Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 83: Josef Fuchs

Josef Fuchs wurde 1886 geboren und lebte als Landwirt in Schüssled. Er diente im Ersten Weltkrieg als Ersatz-Reservist im Bayerischen Jäger Bataillon Nr. 1. Er erhielt am 10. Mai 1915 bei einem Gefecht bei Souchez einen Kopfschuss, an dem er am 27. Mai 1915 im Feldlazarett Nr. 12 starb. Er wurde 28 Jahre alt.

Die sterblichen Überreste von Josef Fuchs ruhen heute auf der Kriegsgräberstätte in Billy-Montigny, Block 2 Grab 55

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Sterbebild von Josef Fuchs

 

Erlebnisse während der Sommeschlacht 1916

Von Hans Thormann, ehemaliger Sanitäts-Vize-Feldwebel im I./2. Garde-Regiment zu Fuß

In der Nacht vom 13. zum 14.8.1916 kam das 2. Garde-Regiment zu Fuß in Templeux-la-Fosse nördlich Peronne an. Am 17.8.1916 abends rückte das I. Batl. in die Z-Stellung, ich befand mich als Sanitäts-Unteroffizier bei der 2. Kompanie. Mein Kompanie-Führer war Leutnant von Kühlwetter. Abends gegen 10.30 Uhr, nachdem wir uns erst kurze Zeit in der Z-Stellung befanden, trat mein Kompanie-Führer an mich heran und gab mir den Auftrag, mit zwei Krankenträgern der Kompanie und einer Gefechtsordonanz als Führer , mich zur vorderen Stellung zu begeben und von dort seinen Bruder, welcher als Kompanie-Führer der 7. Kompanie schwer verwundet war (Bauchschuss) zurückzuholen*. Ich nahm nun eine improvisierte Trag, bestehend aus einer Zeltplane und zwei starken Stöcken und machte mich mit den mir zugeteilten Leuten auf den Weg nach vorne. Wir vier Mann waren uns über die Situation vollständig im klaren, denn unser Weg führte durch heftiges feindliches Granatfeuer hindurch, jedoch waren wir vom Glück begünstigt und kamen nach einem beschwerlichen Weg durch Trichtergelände in der vorderen Stellung, welche inzwischen das F-Bataillon bezogen hatte, an. Nach längerem Suchen fanden wir Leutnant von Kühlwetter in einem zerschossenen Unterstand mit einem Bauchschuss vor. Da die Verwundung eine äußerst schwere war und sofort sachgemäße Behandlung nottat, machten wir unsere Trage zurecht, legten den Verwundeten darauf und marschierten ab zum Truppenverbandplatz in der Z-Stellung. Der Rückweg war aber mit unserer Last noch gefahrvoller als der Hinweg, denn wir konnten mit unserer Last nicht Deckung suchen, wenn feindliche Granaten in unserer Nähe einschlugen, jedoch gelangten wir unter Mühen und Gefahren zwischen 12 und 1 Uhr nachts auf unserem Truppenverbandplatz an, wo uns schon unser Kompanie-Führer und unser unermütlicher Batls.-Arzt Dr. Probst erwarteten. Der verwundete Leutnant von Kühlwetter wurde sofort von unserem Batls.-Arzt nochmals verbunden und gleich durch die San.Komp. in ein Feldlazarett gebracht, jedoch war die Verwundung zu schwer, denn schon nach einigen Tagen erhielten wir die Nachricht, dass der Verwundete im Feldlazarett gestorben sei. Am nächsten Tage wurden wir in unserer Z-Stellung von feindlicher Artillerie ohne Unterbrechung beschossen, neben mir erhielt ein Grenadier, welcher gerade beim Schaaufeln war, einen Kopfschuss durch Schrapnell; er starb in meinen Armen. Kurz danach sauste ein Blindgänger dicht neben uns in die Erde. Wir atmeten auf, als wir bei Dunkelheit in die vordere Stellung rückten, um das F-Batl. abzulösen. In der vorderen Stellung gab es für das Sanitätspersonal sehr viel zu tun, da der Franzmann mehrere Angriffe auf unsere Stellung machte; es gab hier ziemlich schwere Verwundungen, Abreißung von Gliedmaßen, schwere Bauch- und Kopfschüsse. Dank auch den tapferen Krankenträgern der San.Komp. 1, welche uns durch Fortschaffen unserer Verwundeten aus der vorderen Stellung wacker unterstützt haben. Jede Nacht kamen unsere tapferen Helfer von der San.Komp. 1 bis in die vordere Stellung und holten die schwerverwundeten Kameraden ab. Mehrere von dieser tapferen Schar sind während der Sommeschlacht im Zeichen des Roten Kreuzes den Heldentod gestorben. Als wir nach acht Tagen wieder nach Templeux-la-Fosse kamen, das San.-Personal mit Blut besudelt, begrüßte uns unser Divisions-Arzt, Oberstabsarzt Dr. Pröhl, und drückte jedem von uns die Hand. Am Weihnachts-Heiligenabend erhielt ich in Peronne, wo wir in Stellung lagen, meine Beförderung zum Sanitäts-Vize-Feldwebel als Anerkennung für meine während der Sommeschlacht bewiesene Tapferkeit. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk konnte ich mir nicht wünschen.

 

* gemeint ist Leutnant Adalbert von Kühlwetter, der am 20.08.1916 an seinen Verletzungen verstarb und dessen Gebeine heute auf dem Soldatenfriedhof Maissemy, Block 2, Grab 565 ruhen.

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 82: Johann Wallner

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Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.

Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstelle, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!

Johann Wallner wurde 1880 geboren, lebte in Gillersdorf und diente im Ersten Weltkrieg als Gefreiter in der 2. Landsturm-Pionier-Kompanie. Am 20. Februar 1915 fiel er bei den Kämpfen in den Vogesen am Barrenkopf bei Münster.

Johann Wallner liegt auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab begraben.

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Aufklärung eines Soldatenschicksals: Adolf Richarz

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Im Rahmen von familiengeschichtlichen Recherchen konnte ich jetzt das Schicksal eines weiteren Teilnehmers am Ersten Weltkrieg klären. Es handelt sich dabei um den Unteroffizier Adolf Richarz.

Er wurde am 27.10.1988 in Müllekoven als Sohn  von Adolf Richarz und Anna Maria Richarz geboren. Nach einer Ausbildung zum Volksschullehrer in Boppard war er vom 01.04.1911 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges Lehrer in Auderath. Er wurde mit Kriegsbeginn als Unteroffizier zum 10. Rheinischen-Infanterie-Regiment Nr. 161 eingezogen. Nach der Teilnahme u. a. am Marne-Feldzug fiel er am 14.01.1915 im Zuge der Vogesenkämpfe in Uffholz bei Cernay. Er wurde namenlos in einem Massengrab beigesetzt und galt als verschollen. Eine Registrierung beim Volksbund war nicht vorhanden. Durch meine Recherchen konnte ich nachweisen, dass Richarz auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Cernay begraben liegt. Der Volksbund hat ihn nun in seine Datenbank aufgenommen und ihm wird auf einer Gedenktafel am Massengrab gedacht.

Die Gemeinde Troisdorf hat ein Kriegerdenkmal errichtet, auf dem auch Adolf Richarz verzeichnet wurde.

Ebenso hat die katholische Kirchengemeinde von Troisdorf-Bergheim in ihrer Kirche eine Gedenktafel errichtet, auf der Adolf Richarz verzeichnet ist.

Adolf Richarz

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 90: Georg Fuchs

Am 28.04.1915 fiel bei den Sillackerwasen in der Nähe von Metzeral der Infanterist Georg Fuchs im Alter von 21 Jahren durch einen Herzschuss. Er stammte aus Inzing und war Soldat in der 8. Kompanie des 18. Reserve-Infanterie-Regiments.

Die sterblichen Überreste von Georg Fuchs ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Georg Fuchs
Sterbebild von Georg Fuchs

 

Sterbebild von Georg Fuchs
Sterbebild von Georg Fuchs

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 87: Adam Schmitt

Adam Schmitt stammte aus Oberaudorf in Bayern, lebte in Mühlbach und war von Beruf Hufschmied. Im Ersten Weltkrieg diente er als Fahrer in der Reserve-Munitions-Kolonnen-Abteilung 1, Kolonne 2. Aufgrund seiner Leistungen erhielt er das Eiserne Kreuz 2. Klasse.

Am 30. März starb er im Lazarett in Mülhausen (französisch: Mulhouse) in Folge einer Krankheit.

Seine Gebeine ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof in Sennheim (Cernay), Block 5, Grab 918.

Seine Heimatgemeinde Oberaudorf gedenkt Adam Schmitt noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2017/oberaudorf_lk-rosenheim_wk1_wk2_bay.html

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Der theoretische Weg von Adam Schmitt von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 86: Eduard Martin

Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.

Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!

Eduard Martin wurde am 29.08.1894 in Marktoberdorf geboren. Er war von Beruf Bankmitarbeiter. Er diente als Kriegsfreiwilliger im Maschinengewehrzug der 3. Kompanie des 1. bayerischen Schneeschuh-Bataillons und fiel am 17.04.1915 am Schnepfenriedkopf bei Münster (Elsass) während der Vogesenkämpfe.

Die Gebeine von Eduard Martin ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof in Breitenbach (Elsass) in einem Massengrab.

Vorderseite des Sterbebildes von Eduart Martin
Vorderseite des Sterbebildes von Eduart Martin
Rückseite des Sterbebildes von Eduard Martin
Rückseite des Sterbebildes von Eduard Martin

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 85: Simon Schreck

Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.

Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!

Simon Schreck wurde am 15.10.1899 als Sohn eines Wagnermeisters in Altfalterbach, einem Ortsteil der Gemeinde Nandlstadt, geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat in der 8. Kompanie des 30. Infanterie-Regiments. Er geriet in französische Gefangenschaft und starb dort in Mont-St.-Rémy am 4.12.1918, also nach dem Abschluss des Waffenstillstandes von Compiegne, als bereits alle Waffen schwiegen, im Alter von nur 19 Jahren.

Simon Schreck in Mont St. Remy in einem Massengrab.

 

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Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 84: Frater Bonifatius / Johann Wörle

Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.

Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!

Johann Wörle wurde am 03.07.1892 In Pfersee geboren. Als gläubiger Katholik trat er als Novize in die Benediktiner-Kongregation von St. Ottilien ein, nahm den Namen „Bonifatius“ an und bereitete sich auf auswärtige Missionen vor.

Im Ersten Weltkrieg diente Johann Wörle als Vizefeldwebel und war angehender Offizier beim Infanterie-Leib-Regiment (1. Kompanie).

Johann Wörle fiel am 07.08.1916 bei Fleury im Alter von 24 Jahren während der Kämpfe um Verdun. Er wurde bei einer der unzähligen und grausamen Bombardierungen durch Verschüttung getötet. Seine sterblichen Überreste liegen heute in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof in Hautecourt-lès-Broville.

 

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Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 82: Die Brüder Hafner (Ludwig, Johann, Georg)

Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.

Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!

Heute stelle ich das Schicksal einer Familie vor, das mich besonders bewegt hat: Das Schicksal der Familie Hafner aus Berndorf.

Familie Hafner verlor im Ersten Weltkrieg gleich drei seiner Jungen:

  1. Ludwig Hafner
  2. Johann Hafner
  3. Georg Hafner.

Ludwig Hafner diente als Unteroffizier beim 98. Infanterie-Regiment, war 23 Jahre alt und fiel am 13. Juli 1915 in Nordfrankreich. Der Verbleib seines Leichnams ist bis heute unbekannt.

Johann Hafner diente als Reservist beim 13. Infanterie-Regiment und war 29 Jahre als, als er am 27. Juni 1916 bei Verdun fiel. Auch der Verbleib seiner sterblichen Überreste ist bis heute unbekannt.

Der dritte Sohn, Georg Hafner, war Soldat beim 20. Bayerischen Infanterie-Regiment und 23 Jahre alt, als er am 14. August 1917 bei den Vogesenkämpfen fiel. Seine sterblichen Überreste ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof in Cernay, Block 7, Grab 12. Somit verblieb und verbleibt der Familie wenigstens ein Grab, an dem sie ihre so früh getöteten Angehörigen betrauern konnten und können.

Welch ein schmerzlicher Verlust ist der Tod eines nahen Angehörigen. Um wie viel schmerzlicher ist es, wenn das eigene Kind stirbt?! Wie unermesslich grausam und unerträglich muss es gewesen sein, als drei Söhne der Familie Hafner bei dem sinnlosen Schlachten getötet wurden?

Bei meinem nächsten Besuch der Kriegsgräberstätte Cernay werde ich das Grab von Georg Hafner aufsuchen.

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