Sonderbeitrag: Oberleutnant Erich Weinert

Der Soldat Erich Weinert stammte aus Demmin (seit 1945 polnisch: Dyminek) in Pommern. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Oberleutnant und Regiments-Adjutant im Regimentsstab des 95. Infanterie-Regiments. Am 19.11.1914 wurde er im Kampf schwer verwundet. Am 20.11.1914 verstarb er an seinen Wunden.

Über den Todestag und die Todesumstände von Erich Weinert berichtet die Regimentsgeschichte des 95. Infanterie-Regiments:

„Der Kompanie-Führer der 10. Kompanie, Leutnant der Reserve schmidt, berichtet: „In der Nacht zum 19. wurde ein endloser Marsch mit vielen Unterbrechungen durchgeführt. Viele dachten da wohl an die Heimat und an die Empfindungen, mit denen sie sonst den ersten Schnee begrüßt hatten. Seit 15.11. hatte die Truppe Mäntel. Endlich gegen Mitternacht traf das III. Bataillon in Janowice ein. Die 10. erhielt da endlich nach 34 Stunden das erste warme Essen aus der Feldküche. Die Häuser waren bereits überlegt mit Truppen, sodass sich die 10. Kompanie bei einer Scheune, so gut es eben ging, im Stroh niederlegte. Der 19. November war angebrochen, einer der schwersten Tage für das Regiment im Jahre 1914. Kurz vor 4 Uhr früh wurden die Kompanien alarmiert, um alsbald etwa 2 Kilometer vor dem Dorfe Schützengräben anzulegen. Die oberen Bodenschichten waren hartgefroren. Aber allmählich kamen wir doch in die Erde hinein. Die 10. Kompanie war auf dem rechten, die 11. Kompanie auf dem linken Flügel, in der Mitte eine Straße. Beim Morgengrauen erkannten wir, dass sich der Russe an einem etwa 5 – 600 Meter entfernten Waldrand mit überhöhter Stellung eingegraben hatte. Alsbald beim Tageslicht wurde auf beiden Seiten ein heftiges Infanterie-, Maschinengewehr- und Artillerie-Feuer eröffnet. Gegen 9 Uhr vormittags erhielt die 11. Kompanie den Befehl zum Vorgehen. Langsam arbeiteten sich die Schützen in den Ackerfurchen vorwärts, die genau senkrecht auf die russischen Stellung verliefen. Infolgedessen hatte der Russe ein leichtes Ziel. Die 10. Kompanie konnte beobachten, welche außerordentlichen Verluste beim Vorarbeiten der 11. Kompanie eintraten. Zwischen 12 und 1 Uhr mittags versuchten mehrere russische Bataillone unsere rechte Flanke zu umgehen, indem sie sich in einem Walde festsetzten. Alsbald wird ein Zug der 10. Kompanie rechts herausgenommen und mit mehreren Maschinengewehren verstärkt. Unsere Artillerie nimmt die vorgehenden Russen offenbar mit Erfolg unter Feuer; denn der russische Vorstoß kommt unter Verlusten zum Stehen, zum Teil laufen die Russen zurück. Auch in unseren Reihen mehren sich die Verluste. – Von besonderem Schneid zeigte das Vorgehen einiger Russen, die in unserem Feuer ihren Schützengraben nach vorwärts trieben. Zunächst sprang ein einzelner Mann aus dem Schützengraben und hob mit seinem Spaten einige Löcher aus. Dann folgten weitere Russen, um die einzelnen Löcher allmählich zu einem Graben zu verbinden, soweit sie nicht vorher abgeschossen waren.

Seit 14.11. war von nah und fern ständig Artillerie-Feuer zu hören, das sich immer mehr im engeren Umkreise zusammenzog. Mit welchem Aufwand aller Kräfte in jenen Vovembertagen 1914 gerungen wurde, das haben auch die 95er erfahren, die damals über 2 Wochen ständig im Angriff und in der Abwehr eingesetzt waren.“

Bei der 11. Kompanie war Oberst von Berg in aller Frühe im Graben und hatte 2 Züge der Maschinengewehr-Kompanie beim III. Bataillon eingesetzt beiderseits der Straße südlich Janowice. Unteroffizier Müller der 11. Kompanie hatte ihm zuerst die starke Besetzung der vorliegenden Höhe gemeldet, die ohne Artillerie nicht zu nehmen sei. Letztere aber litt unter Munitionsmangel, erst als der Russe Mittags in dichtenLinien angriff, zwang sie ihn auf kurze Entfernung zur Umkehr. Von drohender Umklammerung war man vorläufig befreit. Mertens der 11. Kompanie war links mit Zug Sahw auf Gut Huta vorgegangen, Zug Vollrath mit Vize-Feldwebel Dreyer rechts, etwa 80 Meter zurück, Zug Köhn war im Graben verblieben. Vize-Feldwebel Henning im Zug Shaw erkannte auf 200 Meter einen überdeckten, dicht besetzten russischen Graben, der mit Schießscharten versehen war. Der Zug wurde mit Feuer überschüttet. Zug Vollrath konnte nicht mehr auf gleiche Höhe kommen, er feuerte auf 300 Meter. Vor die geschaffene Kopfdeckung stellte Dreyer seinen Spaten. Ein Geschoss schlug in die aufgeworfene Erde und blieb am Spaten hängen. Mit angezogenen Beinen lag er in seinem Loch. Es entwickelte sich ein furchtbares Nahgefecht, wer sich nicht eingraben konnte, war verloren. Unsere eigene Artillerie konnte unsere vordere Linie nicht sehen, schoss auch zu kurz. Die anderen Kompanien schossen teils über die 11. Kompanie hinweg. Schon hatten sich die vorderen Züge verschossen, Ersatz konnte nicht vorgebracht werden. Leutnant Vollrath lag 10 Meter links vom Feldwebel Dreyer, was dazwischen war, war tot oder verwundet. Die Russen winken, bald werden sie stürmen. Um 2 Uhr ist unsere schwere Artillerie aufgefahren und nimmt die feindlichen Verstärkungen unter wirksames Feuer. Volltreffer wirken gut, Gruppen von Russen fliegen in die Luft. Bald aber sind wir umzingelt, wir müssen zurück. Hierbei fällt Leutnant Vollrath. Um 3 Uhr lässt das feindliche Feuer nach. In 4 Sprüngen erreicht Dreyer die 12. Kompanie. Vor Hunger, Durst und Erregung bricht er zusammen. Feldwebel Scheller rüttelt ihn wach und gibt ihm Kaffee. Vize-Feldwebel Vogel ruft ihm die Meldung zu: Unser Kommandeur und viele Kameraden sind gefallen –

Vize-Feldwebel Platztasch der 12. Kompanie schreibt:

„Wir waren zunächst Reserve, schwärmten dann mit 2 Zügen ein, der 3. Zug blieb in Reserve neben der Straße im Graben. Wir erlitten schwere Verluste, doch wurden alle feindlichen Angriffe abgeschlagen. Links von uns bei 94 kamen die Russen weiter vor, sodass die 94er ihre Stellung weiter zurückbiegen mussten, wir wurden von links flankiert. Unsere rechte Flanke wurde Mittags angegriffen, doch fluteten die Russen wieder in den Wald zurück. Nachmittags wurde die Lage sehr ernst, da der Feind seine Vorstöße erneuerte. Da kroch unser tapferer Oberst mit Oberleutnant Weinert zum Reserve-Zug vor und sagte: „Wir müssen angreifen.“ Der Zug machte sich fertig. Oberst von Berg sagte alsdann: „Erst will ich mich überzeugen, wie es vorn aussieht“; beide Offiziere krochen weiter vor. Nach kurzer Zeit wurde nach hinten gerufen: “ Unser Oberst ist schwer verwundet, Sanitäter vor!“ Immer fühlbarer wurde der feindliche Druck, die Verluste mehrten sich. Ein Gegenangriff unterblieb. In der Dämmerung wurde befohlen, die Stellung langsam zu räumen, man kroch einzeln zurück. Wir sammelten uns in einem Wald und schanzten bei großer Kälte. Tote und Verwundete mussten wir zurücklassen.

Oberleutnant Weinert war mit wichtigem Befehl nach vorn gesprungen. Kaum hatte er ihn überbracht, da zerschmetterte ihm ein Infanteriegeschoss beide Knie. Unfähig sich fortzubewegen, brach er zusammen und starb am 20. an seinen Wunden. Auch Leutnant Krause fiel mit seinem Maschinengewehr-Zuge. Hier fiel auch Unteroffizier Seel der Maschinengewehr-Kompanie, der immer lustige Kamerad. Auch die Maschinengewehr-Kompanie war von 7 Uhr früh im Kampf. Über 70.000 Patronen hatten vier Gewehre verschossen. Petersen wurde durch Halsschuss verwundet. Zwei tapfere Gefreite, Eichhorn und Voigt, retteten in der Nacht die Gewehre, sie lagen 40 Meter vor der Front, von Leichen bedeckt. Oberst von Berg fiel dicht hinter der Msschinengewehr-Stellung. Bis zur Dunkelheit hat die Maschinengewehr-Kompanie ohne Offiziere ausgehalten und so eine Aufnahmestellung ermöglicht.“

Das II. Bataillon war inzwischen rechts vom III., in der westlichen Flanke, in schwerstem Kampf gewesen. In Jasionna hatte die 6. Kompanie von der nahen Waldspitze her sehr heftiges Feuer erhalten, das von 6. und 7. Kompanie erwidert wurde. Der Feind verstärkte dauernd von Südwesten, die 5. Kompanie verlängert daher rechts. Da der Russe gegen 7.30 Uhr in der Flanke vorstieß, wurde auch die 8. Kompanie eingesetzt und der Division die drohende Umfassung gemeldet. Daraufhin sollte Infanterie-Regiment 71 östlich Janowice zur Entlastung vorgehen. Die Ausdehnung des II. Bataillons betrug schon fast 1.200 Meter. Neuer Feind setzte bei Zalesie zum flankierenden Angriff an. Unser Artillerie-Feuer wirkte erleichternd. Um 9 Uhr flankierten feindliche Maschinengewehre im Wiesengrunde unsere 5. und 7. Kompanie und schossen bereits im Rücken. Schon näherte sich der Russe auf 50 Schritt durch das Dorf. Schwere Verluste traten ein, Munition fehlte. Der Russe drang in die Gehöfte, es kam zum Bajonettkampf. Die 5. und 6. Kompanie gingen zurück, die 8. Kompanie nahm nach 9 Uhr eine Aufnahmestellung am Waldrand westlich Jasionna. Im Walde kämpfend ging das II. Bataillon über die Straße Ludowinka-Janowice zurück. Im nördlichen Walde machten die restlichen 120 Mann des Bataillons mit Teilen Infanterie-Regiment 71 Front. Der Feind folgte bis zur Straße, seine weiteren Angriffe waren erfolglos. In den ersten Nachmittagsstunden war der Feind überall zum Stehen gebracht. Leutnant Mitthauer und Offizier-Stellvertreter Lauterbach kamen verwundet in Gefangenschaft. Das II. Bataillon hatte 36 Tote (1 Offizier), 221 Verwundete, Beute 10 Gefangene. Die Reste der 5. und 6. Kompanie bildeten Kompanie Kolb, 7. und 8. Kompanie Köhler. Die 11. Kompanie, welche allein 2 Offiziere, 103 Mann verloren hatte, hob ausgehungert und seelisch mürbe am Waldrand eine Verteidigungsstellung aus. Reservist Weidemann und Schindhelm holten freiwillig die 2 Stunden zurückstehenden Feldküchen heran. Oberstleutnant Kumme übernahm den Befehl über das Regiment und gab um 4 Uhr dem III. Bataillon und der Maschinengewehr-Kompanie den Rückzugsbefehl. Feldwebel Höhn schreibt:

„Mit Offizier-Stellvertreter Büttner verließ ich zuletzt die Stellung, um das Maschinengewehr-Material zu bergen. Da starkes Feuer auf der Straße lag, mussten wir über die Leiche unseres lieben Obersten kriechen, ein Versuch, ihn mitzunehmen, scheiterte an vollständiger Entkräftung; wir hatten 2 Tage lang fast nichts gegessen. Als tapferer Offizier, der immer zwischen seinen 95ern war, ist er an der Spitze des Infanterie-Regiment 95 gefallen. Alle, die diesen ritterlichen Offizier kannten, werden ihm ein ewiges Andenken bewahren! – „.“

Janowice am 19.11.1914

Die Lage des Grabes von Erich Weinert ist unbekannt. Wahrscheinlich existiert es nicht mehr.

Oberleutnant und Regiments-Adjutant Erich Weinert

Sonderbeitrag: Hauptmann der Reserve Wilhelm Zernecke

Der Soldat Wilhelm Zernecke stammte aus Neidenburg in Masuren (seit 1945 polnisch: Nidzica). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Hauptmann und Führer des II. Bataillons des 95. Infanterie-Regiments. Am 08.10.1918 fiel er in Frankreich bei Lesdain.

Über den Todestag und die Todesumstände von Wilhelm Zernecke berichtet die Regimentsgeschichte des 95. Infanterie-Regiments:

„Ehe am 08.10. um die gewohnte Zeit die eigene Artillerie das morgentliche Vernichtungsfeuer schießt, werden um 5 Uhr 30 vom Engländer in breiter Front rote Leuchtkugeln abgeschossen, die deshalb verwirren, weil rot bei uns das Zeichen zum Vorverlegen des Feuers ist. Schlagartig setzt feindliches Trommelfeuer ein, das gleichzeitig mit großer Dichte auch auf den rückwärtigen Stellungen und den Batterien liegt. Es ist wieder mit Nebelgranaten untermischt, sodass für geraume Zeit jede einzelne Gruppe in der Abwehr auf sich allein angewiesen ist und nicht beobachten kann, was beim Nachbarn vor sich geht. Im Gegensatz zur bisherigen Taktik tritt der Engländer zugleich mit dem Einsetzen des Trommelfeuers an und folgt unmittelbar der Feuerwalze. Die vor dem Regiment liegenden Bayern sind offenbar überrannt worden. Zusammen mit einzelnen Flüchtlingen erscheint der Engländer in dichten Wellen vor dem rechten Flügel. Die tapfer sich wehrenden 3./95 unter Leutnant der Landwehr Briesen mit dem vielfach bewährten Vizefeldwebel Machalett und Sergant Prein wird im Nahkampf durchbrochen. Die 2./95 unter Leutnant der Reserve Trox kann sich frontal halten, bis sie von beiden Seiten umfasst auch von rückwärts angegriffen wird. Ähnlich geht es der 11./95 unter Leutnant der Reserve Heithecker, der nach vollendeter Umfassung zusammen mit dem verwundet weiter fechtenden Vizefeldwebel Winschuh die Reste der Kompanie in die Artillerieschutzstellung zurückbringen kann. Noch etwas später, erst um 7 Uhr 30, muss die 9./95 unter Leutnant der Reserve Wessels ihre Linie aufgeben, nachdem die Maschinengewehr-Munition verschossen ist. Am Nordflügel hat die nur mit Gewehren ausgerüstete Minenwerfer-Kompanie einen Verzweiflungskampf zu führen, nachdem die daneben eingesetzten 2 Maschinengewehr-Züge des bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment 21 in Gefangenschaft geraten sind. So wird die Minenwerfer-Kompanie umfasst und aufgerollt. Am linken Flügel noch vorwärts Lesdain halten sich 2 Gewehre der 2. Maschinengewehr-Kompanie, bis die Bedienungsmannschaft im Massenangriff aus dem Rücken niedergemacht ist. Ehe noch diese Kämpfe in der Zwischenstellung erledigt sind, ist der Feind unter Umfassung nördlich über Seranvillers und südlich durch Lesdain vor den Flügeln der Artillerieschutzstellung erschienen, wo er unter schweren Verlusten aufgehalten wird, insbesondere durch das Maschinengewehr des Vizefeldwebels Marschall von der 1. Maschinengewehr-Kompanie. Aber auch hier bringt die beiderseitige Umfassung von den rückwärtigen Flanken die Entscheidung.

Der größte Teil des Regiments mit sämtlichen Bataillonsstäben ist in diesen Stunden aufgerieben, tot, verwundet oder gefangen. Nur ganz geringe Trümmer des Regiments können sich auf den Höhen nordöstlich Esnes um den Regimentsstab sammeln und mit den Resten von Infanterie-Regiment 94 dem weiteren englischen Vorstoß Einhalt gebieten. Der Regimentskommandeur Major Freiherr von Wangenheim übernimmt den Befehl über die Infanterie des Divisionsabschnittes, der durch 2 Radfahrerkompanien und eine Maschinengewehr-Kompanie des Jäger-Regiments 9 in den letzten Vormittagsstunden verstärkt wird. Abends werden dann die Trümmer des Regiments herausgezogen und hinter Solesmes gesammelt.“

Die Lage des Grabes von Wilhelm Zernecke ist unbekannt.

Wilhelm Zernicke

Die Männer des Zweiten Weltkriegs – Teil 2.108: Bruder Ludger Hörmannsperger

Bruder Ludger Hörmannsperger wurde am 01.03.1910 in der bayerischen Gemeinde Bodenkirchen geboren. Er wurde Mönch im Orden der Benediktiner (O. S. B.) und legte am 01.06.1936 in Metten im dortigen Kloster Metten seine Profess ab. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Obergefreiter in einer Gebirgsjägerabteilung der Wehrmacht. Er wurde während der Feldzüge gegen Polen, Frankreich und Griechenland eingesetzt. Am 08.09.1942 fiel er im Alter von 32 Jahren an der Ostfornt. Ein Monatz zuvor fiel sein Bruder Sebastian.

Die Grablage von Bruder Ludger Hörmannsperger ist unbekannt.

Seine Heimatgemeinde Metten gedenkt Bruder Ludger Hörmannsperger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2017/metten_lk-deggendorf_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Bruder Ludger Hörmannsperger
Rückseite des Sterbebildes von Bruder Ludger Hörmannsperger

Die Männer des Zweiten Weltkriegs – Teil 2.083: Xaver Zeller

Der Soldat Xaver Zeller wurde am 19.11.1909 in Mindelau geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Mindelheim. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Gefreiter in einem Infanterie-Regiment. Am 27.06.1941 fiel er im Alter von 31 Jahren bei der Abwehr eines russischen Durchbruchsversuchs.

Man begrub Xever Zeller auf einem provisorischen Friedhof bei Bobrowniki an der Hauptstraße nach Grodek – Molkowniki. Ob das Grab noch heute existiert, ob es beseitigt wurde oder ob er umgebettet wurde, ist nicht mehr zu ermitteln.

Sterbebild von Xaver Zeller
Rückseite des Sterbebildes von Xaver Zeller

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.080: Max Nindl

Der Soldat Max Nindl stammte aus Teisendorf und war der Sohn eines Seilermeisters. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 150. preußischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 27.07.1915 fiel er im Alter von 25 Jahren während der Gefechte um den ersten Narew-Übergang bei Kamjonka im heutigen Polen durch Kopfschuss.

Die Lage des Grabes von Max Nindl ist heute unbekannt.

Sterbebild von Max Nindl
Rückseite des Sterbebildes von Max Nindl

Die Gefallenen vom Kloster Arnsburg – Teil 2: Eduard Rudolf UNFERTIG

Der Soldat Eduard Rudolf wurde am 11.10.1885 in Kalinow in Oberschlesien (seit 1945 polnisch: Kalinów (Strzelce Opolskie)) bei Großstrehlitz (seit 1945 polnisch: Strzelce Opolskie). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 5. Kompanie des 51. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 24.08.1914 wurde er bei bei den Kämpfen in Frankreich an der Aisne bei Arrancy schwer verwundet. Am28.09.1914 verstarb er an seiner Verwundung im Alter von 18 Jahren im Lazarett der hessischen Stadt Laubach.

Über den Tag und die Umstände der schweren Verwundung von Eduard Rudolf berichtet die Regimentsgeschichte des 51. Reserve-Infanterie-Regiment:

„Arrancy

24. August

Um 3.30 Uhr vormittags befahl die Brigade erneut weitere Nahaufklärung durch Offizier-Patrouillen: „Die Division müsse erfahren, wie stark Dorf Arrancy und die unmittelbar angrenzenden Höhen vom Feinde besetzt seien, besonders die ersten Morgenstunden seien zur Erkundung auszunutzen.

Hierüber brachte die von der 6. Kompanie entsandte Patrouille Leutnant der Reserve Brüning und 5 Mann wertvollen Aufschluss. Leutnant Brüning umging vorsichtig das Dorf, ohne auf eine feindliche Sicherung am Dorfrande zu stoßen. Kurz entschlossen verteilte er seine Leute auf die verschiedenen Dorfgassen, er selbst nahm die Hauptstarße. In den einzelnen Gehöften überraschte er die Franzosen bei der Morgentoilette, sie benahmen sich sorglos wie im Manöver. Er stellte fest, dass außer etwas Artillerie eine Maschinengewehr-Abteilung und ein Infanterie-Regiment im Dorfe lagen.

Auf Grund der einlaufenden Meldung beschloss die 12. Reserve-Division am 24. in planmäßigem Angriff Arrancy und die angrenzenden Höhenstellungen zu nehmen. Der noch während der Dunkelheit beim Regiment eintreffenden Divisions-Angriffsbefehl sagte, dass der Angriff gegen Arrancy und die angrenzenden Höhen gleichzeitig von Osten und Südosten her durch die 22. Reserve-Brigade, von Norden und Nordosten her durch die 23. Reserve-Brigade erfolgen sollte. Reserve-Feldartillerie-Regiment 12 hatte Dorf und Stellung von Osten her durch beschießung sturmreif zu machen und die feindliche Artillerie nieder zu halten. Die I. Fußartillerie-Regiment 10, vom Korps der Division zugeteilt, sollte Dorf, Stellungen und feindliche Artillerie von Norden her fassen. Die 23. Reserve-Brigade befahl daher für das Regiment: Das Reserve-Regiment 51 übernimmt am Bahndamm der Strecke Longuyon-Pierrepont von 5.30 Uhr vormittags an den Feuerschutz im Abschnitt La Maragole Scie. bis 500 Meter östlich von des von Beuville nach Süden führenden Weges für das aus Richtung Lopigneux angreifende Reserve-Regiment 22 und das von Pierrepont vorgehende Reserve-Regiment 38.

Oberstleutnant von Kameke befahl hierauf dem II. Bataillon mit der 2. Kompanie die rechte Hälfte des von der Brigade befohlenen Abschnittes und dem I. Bataillon ebenso die linke Hälfte zu besetzen, die Maschinengewehr-Kompanie sollte sich hinter dem rechten Flügel des II. Bataillons am Bahndamm bereitstellen.

Es war gegen 4.30 Uhr morgens – dichter Nebel bedeckte das Gelände – als der Angriffsbefehl die vorderen Kompanien erreichte. Steif und fröstelnd erhoben sich die Schützen aus ihren flachen Erddeckungen. Man fuhr sich einige Male mit der Hand über die Augen, befreite seine Sachen notdürftig von dem anheftenden Lehm und begann Mantel und Zeltbahn zu rollen. Die Toilette war damit im allgemeinen beendet. Nicht alle Kompanien bekamen Kaffee aus der Feldküche. Unter Ausnutzung des noch herrschenden Halbdunkels und mit möglichster Lautlosigkeit wurden sämtliche Vorbereitungen zum Angriff getroffen.

Um 5.30 Uhr vormittags lagen die Bataillone und Maschinengewehr-Kompanie in ihren Gefechtsstellungen wie folgt: Am rechten Flügel des Regiments die Maschinengewehr-Kompanie mit 6 Gewehren in Lauerstellung, II. Bataillon anschließend am Bahndamm mit der 6. Kompanie nordwestlich des Weges Beuville-Arrancy, 8. Kompanie südöstlich desselben, 7. Kompanie in hinterer Linie als Unterstützung nahe Höhe 269, 5. Kompanie 600 Meter rückwärts am Wege Beuville-Arrancy in einem Kartoffelfeld zur Verfügung des Regiments. Anschließend an die 8. Kompanie lag das I. Bataillon mit der 4. Kompanie weiter südöstlich am Bahndamm, die 3. Kompanie beiderseits des von Beuville in allgemein südlicher Richtung führenden Weges am Bahndamm, die 2. Kompanie 500 Meter hinter der Mitte in hinterer Linie als Unterstützung, die 1. Kompanie als Artillerie-Schutz in Beuville.

Inzwischen war die Sonne aufgegangen und ihre ersten Strahlen fielen auf das festungsartig an schroffer Höhe liegende Arrancy. Scharf umrissen hoben sich der Kirchturm und die einzelnen massiven Gebäude mit ihren leuchtend roten Dächern ab. Von den feindlichen Schützengräben an den umliegenden Höhen war mit bloßen Auge fast nichts zu erkennen, sie waren geschickt angelegt, wie der Franzose ja überhaupt Meister in der Anlage von Verteidigungsanlagen war.

Gegen 7 Uhr wurde es recht lebhaft. Reserve-Feldartillerie 12 östlich Beuville in Stellung gegangen, setzte mit seinem Feuer zu machtvoller Ouverture ein. Gelbrote Feuerblitze über Arrancy, denen unmittelbar starke Detonationen folgten, – schwarze Qualmschwäden wälzten sich träge aufwärts – bewiesen, dass auch unsere schweren Feldhaubitzen ihr Ziel erfasst hatten. Doch auch der Gegner blieb mit seiner Artillerie nicht untätig. Er überschüttete die Kompanien des Angreifers lagenweise (Rasales) meist mit Feldgranaten; erfreulicherweise gingen die Geschosse meist zu kurz oder zu weit, sodass unsere am Bahndamm liegenden Kompanien gast gar keine und die weiter rückwärts liegenden nur geringe Verluste hatten. Dröhnend schlug das feindliche Artillerie-Feuer in den harten Kalk- und Felsboden südlich von Beuville, ein gewaltiges Echo hervorrufend. Nur schwer konnte man noch unterscheiden, welche Schüsse von eigener und welche von feindlicher Artillerie berührten, ein unablässiges Heulen, Pfeifen und Rauschen in der Luft. Der Adjutant des II. Bataillons, Leutnant Wogkittel, wurde an einem Steinbruch durch Granatsplitter leicht verwundet, er blieb bei der Truppe. Unsere Feldbatterien östlich Beuville hatten einen schweren Stand, ein Geschütz erhielt Volltreffer, hierbei wurde u. a. auch Hauptmann Mittmann verwundet. – Der Regiments-Stab Reserve-Regiment 51 beobachtete an der Höhe 500 Meter südlich Beuville das Gefecht, als.

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Man begrub Eduard Rudolf auf dem Soldatenfriedhof Lich-Arnsburg in Grab 108.

Grabstein von Eduard Rudolf
Grab von Eduard Rudolf

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.941: Joachim Röther

Joachim Röther wurde am 09.09.1891 in Groß Leschnau (polnisch: Leszno) in Ostpreußen geboren, heute ein Ortsteil der polnischen Stadt Wartenburg in Ostpreußen (polnisch: Barczewo). Er war bereits Soldat im Ersten Weltkrieg. Im Zweiten Weltkrieg war er OT-Obertruppführer. Am 29.09.1944 verunglückte er im Alter von 53 Jahre nach drei Jahren Einsatz an der Ostfront auf dem Weg von Litauen bei Königsberg (Preußen) am Bahnhof Rothenstein.

Die Lage des Grabes von Joachim Röther ist unbekannt.

Sterbebild von Joachim Röther
Rückseite des Sterbebildes von Joachim Röther

 

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.897: Paul Mitterer

Der Soldat Paul Mitterer wurde am 22.11.1914 in Esbaum bei Söchtenau in Bayern geboren. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Unteroffizier in der Wehrmacht während des Krieges gegen Polen, Frankreich und Russland. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse, dem Infanterie-Sturmabzeichen und mit dem Verwundetenabzeichen ausgezeichnet. Am 06.10.1943 verstarb er im Alter von 29 Jahren bei der Sanitäts-Kompanie 2/355 am Hauptverbandsplatz Puschkarewka.

Man begrub Paul Mitterer auf dem Soldatenfriedhof Wodjanoje / Dnjepropetrowsk in der heutigen Ukraine.

 

Sterbebild von Paul Mitterer
Rückseite des Sterbebildes von Paul Mitterer

 

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.892: Matthäus Haunolder

Der Soldat Matthäus Haunolder wurde am 25.09.1915 in Pyramoos geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Sankt Wolfgang. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in einem Infanterie-Regiment. Am 23.06.1941 verstarb er im Alter von 25 Jahren im Feldlazarett 268 bei Ostrowek Sadowne im heutigen Polen nach schwerer Verwundung

Man begrub Matthäus bei Pulawy.

Seine letzte Heimatgemeinde Haag-Oberndorf gedenkt Matthäus Haunolder noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/haag-oberndorf_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Matthäus Haunolder
Rückseite des Sterbebildes von Matthäus Haunolder

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.876: Sebastian Eisner

Der Soldat Sebastian Eisner stammte aus Wasserburg am Inn und diente im Zweiten Weltkrieg als Obergefreiter in einem Gebirgsjäger-Regiment. Er kämpfte in Polen, Frankreich, Griechenland und Russland. Am 23.02.1944 verstarb er im Alter von 27 Jahren nach längerer Krankheit  und fünf Jahren Kriegsdienst.

Die Lages des Grabes von Sebastian Eisener konnte ich nicht ermitteln.

Seine Heimatgemeinde Wasserburg am Inn gedenkt Sebastian Eisner noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2011/wasserburg_am_inn_st._jakob_kirche_70-71_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Sebastian Eisner
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Eisner