Die Männer des Ersten Weltkrieges – Sonderbeitrag Frankfurter Volkszeitung 24: Alfred Dietz

Der Soldat Alfred Dietz wurde am 20.01.1887 in Frankfurt am Main geboren und arbeitete bei der Schriftgießerei D. Stempel AG. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 5. Kompanie des 81. Infanterie-Regiment. Am 16.09.1914 fiel er im Alter von 27 Jahren bei Courcy während des Rückzugs nach der Schlacht an der Marne in Frankreich.

Über den Todestag und die Todesumstände von Alfred Dietz berichtet die Regimentsgeschichte des 81. Infanterie-Regiment:

„15.09.1914 Am 15.09. führte der Marsch das Regiment von Liry über St. Etienne-Machault-Aussonce nach Menil Lepinois.

Am 16. war Fortsetzung des Marsches nach Westen. 7 Uhr vormittags Abmarsch nach Isle-sur-Suippes, dann BazancourtBoult-sur-Suippe, um 12 Uhr mittags wurde Bourgogne erreicht. .“

Offiziell ist für Alfred Dietz keine Grablage bekannt. Die Gefallenen im Ort Courcy wurden jedoch in der Regel auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes begraben, u. a.

  • Unteroffizier Josef Daniel, gefallen am 18.09.1914 bei Courcel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 5, Grab 737;
  • Unteroffizier Josef Amian, gefallen am 18.09.1914 bei Courcel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 5, Grab 691;
  • Unteroffizier Friedrich Kleinau, gefallen am 18.09.1914 bei Courcel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 5, Grab 680;
  • Unteroffizier Dominikus Jachmann, gefallen am 18.09.1914 bei Courcel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Étiennes-à-Arnes in Block 5, Grab 675.

 

Todesanzeige der Schriftgießerei D. Stempel AG  für August Aubel und Alfred Dietz

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 276: Johann Steil

Heute stelle ich ein ganz persönliches Sterbebild vor. Es ist das Sterbebild und das Schicksal meines Großonkels Johann Steil.

Johann Steil wurde am 27.08.1888 in Püttlingen geboren. Sein Vater war Bergmann. Wegen seiner schulischen Leistungen wurde ihm von einem Lehrer der Volksschule in Püttlingen ermöglicht, eine Ausbildung zum Volksschullehrer in Boppard zu absolvieren. Nach dieser Ausbildung wurde er von 1909 bis 1910 in Mannebach als Lehrer eingesetzt. Nach seinem Wehrdienst (1909 – 1910) nahm er eine Stelle als Lehrer in Wollmerath an. Hier tat er Dienst, bis er zum Kriegsbeginn im August 1914 zur 3. Kompanie des 10. Rheinischen Infanterie-Regiments einberufen wurde. Hier nahm er am Feldzug gegen Frankreich teil. Am 06.09.1914 wird er während der Schlacht an der Marne bei Marolles durch ein Schrapnellgeschoss am Kopf getroffen und getötet. Seine Leiche wurde zunächst in Marolles begraben. Später wurde er auf den Soldatenfriedhof in Connantre umgebettet. Allerdings war die Identität seiner Gebeine verloren gegangen, sodass er als unbekannter Toter begraben wurde. Vor wenigen Jahren konnte ich ihm durch meine Recherchen seine Identität wiedergeben.

Das Leid, welches der Tod von Johann Steil in seiner Familie hervorgerufen hat, war noch in meiner Kindheit spürbar. Mein Großvater, Ludwig Steil, litt Zeit seines Lebens unter dem Verlust seines großen Bruders. Er selbst wurde 18 jährig noch am Ende des Ersten Weltkrieges einberufen, in 6 Wochen ausgebildet und in den Krieg geschickt. Gott sei Dank endete das große Schlachten während seines Transportes an die Front. Im Zweiten Weltkrieg wurde er erneut zum Kriegsdienst einberufen. Gott sei Dank überlebte er ihn.

Johann Steil begründete die Tradition in meiner, Lehrer zu werden. Mein Vater wurde Lehrer. Meine beiden Schwestern sind Lehrerinnen und ich bin Lehrer. Mein Sohn und meine Nichten sind alle Lehrer.

Seine Heimatgemeinde Wollmerath gedenkt noch heute Johann Steil auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/wollmerath_festschrift_wk1u2_rp.htm

Johann Steil während der Ableistung seines Wehrdienstes beim Infanterie-Regiment Nr. 70, 11. Kompanie
Portrait von Johann Steil
Sterbebild von Johann Steil
Rückseite des Sterbebildes von Johann Steil

 

Der theoretische Weg von Johann Steil von seinem Geburtsort über seinen Studien- und Dienstort zu seinem Sterbeort zu seinem Grab: