Der Soldat Johann Gschwendtner stammte aus Oberachau einem Ortsteil der Gemeinde Fischbachau, und war der Sohn eines Sägewerksbesitzers. Im Ersten Weltkrieg diente er als Reservist in der 1. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 27.08.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren während des Gefechts in den Vogesen bei Ménil-sur-Belvitte in Frankreich.
Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Gschwendtner berichtet die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Der gegner hat uns nun auf ein Gefechtsfeld gezogen, das in der Nähe seiner Sperrfestungslinie gelegen, von ihm wie ein Artillerieschießplatz vorbereitet ist. Die Folge dieses uns ungünstigen Umstandes sollte schon am Morgen unsere Maschinengewehr-Kompanie zu fühlen bekommen. Sie wurde von einem feindlichen Feuerüberfall gepackt, verlor fast die Hälfte ihrer Mannschaften und Pferde und ihren braven Führer, Hauptmann Weglin, der zu Tode verwundet war. Am Nachmittag dieses Tages erging erneuter Angriffsbefehl zum Vorgehen in südwestlicher Richtung, linker Flügel allgemeine Richtung gegen Anglemont. Das Regiment geht in prächtiger Haltung und in ausgezeichneter Ordnung vor. Die Verluste sind erträglich, leider fällt auch unser braver junger Leutnant Better. Am Abend sind die Gefechtsziele erreicht, I. Bataillon ist in Bois de la Conche eingedrungen, in dem sich noch Waldgefechte abspielen. Die Nacht lässt es rätlich erscheinen, die in den Wald eingedrungenen Teile des Regiments an dessen Nordrand zurück zu nehmen und geschlossen dort zu biwakieren mit Anschluss rechts an das Infanterie-Leib-regiment, links an das 16. Infanterie-Regiment.“
Einer der „erträglichen Verluste“ war Johann Gschwendtner.
Offiziell ist für Johann Gschwendtner keine Grablage bekannt. Wie für viel seiner Kameraden der 1. Kompanie findet man für ihn beim Volksbund keine Angabe über ein Grab. Ich vermute, dass seine Gebeine bei den Zusammenlegungen der unzähligen Feldfriedhof in Frankreich nicht mehr identifizierbar waren. Vermutlich begrub man ihn auf dem Soldatenfriedhof Reillon anonym in einem Massengrab, wo auch nachweislich sein Kamerad aus der 1. Kompanie Andreas Wieser begraben wurde, der ebenfalls am 27.08.1914 bei Menil fiel.

