Weitere Ansichtskarte erworben: Soldatenfriedhof Sennheim / Cernay

Nachdem ich vor einigen Tagen bereits eine Ansichtskarte zum Soldatenfriedhof Sennheim / Cernay an dieser Stelle präsentieren konnte, habe ich nun erneut eine antiquarische Postkarte dieser Trauerstätte erwerben können. Sie zeigt den Friedhof ebenfalls in den 20er Jahren, als er gerade angelegt worden war.

Auf dem Soldatenfriedhof Sennheim /Cernay ruhen Soldaten aus den Vogesenkämpfen.

Soldatenfriedhof Sennheim / Cernay
Soldatenfriedhof Sennheim / Cernay

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 8: Michael Bichler

Michael Bichler war Soldat in der 6. Kompanie des 1. Königlich-bayerischen Infanterie-Regiments und stammte aus Biberg. Er fiel am 25.10.1914 im Alter von 27 Jahren als Reservist bei den Kämpfen um St. Laurent, einem Vorort von Arras in Frankreich. Er wurde auf dem Friedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab begraben, wo er heute noch ruht.

Sterbebild von Michael Bichler
Sterbebild von Michael Bichler

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Gesichter des Krieges : Teil 1

In dieser Serie möchte ich Teile meiner Sammlung an Fotos von Soldaten aus der Zeit vor und während des Ersten Weltkrieges zeigen. Diese Fotos zeigen Männer, wie sie sich selbst darstellen wollten. Es sind keine spontan gemachten Fotos, die diese Männer in einer zufälligen Position mit zufälliger Mimik zeigen. In der damaligen Zeit wurden Fotos nicht „mal so nebenbei“ gemacht, sondern wohlüberlegt und sparsam. Fotos kosteten verhältnismäßig viel Geld und meist ging man für das Foto zu einem Fotografen. Wer besaß schon eine Kamera?

Sie sind die selbst dargestellte Portraits von Menschen, wie sie von anderen gesehen werden wollten.

Sie sollten häufig auch Objekt der Erinnerung sein, wenn Mann in den Krieg zog. Häufig blieb für Frau, Kinder, Eltern, Geschwister, Geliebte oder Freunde nur dieses Foto, da der Dargestellte fiel.

Offizierspaar

 

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 7: Franz Ottenbichler

Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.

Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!

Franz Ottenbichler war gebürtig in Adling, heute ein Ortsteil der Gemeinde Glonn. Er diente als Infanterist im 17. Bayerischen Infanterie-Regiment. Am 06.05.1917 fiel er im Ersten Weltkrieg, als er bei Biache vor Arras verschüttet wurde.

Franz Ottenbichler ruht heute auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast, Block 25, Grab 46.

Auf einem Denkmal seiner Heimatgemeinde Glonn ist der Name von Franz Ottenbichler vermerkt.

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Sterbebild von Franz Ottenbichler
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Rückseite des Sterbebildes von Franz Ottenbichler

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 6: Franz Gradinger

Franz Gradinger wurde am 22.05.18883 in Haidlfing geboren und Hofbesitzer – heute ist Haidfing ein Ortsteil der Gemeinde Wallersdorf in Niederbayern. Er diente als Landwehrmann im 13. Reserve-Infanterie-Regiment. Er wurde bei seinem Kriegseinsatz verletzt, wurde wieder hergestellt und starb dann nach einer schweren Verwundung am Kopf durch ein Artillerie-Geschoss am 28.02.1915 im Ortslazarett Vimy.

Vermutlich wurde Franz Gradinger in der Nähe des Ortslazaretts Vimy begraben. Im Zuge der fortgesetzten Kämpfe in dieser Region ging sein Grab bzw. sein Grabstein/Grabkreuz verloren. Vermutlich wurden seine sterblichen Überreste nach dem Ersten Weltkrieg durch den französischen Gräberdienst zur Kriegsgräberstätte in Neuville-St.Vaast überführt und dort in einem Massengrab beigesetzt.

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Sterbebild von Franz Gradinger
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Rückseite des Sterbebildes von Franz Gradinger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 5: Jakob Achleitner

Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.

Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!

Jakob Achleitner war gebürtig in Mammersreuth, heute ein Ortsteil von Waldsassen, und starb mit 34 Jahren am 11.7.1917 nach kurzer Krankheit im 10. General-Hospital in englischer Kriegsgefangenschaft. Er war Infanterist bei der 8. Kompanie des 3. Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments und Inhaber des Bayerischen Militär-Verdienstordens.

Jakob Achleitner ruht heute auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers (Frankreich), Block 4, Grab 1590.

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Sterbebild von Jakob Achleitner
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Rückseite des Sterbebildes von Jakob Achleitner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 3: Josef Mittermeier

Diese Serie über Teilnehmer des Ersten Weltkriegs soll die Menschen zeigen, die mit ihrem Schicksal für den Ersten Weltkrieg stehen, weil sie für ihr Vaterland litten und starben. Geblieben ist von ihnen allenfalls ein Vermerk auf einem Denkmal und / oder ein Sterbebild. Oftmals nicht einmal dies.

Krieg ist nicht nur ein militärisches, geschichtliches und politisches Ereignis sondern auch ein grausames Schicksal für viele Menschen – auf beiden Seiten! Die Männer, die ich an dieser Stelle vorstellen möchte, sind Beispiele für das Grauen und sollen uns alle mahnen, Krieg zu ächten. Sie sollen nicht vergessen sein!

Josef Mittermeier, Sohn eines Ökonomen von Walchsing, wurde am 24.00.1890 geboren und diente als Gefreiter 2 Jahre und 8 Monate bei einem bayerischen Fußartillerie-Regiment. Er war 27 Jahre alt und Inhaber des Militär-Verdienstkreuzes, als er bei Kämpfen in der Champagne durch einen Granatsplitter getötet wurde.

Josef Mittermeier ruht auf dem Soldatenfriedhof in Aussonce, Block 2, Grab 31.

Sterbebild von Josef Mittermeier (Vorderseite)
Sterbebild von Josef Mittermeier (Vorderseite)
Sterbebild von Jesef Mittermeier (Rückseite)
Sterbebild von Jesef Mittermeier (Rückseite)

 

Französischer Soldatenfriedhof in der Stadt Verdun

Direkt in der Stadt Verdun befindet sich ein französischer Militärfriedhof, auf dem ein kleiner Teil der gefallenen französischen Soldaten begraben liegt, die während der Schlacht um Verdun gefallen sind.

Der östliche Eingang zum Friedhof
Der westliche Eingang zum Friedhof
Im Vorhof des Friedhofs stehen französische Geschütze aus der Schlacht um Verdun

Teilansicht des Friedhofs – Gräber, soweit das Auge reicht
Gedenkstätte, auch für Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft

Blick über den Friedhof auf die Innenstadt von Verdun mit der Kathedrale
Ein französisches Ofer des Krieges von vielen
Die Gräber muslimischer Gefallener, die auf französischer Seite kämpften

Die Besatzung eines amerikanischer Flugzeugs, welches im 2. Weltkrieg bei Verdun abstürzte

Ornes – 1916 zerstörtes Dorf

Ornes liegt 16 Kilometer nördlich von Verdun und war ein wichtiges Marktdorf mit ca. 1.000 Einwohnern. Es liegt an der Quelle des Flusses Ornes, der ihm auch seinen Namen gegeben hat.

„Orna in Wapria“ wird 1015 im Kartular  von Saint-Vanne erwähnt.

Ornes, Hauptort des damaligen „pagus Orninsis“, war bereits zur Zeit der Merowinger ein bedeutender Ort. Anschließend wird Ornes ein Baronat und die erste der vier Pairswürden des Bistums von Verdun (Ornes, Murault, Creue und Watronville).

Die Urkunde zur Befreiung des Ortes vom Gesetz von Beaumont, die 1252 vom Kapitel von Madeleine de Verdun einerseits und Jacques, dem Herrn von Ornes und Pair des Bistums andererseits ausgestellt wurde, beweist, dass die Seigneurie zu diesem Zeitpunkt noch zwischen diesen beiden geteilt war. Später verfügte das Kapitel an diesem Ort nur noch über ein Territorialeinkommen, das 1790 auf 1.376  Pfund geschätzt wurde.

In Ornes gab es einen Feudalsitz, den die Grundherren oft eingesetzt haben, um die Bischöfe von Verdun einzuschüchtern. Das „Haus Ornes“, das später in das Haus von „Nertancourt“ überging, hatte ein Wappen aus Silber mit fünf roten Ringen, die als liegendes Kreuz angeordnet sind.

Um das Jahr 1563 war der Grundherr von Ornes gleichzeitig ein eifriger Verfechter des Protestantismus in dieser Gemeinde. Der Bischof Psaulme musste seinen Lehnsmann mit Waffengewalt zwingen, einen Pfarrer des neuen Glaubens zu entlassen, der in der Kapelle des Schlosses den Gottesdienst abhielt.

Die Umgebung von Ornes war 1587 Schauplatz eines blutigen Kampfes zwischen den kalvinistischen Truppen der Garnison von Jametz unter dem Befehl von Schelandre und den Truppen des Herzogs von Lothringen. Die letztgenannten wurden geschlagen; 25 Männer wurden getötet und 30 gefangen genommen.

Im Februar 1653 wurde das Schloss von Ornes von lothringischen Truppen eingenommen, was zu „Ruin und Verzweiflung der Einwohner dieses Ortes und der umliegenden Dörfer führte, die sich mit Hab und Gut in das Schloss geflüchtet hatten“.

Wirtschaftszweige des Dorfes waren 3 Mühlen, eine Baumwollweberei mit etwa 30 Arbeitern, Destillerien, Korbwaren, Obsthandel, zwei große Märkte am 30.08. und 15.09.

Die Pfarrkirche des Dorfes war seit dem Jahr 1046 von Saint Maur abhängig.

(Auszug aus: Geographie du department de la Meuse –  H. Lemoine 1909)

Ab Anfang 1916 machten die Bewohner des Ortes ihre ersten Erfahrungen mit den Brutalitäten des modernen Krieges. Ihr Eigentum wurde zerstört und sie zur Abwanderung gezwungen. In der Hoffnung, irgendwann nach Hause zurückzukehren, entschlossen sie sich schweren Herzens, ihre Heimat zu verlassen. Sie waren diesem Land stark verbunden, und auch wenn es nicht sehr fruchtbar war und lange Jahre harter Arbeit erforderte, waren sie doch hier verwurzelt.

Die Perspektive, das frühere Glück einmal wieder zu finden, gab ihnen in ihrem schwierigen Flüchtlingsschicksal einen wichtigen Halt.

Aber leider sah die Realität im Jahr 1918 anders aus. Die Schäden durch die Kämpfe waren zu bedeutend und die Explosionsgefahr zu groß, um an einen Wiederaufbau zu denken. Diese triste Mondlandschaft würde kein Dorfleben mehr kennen. Die ehemaligen Bewohner versuchten ihrer Bestürzung dadurch abzuhelfen, dass sie mit juristischen Mitteln für die Anerkennung und das Überleben ihres Dorfes zu kämpfen. Sie versuchten Abgeordnete, Parlamentarier und Minister für ihre Sache zu gewinnen und wendeten sich sogar an Raymond Poincare, den aus der Meuse stammenden damaligen französischen Präsidenten. Folgende Maßnahmen wurden ergriffen:

Ab 1919 wurde jedem zerstörten Dorf per Gesetz eine Gemeindekommission und ein Präsident mit den Befugnissen und Rechten eines Bürgermeisters zuerkannt.

Zwischen den beiden Weltkriegen wurde eine Kapelle und ein Kriegerdenkmal gebaut. Auf dem Kriegerdenkmal sind, wie in allen französischen Gemeinden, die Namen der für Frankreich im Krieg Gefallenen und der von der Regierung per Erlass vorgesehene Text vermerkt.

Dreimal am Tag erinnert das Angelusläuten daran, dass an diesem Ort, zwischen dessen Steinen heute der Wald wächst, einmal ein Dorf gestanden hat.

Das Dorf Beaumont

Das Dorf Beaumont liegt nördlich von Verdun und wurde im Jahr 324, also am Ende der Römerzeit gegründet. Damals hatte es den Namen „Super Fluvium Orna“ (über dem Fluss Ornel). Das Dorf wurde dann Bellusmons, Blemont, Byaumontund schließlich Beaumont genannt.

Zu Beginn des Mittelalters hatte die Äbtissin von Juvigny-sur-Laison das Lehnsrecht über Beaumont. Die Bewohner zahlten ihr den Zehnten. Im August 1252 wurde Beaumont vom Grafen von Bar und der Äbtissin von Juvigny aus der Lehnsherrschaft entlassen.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Gegend in den Jahren 1635 und 1636 von Ungarn, Polen und Schweden verwüstet, die die Dörfer niederbrannten und die Einwohner ermordeten. Die Bevölkerung von Beaumont fand in der Burg von Ornes  Zuflucht, aber dort brach die Pest aus und forderte 430 Todesopfer, darunter 22 aus Beaumont.

Um 1700 wurde Beaumont von Monseigneur de Bethume, dem Bischof von Verdun, zur Pfarrstelle ernannt.

Die erste, auf dem Friedhof errichtete Kirche, wird 1786 -1787 durch eine Kirche ersetzt, die am heutigen Standort des Kriegerdenkmals für den Ersten Weltkrieg in der Dorfmitte erbaut wurde. Anschließend erlebte das Dorf zwei Invasionen, eine preußische Invasion im Jahr 1815 und eine deutsche Invasion 1870, bei der am 24.08.1870 ein Regiment weißer Kürassiere ins Dorf einmarschierte.

Beaumont liegt 15 Kilometer nordöstlich von Verdun und erstreckt sich über eine Fläche von 787 ha. Im Jahr 1911 zählt das Dorf 186 Einwohner.

Das Dorf Beaumont wurde im September 1914 evakuiert, die Bevölkerung flüchtet in den Süden Frankreichs. Von Mitte August bis Mitte Oktober lag Beaumont zwischen zwei Linien: Das 6 – 7 Kilometer große Niemandsland reicht von Louvemont bis in die bewaldete Gegend nördlich des Dorfes.

Anfang Oktober 1914 wird der Kirchturm von deutscher Artillerie zerstört.

Mitte Oktober besetzen die französischen Truppen eine Linie, die von der nördlichen Spitze des Caures-Walds über den Ville-Wald zum Weiler Soumazannes reicht. Das gesamte Gemeindegebiet befand sich in französischer Hand und blieb es bis Februar 1916.

Diese verhältnismäßige Ruhe wurde am 21.02.1916 gestört. Der Caures-Wald konnte trotz energischen Widerstands eines Jägerregiments nicht von den Franzosen gehalten werden. Oberst Driant wollte den Rückzug nach Beaumont antreten und zwar vermutlich über die Straße nach Flabas, die nach Gobi auf dem Gebiet von Beaumont führt. Als die Kolonnen den Wald von Champneuville verlassen, befinden sie sich im Kreuzfeuer der deutschen Maschinengewehre. In der Nachhut wird der Oberst tödlich getroffen, aber Teile der Züge können Beaumont  erreichen und verstärken die dortige Garnison.

Am frühen Morgen des entscheidenden 24.02.1916 ist der Himmel grau und der Boden schneebedeckt. In der eisigen Kälte beginnt der Kampf um Beaumont. Im Dorf bieten Truppenteile  zweier französischer Regimenter wiederholten Angriffe die Stirn. So wie die Truppen der 18. deutschen Einheit in das Dorf eindringen, werden sie von den Maschinengewehren durch die Fenster der eigens dafür eingerichteten Keller niedergemäht.

Wie dicht aufeinander folgende Wellen rücken die deutschen Verbände mit einer solchen Geschwindigkeit vor, dass es scheint, als würden sie von den französischen Maschinengewehre förmlich angezogen. Die Deutschen erleiden ausgesprochen schwere Verluste. Jetzt beginnen die Deutschen mit der systematischen Bombardierung des Dorfes. Als sie ihre Sturmangriffe wieder beginnen, stößt ihr Vordringen immer noch auf Widerstand. Aber der Kampf ist zu ungleich. Einigen Truppenteilen gelingt es, sich nach Louvemont abzusetzen, und am Nachmittag des 24.02.1916 fällt Beaumont.

Um 18 Uhr desselben Tages wird der Kampf in der Nähe von Joli-Coer im Wald geräuschlos mit Bajonett und Messer fortgesetzt. Im Westen können die Reste einer französischen Kompanie den Feind nur mit Schwierigkeiten davon abhalten, aus dem Kamm von Anglemont hervorzubrechen. Plötzlich verlässt eine große Gruppe deutscher Soldaten unter Hurra-Rufen den Ort Beaumont auf der Mühlenstraße und erreicht die Nationalstraße. Damit ist der französische Rückzug abgeschnitten.

Der französische Major versammelt die 60 Mann starken Reste einer Kompanie um sich, lässt von einem noch unverletzten Claironbläser zum Angriff blasen und wirft sich an der Spitze dieser Handvoll tapferen Männer auf dem Weg nach Anglemont dem Feind entgegen.

Entgegen allen Erwartungen werden die Deutschen gestoppt. Überrascht stellen diese das Feuer ein und weichen zurück. Da sie den hohen Erschöpfungszustand der Franzosen nicht kennen, versuchen die Deutschen nicht einmal, den Vorstoß zu wiederholen. Damit bleibt der Rückzugsweg der Franzosen offen.

Die Überlebenden des 2. Bataillons des 60. Infanterieregiments kehren jedoch erst auf Befehl vom 25.02.1916 um 2 Uhr morgens über die Wiesen von Vaux, die Schlucht von Vacherauville und den Grillot-Wald zur Cote du Poivre zurück.

Der französische Angriff wird im Sektor Beaumont vom 32. Armeekorps durchgeführt, das vier Infanteriedivisionen umfasst.

Zwischen dem 20. und 26.08.1916 wird das Dorf, welches von den Deutschen in eine Festung verwandelt worden war, ununterbrochen bombardiert. Am 26.08.1916 erfolgte ein Angriff des 154. und 155. Infanterieregiments, aber das Dorf wird weiter von den Deutschen gehalten.

Auch bei einer letzten französischen Offensive am 2. September 1916 kann das Gebiet von Beaumont nicht zurückgewonnen werden.

Beaumont wird erst in den ersten Novembertagen 1918, also kurz vor Kriegsende, von der amerikanischen Armee besetzt.

Nach dem Krieg wird Beaumont zur roten Zone erklärt, das heißt, dass der Wiederaufbaudes Dorfes und die Bewirtschaftung des Geländes untersagt wurde.

1920 wurde vom Präfekten eine Gemeindekommission einberufen.

1925 wurde zum Andenken an die für Frankreich gefallenen Bewohner von Beaumont ein Denkmal errichtet. Anschließend wurde zum Andenken an die Vorfahren und die auf dem Schlachtfeld gefallenen Landeskinder der Friedhof eingeebnet, die Friedhofsmauer erhöht und ein Denkmal mit dem Text der ehrenvollen Erwähnung der Armee und den Namen der Gefallenen errichtet.

1932 – 1933 wurde die Kapelle gebaut.

1932 wurde beschlossen, jedes Jahr am letzten Sonntag im September, dem Patronatsfest (Saint Maurice) ein Treffen der ehemaligen Einwohner und ihren Familien im Dorf zu veranstalten, um die Toten zu ehren und etwas Heimatluft zu schnuppern. Diese Tradition wird auch heute noch gepflegt.

Reste eines Kellers
Der ehemalige Brunnen des Dorfes
Das Denkmal auf dem Gemeindefriedhof
Gedenktafel an einen gefallenen Franzosen
Merkwürdiges Gewölbe auf dem Friedhof der Gemeinde

Übersicht über den Friedhof
Überrest der Kämpfe