Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 60: Jakob Schmid

Jakob Schmid wurde am 02.12.1890 im bayerischen Peiting als Sohn eines Gemeindedieners geboren. Er diente im Ersten Weltkrieg als Gefreiter in der 8. Kompanie des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments und  fiel am 20.03.1915 auf dem Sattelkopf während der Vogesenkämpfe im Alter von 24 Jahren.

Die sterblichen Überreste Jakob Schmids ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach, Block 3, Grab 218.

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Der theoretische Weg von Jakob Schmid von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Eine Todesanzeige und ihr Hintergrund : Leo Kallas [+ 24.05.1916]

Folgende Todesanzeige erschien am 02.06.1916 in der Volkszeitung Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach:

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Der vierfache Vater und Ehemann Leo Kallas aus Jena, von Beruf Buchdrucker, wurde in den Ersten Weltkrieg eingezogen und diente als Landsturmmann und Musketier. Er fiel im Alter von 39 Jahren am 24.05.1916 bei Septsarges. Seine sterblichen Überreste ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof in Consenvoye, Block 3, Grab 2580.

Wenigstens hat er ein Einzelgrab gefunden. Was wurde aus seinen Kindern? Haben Angehörige je sein Grab besucht? Existieren heute noch Angehörige? Fragen, die sicher niemand mehr beantworten kann.

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 59: Johann Hauslbauer

Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.

Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!

Johann Hauslbauer wurde 1890 als Sohn eines Bauern in Bayern geboren und lebte in Peterskirchen II, heute Unterzeitlarn, ein Ortsteil von Schönau.

Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 4. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 12.06.1916 fiel er durch Granatschuss bei Douaumont vor Verdun im Alter von 26 Jahren.

Seine Gebeine ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

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Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 58: Georg Huber

Georg Huber wurde 1884 geboren, war von Beruf Landwirt in Innthal und diente im Ersten Weltkrieg als Gefreiter in der 10. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 10. Juni 1915 fiel er nach 10 Monaten Kriegseinsatz bei Metzeral während der Vogesenkämpfe.

Die sterblichen Überreste von Georg Huber ruhen heute in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof in Breitenbach (Elsass).

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Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 57: Ludwig Mair

Ludwig Mair wurde 1895 in Billingsdorf geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 5. Kompanie des 18. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 18.04.1915 fiel er während der Vogesenkämpfe in Günsbach. Er wurde 20 Jahre alt.

Die sterblichen Überreste von Ludwig Mair ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof in Breitenbach, Block 1, Grab Nr. 3.

Die Heimatgemeinde Wolfersdorf gedenkt Ludwig Mair auf einem Denkmal: http://denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/wolfersdorf_wk1u2_bay.htm

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Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 56: Karl Farmbauer

Karl Farmbauer wurde 1890 in Dechantsees, einem Ortsteil von Pullenreuth, geboren. Im Ersten Weltrkieg kämpfte er in der 11. Kompanie des 14. Reserve-Infanterie-Regiments und fiel am 24.08.1914 bei Col d’Urbeis während der Vogesenkämpfe. Man beachte die Angabe des Todesortes auf dem Sterbebild. In Unkenntnis der Schreibweise und der Örtlichkeiten ließen die Angehörigen Karl Farmbauers „Gold-Urbeis“ eindrucken.

Die Gebeine von Karl Farmbauer ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof in Thanvillé in einem Massengrab. Bislang wird er dort mit falschem Namen erfasst (Färmbauer). Auch in den bayerischen Verlustlisten wird Karl Farmbauer falsch geführt. Dort steht „Farnbauer“.

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Der theoretische Weg von Karl Farmbauer von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 55: Ludwig Streif

Ludwig Streif wurde am 04.06.1894 als Sohn eines Landwirts in Seehof geboren. Er diente als Infanterist im Ersten Weltkrieg in der 12. Kompanie des 3. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er erhielt aufgrund seiner militärischen Leistungen das Eiserne Kreuz 2. Klasse und das bayerische Militär-Verdienst-Kreuz 3. Klasse mit Schwertern.

Ludwig Streif fiel am 13.04.1918 bei Calonne in Frankreich im Alter von 23 jahren. Seine sterblichen Überreste ruhen heute in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof in Lens-Sallaumines.

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Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 54: Josef Schnabl

Josef Schnabl wurde am 24.11.1874 geboren. Er war Kleinbauer und lebte in Mintraching und diente im Ersten Weltkrieg als Fahrer im 8. königlich-bayerischen Feld-Feldartillerie-Regiment. Er fiel am 09.09.1916 – laut Angaben beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am 10.09.1916.

Laut Sterbebild (s. u.) fiel er bei den Kämpfen an der Somme. Laut Volksbund liegt er jedoch auf dem Soldatenfriedhof Azannes II im Block 4, Grab 132 begraben. Dort wurden aber ausschließlich Gefallene begraben, die bei den Kämpfen rund um Verdun fielen. Ich gehe davon aus, dass die Angehörigen nach dem Eintreffen der Todesnachricht nicht genau wussten, wo Josef Schnabl gefallen war. Dies ist nicht selten der Fall gewesen.

Ergebnis von Nachrecherchen am 01.06.2019: Die Angaben auf dem Sterbebild, Josef Schnabl sei an der Sommer gefallen, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch. Auch die Angabe des Regimentes ist falsch. Josef Schnabl diente als Fahrer bei dem 11. bayerischen Infanterie-Regiment, 8. Kompanie, und fiel am 10.09.1916 während der Schlacht um Verdun, genauer gesagt bei Kämpfen im Argonnenwald. Ich habe dieses Rechercheergebnis mehrach überprüft. Letzte Sicherheit geben mir die Angaben der bayerischen Verlustlisten.

 

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Sterbebild von Josef Schnabel
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Rückseite des Sterbebildes von Josef Schnabel

Der theoretische Weg von Josef Schnabl von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Das Grab von Paul von Hindenburg

Vor einiger Zeit war ich wieder einmal in Marburg in der Elisabethenkirche. Dort befindet sich auch das Grab des deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und seiner Ehefrau Gertrud von Sperling.

Die nachfolgenden Aufnahmen habe ich so getätigt, dass man einen schönen Anblick hat. In Wirklichkeit versteckt die evangelische Kirchengemeinde dieses Grab. Die Elisabethengemeinde schämt sich, die sterblichen Überreste dieses deutschen Staatsoberhauptes zu beherbergen. Nichts weist auf sein Grab hin. Es liegt im Dunkeln und wird nur beim Nähertreten per Bewegungsmelder beleuchtet. Zur „Absicherung“ wurde gleich neben seiner Grabstätte eine distanzierende Inschrift der Kirchengemeinde angebracht.

Wie dumm, respektlos und ehrlos muss man sein, so mit einem Menschen und seinen Gebeinen umzugehen? Bei allem, was man negatives über diesen Menschen sagen kann, muss gewürdigt und berücksichtigt werden, was er gutes getan hat und dass er Zeit seines Lebens ein hoch geschätzter und beliebter Soldat („der Held von Tannenberg“) und Staatsmann war. Große Trauer beherrschte Deutschland, als er starb.

Diesen Gutmenschen, die Paul von Hindenburg zur Persona non grata erklärt haben, sei Berthold Brechts Gedicht „An die Nachgeborenen“ ans Herz gelegt.

 

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Generalfeldmarschall und Reichspräsident Paul von Hindenburg