Sonderbeitrag: Johanna Gabriel, Krankenschwester

Johanna Gabriel war eine Krankenschwester und stammte aus Chemnitz im heutigen Bundesland Sachsen. Sie starb am 30.10.1916 während der Schlacht um Verdun in Stenay an einer Krankheit.

Man begrub Johanna Gabriel auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab (siehe unten).

Die Inschrift für Johanna Gabriel am Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye
Die Namensplatte mit der Inschrift für Johanna Gabriel am Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye
In diesem Massengrab wurde Johanna Gabriel begraben.

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.201: Ludwig Fink

Der Soldat Ludwig Fink stammte aus Tübingen in Baden-Württemberg und war Mitarbeiter und Bevollmächtigter des C. F. Amelang Verlages in Leipzig in Sachsen. Er diente als Offiziersaspirant (Offiziersanwärter) und Offiziersstellvertreter in der 5. Kompanie des 123. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 19.08.1914, also gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges, fiel er durch Kopfschuss bei Günsbach im Münstertal (Vogesen).

Über den Todestag von Ludwig Fink berichtet die Regimentsgeschichte des 123. Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Am 16.08.1914 trat das Bataillon jedoch zum Regiment wieder zurück und fand in Dessenheim südlich Neubreisach (französisch: Neuf-Brisach) Unterkunft; aber schon am 18.08. wurde es dem Verbande der 1. bayerischen Landwehr-Brigade (Brigade Eichhorn) zugeteilt und nach Logelbach westlich Kolmar vorgezogen. In diesem Verbande sollte es seine Feuertaufe erhalten.

Rückzugsgefecht bei Weier im Tal und Günsbach (Münstertal) am 19.08.1914

Im Anschluss an Landwehr-Infanterie-Regiment 121, dieses nach Süden verlängernd, rückte das II. Bataillon nach Weier im Tal vor. Von da drangen 5. und 7. 123. Landwehr-Infanterie-Regiment ausgeschwärmt über die Wiesen bis Günsbach. Die 5. Kompanie stieß in raschem Entschluss durch die Ortschaft durch und versuchte befehlsgemäß die Anhöhe westlich Günsbach zu nehmen. Kaum hatte sie diesen Auftrag ausgeführt, als sie in starkes Infanterie- und Maschinengewehrfeuer feindlicher Alpenjäger, die in etagenförmig übereinanderliegenden, gut markierten Schützengräben verborgen waren, geriet und wesentliche Verluste erlitt.

Die 7. Kompanie 123. Landwehr-Infanterie-Regiment ging von Günsbach aus im Anschluss an die 5. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 123 als äußerster linker Flügel des Detachements vor, erhielt aber alsbald nach Verlassen der Ortschaft aus nächster Nähe scharfes Maschinengewehrfeuer, ohne den Trefflich verborgenen Feind erkennen zu können.

6. und 8. Kompanie, die während des Gefechts fast immer wirkten, wurden vom Führer des Detachements nach dem Kapellenberg nordwestlich Weier im Tal vorgeschoben, um die eigene Artillerie zu decken.

Da es nicht möglich war, gegen den mächtigen verschanzten Gegner auf den nördlichen Höhen des Münstertales die Oberhand zu gewinnen, entschloss sich die 1. bayerische Landwehr-Infanterie-Brigade etwa nachmittags 4 Uhr, das Gefecht abzubrechen. Der Zweck, den Gegner an raschem Vordringen zu hindern und starke Kräfte festzuhalten, schien erreicht.

So trat auch das II./Landwehr-Infanterie-Regiment von Günsbach und Weier im Tal aus den Rückzug an, nicht ohne Schwierigkeiten, besonders für 5. und 7. Kompanie, die am weitesten vorne standen. 5. Kompanie geriet beim Loslösen vom Feind die Abhänge hinunter in heftiges Maschinengewehrfeuer, und 7. Kompanie wurde beim Rückzug auf St. Gilgen von feindlicher Artillerie beschossen. Das Bataillon sammelte sich am Abend in Logelbach.

Dieses erste Gefecht hat dem Regiment wichtige Erfahrungen gebracht: Ein großes Hindernis und fortgesetzten Anlass zu Missverständnissen bot die blaue Uniform. Landwehr-Infanterie-Regiment 121 war teilweise, die bayerische Landwehr ganz in Feldgrau gekleidet. Die Soldaten des II./Landwehr 123 wurden deshalb irrtümlicherweise von den auf den Höhen nördlich des Münstertales vorgehenden Bayern für Franzosen gehalten und wiederholt von der Flanke und vom Rücken beschossen.

Dann fehlte es, trotz persönlicher Tapferkeit, den Offizieren wie Mannschaften an praktischer Erfahrung in der Geländebnützung und im Eingraben, an genügender Schulung der Führer und Unterführer, sowie an der richtigen Bewertung der Nachrichtenübermittlung, um in einem bergigen und stark bewaldeten Gelände einen gut eingegrabenen Gegner anzugreifen.

Die Verluste des Tages betrugen 5 Tote (darunter der tapfere Offizierstellvertreter Fink von der 5. Kompanie), 31 Verwundete (darunter der Führer der 7. Kompanie, Hauptmann der Reserve Adolf Köstlin) und mehrere Vermisste.

Für seine wackere Haltung im ersten Gefecht sprach der Regimentskommandeur dem Bataillon seine Anerkennung aus.“

Man begrub Ludwig Fink auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 2, Grab 221.

 

Sterbeanzeige von Ludwig Fink
Foto von Ludwig Fink

Sonderbeitrag: Hauptmann Hellmuth von Weltzien

Der Soldat Hellmuth von Weltzien stammte aus Torgau im heutigen Bundesland Sachsen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Hauptmann in der 11. Kompanie des 95. Infanterie-Regiment. Am 11.09.1914 fiel er während der Schlacht an den Masurischen Seen in Polen. Er wurde bei der Ortschaft Adamsheide (seit 1945 russisch: Abelino) durch Herzschuss getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Hellmuth von Weltzien berichtet die Regimentsgeschichte des 95. Infanterie-Regiments:

„Von diesem Angriff des III./95 erzählt Musketier Karl Heß, 11. Kompanie:

„Wir gingen im Sturmschritt über das Feld, Hauptmann von Weltzien immer voran und ich an seiner Seite mit Winkerfahne. Auf 200 – 300 Meter am Dorf (Adamsheide) nahmen wir Stellung. Mein Hauptmann sagte zur mir: Winken Sie, 3. Zug verstärken. Währenddem ich so winkte, schlugen die Kugeln so stark ein, dass man nicht wusste, wo man ist. Ich winke, aber man sah das scheinbar nicht und so sagte mein Hauptmann: „Knieen Sie“ und er tat dasselbe. Ich winkte zweimal, beim dritten wurde mein Fahnenstock mitten entzwei geschossen. Gleich spitzte ich ihn wieder an und winkte noch einmal, auch der Hauptmann tat dies mit dem Arme. In diesem Augenblick fiel er hintenüber und war, durchs Herz geschossen, sofort tot. Wir legten ihn zurecht, währenddem hagelte es von Geschossen. Ich rief nach rechts, Leutnant von der Recke möge die Kompanie führen. Da kam die Antwort, dass auch er schwer verwundet ist. Auf denselben Ruf nach links die Erwiderung: Leutnant Lausmann ist auch gefallen. Wir befanden uns in einer Lage, die sich kaum denken lässt. In der Schützenlinie einige Tote, viele Schwer- und Leichtverwundete, die jammerten und schrieen. In dieser Lage waren wir annähernd 2 Stunden.“.“

Die Lage des Grabes von Hellmuth von Weltzien ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Hauptmann Hellmuth von Weltzien