Sonderbeitrag: Heinrich Grammersdorf

Der Soldat Heinrich Grammersdorf stammte aus der Hansestadt Hamburg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landsturmmann in der 2. Kompanie des 221. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 01.11.1915 fiel er im Alter von 33 Jahren auf einem Patrouillengang in Galizien. Er wurde bei Siemikowce getötet.

Über den Todestag und die Todesumstände von Heinrich Grammersdorf berichtet die Regimentsgeschichte des 221. Reserve-Infanterie-Regiments:

„In der Nacht um 2 Uhr wurde die 9. Kompanie, die schon am vergangenen Abend den Südostausgang von Rosochowaciec gesichert hatte, alarmiert, um auf der Straße Iszczkow-Siemikowce aufzuklären. Eine Patrouille stieß auf den Feind; die Kompanie nahm daher in Höhe 357 beiderseits der Straße Stellung mit der Front nach Süden. Die Armeereserve erhielt gegen 4 Uhr morgens den Divisionsbefehl, mit dem I. und III. Bataillon über 364 auf der Straße nach Siemikowce durchzustoßen, nachdem das Jägerbataillon, das um 2 Uhr den gleichen Auftrag bekommen hatte, sich als zu schwach erwiesen hatte. Oberstleutnant Zeller setzte das III. Bataillon in vorderer Linie ein mit der Aufgabe, das Gelände zwischen Seeufer und Straße, von Norden nach Süden vorgehend, noch vor Hellwerden zu säubern. Er selbst folgte mit dem I. Bataillon über 364. Das III. Bataillon entfaltete sich bei 356: 11. Kompanie sollte links der Straße vorgehen, 9. Kompanie, die schon bei 357 lag, sollte sich anschließen; 10. Kompanie sollte der 9. Kompanie, 12. Kompanie der 11. Kompanie folgen. Die Schützenlinien setzten sich in Bewegung. Plötzlich schwand der Nebel, der bisher die Entwicklung des Bataillons der feindlichen Sicht entzogen hatte:

die Russen, die sich wahrscheinlich zum Vorgehen bereitgestellt hatten, stürzten in dichten Massen nach vorne, besetzten schon ausgehobene Schützenlöcher und eröffneten ein mörderisches Feuer, unterstützt durch zahlreiche Maschinengewehre, die auf dem jenseitigen Seeufer in Bohatkowce eingebaut waren und die Kompanien des III. Bataillons in der Flanke fassten. Die vorgehenden Schützen kamen nicht weiter voran; sie mussten auf dem freien deckungslosen Gelände, das vom Ufer ab allmählich ansteigt und deshalb vom gegenüberliegenden Ufer aus vollkommen beherrscht wird, liegen bleiben. Entsetzliche Verluste entstanden. Ein Zug der 10. Kompanie und zwei Züge der 12. Kompanie wurden zur Verstärkung der 9. Kompanie eingeschoben; in demselben Augenblick – es war 8 Uhr geworden – brachen starke russische Schützenlinien ihrerseits zum Angriff vor. Da die Schützen des III. Bataillons vollkommen ungeordnet durcheinander lagen, mussten sie sich zurückziehen und wurden von der 10. Kompanie, welche die während der Nacht ausgehobenen Schützenlöcher der 9. Kompanie besetzt hatte, aufgenommen. Hier brach der feindliche Angriff zusammen; Russen, die an die Linie der Verteidiger herangekommen waren, wurden im Nahkampf überwältigt. 150 Gefangene wurden gemacht. Die erfolgreiche Abwehr dieses Angriffs wurde wesentlich  durch das Eingreifen des I. Bataillons unterstützt. Dieses war, als das III. Bataillon auf den Feind gestoßen war, von Oberstleutnant Zeller in das Studynka-Tal geleitet worden mit dem Auftrag, das III. Bataillon durch einen Stoß in die russische linke Flanke zu unterstützen. 4. und 1. Kompanie entwickelten sich nach der Straße und stießen auf den Feind, der gerade gegen das III. Bataillon vorging; auch wurden 200 Gefangene eingebracht. Die 4. Kompanie erreichte links Anschluss an die 9. Kompanie, die 1. Kompanie wurde nach rechts durch die 2. Kompanie verlängert, während die 3. Kompanie die rechte Flankensicherung übernahm.

Am Nachmittag traf die 38. Honved-Division zur Unterstützung ein. Sie trat um 4 Uhr zum Sturm gegen den russischen Brückenkopf von Siemikowce an. Die in Stellung befindlichen Bataillone, sowie das II. Bataillon, das in der letzten Nacht von drei Kompanien Reserve-Infanterie-Regiment 222 abgelöst worden und über Sloboda-Zlota auf das Schlachtfeld geeilt war, sollten sich diesem Angriff anschließen. Das III. Bataillon, dem ein Vorgehen in dem flankierenden Maschinengewehrfeuer unmöglich war, beschränkte sich darauf, die feindlichen Gräben durch Infanteriefeuer zu beunruhigen. I. Bataillon und rechts daneben II. Bataillon, mit 6. und 7. Kompanie in vorderer Linie, gingen in Richtung Meierhof Siemikowce vor, mussten sich aber kurz vor den russischen Stellungen infolge hoher Verluste eingraben, nachdem auch die 5. Kompanie eingesetzt war; die Honved-Division, die sich mit einem Bataillon in den Regimentsabschnitt eingeschoben hatte, stürmte mit einem bewunderungswürdigen Schneid, aber auch sie hatte wenig Erfolg. Es war ein harter Kampf. In der Nacht zum 2. November wurden die Verbände geordnet und ein durchlaufender Schützengraben ausgehoben.“

Die Lage des Grabes von Heinrich Grammersdorf ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Todesanzeige für Heinrich Grammersdorf

Sonderbeitrag: Paul Riebenstein

Der Soldat Paul Martin Hinrich Riebenstein wurde am 26.07.1878 in der Hansestadt Hamburg geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 4. Kompanie des 85. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 23.09.1915 fiel er im Alter von 37 Jahren an der Marne in Frankreich.

Man begrub Paul Riebenstein auf dem Soldatenfriedhof Servon-Melzicourt in einem Massengrab.

Todesanzeige für Paul Riebenstein

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.172: Anton Schießl

Der Soldat Anton Schießl stammte aus Neuaign, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Eschlkam, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 5. Kompanie des 11. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments (Irrtum auf Sterbebild). Am 22.06.1915 (Irrtum auf Sterbebild. Er starb 1915) fiel er im Alter von 25 Jahren in den Vogesen.

Man begrub Anton Schießl auf dem Soldatenfriedhof Senones in einem Massengrab.

Sterbebild von Anton und Franz Schießl
Rückseite des Sterbebildes von Anton und Franz Schießl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.171: Georg Geiger

Der Soldat Georg Geiger wurde am 07.08.1894 in Ilchberg (bayerische Gemeinde Wildsteig) als Sohn eines Landwirts geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Kanonier im 1. bayerischen Fußartillerie-Regiment. Am 08.04.1915 verstarb er im Alter von 20 Jahren im Festungslazarett Germersheim.

Ich vermute, Georg Geiger wurde auf einem lokalen Friedhof in Germersheim begarben wurde. Das Grab existiert sicherlich noch heute.

Die Gemeinde Wilkdsteig gedenkt Georg Geiger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/wildsteig_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Georg Geiger
Rückseite des Sterbebildes von Georg Geiger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.170: Josef Stadler

Der Soldat Josef Stadler wurde am 28.02.1897 in Peustelsau geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wildsteig, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Batterie des 1. bayerischen Fuß-Artillerie-Regiments als Kanonier. Am 03.02.1918 verstarb er im Alter von 20 Jahren in einem Lazarett nach drei Monaten Leiden an Malaria.

Die Lage des Grabes von Josef Stadler ist unbekannt.

Seine Heimatgemeinde gedenkt Josef Stadler noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/wildsteig_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Josef Stadler
Rückseite des Sterbebildes von Josef Stadler

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.169: Martin Fendt

Der Soldat Martin Fendt wurde am 02.08.1894 in Perau, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wildsteig geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 3. Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 24.10.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren in den Vogesen.

Man begrub Martin Fendt auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 9, Grab 55.

Seine Heimatgemeinde Wildsteig gedenkt Martin Fendt noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/wildsteig_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Martin Fendt
Rückseite des Sterbebildes von Martin Fendt

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.168: Georg Pfeiffer

Der Soldat Georg Pfeiffer stammte aus Morgenbach, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wildsteig. Laut Sterbebild diente er als Infanterist in der 2. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Die Verlustlisten weisen ihn jedoch als Infanterist bei der 2. Kompanie des Brigade-Ersatz-Bataillon 3 aus. Ich halte die offiziellen Verlustlisten als verlässlicher. Georg Pfeiffer fiel am 27.08.1914 im Alter von 25 Jahren während Stellungskämpfe in den mittleren Vogesen bei Saulcy-sur-Meurthe.
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Man begrub Georg Pfeiffer auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab.

Sterbebild von Georg Pfeiffer
Rückseite des Sterbebildes von Georg Pfeiffer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.167: Leopold Göbl

Der Soldat Leopold Göbl wurde am 11.10.1888 in der bayerischen Gemeinde Wildsteig als Sohn eines Landwirts geboren. Er selbst war auch Landwirt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 2. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.06.1916 (Regimentsgeschichte: 24.06.1916) fiel er im Alter von 27 Jahren bei Thiaumont  in den Abwehrkämpfen beiderseits der Weinberg-Schlucht während der Schlacht um Verdun.

Über den Todestag und die Todesumstände von Leopold Göbl berichtet die Regimentsgeschichte des 20. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Im ersten Einsatz war das Regiment noch getrennt. Das I. Bataillon rückte in der gewitterreichen Nacht zum 24. zur Verfügung des Kommandeurs 10. Infanterie-Regiment in die Gegend des Zwischenwerkes Thiaumont und wurde dann in vorderster Linie beiderseits der Batterie e eingesetzt. Die Ausfälle in dem zum größeren Teil aus jungen, kriegsunerfahrenen Ergänzungsmannschaften bestehenden Bataillons waren bedeutend, seine Gefechtskraft schon mit dem Einrücken in die Stellung erheblich gemindert. Der bereits am Mittag des 24. gegebene Befehl, dass die Unterstellung des Bataillons unter das 10. Infanterie-Regiment aufgehoben ist und das Bataillon im Rahmen des das 24. Infanterie-Regiment ablösenden 20. Infanterie-Regiments die rechte Abschnittshälfte zu besetzen hat, drang erst im Laufe des 25. durch. So hatte die 3. Kompanie Gelegenheit, sich am 25. kurz nach 4 Uhr auszuzeichnen, indem sie inmitten der Reste der erschöpften Zehner einen aus nordwestlicher Richtung über das benachbarte preußische Reserve-Infanterie-Regiment 92 hinwegkommende  Angriff abwehrte und dabei 200 Gefangene machte.

Das II. Bataillon, das mit dem dritten Einsatz vor Verdun wieder Major Schemmel übernommen hatte, war am 23. abends aus dem Fossewald entlassen worden mit dem Befehl, in den Raum zwischen dem Rücken Kalte Höhe und Fleury zu rücken und dem stockenden Angriff des 24. Infanterie-Regiments durch Vorstoß beiderseits der tief eingeschnittenen Weinberg-Schlucht neuen Impuls zu geben. Voraussetzung für diesen Angriff war aber, dass zunächst einmal die vorderste Linie gefunden und geschlossen besetzt wurde. Führer nach vorne fehlten jedoch. Ein Wunder und ein Glück zugleich, dass die ins Ungewisse entlassenen drei Kompanien des vorderen Treffens sich nach beträchtlichen Umwegen und schmerzlichen Verlusten, vor allem an Offizieren (hierbei ist Leutnant Vestner Rudolf der 6. Kompanie gefallen), im Morgengrauen des 24. in der ungefähren Linie Punkt 815 – Batterie b südostwärts Punkt 825 zusammengeunden hatten. Allerdings fehlte noch die Verbindung mit dem 10. Infanterie-Regiment auf der Kalten Erde. Erst am 24. vormittags gelang dem mit der 7. und Maschinengewehrkompanie am Steilhang Douaumont befindlichen Bataillonskommandeur die unmittelbare Verbindung mit dem Kommandeur des 10. Infanterie-Regiments im Zwischenwerk Thiaumont. Major Schemmel erfuhr auf diese Weise auch, dass der geplante Angriff zu unterbleiben habe. Noch klaffte aber eine bedenkliche Lücke zu dem auf der Kalten Höhe eng zusammengeschobenen 10. Infanterie-Regiment, denn in den M-Räumen bei Punkt 814 und den ostwärts und südlich anschließenden Weinbergen saß starker Feind. Das I./20 aber, das in die Lücke geschoben werden sollte, war noch nicht in allen Teilen gefunden. Als Bindeglied schickte Major Schemmel in der Nacht zum 25. die 7. Kompanie mit einem Maschinengewehrzug in die Gegend Punkt 820 – Punkt 821 – Punkt 823 und ging selbst mit dem noch verbliebenen Maschinengewehrzug in die Batterie c (Punkt 367) vor. Der 24.06. war in vorderster Linie bei der 5. Kompanie in aufregenden Teilkämpfen verlaufen. Der Franzose hatte mehrmals versucht, aus seinen guten Deckungen in den Weinbergen, besonders den Wabengräben südlich Punkt 818 in den Rücken der Kompanie zu kommen. Der Held des Tages war hier der Gefreite Ignaz Rimmel der 5. Kompanie. Er warf sich mehrmals mit seiner Gruppe den Franzosen entgegen, schoss die meisten von ihnen ab und trieb den Rest zurück. Beim letzten dieser Gegenstöße ist der Tapfere gefallen.“

Man begrub Leopold Göbl auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Wildsteig gedenkt Leopold Göbl noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/wildsteig_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Leopold Göbl
Rückseite des Sterbebildes von Leopold Göbl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.166: Wilhelm Knittel

Der Soldat Wilhelm Knittel stammte aus Kreenheinstetten, heute eine Ortsteil der Gemeinde Leibertingen in Baden-Württemberg, und war dort Straßenwärter. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landsturmpflichtiger in der 4. Kompanie des 2. Landsturm-Infanterie-Bataillons Bruchsal (XIV. 14.). Am 17.06.1916 verstarb er an einer Verwundung im Alter von 42 Jahren im Lazarett Lutterbach.

Man begrub Wilhelm Knittel auf dem Soldatenfriedhof Cernay in Block 6, Grab 303.

Sterbebild von Wilhelm Knittel
Rückseite des Sterbebildes von Wilhelm Knittel

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.165: Michael Hafeneder

Der Soldat Michael Hafeneder stammte aus Grafendorf, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Arnstorf, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments als Ersatz-Reservist. Mitte 1915 wurde er leicht verwundet. Am 25.11.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Savonnières-en-Woëvre bei Saint-Mihiel während eines Sturmangriffs, während ein Angriff der Franzosen auf das sogenannte scharfe Eck abgewiesen wurde..

Man begrub Michael Hafeneder auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 167.

Sterbebild von Michael Hafeneder
Rückseite des Sterbebildes von Michael Hafeneder