vormittags wurde der Vormarsch angetreten. Im Verbande der Brigade folgte das Regiment im Gros dem Leibgrenadier-Regiment 109. Die Marschrichtung ging über Arzweiler (französisch: Arzviller) auf Niederweiler(französisch: Niderviller). Nach öfterem Halt war um 10 Uhr vormittags Forsthaus Glasematten erreicht., Hier sahen wir zum erstenmal, wie die Franzosen gehaust hatten. Zerschlagene Möbel, aufgerissene Schubladen und Schränke, deren Inhalt auf dem Boden zerstreut war, gröbste Verschmutzungen waren ihre Spuren. Von hier aus sollte im weiteren Vorgehen unsere 55. Brigade Anschluss an die links vorgehende 56. Brigade halten. Sie entfaltete sich, wobei Grenadier-Regiment 109 links vorwärts ging, Grenadier-Regiment 110 geradeaus blieb. Da erhielten wir plötzlich im freien Gelände Artilleriefeuer, gegen das wir erst Deckung erhielten, als wir durch den vorliegenden Wald der feindlichen Sicht entzogen wurden. Trotzdem sich die Bataillone und Kompanien in kleine Ziele auseinander gezogen hatten, konnten Verluste nicht vermieden werden. Eine Schrapnellkugel hatte auch den sich durch sein unerschrockenes Beispiel stets auszeichnenden Vizefeldwebel Reibel der 10. Kompanie außer Gefecht gesetzt. In der Ferne sahen wir zurückgehende Infanteriekolonnen; leider gelang es den zwischen uns auffahrenden Batterien des Feldartillerie-Regiments 14 nicht mehr, diese zu fassen.

Nach etwa einstündigem Halt ging es gegen 12.30 Uhr nachmittags weiter durch den Wald in der allgemeinen Richtung Bruderdorf. Das III. Bataillon ist vorn, ihm folgt das I., dann das II. Bataillon. III. sollte vorläufig nicht über den Südrand des Waldes hinausgehen. Als das III. Bataillon sich am Waldrande zeigte, schlug ihm plötzlich von der gegenüberliegenden, zwischen Wald und Bruderdorf liegenden Höhe 306 lebhaftes Feuer entgegen, das sich bald zu größter Heftigkeit steigerte. Sofort traten beim III./110. empfindliche Verluste ein, die noch stärker beim dahinter befindlichen I. Bataillon durch die über das III. Bataillon hinweggehenden Geschosse waren. Die Franzosen schossen zu hoch. Noch konnte der tapfere, treffliche Kommandant des I. Bataillons, Oberstleutnant Ernst Moritz von Arndt, ein Enkel seines berühmten Großvaters, die Entfaltung seines Bataillons befehlen, seine Kompanien rechts neben das III. Bataillon in die vordere Linie setzen, als ihn ein feindliches Geschoss in die Brust traf. Nach Karlsruhe ins Lazarett gebracht, erlag er nach einigen Wochen seiner schweren Verletzung. Nach einem Jahr hatte seine Gattin auch den Verlust des einzigen Sohnes zu beklagen. Das II. Bataillon mit den Maschinengewehren wurde durch den Regimentskommandeur nach dem Südosteingang von Niederweiler gewiesen, um hier zum schrägen Angriff gegen den dem I. und II. Batallon gegenüberstehenden Feind bereitzustehen. Ein beim Regimentskommandeur befindlicher Artillerieoffizier wurde nach Glasematten zurückgeschickt, um von dort Batterien in beschleunigter Gangart heranzuholen, die erst hier vorwärts des Waldgeländes in Wirkung treten konnte. Da es zu lange dauerte, galoppierte auch Oberleutnant Ruland, der Regimentsadjutant, dorthin, um die Artillerie so schnell wie möglich heranzuholen. So war immerhin noch eine für das weitere Vordringen günstige Entfaltung und Entwicklung des Regiments geglückt. Aber die Schwierigkeit diese Bewegungen, die, wie erwähnt, nicht ohne beträchtliche Verluste in einer Entferung von weniger als 1.000 Meter vom Feinde ausgeführt wurden, war groß. Fortgesetzt fegten die feindlichen Geschossgarben, vermischt mit absplitternden Baumästen, zu denen sich bald die über uns zerspringenden Schrappnells gesellten, durch den Wald. Hatte die Nahaufklärung versagt? Wieder waren wir um eine Kriegserfahrung reicher geworden. Bei Friedensübungen wären wir schwerlich in eine solche missliche Lage gekommen, und auch hier verließ man sich wohl auf die Manövererfahrung, dass wir an der Straße Niederweiler – Oberweiler längst die Meldung der Kavallerie gehabt hätten, wenn die Höhe 306 diesseits Bruderdorf vom Gegner besetzt sei. Unsere wackeren 5. Jäger zu Pferd, denen es nie an Schneid fehlte, hatten vollauf ihre Schuldigkeit getan. Aber wie schwer ist es für den aufklärenden Reiter, nahe genug an den Feind heranzukommen. Entweder ist er sehr bald Beute eines feindlichen Schützen, oder der Feind entzieht sich seinem Blick, wenn es zu weit abbleibt, worin der Franzose, wie wir schon in den vorausgegangenen Gefechtstagen gemerkt hatten, große Geschicklichkeit zeigte. Mehr und mehr zeigte uns der Krieg, wie angesichts der dauernd gesteigerten Waffenwirkung sich die Aufklärung durch Kavalleriepatrouillen immer mehr erschwerte, sich mehr und mehr dem Aufgabengebiet der Kavallerie entzog und den Fliegern zufiel. Wie sehr uns hier die Nähe des Feindes überraschte, zeigt das Abenteuer des Regimentsstabes und des Stabes des II. Bataillons, die nach Niederweiler vorauseilten und dort in das Feuer französischer Schützen gerieten, die sich in den dortigen Häusern eingenistet hatten. Alles bis zum Kommandeur herauf blieb nichts übrig, als sich hinzuwerfen und selbst das Gewehr zur Hand zu nehmen. Hätten die Franzosen später geschossen, wäre wohl niemand mit dem Leben davongekommen. So ging die Sache mit der leichten Verwundung eines Meldreiters und zweier Radfahrer noch glimpflich ab. Vor dem herankommenden II. Bataillon räumten die Franzosen – es mögen nur Gefechtspatrouillen gewesen sein – das Dorf. Inzwischen – es war 1.30 Uhr nachmittags geworden – hatte sich ein lebhaftes Infanteriegefecht entwickelt, bei dem unsere ruhig zielenden Grenadiere bald die Oberhand gewannen, in das auch mit Schrägfeuer die von Niederweiler aus vorgehenden Kompanien des II. Bataillons und hauptsächlich auch die Maschinengewehre eingriffen. Unter diesem Drucke räumte der Gegner die Höhe 306 und wich in das etwas tiefer gelegene Bruderdorf zurück. Ihm nach drängte alles auf die Höhe 306, wo es zum erneuten heftigen Kampfe gegen den Nordrand von Bruderdorf verteidigenden Gegner kam. Aber nicht konnte die Hundertzehner in ihrem Vordringen aufhalten. Schon war es schwer festzustellen, wie die Reihenfolge der Kompanien in vorderer Linie war. Vielfach waren Schützenzüge dort eingeschoben, wo sich Lücken zeigten. Es waren ja alles Kaisergrenadiere, die zusammen gehörten. Jeder Kompanieführer, jeder Zugführer raffte einen Teil der vorderen Linie unter seinen Befehl zusammen; einer richtete den anderen auf, wenn das Stöhnen der Verwundeten, das Krachen der zahlreich einschlagenden Artilleriegeschosse die Nerven bis aufs Höchste anspannte, sie zu zerreißen drohte. So mancher brave Gefreite und Grenadier war den Kameraden ein Beispiel von Ruhe und Tapferkeit. Unerschütterlich war der Drang nach vorwärts. „Auf, marsch, marsch!“, dieses Kommando allein konnte uns aus der Hölle auf der Höhe 306 befreien. Und es wurde gegeben. Von wem zuerst? Die Hornisten bliesen „Rasch vorwärts!“, die Tambours schlugen den Sturmmarsch. Hauptmann der Reserve Sepp fiel vor seiner 10. Kompanie, Leutnant von Oppelns-Bronikowski wurde tödlich verwundet. Mit Hurra ging es ins Dorf, Bruderdorf war um 3.30 Uhr nachmittags unser, weit voran auf dem äußersten rechten Flügel die 6. Kompanie unter Leutnant Schede (Hans Georg). Beim Herausbrechen aus dem westlichen Dorfrand fielen der Führer der 6. Kompanie, Leutnant Schede (Hans Georg) (Hans Georg Schede aus Freiburg im Breisgau, gefallen am 21.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in Block 1, Grab 389), und sein Offizier, Leutnant Lamey, fast gleichzeitig. Überall sah man, wie die Franzosen zurückgingen, unbeschossen von den vorstürmenden Unsrigen, aber noch ein Ziel für unsere Maschinengewehre. Bei Erreichung des Dorfrandes fanden wir keinen wehrfähigen Gegner mehr vor. An zahllosen Toten und Verwundeten vorbei drangen wir in das Innere und bis zum jenseitigen Rand vor. Viele Häuser, auch das Dach der Kirche, standen in Flammen. Das große Zifferblatt der Kirchenuhr lag auf der Straße. Von Südwesten her war das Bataillon Hertzberg der Leibgrenadiere mit in das Dorf gedrungen. Nun galt es, zunächst wieder Ordnung zu schaffen, die Verbände wieder herzustellen. Besonders am linken Flügel waren die Hundertneuner und Hundertzehner stark durcheinander gekommen, sogar Teile des Regiments 111, die wohl von ihrem weiter links stehenden Regiment abgekommen waren, hatten sich unserem Vordringen angeschlossen. Sie blieben mehrere Tage bei uns und nahmen an unseren Kämpfen teil. Auf dem rechten Flügel war inzwischen Anschluss gewonnen an Infanterie-Regiment 113, das linke Flügelregiment der 29. Division, die auf Schneckenbusch vorgegangen war. II./110 sammelte sich im östlichen, III./110 im westlichen Teil, I./110 in der Mitte von Bruderdorf. Mit berechtigtem Stolz durften wir uns unseres Sieges erfreuen; aber ohne kostbares Blut war er nicht erkauft. So mancher brave Grenadier wurde beim Sammeln auf seinem Platze vermisst, tot oder verwundet lag er auf dem gefechtsfeld. Von Offizieren waren Hauptmann der Reserve Sepp, die Leutnants Schede (Hans Georg), von Oppeln-Bronikowski und Lamey gefallen; Oberstleutnant von Arndt, Oberleutnant Winterer, Leutnant Hallström, Leutnant der Reserve Schick, Hoffmann, Becker, Morkel, Feldwebelleutnant Quentin verwundet. Von Arndt erlag am 05.09.1914 seiner Verwundung.

Aber es sollte uns der Aufenthalt in Bruderdorf vom Feinde noch strittig gemacht werden. Bis zum Abend schlugen feindliche Artilleriegeschosse ein, krepierten über den Dorfgassen französische Schrapnells. Weitere Verlusten konnten wir uns zwar durch dichtes Heranstellen an die Häuser und in den Kellern entziehen. Immerhin war der Eindruck so stark, dass hier und da Vorschläge zur Räumung des Dorfes laut wurden, denen natürlich nicht stattgegeben werden konnte.

Um so überraschender kam uns daher der Befehl, dass die Brigade geschlossen nördlich Höhe 306 biwakieren werde, das Regiment dorthin zurückkehren solle. Nur widerstrebend und nach Ausspruch der Bitte, in Bruderdorf bleiben zu dürfen, musste der Befehl ausgeführt werden.

Das Regiment verbrachte die Nacht in dem durch brennende Gehöfte des Dorfes erleuchteten Biwak dicht nördlich Niederweiler. Stabsarzt Dr. Meßmer hatte den Verbandplatz in Niederweiler eingerichtet. Er berichtet darüber in seinem Tagebuch: „Ich ritt zum Dorf Niederweiler und suchte die Schule und später die Kirche zur Verwundetenlagerstätte aus. Der Bürgermeister und der Pfarrer waren sehr entgegenkommend. Alle Verwundeten, die zum Teil noch bis spät in die Nacht auf dem Gefechtsfelde aufgelesen wurden, wurden versorgt. Dr. Heimann hatte inzwischen für Leutnant Hallström, der an der Schulter verwundet eingeliefert wurde, ein Zimmer mit Bett aufgetrieben. Auch Stabsarzt Luckow und Assistenzarzt Knieper fanden sich ein.“

Offiziell ist für Adolf Hofmann keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass seine Gebeine anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle beigesetzt wurden, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Gefreiter August Götz, gefallen am 20.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab;
  • Reservist Friedrich Rätz, gefallen am 19.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab;
  • Reservist Friedrich Becker, gefallen am 20.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab;
  • Grenadier Peter Flick, gefallen am 20.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab;
  • Gefreiter Heinrich Rippert, gefallen am 19.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab.

 

Todesanzeige von Adolf Hofmann
Sterbebild von Adolf Hofmann

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.399: Georg Stocker

Der Soldat Georg Stocker stammte aus Sonnering, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Höslwang, und war der Sohn eines Brunnenmachers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 2. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914 fiel er während der Schlacht in Lothringen im Alter von 24 Jahren bei Saarburg (französisch: Sarrebourg) in Lothringen.

Über den Todestag und die Todesumstände von Georg Stocker berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Infanterie-Regiments:

„20.08.1914 3.30 Uhr morgens Regiment rückt in den Wald östlich Görlingen (wie am vorhergegangenen Tage). Ab 6 Uhr vormittags Angriff des I. bayerischen Reserve-Korps rechts und des XIV. Armee-Korps links. Der Befehl zum eigenen Angriff wird sehnlichst erwartet.

8 Uhr vormittags Regiment wird in Richtung Wasserreservoir bei Rieding Nord vorgezogen. Ab 9.30 Uhr vormittags Bereitstellung des Regiments am Nordostabhang des Tinkelberges, I. und II. Bataillon in vorderer Linie, III. Bataillon hinter der Mitte. Front gegen Saarburg. Angriffsziel Rebenberg südöstlich Saarburg. Feindlicher Flieger kreist über der Bereitstellung, bald darauf schlagen die ersten Granaten im Regiment ein.

11 Uhr vormittags wird zum Angriff angetreten. Mit Überschreiten der Höhe setzt starkes feindliches Artilleriefeuer ein, doch unaufhaltsam wie auf dem Exerzierplatz eilt das Regiment entfaltet in den Grund.

11.15 Uhr vormittags wird der Bahnhof Rieding genommen und werden die ersten Gefangenen gemacht.

12 Uhr mittags ist Klein-Eich erstürmt. Feindliche Maschinengewehre im Siechhaus, in kaserne und Friedhof Saarburg verursachen schwere Verluste.

1.30 Uhr nachmittags ist die Straße Siechhaus – Bühl erreicht. Als Munitionsmangel eintritt, fährt der Führer des Patronenwagens der 5. Kompanie, Landwehrmann Deininger, im Galopp bis in die vorderste Linie, wofür er das Eiserne Kreuz erhielt.

2.30 Uhr nachmittags wird die Maschinengewehrkompanie eingesetzt, in kurzem sind die feindlichen Maschinengewehre zum Schweigen gebracht. Eigene schwere Artillerie bereitet durch ihr Feuer auf Kaserne, Friedhof und Rebenberg den weiteren Angriff vor.

5.15 Uhr nachmittags Antreten zum Sturm auf den Rebenberg, der 5.45 Uhr nachmittags in unserem Besitz ist. Der Feind erschüttert durch die Wucht des Angriffs, zieht sich in wilder Flucht in südwestlicher Richtung zurück. Eine weitere Verfolgung über den Rebenberg hinaus war verboten.

Bald nach 6 Uhr abends setzte heftiges Artilleriefeuer auf den Rebenberg ein. 7 Uhr abends kurzer, aber heftiger Häuserkampf des Infanterie-Leib-Regiments in Saarburg, in den auch Teile des Regiments eingreifen.

8 Uhr abends nach kurzem, starken Artilleriefeuer französischer Gegenstoß der 11 Uhr nachts abgewiesen ist.

Getreu seiner Tradition hat das Regiment mit unvergleichlicher Tapferkeit gekämpft und einen herrlichen Sieg errungen“

Am gleichen Tag und bei den gleichen Kämpfen fiel Florian Huber, ein Regimentskamerad von Georg Stocker, den ich bereits am 10.12.2024 vorgestellt habe.

Man begrub Georg Stocker auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab.

Sterbebild von Georg Stocker
Rückseite des Sterbebildes von Georg Stocker

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.397: Florian Huber

Der Soldat Florian Huber stammte aus Bergen und war Holzarbeiter. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 11. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Görlingen während der Schlacht in Lothringen.

Über den Todestag und die Todesumstände von Florian Huber berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Infanterie-Regiments:

„20.08.1914 3.30 Uhr morgens Regiment rückt in den Wald östlich Görlingen (wie am vorhergegangenen Tage). Ab 6 Uhr vormittags Angriff des I. bayerischen Reserve-Korps rechts und des XIV. Armee-Korps links. Der Befehl zum eigenen Angriff wird sehnlichst erwartet.

8 Uhr vormittags Regiment wird in Richtung Wasserreservoir bei Rieding Nord vorgezogen. Ab 9.30 Uhr vormittags Bereitstellung des Regiments am Nordostabhang des Tinkelberges, I. und II. Bataillon in vorderer Linie, III. Bataillon hinter der Mitte. Front gegen Saarburg. Angriffsziel Rebenberg südöstlich Saarburg. Feindlicher Flieger kreist über der Bereitstellung, bald darauf schlagen die ersten Granaten im Regiment ein.

11 Uhr vormittags wird zum Angriff angetreten. Mit Überschreiten der Höhe setzt starkes feindliches Artilleriefeuer ein, doch unaufhaltsam wie auf dem Exerzierplatz eilt das Regiment entfaltet in den Grund.

11.15 Uhr vormittags wird der Bahnhof Rieding genommen und werden die ersten Gefangenen gemacht.

12 Uhr mittags ist Klein-Eich erstürmt. Feindliche Maschinengewehre im Siechhaus, in kaserne und Friedhof Saarburg verursachen schwere Verluste.

1.30 Uhr nachmittags ist die Straße Siechhaus – Bühl erreicht. Als Munitionsmangel eintritt, fährt der Führer des Patronenwagens der 5. Kompanie, Landwehrmann Deininger, im Galopp bis in die vorderste Linie, wofür er das Eiserne Kreuz erhielt.

2.30 Uhr nachmittags wird die Maschinengewehrkompanie eingesetzt, in kurzem sind die feindlichen Maschinengewehre zum Schweigen gebracht. Eigene schwere Artillerie bereitet durch ihr Feuer auf Kaserne, Friedhof und Rebenberg den weiteren Angriff vor.

5.15 Uhr nachmittags Antreten zum Sturm auf den Rebenberg, der 5.45 Uhr nachmittags in unserem Besitz ist. Der Feind erschüttert durch die Wucht des Angriffs, zieht sich in wilder Flucht in südwestlicher Richtung zurück. Eine weitere Verfolgung über den Rebenberg hinaus war verboten.

Bald nach 6 Uhr abends setzte heftiges Artilleriefeuer auf den Rebenberg ein. 7 Uhr abends kurzer, aber heftiger Häuserkampf des Infanterie-Leib-Regiments in Saarburg, in den auch Teile des Regiments eingreifen.

8 Uhr abends nach kurzem, starken Artilleriefeuer französischer Gegenstoß der 11 Uhr nachts abgewiesen ist.

Getreu seiner Tradition hat das Regiment mit unvergleichlicher Tapferkeit gekämpft und einen herrlichen Sieg errungen“

Man begrub Florian Huber auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab.

Sterbebild von Florian Huber
Rückseite des Sterbebildes von Florian Huber

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.223: Anton Gsinn

Anton Gsinn stammte aus Reicherting Emertsham, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tacherting, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren während der Schlacht in Lothringen bei Görlingen (französisch: Gœrlingen).

Offiziell ist für Anton Gsinn keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem rund 40 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof Lafrimbolle begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Hauptmann Philipp Correck, gefallen am 20.08.1914 bei Saarburg, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in Block 1, Grab 833;
  • Leutnant Robert Fasbender, gefallen am 20.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in Block 1, Grab 835;
  • Fähnrich Oskar Schmitt, gefallen am 20.08.1914 bei Saarburg, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab;
  • Fähnrich Johann Beigel, gefallen am 20.08.1914 bei Saarburg, begraben auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Anton Gsinn
Rückseite des Sterbebildes von Anton Gsinn

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.135: Anton Hofer

Der Soldat Anton Hofer stammte aus Hofisen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Mettenheim, und war Kleinbauer. Im Ersten Weltkrieg  diente er als Armierungssoldat in der 2. Kompanie des 14. bayerischen Armierungs-Bataillons. Am 18.02.1917 verstarb er im Alter von 43 Jahren im Lazarett Saarburg (Lothringen).

Man begrub Anton Hofer auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in Block 1, Grab 820.

Sterbebild von Anton Hofer
Rückseite des Sterbebildes von Anton Hofer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.769: Georg Aigner

Der Armierungssoldat Georg Aigner wurde am 16.04.1873 in Kattenberg geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Arnstorf, und war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg diente er in einem Landsturm-Bataillon. Am 14.02.1917 verstarb er im Alter von 43 Jahren im Lazarett Saarburg nach 8 tägiger schwere Krankheit.

Man begrub Georg Aigner auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in Block 1, Grab 845.

Sterbebild von Georg Aigner
Rückseite des Sterbebildes von Georg Aigner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.278: Franz Xaver Eder

Franz Xaver Eder wurde am 13.06.1897 in der bayerischen Gemeinde Unterneukirchen geboren und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Soldat in der 2. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 09.04.1918 fiel er nach 23 Monaten Kriegsdienst (bei der 10. bayerischen Sanitäts-Kompanie) im Alter von 21 Jahren bei Embermenil, Remabois und Elfringen (französisch: Avricourt).

Über den Todestag und die Todesumstände von Franz Xaver Eder berichtet die Regimentsgeschichte des 16. bayerischen Infanterie-Regiments:

„In der Nacht vom 8. zum 9.4. führte das I. Bataillon unter persönlicher Leitung des Divisionskommandeurs einen Erkundungsvorstoß gegen die sogenannte „Betonhöhe“ mit starken Kräften durch. Die dem Angriff gesteckten Ziele wurden erreicht, der Feind war aber wieder ausgewichen. Er hielt sein Vorfeld mit Streifkommandos besetzt, die zwar kampfkräftig genug waren, Patrouillen abzuwehren, aber doch von so geringer Stärke, dass sie größeren Unternehmungen sich leicht entziehen konnten. Durch Feuer aus Maschinengewehren, die Wechselstellungen bezogen, und durch Leuchtzeichen von den verschiedensten Punkten suchte er eine stärkere Besatzung vorzutäuschen. Der Versuch, dem Gegner Gefangene abzunehmen, kostete dem Bataillon 15 Tote und 53 Verwundete, drei Mann wurden vermisst. Mit selbstloser Hingabe waren die Tage nach dem Unternehmen am Werke, die Vermissten zu suchen. Ihrem Opfermut gelang es, wenigstens die Leichen zu bergen.“

Man begrub Franz Xaver Eder auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in Block 1, Grab 343.

Sterbebild von Franz Xaver Eder
Rückseite des Sterbebildes von Franz Xaver Eder

Der theoretische Weg von Franz Xaver Eder von seinem Geburtsort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.100: Max Poetsch

Der Unteroffizier Max Poetsch wurde am 10.08.1897 in Schollbrunn in Bayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 5. Kompanie des 16. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Militär-Verdienst-Kreuz 3. Klasse mit Kreuz und Schwertern ausgezeichnet. Am 03.05.1918 fiel er im Alter von 20 Jahren während der Stellungekämpfe bei Avricourt bei Rixingen (französisch: Réchicourt-le-Château) in Lothringen (Frankreich).

Über den Todestag und die Todesumstände gibt es eine kleine Notiz in der Regimentsgeschichte des 16. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Ohne Verluste drangen die (deutschen) Sturmtrupps in die Stellung ein und hielten sie bis zum 30.04. morgens, zu welchem Zeitpunkt sie mit Absicht wieder geräumt wurde. Der Gegner schien der Meinung gewesen zu sein, dass der dauernde Besitz der Gräben angestrebt wird, und leitete am 03.05. 5 Uhr früh mit stärkstem Artilleriefeuer einen Gegenstoß ein; er machte einen Luftstoß, seine Infanterie wurde durch das deutsche Sperrfeuer gefasst und erlitt schwere Verluste“

Max Poetsch wurde auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab beerdigt.

Sterbebild von Max Poetsch
Rückseite des Sterbebildes von Max Poetsch

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.072: Franz Xaver Stauner

Franz Xaver Stauner stammte aus Seubersdorf in der Oberpfalz und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Fußartillerie-Batterie 374. Nach schwerer Verwundung verstarb er nach dreistündigem Leiden in einem Lazarett in Rixingen (Lothringen)

Man begrub Franz Xaver Stauner auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab.

Sterbebild von Franz Xaver Stauner
Rückseite des Sterbebildes von Franz Xaver Stauner

Der theoretische Weg von Franz Xaver Stauner von seinem Geburtsort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.045: Ludwig Winklmair (richtig: Winklmaier)

Der Reservist Ludwig Winklmair (Schreibfehler auf Sterbebild – richtig: Winklmaier) stammte aus Halfing und war zuletzt wohnhaft in Neubau. Er war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 5. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Saarburg in Lothringen (Frankreich).

Man begrub Ludwig Winklmair auf dem Soldatenfriedhof Lafrimbolle in einem Massengrab.

Sterbebild von Ludwig Winklmair
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Winklmair

Der theoretische Weg von Ludwig Winklmair von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab: