Die Männer des Zweiten Weltkriegs – Teil 2.595: Otto Stippel

Der Soldat Otto Stippel wurde am 21.10.1920 in Leobendorf geboren, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Laufen. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant in einem Infanterie-Regiment der Wehrmacht. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse, dem Verwundetenabzeichen in Silber und mit der Ostmedaille ausgezeichnet. Am 25.04.1944 fiel er im Alter von 23 Jahren bei Iași (Rumänien), ostwärts Vuturul.

Man begrub Otto Stippel auf dem Soldatenfriedhof Iași in Block 1, Parzelle F, Reihe 50, Grab 12.

In Laufen gedenkt man noch heute Otto Stippel auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/laufen_1866_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Otto Stippel
Rückseite des Sterbebildes von Otto Stippel

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.532: Alois Knittl

Der Soldat Alois Knitl stammte aus Landshut und war Apotheker und Chemiker von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Leutnant und Kompanieführer in der 4. Kompanie des Landsturm-Bataillons „Dillingen“. Am 13.12.1914 verstarb er im Alter von 35 Jahren in Folge einer Krankheit in den Vogesen – vermutlich am Donon.

Alois Knittl war mitglied der Burschenschaft Corps Makaria München.

Todesanzeige von Alois Knittl
Erste Grablage von Alois Knittl bei Danon
Todesanzeige der Burschenschaft von Alois Knitl, Corps Makaria München

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.483: Peter Trübenbacher

Der Soldat Peter Trübenbacher wurde am 28.06.1892 geboren stammte aus der bayerischen Gemeinde Ruhpolding und war Student der Theologie. Im Ersten Weltkrieg diente er als Leutnant und Kompanieführer in der 10. Kompanie des 15. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 11.04.1917 fiel er im Alter von 24 Jahren in Frankreich.

Man begrub Peter Trübenbacher auf dem Soldatenfriedhof Sissonne in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Ruhpolding gedenkt Peter Trübenbacher noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/ruhpolding_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Peter Trübenbacher
Rückseite des Sterbebildes von Peter Trübenbacher

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.422: Hermann Fässler

Der Soldat Hermann Fässler stammte aus Offenburg im Breisgau, im heutigen Bundesland Baden-Württemberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant und Ordonanz-Offizier in der 12. Kompanie des 170. Infanterie-Regiments. Am 05.04.1918 fiel er im Alter von 22 Jahren bei Cantigny.

Über den Todestag und die Todesumstände von Hermann Fässler berichtet die Regimentsgeschichte des 170. Infanterie-Regiments:

„05.04.1918 Ein französischer Angriff wird vom Regiment blutig zurückgeschlagen. Starkes feindliches Artillerie-Feuer schweren Kalibers liegt während der Stellungszeit auf dem ganzen Regiments-Abschnitt und Schloss Maresmontier, welches mehrere Volltreffer erhält, und verursacht stärkere Verluste an Offizieren und Mannschaften.“

Offiziell ist für Hermann Fässler keine Grablage bekannt. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers begraben wurde, der rund 30 Kilometer von seinem Sterbeort entfernt ist und wo auch Gefallene begraben wurden, die bei Maresmontier fielen, u. a.

  • Kanonier Paul Cotte, gefallen am 27.04.1918 bei Maresmontier, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in Block 1, Grab 1.055;
  • Kanonier Franz Gaida, gefallen am 30.04.1918 bei Maresmontier, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in Block 2, Grab 795;
  • Kanonier Paul Cotte, gefallen am 27.04.1918 bei Maresmontier, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in Block 1, Grab 1.055.

 

Sterbebild von Hermann Fässler
Rückseite des Sterbebildes von Hermann Fässler

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.336: Dr. Heinrich Götz

Der Soldat Dr. Heinrich Götz wurde am 18.06.1883 in Siegelau geboren, heute ein Ortsteil der Gemeinde Gutach im Breisgau in Baden-Württemberg. Im Ersten Weltkrieg diente er als Leutnant und Kompanieführer. Am 16.09.1917 fiel er im Alter von 34 Jahren im belgischen Westflandern.

Man begrub Dr. Heinrich Götze auf dem Soldatenfriedhof Menen in Block L, Grab 2301.

Sterbebild von Dr. Heinrich und Julius Götz
Rückseite des Sterbebildes von Dr. Heinrich und Julius Götz

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.282: Jakob Gras

Der Soldat Jakob Gras wurde am 11.11.1887 in Bad Salzig geboren, heute ein Ortsteil der Stadt Boppard im heutigen Bundeland Rheinland-Pfalz. Er war Lehrer seit 1907 in Gehlweiler bei Gemünden im Hunsrück. 1916 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und diente als Leutnant im 60. Infanterie-Regiment. Am 11.08.1918  wurde er bei einem Tankangriff schwer verwundet und verstarb an dieser Verwundung am 14.08.1918 im Alter von 30 Jahren während der Schlacht um Roye und Lassigny bei Damery und Goyencourt an der Somme.

Über die Umstände der Verwundung von Jakob Gras berichtet die Regimentsgeschichte de s60. Infanterie-Regiments:

„Im Regimentsabschnitt verliefen die Nacht und der Vormittag des 11. August ruhig. Um 12:30 Uhr mittags aber griff der Feind unter Einsatz von 5 Tanks überraschend die Stellung des II. Bataillons an. Die Tanks waren von kleiner Bauart und mit Revolverkanonen und Maschinengewehren armiert. Zuerst kam ein Tank allein gegen die Mitte der rechten Flügelkompanie (5.) angefahren. Der ungewohnte Anblick wirkte auf einen Teil der Leute derart verblüffend, dass sie in das Dorf davonliefen. Die Mehrzahl jedoch, angefeuert durch das Beispiel ihres tapferen und kaltblütigen Führers, Feldwebelleutnants Drevers, eröffnete ein lebhaftes Feuer auf diesen und einen alsbald folgenden zweiten Tank. Leider fehlte es an der für Tankbekämpfung eingeführetn Schwere-Maschinengewehr-Munition, so dass das Feuer erfolglos blieb, wenn es auch gelang, die hinter den Tanks folgende englische Infanterie in Schach zu halten. Die 5. Kompanie erlitt jedoch erhabliche Verluste, sobald die Tanks nahe herngekommen waren und flankierend feuerten. Feldwebelleutnant Drevers nahm daher seine Kompanie bis an den Westrand des Dorfes zurück.

Ein kurz darauf gegen den südlichen Teil des westlichen Dorfrandes vorbrechender dritter Tank wandte sich, gefolgt von starker Infanterie, gegen die 6. Kompanie, die sich auf den Bataillonsgefechtsstand zurückzog. Von dort aus nahm der Maschinengewehr-Zug des Vizefeldwebels Schennecke von der 2. Maschinengewehr-Kompanie  den Tank unter Feuer und zwang ihn zum Abbiegen. Dieser Tank wurde später am Westrande des Dorfes verlassen vorgefunden; er hatte durch die Schwere-Maschinengewehr-Kompanie-Treffer seine Bewegungsfähigkeit eingebüßt. Auch einer der beiden ersten Tanks wurde in einem Graben liegend erbeutet.

Zwei weitere Tanks versuchten südlich der Straße Andechy – Damery – Roye in einem Abstand von etwa 500 Metern hinter den vorderen vorzustoßen. Sie wurden vom Bataillonsgefechtsstand aus in aller Ruhe bereits auf 1.200 – 1.500 Meter mit Maschinengewehren beschossen. Trotzdem diese Tanks von großem Typ und mit Kanonen bestückt waren, wirkte das Feuer der Maschinengewehre und einer vorgezogenen Tankabwehrbatterie so durchschlagend, dass überhaupt nur einer der beiden Kampfwagen dazu kam, einige Artillerieschüsse abzugeben; dann aber wendeten beide um und verschwanden.

Inzwischen hatte der Kampftaktische Kommandant sein Bataillon, verstärkt durch die 9. und 10. Kompanie, zum Gegenstoß angesetzt. In flottem Draufgehen wurden die Engländer wieder aus den Gräben der 5. und 6. Kompanie herausgeworfen. Darüber hinaus gelang es ein Vorfeld von 500 Meter Tiefe frei zu machen, zu dessen Sicherung Unteroffiziersposten vor der Hauptwiderstandslinie belassen wurden.

Aus den erbeuteten beiden Tanks konnten 3 Hotchkiß- und ein Lewis-Maschinengewehr von der Truppe in Gebrauch genommen werden, für die sich genügend Munition in den Wagen vorfand.

Die Verluste an diesem Tage betrugen 11 Tote und 35 Verwundete, darunter an Offizieren 3 tot und 3 verwundet.“

Jakob Gras wurde am 16.08.1918 zunächst auf einem Friedhof in Rekouvillers begraben. Später bettete man ihn auf den Soldatenfriedhof Roye-St.Gilles in Block 2, Grab 143 um.

Seine Heimatgemeinde Gehlweiler gedenkt Jakob Gras noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2011/gehlweiler_rhein-hunsrueck-kreis_wk1_wk2_rp.html

Sterbebild von Jakob Gras
Rückseite des Sterbebildes von Jakob Gras

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.263: Arnold Federl

Der Soldat Arnold Federl wurde am 18.05.1896 in der bayerischen Gemeinde Thierhaupten geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant und Batterieführer in der 6. Batterie des 3. bayerisches Feldartillerie-Regiments. Am 04.10.1917 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Schaapbalie bei Staden in Westflandern (Belgien).

Offiziell ist die Lage des Grabes von Arnold Federl unbekannt. Ich vermute jedoch, dass, wenn sein Leichnam geborgen wurde, dieser auf dem Soldatenfriedhof Hooglede anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Vizewachtmeister Wolfgang Berner, gefallen am 09.10.1917 bei Poelkapelle, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hooglede im Grab 8025;
  • Unteroffizier Georg Möhring, gefallen am 11.10.1917 bei Schaapbalie, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hooglede im Grab 8013;
  • August Gärtner, gefallen am 04.10.1917, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hooglede im Grab 8240.

 

Sterbebild von Arnold und August Federl
Rückseite des Sterbebildes von Arnold Federl

Sonderbeitrag: Der britische Komponist George Butterworth

Der Soldat George Sainton Kaye Butterworth, MC wurde am 12. Juli 1885 in der britischen Hauptstadt London geboren und war ein britischer Komponist, der vor allem für die Orchesteridylle The Banks of Green Willow und seine Liedvertonungen von A. E. Housmans Gedichten aus A Shropshire Lad bekannt wurde. Er wurde für seine Tapferkeit während der Kämpfe bei Pozières im Ersten Weltkrieg mit dem Militärkreuz ausgezeichnet und fiel in der Schlacht an der Somme.

Butterworth wurde in Paddington, London, geboren. Bald nach seiner Geburt zog seine Familie nach York, damit sein Vater Sir Alexander Kaye Butterworth eine Stelle als Generaldirektor der North Eastern Railway antreten konnte, die dort ihren Sitz hatte. Ihr Zuhause war Riseholme, ein Haus auf der Driffield Terrace, das später Teil der Mount School wurde.

George erhielt seinen ersten Musikunterricht von seiner Mutter, die Sängerin war, und er begann schon früh zu komponieren. Als kleiner Junge spielte er Orgel für Gottesdienste in der Kapelle seiner Vorbereitungsschule, der Aysgarth School, bevor er ein Stipendium für das Eton College erhielt. In Eton zeigte er frühes musikalisches Potenzial, als während seiner Zeit dort eine „Barcarolle“ für Orchester gespielt wurde (sie ist längst verschollen).

Butterworth ging dann an das Trinity College in Oxford, wo er sich mehr auf die Musik konzentrierte und Präsident des University Music Club wurde. Er freundete sich auch mit dem Volksliedsammler Cecil Sharp an; der Komponist und Volkslied-Enthusiast Ralph Vaughan Williams; der spätere Direktor des Royal College of Music, Hugh Allen; und ein Bariton und zukünftiger Dirigent, Adrian Boult. Butterworth und Vaughan Williams unternahmen mehrere Reisen in die englische Landschaft, um Volkslieder zu sammeln (Butterworth sammelte selbst über 450, viele davon 1907 in Sussex und manchmal mit einem Phonographen), und die Kompositionen beider wurden stark von dem beeinflusst, was sie sammelten. Butterworth war auch ein erfahrener Volkstänzer, der sich besonders für die Kunst des Morris-Tanzes interessierte. Er war eine Zeit lang bei der English Folk Dance and Song Society (deren Gründungsmitglied er 1906 war) als professioneller Morris-Tänzer angestellt und war Mitglied des Demonstration Teams.

Nachdem er Oxford verlassen hatte, begann Butterworth eine Musikkarriere, schrieb Kritiken für die Times, komponierte und unterrichtete am Radley College in Oxfordshire. Er studierte auch kurz Klavier und Orgel am Royal College of Music, wo er unter anderem mit Hubert Parry zusammenarbeitete, obwohl er weniger als ein Jahr blieb, da das akademische Leben nichts für ihn war.

Vaughan Williams und Butterworth wurden enge Freunde. Es war Butterworth, der Vaughan Williams vorschlug, eine symphonische Dichtung, an der er arbeitete, in sein London Symphony Orchestra zu verwandeln. Vaughan Williams erinnerte sich:

„Eines Tages unterhielten wir uns miteinander, als er in seiner schroffen und schroffen Art sagte: „Weißt du, du solltest eine Symphonie schreiben.“ Ich antwortete… dass ich nie eine Symphonie geschrieben hatte und auch nie vorhatte, … Ich nehme an, Butterworths Worte haben mich gestochen, und jedenfalls habe ich mir einige Skizzen angesehen, die ich für … eine symphonische Dichtung über London und beschloss, sie in symphonische Form zu bringen … Von diesem Moment an dominierte die Idee einer Symphonie meinen Kopf. Ich zeigte George die Skizzen Stück für Stück, als sie fertig waren, und da erkannte ich, dass er mit sehr wenigen Komponisten eine wunderbare Fähigkeit zur Kritik an den Werken anderer Männer und zur Einsicht in ihre Ideen und Motive besaß. Ich kann ihm nie genug dankbar sein für alles, was er für mich bei dieser Arbeit getan hat, und seine Hilfe hat auch vor Kritik nicht Halt gemacht.“

Als das Manuskript zu diesem Stück verloren ging (es war kurz vor Kriegsausbruch nach Deutschland geschickt worden, entweder an den Dirigenten Fritz Busch oder zum Kupferstich), half Butterworth zusammen mit Geoffrey Toye und dem Kritiker Edward J. Dent Vaughan Williams bei der Rekonstruktion des Werkes. Vaughan Williams widmete das Stück Butterworths Andenken nach seinem Tod.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs trat George Butterworth zusammen mit einigen seiner Freunde, darunter Geoffrey Toye und R. O. Morris, als Gefreiter in die leichte Infanterie des Herzogs von Cornwall ein, nahm aber bald eine Stelle als Subalterner (2. Leutnant) im 13. Bataillon der leichten Infanterie von Durham an und wurde später vorübergehend zum Leutnant befördert. Er war in der Armee als G. S. Kaye-Butterworth bekannt. Butterworths Briefe sind voller Bewunderung für die einfachen Bergarbeiter der Grafschaft Durham, die in seinem Zug dienten. Als Teil der 23. Division wurde die 13. DLI in den Einsatz geschickt, um die westlichen Zugänge zum Dorf Contalmaison an der Somme zu erobern. Butterworth und seinen Männern gelang es, am 16. und 17. Juli 1916 eine Reihe von Schützengräben in der Nähe von Pozières zu erobern, deren Spuren noch heute in einem kleinen Wäldchen zu finden sind. Butterworth wurde bei dem Gefecht leicht verwundet. Für seine Aktion wurde Temporary Lt. George Butterworth, 31 Jahre alt, mit dem Militärkreuz ausgezeichnet, das am 25. August 1916 im Amtsblatt veröffentlicht wurde, obwohl er es nicht mehr erlebte. Die Begründung für die Medaille lautet wie folgt:

„Für auffällige Tapferkeit in Aktion. Nachdem sein Kapitän verwundet worden war, befehligte Butterworth seine Kompanie mit großer Geschicklichkeit und Kaltblütigkeit, und mit seiner Energie und völliger Missachtung der Gefahr gab er an der Front ein gutes Beispiel. Sein Name war schon früher wegen seiner guten und tapferen Arbeit bekannt geworden.“

Die Schlacht an der Somme trat jetzt in ihre intensivste Phase ein. Am 4. August erhielt die 23. Division den Befehl, einen als Munster Alley bekannten Kommunikationsgraben anzugreifen, der sich in deutscher Hand befand. Die Soldaten hoben einen Angriffsgraben aus und nannten ihn zu Ehren ihres Offiziers „Butterworth-Graben“. In verzweifelten Kämpfen in der Nacht vom 4. auf den 5. August und trotz des Eigenbeschusses der australischen Artillerie eroberten Butterworth und seine Bergleute die Munster Alley und hielten sie, wenn auch mit schweren Verlusten. Am 5. August um 04:45 Uhr wurde Butterworth inmitten verzweifelter deutscher Versuche, die Stellung zurückzuerobern, von einem Scharfschützen durch den Kopf geschossen. Sein Leichnam wurde von seinen Männern hastig am Rand des Grabens begraben, aber nach den heftigen Bombardements der letzten zwei Jahre des Konflikts nie für eine formelle Umbettung geborgen.

Als sein Brigadekommandeur, Brigadegeneral Page Croft, an Butterworths Vater schrieb, um ihn über seinen Tod zu informieren, stellte sich heraus, dass er nicht gewusst hatte, dass sein Sohn mit dem Militärkreuz ausgezeichnet worden war. Ebenso war der Brigadier erstaunt, als er erfuhr, dass Butterworth einer der vielversprechendsten englischen Komponisten seiner Generation gewesen war. Brigadier Croft schrieb, dass Butterworth „ein brillanter Musiker in Friedenszeiten und ein ebenso brillanter Soldat in Zeiten des Stresses“ war.

Es herrscht Verwirrung darüber, welche Auszeichnung(en) Butterworth genau erhalten hat. Es wird gesagt, dass er den MC zweimal gewonnen hat, aber das ist falsch. Dieses Missverständnis mag entstanden sein, weil Butterworths Tapferkeit während des Somme-Feldzugs regelmäßig unter Beweis gestellt wurde. Zuerst wurde er Anfang Juli in Depeschen erwähnt und dann am 9. Juli bei Bailli Wood für den MC „für auffällige Tapferkeit im Einsatz“ empfohlen, dann wieder – erfolgreich – „für das Kommando seiner Kompanie mit großem Geschick und Gelassenheit“, als er am 16. und 17. Juli verwundet wurde. Brigadier Page-Croft erwähnte gegenüber Butterworths Vater auch, dass er die Medaille in der Nacht, in der er starb, erneut „gewonnen“ hatte. Das Militärkreuz wurde damals jedoch nicht posthum verliehen, und so hätte er es auch nie zweimal erhalten können. [9]

Butterworths Leiche wurde nie geborgen, obwohl seine nicht identifizierten Überreste möglicherweise auf dem nahe gelegenen Pozières Memorial, einem Friedhof der Commonwealth War Graves Commission, liegen, und sein Name erscheint auf dem Thiepval Memorial. George Butterworths The Banks of Green Willow ist für einige zum Synonym für die Aufopferung seiner Generation geworden und wurde von einigen als Hymne für alle „Unbekannten Soldaten“ angesehen. Sir Alexander Butterworth errichtete eine Gedenktafel an der St. Mary’s Priory Church in Deerhurst, Gloucestershire, zum Gedenken an seinen Sohn und seinen Neffen Hugh, der 1915 in Loos starb. (Reverend George Butterworth, der Großvater des Komponisten, war im vorigen Jahrhundert Vikar von St. Mary’s gewesen). Sir Alexander veranlasste 1918 auch den Druck eines Gedenkbandes zum Gedenken an seinen Sohn. Sein Name ist einer der 38 auf dem Kriegsdenkmal des Royal College of Music.

George Butterworth

Die Gefallenen des Frankfurter Hauptfriedhofs – Teil 27: Freiherr Heinrich-Ludwig Georg Wilhelm von Lersner

Der Soldat Freiherr Heinrich-Ludwig Georg Wilhelm von Lersner wurde am 25.05.1897 in der hessischen Stadt Frankfurt am Main geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant im 80. Füsilier-Regiment, war aber abkommandiert zur 34. Flieger-Abteilung. Am 07.08.1917 fiel er im Alter von 20 Jahren bei Gjeogjeli (Gevgelija) in Mazedonien bei einem Luftkampf.

Die Lage des Grabes von Freiherr Heinrich-Ludwig Georg Wilhelm von Lersner ist unbekannt.

Grab von Freiherr Heinrich-Ludwig Georg Wilhelm von Lersner
Gedenkplatte für Freiherr Heinrich-Ludwig Georg Wilhelm von Lersner
Gedenkplatte für Freiherr Heinrich-Ludwig Georg Wilhelm von Lersner

Sonderbeitrag: Karl Stein

Der Soldat Karl Stein wurde am 30.12.1888 in der hessischen Stadt Gießen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant und Kompanieführer in der 3. Kompanie des 118. Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet. Am 08.09.1917 fiel er im Alter von 28 Jahren bei Beaumont nahe Verdun.

Über den Todestag und die Todesumstände von Karl Stein berichtet die Regimentsgeschichte des 118. Infanterie-Regiments:

„Am 8. September gegen 6 Uhr vormittags steigerte sich das feindliche Feuer zum Trommelfeuer, welches besonders auf der Trichterstellung und den Stützpunkten lag. 6.25 Uhr wurde auf der ganzen Front Sperrfeuer angefordert. Der Feind schoss mit Gasgranaten und Nebelbomben. Um 6.30 Uhr erfolgte der erwartete Angriff auf Abschnitt f und östlich davon. In starken Wellen lief der Feind gegen den ganz zur Trichterstellung zerschossenen Graben an. Im Abschnitt des II. Bataillons gelang es den Franzosen, einzudringen und die sich tapfer wehrenden Besatzung auf Stützpunkt X zurückzudrängen.

Der Hauptangriff gegen das II. Bataillon kam in der linken Flanke aus der Ornes-Schlucht, wo es den Franzosen gelungen war, beim Nachbarregiment durchzubrechen, infolgedessen war der Anschluss hier verloren gegangen. Vor dem III. Bataillon war die Wucht des starken Angriffs schon im Keime erstickt worden, da die Besatzung der Trichterstellung den Feind mit Gewehrfeuer und leichtem Maschinengewehr frühzeitig fassen konnte. Teile der Stellung gerieten in Feindeshand. Beim Angriff versuchten die Franzosen durch Rufen unsere Leute zu täuschen, die 9./118 unter ihrem bewährten Führer, Leutnant der Reserve Johann Schröder, zeichnete sich besonders aus. Leutnant der Reserve Johann Schröder erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Beim II. Bataillon war infolge des feindlichen Beschusses durch Nebelgranaten die Sicht so behindert, dass die angreifenden Infanteriewellen erst im letzten Augenblick, wenige Schritt vor der Stellung zu sehen waren. Aus Mangel an Handgranaten konnte der Angreifer nicht wirksam genug beschossen werden und kam es daher zum Handgemenge mit dem an Zahl weit überlegenen Gegner. Leutnant Nolte der 6./118 fiel.

Um 6.45 Uhr vormittags wurden vom I. Bataillon Züge der Leib und 4./118 beiderseits des neuen Magdeburger Grabens zum Gegenstoß angesetzt.

In dem heftigen Artillerie- und flankierenden Maschinengewehr-Feuer aus Richtung Ornes-Schlucht kamen die Züge nur langsam vorwärts und unter starken Verlusten. Um dem Gegenstoß mehr Kraft zu geben, setzte Hauptmann Lüters noch die 3./118 -Kompanie-Führer Leutnant Stein – die mit 2./118 aus der Hagenstellung in die Gegend des Steinbruches herangezogen war, ein. Die Kompanie war sehr schnell gefechtsbereit und gelangte ohne große Verluste durch die Feuerglocke. Dem schneidigen Gegenstoß unter Führung des Leutnants Stein schlossen sich die Züge der Leib und 4./118 an, warfen gemeinsam den vorgebrochenen Gegner zurück und stießen bis an den nördlichen Zipfel des Fosse-Waldes vor; dort gruben sie sich ein. Die eigenen Verluste waren erheblich. 15 unverwundete Gefangene und 5 Maschinengewehre wurden eingebracht. Beim Gegenstoß fiel Leutnant Klamme 3./118; am Abend des 8. September traf nach gelungenem Gegenstoß Leutnant Stein – Kompanie-Führer 3./118 – ein Geschoss in die Stirn. Das Regiment verlor dadurch einer seiner besten und bewährtesten Offiziere. Die 3./118 verlor beim Gegenstoß 20 Tote und 55 Verwundete.“

Man überführte den Leichnam von Karl Stein in die Heimat und begrub ihn auf dem Neuen Friedhof in Gießen im Familiengrab.

Grab von Karl Stein auf dem Neuen Friedhof in Gießen