Die Männer des Ersten Weltkrieges – Sonderbeitrag Frankfurter Volkszeitung 2: Joseph Kreiling

Der Soldat Joseph Kreiling stammte aus Frankfurt am Main, Ortsteil Ginheim. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Füsilier in der 12. Kompanie des 9. Grenadier-Regiment. Am 09.04.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren während der Stellungskämpfe nördlich Przasnysz in Polen an der Ostfront.

Die Lage des Grabes von Joseph Kreiling ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

In Frankfurt gedenkt man Joseph Kreiling noch heute auf einem Denkmal in Bockenheim auf dem Ehrenhof der Frauenfriedenskirche http://www.denkmalprojekt.org/2013/bockenheim-frauenfriedenskirche-ehrenhof_wk1_hs.html

Todesanzeige für Joseph Kreiling in der Frankfurter Volkszeitung vom 27.04.1915

Die Männer des Ersten Weltkriegs – SONDERBEITRAG: Georg Georges

Der Soldat Georg Georges stammte aus der Reichshauptstadt Berlin und arbeitete bei der Commerz- und Disconto-Bank. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landsturmmann in der 2. Kompanie des 373. Infanterie-Regiments. Im November 1915 fiel er Stellungskämpfe zwischen KrewoSmorgonNaroscht-See – Tweretsch an der Ostfront (Polen – Belarus).

Die Lage des Grabes von Georg Georges ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Todesanzeige der Commerz- und Disconto-Bank für Georg Georges

Sonderbeitrag: Willi Graetsch

Der Soldat Willi Graetsch kämpfte als Leutnant der Reserve im 1. Grenadier-Regiment. Am 30.08.1914 fiel er während der Schlacht bei Tannenberg bei Malgoosen.

Über den Todestag und die Todesumstände von Willi Graetsch berichtet die Regimentsgeschichte des 1. Grenadier-Regiments:

„Am 30. August standen die Bataillone I und II sowie II/Feld-Artillerie 52 in den schon vorgefundenen ausgehobenen Stellungen nördlich Jägersdorf bereit. Es fielen wiederholt Schüsse aus dem Walde. Oberleutnant von Wasielewski, der Führer der 2. Kompanie, stürzte verwundet vom Pferde. Seine Kompanie nahm eine zusammengeschossene Batterie in Besitz und brachte sie nach Neidenburg. Während der Feind nach Osten in die Waldungen abzog, blieben die Bataillone zunächst in den Stellungen bei Jägersdorf. Gegen Mittag sammelte sich das Regiment (ohne Füsilier-Bataillon) und II/Feld-Artillerie 52 an der Chaussee zum Abmarsch nach Ortelsburg. Die Spitze war schon angetreten, als ein Generalstabsoffizier im Auto den Befehl überbrachte: „Feindliche Kräfte im Anmarsch von Mlawa auf Neudenburg. Detechement von Massow geht über Klein und Groß Grabenow auf Piotrowitz vor, setzt sich in Besitz von Sagsau und geht energisch gegen die Russen vor.“ Mit dem I. Bataillon in der Vorhut begann der Marsch in südöstlicher Richtung durch dichten Wald an die feindliche Grenze, die zum erstenmal überschritten wurde. Auf russischem Gebiet ging es bei großer Hitze auf sandigen, schattenlosen Wegen vorwärts, so dass viele liegen blieben. Aber das Ziel wurde 3.30 Uhr nachmittags erreicht und entfaltet, mit vorgenommenen Schützen ging die Truppe dem Feinde entgegen, während schwere russische Granaten in bedrohlicher Nähe einschlugen. Ein von der 2.. Division entsandter Ordonnanz-Offizier brachte die Bewegung zum Stehen und rief das Regiment wieder zurück. Es trat unter den Befehl der 2. Infanterie-Division, welche sich auf den Höhen südwestlich Gregersdorf und bei Magdalenz entwickelt hatte. Östlich dieses Dorfes musste sich das Detachement am Waldrande bereitstellen. Zum Eingreifen kam es nicht mehr, denn die Russen (I. Korps, verstärkt durch Truppen aus Warschau), die zum Ersatz ihrer eingeschlossenen Armee angerückt waren, glaubten sich von überlegenen Kräften in der Flanke bedroht und traten am späten Nachmittag wieder den Rückzug an.

Bis zur Dunkelheit blieb das Regiment in seiner Stellung und marschierte dann 7.30 Uhr abends nach Modtken ab. Während hier II. Bataillon Ortsbiwak bezog und die Straßen nach Süden sicherte, erhielt das I. Bataillon Befehl, sofort nach Gregersdorf weiter zu marschieren und sich der 2. Infanterie-Division zu unterstellen. Hier bezog das Bataillon als Divisionsreserve 500 Meter östlich des Dorfes nördlich der Chaussee Biwak. Leutnant Lenz schreibt: „An diesem Abend hörte man die Russen im Walde Choräle singen. Am nächsten Morgen wurden weiße Hemden und Tücher am Waldrande vom Feinde geschwenkt, um die Übergabe anzuzeigen. Ein Generalstabsauto fährt mit Unterhändlern hinter uns auf der Chaussee in Richtung Willenberg, biegt dann links ab und fährt zu den Russen hinüber in den Wald. Gegen Abend kommen die ersten russischen Gefangenen an uns auf der Chaussee vorbei, zuerst ein paar Autos und Wagen mit russischen Offizieren, dann Kolonnen zu 1.000 Mann, nur von wenigen Ulanen oder Infanteristen eskortiert. Großer Jubel bei den deutschen Truppen.“

Die Lage des Grabes von Willi Graetsch ist unbekannt.

Todesanzeige für Willi Graetsch in der Königsberger Hartungschen Zeitung vom 07.09.1914

Sonderbeitrag: Hans Wander

Als erste Todesanzeige in der Königsberger Hartungschen Zeitung erschien die nachfolgende Anzeige für Hans Wander. Hans Wander stammte aus Fünfhuben (seit 1945 polnisch: Niedziałki) im ehemaligen Kreis Rastenburg in Ostpreußen.

Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant in der 4. Kompanie Kompanie des 148. Infanterie-Regiments. Am 26.08.1914 fiel er im Alter von 20 Jahren bei Oschekau (seit 1945 polnisch: Osiekowo) Groß Gardienen.

Offiziell ist für Hans Wander keine Grablage bekannt. ich gehe jedoch davon aus, dass er auf dem Soldatenfriedhof in Oschekau begraben wurde.

Todesanzeige für Hans Wander in der Königsberger Hartungschen Zeitung vom 04.09.1914

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 4.625: Richard Müller

Der Soldat Richard Müller stammte aus Königsberg in Preußen und war Tiefbau-Ingenieur bei den Kanalisationswerken der Stadt Königsberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Vizefelfwebel der Landwehr und Offizierstellvertreter in der 3. Kompanie des 3. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 02.09.1914 fiel er bei Schwönau (1946 umbenannt in Perewalowo, der Ort existiert aber nicht mehr).

Die Todesanzeige habe ich der Königsberger Hartungschen Zeitung vom 07.09.1914 entnommen.

Todesanzeige für Richard Müller in der Königsberger Hartungschen-Zeitung vom 07.09.1914

SONDERBEITRAG: Georg Heinrich Schirmer

Bei einem Spaziergang über den Gießener Alten Friedhof stieß ich auf das Grab bzw. den Gedenkstein für Georg Heinrich Schirmer. Er wurde am 21.03.1896 in Gießen im heutigen Bundesland Hessen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Kriegsfreiwilliger im Stab der I. Abteilung des 56. Reserve-Feldartillerie-Regiments. Am 15.06.1915 fiel er im Alter von 19 Jahren in Polen an der Ostfront bei Suwalki.

Die Lage des Grabes von Georg Heinrich Schirmer ist unbekannt.

Grabstein / Gedenkstein für Georg Heinrich Schirmer auf dem Alten Friedhof in Gießen

Die Männer des Ersten Weltkriegs – SONDERBEITRAG: August Stramm

Bei Recherchen für einen Gefallenen des Ersten Weltkrieges stieß ich gestern auf das Schicksal des folgenden Künstlers:

Der Soldat August Stramm wurde am 29.07.1874 in Münster im heutigen Bundesland Nordrhein-Westfalen geboren. Er war ein Dichter und Dramatiker des deutschen Expressionismus und arbeitete als Postinspektor.

Der Dichter August Stramm

Seine militärische Dienstpflicht hatte er als Einjähriger abgeleistet und sich zum Reserveoffizier qualifiziert. 1913 wurde er zum Hauptmann befördert. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er Kompanieführer des 110. Landwehr-Infanterie-Regiments an der Westfront, u. a. bei Chaulnes (Somme). Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Nach kurzer Zeit wurde er zur 9. Kompanie des 272. Reserve-Infanterie-Regiments und an die Ostfront versetzt, wo er an der Durchbruchsschlacht bei Gorlice teilnahm und des Feldzug in Galizien mitmachte. Er kämpfte in 70 Schlachten und Gefechten mit.

Am 01.09.1915 fiel er im Alter von 41 Jahren bei Horodec östlich Kobryn, heute Belarus. Er wurde bei einem Sturmangriff auf starke russische Linien in den Rokitnosümpfen (auch Prypjatsümpfe genannt) getötet. Er hatte mit seiner Truppe eine schwere Aufgabe zu bewältigen, als sie fast vollständig aufgerieben und vernichtet wurde. Er war der einzig Überlebende, als ihn ein Kopfschuss traf.

Die Regimentsgeschichte des 272. Reserve-Infanterie-Regiments berichtet über den Sterbetag und die Sterbeumstände von August Stramm:

„Nach weiteren erfolgreichen, zum Teil recht schweren Kämpfen am Dnjepr-Bug-Kanal wie bei Horodec am 01. September wurde der Vormarsch auf der Straße Kursuny – Drohiczyn fortgesetzt und westlich Drohiczyn der Feind in starker Stellung am 03. September angegriffen, leider ohne den gewünschten Erfolg zu erzielen.

In den Kämpfen bei Horodec fielen Hauptmann Stramm und Leutnant Axt sowie eine Unzahl tapferer Unteroffiziere und Mannschaften. Abermals hatten todesmutige Offiziere und Mannschaften ihr Leben zur Ehre des Regiments und des Vaterlandes hergegeben.“

Man begrub August Stramm zunächst auf einem Feldfriedhof bei Horodec. Später bettete man ihn auf den Südwestkirchhof Stahnsdorf um. Sein Grab existiert heute noch. Auch sein Sohn wurde dort begraben.

Als Beispiel hier ein Gedicht von August Stramm, welches mir besonders zusagt:

Siede
Meine Schwäche hält sich mühsam
An den eigenen Händen
Mit meinen Kräften
Spielen deine Knöchel
Fangeball!
In deinem Schreiten knistert
Hin
Mein Denken
Und
Dir im Auggrund
Stirbt
Mein letztes Will!
Dein Hauch zerweht mich
Schreivoll in Verlangen
Kühl
Kränzt dein Tändeln
In das Haar
Sich
Lächelnd
Meine Qual!

August Stramm

Die gefallenen Offiziere des 272. Reserve-Infanterie-Regiments
Das erste Grab von August Stramm auf einem Feldfriedhof
Der Dichter August Stramm als Hauptmann
Der Dichter und Hauptmann August Stramm 1915
August Stramm
Hauptmann August Stramm bei der Rasur
August Stramm in getarnter Stellung

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.479: Guido Theindl

Der Flieger Guido Theindl wurde am 04.01.1900 in Wien in Österreich geboren. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Obergefreiter in der Wehrmacht und fiel am 04.02.1945 im Alter von 45 Jahren bei Rummelsdorf (heute polnisch: Dobroszów, Ortsteil von Przeworno) im damaligen schlesischen Landkreis Strehlen, der heute zu Polen gehört.

Das Grab von Guido Theindl befindet sich in Dobroszów in Polen.

Sterbebild von Guido Theindl
Zweite Blatt des Sterbebildes von Guido Theindl

Der theoretische Weg von Guido Theindl von seinem Heimatort zu seinem Sterbeort und Grab:

Sonderbeitrag: Arnold Weikart

Heute und hier einmal wieder ein Beitrag aus meiner laufenden Arbeit als Kostprobe. Es ist eine Todesanzeige der Berliner Volkszeitung vom 01. Mai 1915, die Erich und Otto Wabrowski für ihren gefallenen Freund, Arnold Weikart, aufgegeben hatten:

Der Soldat Arnold Weikart stammte aus der Reichshauptstadt Berlin. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Musketier in der 6. Kompanie des 44. Infanterie-Regiments. Am 01.04.1915 fiel er im Alter von 22 Jahren während der Stellungskämpfe zwischen Orzyc und Szkwa in Polen.

Die Lage des Grabes von Arnold Weikart ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Todesanzeige für Arnold Weikart in der Berliner Volkszeitung vom 01.05.1915

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.457: Sebastian Kreuzer

Heute stelle ich nicht das Schicksal eines Mannes, sondern das eines Kindes vor: Sebastian Kreuzer wurde am 04.11.1927 in Mettenheim in Bayern als Sohn eines Gastwirts geboren. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kämpfte er als Kind im Irrsinn und verbrecherischen Denken der Nationalsozialisten in einem Gebirgs-Pionierbataillon. Am 15.04.1945 fiel er im Alter von nur 17 Jahren nordwestlich Baumgarten in Schlesien (heute Polen, polisch: Dębowiec).

Das Grab von Sebastian Kreuzen befindet sich auf einem Friedhof bei Dębowiec im heutigen Polen.

Seine Heimatgemeinde Mettenheim gedenkt Sebastian Kreuzer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/mettenheim_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Sebastian Kreuzer
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Kreuzer

Der theoretische Weg von Sebastian Kreuzer von seinem Geburtsort zu seinem Sterbeort und Grab: