Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.686: Nikolaus Kienle

Der Kriegsfreiwillige Nikolaus Kienle wurde am 06.12.1896 in Zaumberg geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Immenstadt im Allgäu. Im Ersten Weltkrieg diente er als Fahrer in der II. leichten Munitionskolonne des 8. bayerischen Reserve-Feldartillerie-Regiment. Am 19.05.1915 wurde er im Alter von 18 Jahren in Guebwiller (französisch: Gebweiler) tödlich verunglückt.

Man begrub Nikolaus Kienle auf dem Soldatenfriedhof Guebwiller in Block 7, Grab 120.

Noch heute gedenkt sein Heimatgemeinde Immenstadt im Allgäu Nikolaus Kienle auf zwei Denkmälern: http://www.denkmalprojekt.org/2008/immenstadt-buehl_alpsee_kirche_bay.htm und http://www.denkmalprojekt.org/2008/immenstadt-buehl_alpsee_loretokapelle_wk1u2_bay.htm

Rückseite des Sterbebildes von Nikolaus Kienle
Rückseite des Sterbebildes von Nikolaus Kienle

Der theoretische Weg von Nikolaus Kienle von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.645: Ludwig Faltermaier

Der Gefreite Ludwig Faltermaier (wahrscheinlich „Faltermeier“) stammte aus Frixing, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Erharting, und war der Sohn eines Maurers. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Batterie des 2. bayerischen Fuß-Artillerie-Regiment. Er wurde mit dem Bayerischen Militär-Verdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Am 10.04.1918 fiel er im Alter von 20 Jahren nach 13 Monaten Kriegsdienst bei Monchy (Monchy-le-Preux?).

Offiziell ist für Ludwig Faltermaier keine Grablage bekannt. Er könnte jedoch auf dem Soldatenfriedhof Carvin anonym in einem Massengrab beigesetzt worden sein. Hier bin ich jedoch recht unsicher.

Seine Heimatgemeinde Frixing gedenkt Ludwig Faltermaier noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/erharting_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Ludwig Faltermaier
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Faltermaier

SONDERBEITRAG: Arnold Tamm

Bei einem Spaziergang auf dem Alten Friedhof in Gießen wurde ich auf folgendes Schicksal aufmerksam: Der Soldat Arnold Tamm wurde am 17.03.1882 in Büdingen im heutigen Bundesland Hessen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpft er als Leutnant der Reserve in der 12. Kompanie des 81. Infanterie-Regiments. Am 22.08.1914 fiel er während der Schlacht bei Neufchâteau im Alter von 32 Jahren bei Bertrix in Belgien.

Über den Todestag und die Todesumstände von Arnold Tamm berichtet die Regimentsgeschichte des 81. Infanterie-Regiments:

„Bertrix. 22. August 1914

Die Feuertaufe des Regiments 81

In den Vormittagsstunden, in denen diese Bereitstellung stattfand, war die Lage ungeklärt. Nachrichten über den Feind lauteten sehr unbestimmt. Gegen den Abschnitt des XVIII. Armee-Korps sollten angeblich zwei französische Korps im Anmarsch sein.

Als sich in den weiteren Stunden des Vormittags vom Feinde nichts zeigte, wurden die Feldküchen an die Kompanien herangezogen und das Essen ausgegeben.

Erst auf genauere Meldungen des Ulanen-Regiments 6, Betrix sei vom Feinde besetzt, trat die 21. Infanterie-Division um 2 Uhr nachmittags auf Befehl des Generalkommandos auf der Straße Recogne auf Betrix mit den Hauptkräften den Vormarsch an.

In der Vorhut marschierte das Regiment 88 mit einer Abteilung des Feldartillerie-Regiments 63, am Anfang des Gros folgte 81, dann kam die lange Kolonne des Feldartillerie-Regiments 27 und der einen Abteilung Feldartillerie-Regiment 63, dann Füsilier-Regiment 80, welches in die Artillerie-Kolonne ein Bataillon eingeschoben hatte.

Die rechte Seitendeckung – Infanterie-Regiment 87 unter Generalmajor von der Esch – ging auf Ochamps vor.

Zu beiden Seiten der Vormarschstraße war dichter, hoher Wald, Foret de Luchy und Foret Huqueny. Außerhalb der Wälder stand der Ginster in prachtvoller goldgelber Blüte. Überall war das Gelände unübersichtlich, ein wenig hügelig, doch boten die Erhebungen keine Möglichkeit für Maschinengewehre, vorgehende eigene Infanterie mit Maschinengewehr-Feuer zu überschießen. Das Vorwärtskommen wurde erheblich erschwert durch die mit starkem Draht eingefassten Viehweiden, die Drahtschweren bekamen viel Arbeit.

Während des Vormarsches auf der großen Chaussee verstärkte sich der Gefechtslärm, besonders rechts von Ochamps her. Auch vorwärts von Bertrix her war Infanterie- und Artilleriefeuer vernehmbar. Die Vorhuten und die rechte Seitendeckung sind scheinbar überall auf den Feind gestoßen. Etwa 3.30 Uhr nachmittags erreichte der Anfang des Gros der 21. Infanterie-Division – das Infanterie-Regiment 81 – das Straßenkreuz Recogne – Fays les Veneurs und Ochamps-Huqueny. An dieser Stelle befanden sich alle höheren Stäbe, mitten unter ihnen der Großherzog von Hessen. Der Regiments-Kommandeur, Seine Hoheit Prinz Friedrich Karl von Hessen war bis zum westlichen Waldrand vorgeritten. Von Erkundung zurückgekehrt, befahl der Prinz: Vorhut ist überraschend auf den Feind gestoßen, Regiment 81 wird in Verlängerung des Regiments 88 – links von diesem – zu beiden Seiten der Chaussee eingesetzt.

Das II./81, Major Genthe, hatte bereits gleich nach 1 Uhr mittags, noch bei Neuvillers, den Befehl erhalten, die Sicherung der linken Flanke der 21. Infanterie-Division zu übernehmen. Major Genthe ging mit 5. und 8. Kompanie, Hauptmann von Oppeln und von Prittwitz, auf dem tief eingeschnittenen Bahngleise gegen Betrix vor, die 6. Kompanie, Hauptmann Frisch, war Bedeckung der schweren Artillerie Nr. 3, und die 7. Kompanie, Hauptmann der Reserve Hahn, schloss sich dem III./71, Major Robert, an.

Der Kommandeur des I./81, Major von Nostitz, entwickelte beiderseits der Chaussee, Richtung Bertix, seine Kompanien, 1./81 und 4./81, Hauptmann Hilken und Oberleutnant von Brandt (für den erkrankten Hauptmann Vollmer), in Verlängerung links des Regiments 88, nördlich der Chaussee, 2. und 3. Kompanie, Hauptmann Bullrich und Hauptmann Lueder, südlich der Chaussee. Das III. Bataillon, Major Robert, mit der Maschinengewehr-Kompanie, Hauptmann Ahlers, zog sich entwickelt südlich in den Wald von Huqeny, I./81 links verlängernd.

Lagekarte am 22.08.1914 bei Betrix

Bereits im Walde erhielten die Bataillone Artillerie- und Infanteriefeuer. Zum ersten Male vernahm man das eigenartige Sausen der französischen Infanterie-Geschosse, es klang wie „pfiu – pfiu“.

Sehr schwierig war die Entwicklung für die Artillerie, sie musste mitten im Walde auffahren und in Feuerstellung gehen. Eine Batterie 27 stand an der vrogenannten Chausseekreuzung und sperrte mit ihren Fahrzeugen die Straße.

Im Waldreichen unübersichtlichen Gelände entwickelten sich nun schwere Nahkämpfe, die eigentlich überall von den Kompanien einzeln durchgeführt wurden. Die Regiments-Kommandeure, der Prinz und die Bataillons-Kommandeure befanden sich mitten in der vorsersten Schützenlinie.

Der Regiments-Stab am 22.08.1914 an der Straße Recogne-Bertrix. Prinz Friedrich Karl von Hessen gibt Befehle X

Der Feind hatte sein ganzes XVII. Armee-Korps mit vier Brigaden in Front, zwischen Huqeny und Ochamps, gegen die 21. Infanterie-Division eingesetzt. Auch die französische Artillerie war, ebenso wie die deutsche, gezwungen, in den Waldstücken nordöstlich Bertrix und Assenois in Feuerstellung aufzufahren.

Die Deckung gegen Sicht, die der Wald bietet, gestattete unseren angreifenden Kompanien, dicht an die französischen Batterien heranzukommen und mit gefälltem Bajonett in deren Feuerstellung einzudringen. Ein nicht zu schildernder Angriffsgeist beherrschte jeden einzelnen Musketier; fast ohne zu feuern, liefen die Kompanien im Sturmschritt in langen Sprüngen vorwärts. Sie hatten es ja vor noch nicht langer Zeit auf dem Übungsplatz bei Orb genügend geübt. Eine tropische Hitze herrschte am Nachmittag des 22. August. Der Wille, mit blanker Waffe an den Feind heranzukommen, lässt aber Durst und Hitze vergessen. Der Franzose hatte sich überaus geschickt flüchtig aufgeworfener Schützengräben bedient und leistete hartnäckigen Widerstand. Wo die Kompanien im Walde auf Artillerie stießen, wurden die Geschütze genommen. Hauptmann Bullrich, 2./81, stirbt mitten in einer französischen Batterie den Heldentod. Hauptmann Hilken, 1./81, erhält sechs Schritte vor einem Geschütz den tödlichen Schuss.

Der Kampf im Walde würfelte die Kompanien, ja die Regimenter durcheinander. Unter Führung von Oberleutnant von Brandt und Leutnant der Reserve Schmitz (7./81) wurde eine Batterie im Walde gestürmt, wobei sich besonders der Feldwebel Port durch sein tollkühnes Draufgehen auszeichnete. Der Fahnenträger Vizefeldwebel Filbert I/81 wurde verwundet. Überall  wurde der Franzose geworfen. Im Vorwärtsdringen schwenkte die 21. Infanterie-Division aus der anfänglich nach Westen gerichteten Angriffsfront allmählich mehr nach Süden in eine ungefähre Linie Assenois-Nordrand Bertrix ein. –

Der Vormarsch der 5. und 8. Kompanie unter Major Genthe auf dem tief eingeschnittenen Bahnkörper, von Schwelle zu Schwelle springend, gestaltete sich bei der großen Hitze recht anstrengend. In der Nähe des Waldrandes, 1 ½ Kilometer östlich Bertrix, kamen die Kompanien bei Durchschreiten eines Grundes in Artillerie-Strichfeuer, das aber glücklich durchlaufen wurde. Die Kompanien gingen durch den Wald und entwickelten sich nebeneinander zum Angriff gegen die Chaussee Bertrix – Aeremont. Im feindlichen Feuer ging es sprungweise vorwärts, hierbei schob sich die 11. Kompanie in die 8. Kompanie hinein. Mit aufgepflanztem Seitengewehr wurde die hochgelegene Chaussee gestürmt, der Gegner wich. Hierbei wurde Fahnenträger II. Bataillon, Sergant Ott, verwundet, trotzdem versuchte er noch vorzustürmen; als es nicht mehr ging, ergriff Musketier Pfleger, 11./81, die Fahne und trug sie vor. Leutnant Adolph, 5. Kompanie, fiel hier durch Kopfschuss. Die Kompanien stießen weiter vor. Die 8. Kompanie gelangte so bis auf die letzten Höhen vor Géripont; dort machte die Dunkelheit dem Vordringen ein Ende.

Die schweren Haubitzen des Fußartillerie-Regiment 3 konnten nach dem Heraustreten der Infanterie aus dem Waldgelände nördlich Bertrix auffahren. Dadurch wurde die 6./81, Hauptmann Frisch, frei. Die 6./81 beteiligte sich dann nördlich der Chaussee am Angriff gegen Ochamps.

Über die Gefechtstätigkeit der 6. Kompanie berichtet der damalige Kompanie-Chef, Hauptmann Alfred Frisch:

6./81 wurde während des Vormarsches der 24. Infanterie-Division über Neufchâteau-Recogne auf Bertrix erneut zum Schutz der schweren Artillerie des Brandenburgischen Fußartillerie-Regiments Nr. 3 befohlen. Keine angenehme Aufgabe für eine an den Feind drängende Truppe bei der nahen Aussicht auf eine bevorstehende Schlacht. Die Kompanie wurde auf die lange Artilleriekolonne verteilt. Nach längerem Halt hart westlich Recogne und anschließend weiterem Vormarsch auf der staubigen Landstraße bei glühender Hitze nach Bertrix hörte man lebhaften Kanonendonner. Die schwere Artillerie machte halt, ich löste die Kompanie sogleich von dem befohlenen Schutz und sammelte nach vorne. Die ersten Verwundeten der im Gefecht stehenden Truppen kamen uns auf der Straße entgegen. – Der Brigade-Kommandeur, Generalmajor Elstermann von Elster, welcher sich hier auf der Straße befand, ebenso wie der Stab der 21. Infanterie-Division und derjenige des Generalkommandos des XVIII. Armee-Korps, gab mir den Befehl: „Gehen Sie mit Ihrer Kompanie durch den Wald von Luchy in Richtung Ochamps vor zur Unterstützung der 87er, die sich in hartem Kampfe befinden.“ Zur Orientierung wurde mitgeteilt: „In dem dortigen Waldgelände ist eine belgische Brigade im Vormarsch.“ Die 6. Kompanie war die letzte Infanteriereserve. – 6./81 ging von der Straße über eine Wiese nach Durchschneiden der verschiedenen Drahtzäune in den Forêt de Luchy hinein. In dem mit mannshohen Farrenkraut und Gestrüpp durchwucherten dichten Wald war auf keine 10 Meter Sicht. Nach einer Linksschwenkung, im Glauben von der Richtung abgekommen zu sein, etwa 2 Kilometer im Waldesdickicht, erhielt der ausgeschwärmte 1. Zug des Leutnant Hansohm aus nächster Nähe Infanteriefeuer. Der sehr tüchtige tapfere Unteroffizier Stern fiel als Erster durch Kopfschuss, einige Schritte neben mir, mit dem Rufs: „Da sind sie!“ Dem Zuge Hansohm folgten der 2. Zug des Leutnant Maurhoff und der 3. Zug des Leutnant Stieglitz in Gruppenkolonnen mit weitem Zwischenraum. Zu sehen war nichts. – Zug Maurhoff wurde rechts neben Zug Hansohm eingesetzt. Wieder überraschendes Feuer. Befehl: „Seitengewehr pflanzt auf!“ Signal „rasch vorwärts!“ Mit Trommelschlag und Hurra stürmte die Kompanie durch den Wald. Da, an einer Lichtung angelangt, lag entwickelt auf einer langen breiten Wiese etwa 150 Meter vor uns eine intakte französische Kompanie, verstärkt durch in vorhergehenden Gefechten zerstreute Gruppen in etwa gleicher Stärke. Durch Schnellfeuer wurde der größte Teil des Gegners vernichtet, der Rest ergab sich. Einen ganz verdutzten Offizier , der auf einmal vor mir stand, nahm, ich gleich fest. Leutnant Stieglitz wurde schwer verwundet. – Wir hatten Glück. Durch unser schnelles Vorgehen waren die Franzosen wohl etwas aus der Fassung geraten. – Der Gegner war die zweite Kompanie des Infanterie-Regiments 11 unter Kapitain Henri Bastien und Versprengte des 10. und 25. Infanterie-Regiments. – Gefangen wurden abgeführt 1 Major, 2 Kapitaine, 2 Oberleutnants, 1 Leutnant, sowie 56 bis 58 Mann. Zum Teil wurden diese aus unserem Waldstück herausgeholt. Um zu verhindern, dass liegengebliebene Verwundete von hinten auf uns schossen, wie dies anderweitig geschah, wurden die Gewehre zerschlagen. Sich tot Stellende wurden durch kräftigen Zuspruch meiner braven Musketiere zum Leben erweckt. – Musketier Halbedel, Bursche des Leutnant Stieglitz, der seinen Offizier verband, sah sich plötzlich von 3 – 4 Franzosen angegriffen. Mit gefälltem Bajonett ging dieser Brave auf sie los, sie warfen ihre Waffen fort und gaben sich gefangen. Der tapfere Halbedel erhielt mit den ersten das Eiserne Kreuz. – Musketier Sauer mit blutüberlaufenem Gesicht und stark zerschossenem Unterkiefer lief mir nach und schwenkte in der Hand eine neue große Ledertasche, die er vom toten Pferd des französischen Kapitain abgeschnitten hatte. Neben viel Kartenmaterial und aufschlussreichen geheimen Schriftstücken enthielt die Tasche 450 Francs in neu geprägten 5 Francs-Stücken, die an das Bataillon weitergingen. Der pflichtgetreue Sauer wurde zum Eisernen Kreuz eingegeben.

Nach kurzem Aufenthalt ging es über die Wiese in den Wald hinein. Kaum eingedrungen, ein heftiger Feuerüberfall auf nahe Entfernung. Es war ein Sausen und Summen in der Luft, man hatte das Gefühl, in einen dichten Wespenschwarm geraten zu sein. Zum Überfluss schoss eine von uns zurückgebliebene Gruppe von hinten. Mein dabei befindlicher tapferer Spielmann machte dem rasch ein Ende. Er lief an den aufgeregten Schützen entlang und in Ermangelung einer anderen Verständigung in dem Lärm, brachte er durch einige wohlgemeinte Püffe mit dem Stiefel das Feuer rasch zum Einstellen. Kommandos drangen nicht durch. Durch Trillern der Signalpfeife konnte endlich abgestoppt und Ruhe zur Aufrechterhaltung der Feuerdisziplin geschaffen werden, um dann gleich das Feuer erneut lebhaft aufzunehmen. Die Feuerüberlegenheit wurde gewonnen, der Franzose in die Flucht geschlagen. Einige seiner Toten und schwer Verwundete lagen vor uns. – Der Wald war gesäubert, der Weg nach Ochamps frei. Später stießen wir auf die große Straße und erreichten an dunklen Abend um 9.30 Uhr Ochamps. Die Aufgabe war erfüllt. Verluste der Kompanie: 4 Tote, darunter Unteroffizier Stern und Musketier Klees, 14 Verwundete, zum Teil schwer darunter Leutnant Stieglitz und Musketier Sauer.

An allen Stellen wich gegen Abend der Feind. Verfolgt vom Feuer der Artillerie, artete der Rückzug der Franzosen in reglose Flucht aus. Gegen 8.15 Uhr abends ist das Gefecht beendet. Das Regiment sammelte sich auf Befehl des Regiments-Kommandeurs an der Wegegabel Ossange-Bertrix und Recogne-Fays les Veneurs, westlich der Bahn, bei einem lichterloh brennenden Hause.

Der 22. August 1914 wird immer in der Geschichte des Regiments ein Ruhmestag bleiben. Allerdings unter großen Blutopfern hatte die 21. Infanterie-Division einen für die französischen Waffen folgenschweren Sieg errungen. Das französische XVII Armee-Korps, welches gegen die 21. Infanterie-Division gefochten hatte, war restlos vernichtet worden.

Vom Regiment haben in der Schlacht von Bertrix neben vielen braven Unteroffizieren und Mannschaften den Heldentod gefunden: die Hauptleute Hilken, Bullrich und der Reserve Hahn; letzterer starb wenige Tage nach der Schlacht an den erlittenen Verletzungen. Ferner waren gefallen die Leutnants Adolh, der Reserve Heß, Resardt, der Reserve Tamm und von Wittgenstein.

Verwundet waren die Hauptleute Rhein (12. Kompanie) und von Frankenberg (11. Kompanie), die Leutnants Freytag, Günther Frisch, Fähnrich Pfeffer, Leutnant Orth, Stieglitz, von Wartenberg, von Boehn, Offizier-Stellvertreter Custodes.

Dem Kommandeur des I./81, Major von Rostitz, hatte ein Infanteriegeschoss den Backenknochen zerschmettert. Leicht verwundet war Hauptmann Lueder, er ließ sich auf dem Schlachtfelde verbinden und verblieb bei seiner Kompanie.

Über einzelne Erlebnisse in der Schlacht berichtet Major von Nostitz:

Während des Vormarsches auf Bertrix hörte man gegen 3.30 Uhr nachmittags vorne lebhaftes Infanteriefeuer. Die Marschkolonne hielt, Seine Hoheit der Prinz befahl mir, bei der Truppe zu bleiben, während er selbst nach vorne ritt. In der Vermutung, dass die Chaussee bald unter feindlichem Artilleriefeuer liegen würde, nahm ich die 4. Kompanie, Oberleutnant von Brandt, und die 1. Kompanie, Hauptmann Hilken, rechts von der Chaussee in den Wald hinein, die beiden anderen Kompanien, Hauptmann Bullrich und Lueder, links von der Chaussee herunter. Als der Prinz zurückgekehrt war, gab er Befehl: „Vorhut ist überraschend ins Gefecht getreten. Das I./81 verlängert links das Infanterie-Regiment 88.“

Ich befahl der 2. und 3. Kompanie, sich links der Chaussee im Walde zu entwickeln und vorzugehen, die 1. und 4. Kompanie sollte diesen folgen. Dieser Befehl hatte diese beiden Kompanien nicht mehr erreicht. Beide waren bereits in nördlicher Richtung vorgegangen gegen ein französisches Artillerie-Regiment, das auf dem Waldwege marschierte. Hier entwickelten sich schwere, aber siegreiche Kämpfe, die zur völligen Vernichtung des Gegners führten. Die ganze Bespannung der Geschütze lag erschossen in den Sielen.

Inzwischen waren die 2. und 3. Kompanie auf südlicher Seite der Chaussee gegen Bertrix vorgegangen. Eigene Artillerie fuhr dicht hinter uns auf. Am Waldrand angekommen, hatten wir auf 600 Meter französische Schützen vor uns. Die 2. und 3. Kompanie entwickelten sich zum Angriff. Das III. und II. Bataillon war links gestaffelt von uns eingesetzt. Hiernach machte ich Seine Hoheit Meldung und begab mich selbst auf die Nordseite der Chaussee, wo ich bei der Kompanie Bullrich, die im Laufe des Angriffs auf die Nordseite gelangt war, eine schwierige und völlig ungeklärte Lage fand. Eingedenk „Schlieffenscher Mahnung“ in solchen Fällen von der Flanke her Erleichterung zu schaffen, eilte ich wieder auf die südliche Chaussee, um hier den Angriff vorzutreiben. Unter einer Tanne lag schwer verwundet der Leutnant Freytag. Wenige Tage vorher hatte mir sein Vater ihn besonders ans Herz gelegt. Ich musste weiter vor. Unsere Schützen, von Füsilieren 80 verstärkt, waren bis auf 150 Meter an den Feind herangekommen. Links von uns sah man die Schützen von II/81. Die hinter uns stehende Batterie schoss glänzend. Ich ließ den Bataillons-Tambour Kaiser blasen: „Seitengewehr pflanzt auf!“ und „schnell vorwärts!“ Im Schritt gingen wir an die Franzosen heran. Einige 100 Meter links von mir sah ich den Prinzen, er ging 20 Schritt vor den Schützen, neben ihm die Fahne des II. Bataillons, das er im Frieden einst geführt hatte. Die Franzosen waren größtenteils durch das Artilleriefeuer erledigt, was noch am Leben, ergab sich, wir nahmen ihnen die Waffen ab. Auch nördlich der Chaussee sah ich jetzt unsere Schützen vorgehen. Bei weiterem Angriff haschte mich auf der Chaussee ein französisches Infanteriegeschoss, zerschlug mir den Backenknochen und warf mich in den Chausseegraben; als ich wieder aufstehen konnte, brachte mich der Unteroffizier Heye mit noch zwei Mann zum Verbandplatz, den ich gegen 7 Uhr abends erreichte. Unsere Ärzte hatten sich dicht neben einem heruntergeschossenen deutschen Flieger aufgebaut. Die Verwundeten mehrten sich. Frankenberg, Wartenberg und Rhein saßen neben mir. Als es ganz dunkel war, kam der Prinz zu uns. Wir sprachen über das Gefecht, wie gut uns die Artillerie geholfen hatte, wie tapfer die Batterien vor dem Walde aufgefahren waren, obgleich sie erwarten mussten, hierbei sofort vom Feinde zugedeckt zu werden. Die Blutopfer aber hatten unsere brave Infanterie gebracht. Besonders mein I. Bataillon hatte schwer gelitten. Erst nach Jahren erfuhr ich die Lage beim Gegner. Unser Gegner, das XVII. französische Armee-Korps, war mit seinen 4 Brigaden auf unsere Division gestoßen. Nacheinander hatten wir diese Brigaden restlos vernichtet und die französische Linie durchbrochen. Hierdurch wurde die schwierige Lage der links neben uns fechtenden 25. Infanterie-Division erleichtert. Die Stellung dieses feindlichen Korps war nun in der Flanke bedroht, es musste zurückgenommen werden. Der französische Armeeführer, General Langle de Cary, befahl, dass seine Armee am anderen Tage den Angriff wiederholen sollte. Es war nicht möglich, er musste den Angriffsbefehl zurücknehmen. Dort, wo sein XVII. Armee-Korps stehen sollte, klaffte eine weite Lücke. – Wie mir später noch in Sedan erzählt wurde, soll der General Vollemejean, nachdem er seinem Armeeführer Bericht erstattet hatte, von eigener Hand gefallen sein. –

Der damalige Chef der 5./81, Hauptmann von Oppeln-Bronikowski, berichtet über diesen Tag:

5. und 8. Kompanie marschierten mit vorgenommener Spitze auf dem eingeschnittenen Bahndamm bis an den Waldrand von Bertrix. Am Waldrand wurde entwickelt, 5. Kompanie rechts, 6. Kompanie links, jede Kompanie zwei Züge in erster Linie. Bei mir folgte Leutnant Adolph mit dem dritten Zuge in Reserve. Vor uns war Wiesengelände mit drei- bis vierfachen Drahtzäunen. Vom Feinde war nichts zu sehen. In Sprüngen ging es vorwärts. Als wir den Bahndamm, der im großen Bogen um Bertrix herumführt, erreichten, sahen wir die ersten Franzosen. Erste Verluste! Ich selbst schoss mit Feldwebel Zwier von hier aus stehend freihändig, weil wir im Liegen nichts sehen konnten. Der Franzose stand gleichfalls in den Kornfeldern und schoss auf uns. Als die Leute rechts und links von uns verwundet wurden, rief mir Zwier zu: „Herr Hauptmann, wir müssen hier fort.“ – Ich überschritt dann mit der 5. Kompanie den steilen Bahndamm, jenseits desselben nisteten wir uns ein und blieben dort bis zum Abmarsch ins Biwak liegen. Am Bahndamm erlitt Leutnant Adolph, als er selbst stehend freihändig schoss, durch Kopfschuss den Heldentod. Mit ihm verlor 5./81 ihre beste und tapferste Stütze! Er hatte mich gebeten, mit seinem Zuge stets vorne sein zu dürfen. Am 22. August stand er mit seinem Zuge zufällig an 3. Stelle und kam in die zweite Linie. Als erster fand er den Heldentod. -.“

Man begrub Anold Tamm auf dem Soldatenfriedhof Vladslo in Block 9, Grab 1.467.

In Lich gedenkt man Arnold Tamm noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2013/lich_stadtkirche_lk-giessen_wk2_hs.html

Grabstein mit Erinnerungsinschrift für Arnold Tamm

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.627: Johann Wasmeier

Der Soldat Johann Wasmeier stammte aus Emmersdorf, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Johanniskirchen. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments als Krankenträger. Am 16.07.1918 fiel er im Alter von 19 Jahren während der Schlacht in der Champagne bei Souain in Frankreich durch einen Granatvolltreffer.

Offiziell ist keine Grablage für Johann Wasmeier bekannt. Wahrscheinlich ist vom Körper Johann Wasmeiers nach dem Volltreffer nichts mehr übrig geblieben.

Seine Heimatgemeinde Emmersdorf gedenkt Johann Wasmeier noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/johanniskirchen-emmersdorf_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Johann Wasmeier
Rückseite des Sterbebildes von Johann Wasmeier

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.622: Franz Gstöttner

Der Soldat Franz Gstöttner wurde am 02.10.1897 in Obertaching geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Taching am See, als Sohn eines Schmiedemeisters geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 02.11.1916 verstarb er im Alter von 19 Jahren und wurde auf dem Essen-Kettwig-Waldfriedhof in Grab 31 begraben. Er war vermutlich während der Schlacht an der Somme zuvor verwundet worden.

Seine Heimatgemeinde Taching am See gedenkt Franz Gstöttner noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/taching_am_see_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Franz Gstöttner
Rückseite des Sterbebildes von Franz Gstöttner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.619: Alois Metzger

Der Soldat Alois Metzger stammte aus Ruhmannsfelden in Bayern und war der Sohn eines Wagnermeisters. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Mecklenburgischen Verdienstkreuz 2. Klasse ausgezeichnet und geriet am 12.08.1916 bei Maurepas während der Schlacht an der Somme in französische Kriegsgefangenschaft.

Über den Tag seiner Gefangennahme berichtet die Regimentsgeschichte des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Am Nachmittag des 12.08.1916 gegen 2.30 Uhr setzte schwerstes Trommelfeuer ein. Gleichzeitig mit dem ersten Schuss waren wieder zahlreiche Flieger erschienen, die das Feuer mit der größten Genauigkeit leiteten. Dumpfbrütend saßen die Leute in ihren Löchern, die Minuten wurden zu Stunden, aber immer fort in gleicher Stärke ging das Feuer bis 6.30 Uhr abends. Eine dichte Wand von Staub und Qualm machte jede Beobachtung unmöglich.
Plötzlich gegen 7 Uhr abends stürzten vier Leute der 12./R23 vor den Bataillonsunterstand und schrieen: „Geht raus, die Franzosen kommen, die Stellung der 12. Kompanie (hier wurde Alois Metzger überrannt und gefangen genommen)  haben sie schon genommen. Auf diese Aufforderung hin stürzte alles aus Fuchslöchern und Stollen und besetzte den Hohlweg. Das feindliche Artilleriefeuer war inzwischen nach rückwärts verlegt worden. Deutlich sah man die Franzosen in dichten Wellen und sogar in Gruppenkolonne über die Höhe südlich Maurepas vorgehen. Unser sofort einsetzendes Gewehr- und MG-Feuer brachte jedoch ihr Vorgehen bald zum Stehen. Auch unsere Artillerie, durch Leuchtzeichen verständigt, setzte nun mit ihrem Sperrfeuer ein, der Angriff in der Front war abgewiesen, die Franzosen begannen sich auf der gegenüberliegenden Höhe einzugraben.
Unsicher waren dagegen die Verhältnisse auf dem rechten Flügel. Dort war die Ortschaft Maurepas verloren und klaffte eine mehrere 100 Meter breite Lücke. Von 9./R. 23 fehlte jede Nachricht, augenscheinlich war auch sie vom Feind überrannt. Auf Antrag des Bataillonskommandeurs wurden nun die 12./Reserve-Infanterie-Regiment 18, später noch zwei Kompanien des Reserve-Infanterie-Regiments 19 zur Verfügung gestellt und am rechten Flügel eingesetzt.

Am 27.07.1919 verstarb Alois Metzger nach dreijähriger Gefangenschaft im Alter von 30 Jahren in einem Lazarett in Nancy.

Man begrub Alois Metzger auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller in Block 6, Grab 108.

Seine Heimatgemeinde Ruhmannsfelden gedenkt Alois Metzger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2015/ruhmannsfelden_lk-regen_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Alois Metzger
Rückseite des Sterbebildes von Alois Metzger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.617: Franz Xaver Grotz

Der Gefreite Franz Xaver Grotz wurde am 05.12.1892 in Görisried in Bayern als Sohn eines Landwirts geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 1. Maschinengewehr-Kompanie des 8. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 28.05.1918 fiel er im Alter von 25 Jahren während der Kämpfe an der Ancre, Somme und Avre.

Die Grablage von Franz Xaver Grotz ist nicht bekannt.

Seine Heimatgemeinde Görisried gedenkt Franz Xaver Grotz noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/goerisried_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Franz Xaver Grotz
Rückseite des Sterbebildes von Franz Xaver Grotz

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.612: Ludwig Mayer

Der Soldat Ludwig Mayer stammte aus Lindach, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Burghausen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 1. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.09.1914 wurde er im Alter von 22 Jahren nach der Schlacht bei Lihons als vermisst gemeldet. Am 24.09.1916 wurde er für tot erklärt.

Über den Tag seines Todes berichtet die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Auch in den ersten Nachmittagsstunden gelingt es nicht, Lihons zu nehmen. Um 5.40 Uhr erhält das Regiment Befehl zum Sturm. Nach Artilleriebeschießung gehen I. und III. Bataillon und II./16. Infanterie-Regiment zum Sturm vor; sie erreichen nur mit Teilen den Ortsrand und müssen etwa 400 Meter von Lihons entfernt in Stellung gehen. II. Bataillon dringt bis zum Feldweg Lihons – Herbevillers vor. Die Verluste sind sehr beträchtlich.“

Einer der „Verluste“ ist Ludwig Mayer.

Man fand später den Leichnam von Ludwig Mayer. Er wurde auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab beigesetzt.

Seine Heimatgemeinde Burghausen gedenkt Ludwig Mayer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/burghausen_1870-70_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Ludwig Mayer
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Mayer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.609: Eugen Metzler

Heute stelle ich den zweiten Bruder Metzler vor.

Eugen Metzler wurde am 09.01.1896 in Niedersweiler geboren, heute ein Ortsteil der baden-württembergischen Gemeinde Wolpertswende. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Musketier in der 4. Kompanie des 126. Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 12.05.1917 fiel er im Alter von 21 Jahren bei den Stellungskämpfen bei Berméricourt, nordöstlich Reims.

Man begrub Eugen Metzler auf dem Soldatenfriedhof Noyers-Pont-Maugis in Block B, Grab 4635.

Seine Heimatgemeinde Wolpertswende gedenkt Eugen Metzler noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2015/wolpertswende_lk-ravensburg_wk1_wk2_bawue.html

Sterbebild von Benedikt und Eugen Metzler
Rückseite des Sterbebildes von Benedikt und Eugen Metzler

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.606: Sebastian Mirlach

Der Soldat Sebastian Mirlach stammte aus Ergoldsbach und war der Sohn eines Privatiers. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Kompanie des 10. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 04.07.1916 fiel er im Alter von 24 Jahren während der Schlacht um Verdun nach 16 Monaten Kriegsdienst durch einen Kopfschuss am Douaumont-Steilhang.

Offiziell ist für Sebastian Mirlach keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville begraben wurde. Dort ruhen seine Regimentskameraden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Landwehrmann Leonhard Brunner, gefallen am 04.07.1916 begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Johann Tiefel, gefallen am 04.07.1916 begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Ergoldsbach gedenkt Sebastian Mirlach noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2016/ergoldsbach_lk-landshut_wk1_wk2-bay.html

Sterbebild von Sebastian Mirlach
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Mirlach