Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 615: Kornelius Endras

Der Landwehrmann Kornelius Endras wurde am 15.12.1880 geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er im 3. Landwehr-Infanterie-Regiment. Am 03.12.1914 fiel er im Alter von 33 Jahren am Buchenkopf bei Münster im Elsass (Vogesen) in Frankreich.

Man begrub Kornelius Endras letztlich auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab.

Sterbebild von Kornelius Endras
Rückseite des Sterbebildes von Kornelius Endras

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 614: Alois Feilmeier

Der Reservist Alois Feilmeier wurde in Zaundorf als Sohn eines Landwirts geboren. Im Ersten Weltkrieg wurde er zum 23. Reserve-Infanterie-Regiment, 2. Bataillon, 5. Kompanie, eingezogen. Am 19.02.1915 fiel er im Alter von 20 Jahren am Kleinkopf bei Münster im Elsass in den Vogesen (Frankreich) durch einen Halsschuss.

Ein Grab Alois Feilmeiers ist offiziell nicht bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Hohrod beigesetzt wurde. Ich begründe meine Annahme mit dem Schicksal und dem Verbleib der Leichen folgender Kameraden von Feilmeier aus der selben Kompanie:

  1. Gefreiter Hans Dumler, geboren am 16.01.1890 in Augsburg, gefallen am 19.02.1915 am Kleinkopf, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab;
  2. Infanterist Ruppert Achatz, gefallen am 19.02.1915, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab;
  3. Infanterist Johann Aigner, gefallen am 19.02.1915, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab;
  4. Pionier Martin Sauter, gefallen am 19.02.1915 am Kleinkopf, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab.

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 613: Josef Ritzinger

Der Bauerssohn Josef Ritzinger stammte aus Goldern, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Niederaichbach. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 27.01.1916 fiel er im Alter von 22 am Hilsenfirst während der Vogesenkämpfe bei Münster im Elsass (Frankreich)

Sein Grab fand Josef Ritzinger auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.

Sterbebild von Josef Ritzinger
Rückseite des Sterbebildes von Josef Ritzinger

 

Der theoretische Weg von Josef Ritzinger von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 612: Josef Hengge

Der Wehrmann Josef Hengge wurde am 12.01.1880 in Rieden bei Immenstadt geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 5. Kompanie des 3. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 16.10.1914 fiel er im Alter von 34 Jahren bei Urbeis in den Vogesen.

Man begrub Josef Hengge auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in Block, 2 Grab 403.

Seine Heimatgemeinde Immenstadt-Stein gedenkt noch heute Josef Hengge auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/immenstadt-stein_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Josef Hengge
Rückseite des Sterbebildes von Josef Hengge

 

Der theoretische Weg von Josef Hengge von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 608: Joseph Strodl

Der Unteroffizier Joseph Strodl wurde am 19.11.1893 in Schwabmünchen geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 19. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 13.05.1916 fiel er während der Vogesenkämpfe im Alter von 22 Jahren in Frankreich.

Joseph Strodl fand sein Grab auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.

Sterbebild von Joseph Strodl
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Strodl

 

Der theoretische Weg von Joseph Strodl von seinem Geburtsort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 607: Sebastian Obermaier

Der Reservist Sebastian Obermaier war ein Bauerssohn aus Berg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 1. Kompanie des 18. Reserve-Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 06.09.1915 (Verlustliste und Volksbund: 07.09.1915) starb er im Alter von 23 Jahren in den Vogesen, nachdem er zuvor schwer verwundet worden war.

Man begrub Sebastian Obermaier auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach im Block 9, Grab 87.

Sterbebild von Sebastian Obermaier
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Obermaier

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 594: Georg Paulsmeier

Der Krankenträger Georg Paulsmeier wurde am 01.04.1878 in Töging in Oberbayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Sanitätsmann in der 1. Landwehr-Sanitäts-Kompanie in der 6. Landwehr-Division. Am 15.04.1915 fiel er im Alter von 37 Jahren in den Vogesen durch einen Unglücksfall.

Man begrub Georg Paulsmeier auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in Block 4, Grab 190.

Seine Heimatgemeinde Erharting gedenkt noch heute Georg Paulsmeier auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/erharting_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Georg Paulsmeier
Rückseite des Sterbebildes von Georg Paulsmeier
Rückseite des Sterbebildes von Georg Paulsmeier

 

Der theoretische Weg von Georg Paulsmeier von seinem Geburtsort zu seinem Sterbeort und Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 589: Sebastian Hausstetter

Sebastian Hausstetter (bei Volksbund „Haustetter“) wurde am 02.08.1890 in Sachrang in Oberbayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 7. Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments (2. Bataillon) als Infanterist. Am 23.07.1915 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Stoßweiher während der Vogesenkämpfe.

Man begrub Sebastian Hausstetter auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 5, Grab 173.

Seine Heimatgemeinde Sachrang gedenkt noch heute Sebastian Hausstetter auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2016/sachrang_gde-aschau_lk-rosenheim_12_70-71_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Sebastian Hausstetter

Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Hausstetter

 

Der theoretische Weg von Sebastian Hausstetter von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 586: Michael Maier

Der Landwehrmann Michael Maier stammte aus Reding, heute ein Ortsteil der Gemeinde Neuhaus am Inn, und war Kleinbauer und Tagelöhner. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 9. Kompanie des 2. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 20.07.1915 fiel er im Alter von 35 Jahren am Barrenkopf in den Vogesen. Zunächst war er als vermisst gemeldet worden.

Ein Grablage ist für Michael Maier offiziell nicht bekannt., Ich gehe jedoch davon aus, dass er auf dem wenige hundert Meter entfernten Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab anonym beigesetzt wurde.

Ich begründe meine Annahme nicht nur mit der Lage des Sterbeortes, sondern auch mit dem Schicksal und dem Verbleib seiner folgenden Regimentskameraden, die in der selben Kompanie an dem selben Tag gefallen sind :

  1. Oberleutnant Gustav Voigt, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod, Block 3 Grab 130
  2. Leutnant der Reserve August Hornick, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod, Block 3 Grab 106
  3. Gefreiter Martin Wantscher, geboren am 21.05.1879 in Hagsdorf, gefallen am 20.07.1915 am Schratzmännele, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab
  4. Gefreiter Joseph Vornehm, gefallen am 20.07.1915 am Barrenkopf, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab

 

Die Regimentsgeschichte des 2. Landwehr-Infanterie-Regiments schreibt über diesen Tag:

Die zweite Schlacht um Münster

Die Gefechte am Lingekopf, Schratzmaennele und Barrenkopf am 20., 22., 26. und 27.7.1915

Der Regiments-Kommandeur ordnete am 19. in Voraussicht des feindlichen Angriffs an, dass die am Bärenstall befindliche Kompanie der Regiments-Reserve (9. Kompanie unter Oberleutnant Voigt) mit 1 Zug den in der Nordwestecke des Barrenkopfes befindlichen, stark erschütterten Zug der 6. Kompanie abzulösen und die 2. Linie am Schratzmaennele und im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf zu besetzen habe. Eine Kompanie der Brigade-Reserve wurde als Ersatz für die 9. Kompanie am Bärenstall zur Verfügung des rechten Regiments-Abschnitts angefordert. Die 12. Kompanie traf 1.00 Uhr morgens am Bärenstall ein. Für die Divisions-Reserve, II. Landwehr-Infanterie-Regiment 1, war Besichtigung auf dem Exerzierplatz Colmar für den 20. vormittags angesetzt. Der Antrag des Kommandeurs Landwehr-Infanterie-Regiment 2, dass diese ausfallen und das Bataillon zum Heranziehen für den bevorstehenden Kampf bereitgestellt werden möchte, wurde abgewiesen.

Am 20. 5.00 Uhr morgens begann der Feind mit der planmäßigen Zerstörung unserer Stellung vom Schratmaennele bis zum Eichwald einschließlich mit allen Kalibern des Feldkriegs, gegen den Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf auch mit schweren Minen. Auch die Regiments-Reserve-Stelle in Hohrod und die rückwärtigen Straße und Wege wurden stark beschossen.

Der Regiments-Kommandeur forderte beim Landwehr-Feld-Artillerie-Regiment 6 die kräftigste Erwiderung des feindlichen Feuers gegen Großen Hörnleskopf, Combekopf und die feindliche Stellung bei Mittelbühl an, beantragte die Heranziehung der zweiten Kompanie der Brigade-Reserve (11. Kompanie) mit 1 MG-Zug nach dem Bärenstall, setzte von der Regiments-Reserve (10. Kompanie) in Hohrodberg 2/3 nach der Badener Hütte, am Südosthange des Barrenkopfes gelegen, in Marsch und stellte 1 Zug dem linken Unterabschnitt im Eichwald zur Verfügung. Der dringende Antrag, die Besichtigung des II./Land.Inf.Rgts. ausfallen zu lassen, wurde abermals abgelehnt.

Der Regiments-Kommandeur begab sich mit dem Regiments-Stab nach dem entscheidenden Punkte des Kampfes, nach der Badener Hütte am Barrenkopf. Dieser Berg bildete den rechten Stützpunkt für unsere Münstertal-Front. Wenn er fiel und sich die feindliche Angriffsbewegung nach links über den anschließenden Kleinkopf fortsetzte, waren das Münstertal und die südlich dieses Tales gelegene Stellung der 8. bayerischen Reserve-Division auf dem Reichsackerkopf und Hilsenfirst stark gefährdet, wenn nicht unhaltbar.

Die Stellung des Landwehr-Infanterie-Regiments 2 war am 20. morgens folgendermaßen besetzt:

Im rechten Regimentsabschnitt stand in erster Linie das II. Bataillon in der Reihenfolge

5. Kompanie am Schratzmaennele

6. Kompanie im Sattel, an der zerschossenen Nordwestecke des Barrenkopfs 1 Zug der 9. Kompanie

7. Kompanie am Westhange des Barrenkopfs und Kleinkopfs

8. Kompanie im Sattel zwischen Kleinkopf und Eichwald bei Hinterberg und Gebräch;

in zweiter Linie

2/3 9. Kompanie auf dem Schratzmaennele und im Sattel zum Barrenkopf;

in Reserve

11. und 12. Kompanie am Bärenstall östlich Schratzmaennele, 2/3 10. Kompanie bei der Badener Hütte;

Stab II. und III. Bataillon am Bärenstall.

Der linke Regimentsabschnitt war vom I. Bataillon besetzt in der Reihenfolge:

2. Kompanie Westrand des Eichwald,

3. Kompanie Katzensteine,

4. Kompanie Muschlersberg,

  1. Kompanie Rebberg;
    in Reserve

1 Zug der 10. Kompanie am Eichwald, Ostrand

hier auch Stab I. Bataillon

Jedes Bataillon hatte 1 MG-Zug.

Der Schwerpunkt der Verteidigung war also auf den wichtigeren rechten Flügel gelegt.

Das feindliche Zerstörungsfeuer hielt unentwegt, mit wenigen Pausen, an und richtete besonders auf dem Südhange des Schratzmaennele, im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf und auf diesem selbst starke Verwüstungen an. Unsere erste Linie im Sattel wurde mitsamt ihrer Besatzung verschüttet, auch die zweite Linie schwer beschädigt. Die Barrenkopf-Besatzung in der Nordwestecke wurde derart gelichtet, dass 1 Zug der 10. Kompanie zu ihrer Auffüllung eingesetzt werden musste. Auch Oberleutnant Reck musste die 12. Kompanie zur Besetzung der weiten Lücken, die die zweite Linie im Sattel aufwies, ausgeben. Oberleutnant Roder begab sich im heftigsten Artilleriefeuer zu der kämpfenden Truppe vor, um den Zusammenhang zwischen Schratzmaennele- und Barrenkopf-Besatzung wieder herzustellen.

Um 1.30 Uhr nachmittags gingen starke feindliche Infanterie-Linien aus der Sturmstellung bei Glasborn zum Sturm vor, fluteten aber vor unserem sofort einsetzenden Infanterie- und MG-Feuer in ihre Ausgangsstellung zurück.

Das feindliche Artilleriefeuer setzte mit erhöhter Stärke wieder ein. Um 3.00 Uhr nachmittags wurde es nach rückwärts und besonders stark gegen die Straße Bärenstall-Wahlenstall-Schneiden verlegt. Die Umgebung der Badener Hütte war in dichte Rauchwolken gehüllt. Wiederum trat der Feind in 5 losen Wellen hintereinander zum Sturm an. Wieder prasselten den feindlichen Alpenjägern die Infanterie- und MG-Geschosse der bayerischen Landwehr, die die Hölle des feindlichen Artilleriefeuers überstanden hatte, entgegen.

Am Fuße des Schratzmaennele geriet der Feind überraschend in das Feuer unserer von ihrem kaltblütigen Führer, Hauptmann Pausch, geleiteten 5. Kompanie. Unsere neu angelegte 1. Linie war vom Feinde nicht entdeckt worden und daher von seinem Artilleriefeuer verschont geblieben. Er machte hier gar keine Fortschritte. Wohl aber nahm er rechts der 5. Kompanie Besitz von dem vom Landwehr-Infanterie-Regiment 1 angelegten, aber nicht besetzten Graben am Westhange des Lingekopfes und bedrängte von hier aus stark den rechten Flügel dieser Kompanie und besonders auch die Lingekopf-Besatzung des Landwehr-Infanterie-Regiments 1.

Weiter drang der Feind im Sattel gegen den Südhang des Schratzmaennele vor. Hier wurde er aber durch das falankierende Feuer des auf halbem Hang in Stellung gebrachten MG-Zuges des Offiziers-Stellvertreter Faulstich wirksam gefasst. Dem Feinde wurde durch das Feuer dieser MG die schwersten Verluste zugefügt. Links vorwärts von diesem MG-Zug feuerte Hauptmann Hainer, der unerschrockene Führer der 6. Kompanie durch sein vorbildliches Beispiel die wenigen Leute seiner Kompanie, die das schwere feindliche Feuer überstanden hatten, zu dem hartnäckigsten Widerstande nan. Die tapfere Schar streckte auf nächster Entfernung einen Feind nach dem anderen nieder. Sowie sich der feindliche Infanterie-Angriff aussprach, wurde die 11. Kompanie von Oberstleutnant Reck vom Bärenstall aus zum gegenstoß am Südhange des Schratzmaennele und im Sattel angesetzt. Entschlossen führte Hauptmann Ruidisch seine Kompanie vor. Sie kam gerade noch rechtzeitig an die 2. Linie heran, um gemeinsam mit der hier kämpfenden 12. Kompanie unter ihrem tapferen Führer, Oberleutnant Emminger, den feindlichen Angriff an dieser Stelle restlos abzuschlagen. Durch besondere Tapferkeit tat sich hierbei Unteroffizier Ludwig Pechaigner der 11. Kompanie auf dem Schratzmaennele hervor und spornte durch sein leuchtendes Beispiel als Gruppenführer seine Leute zum Ausharren im schwersten Feuer an. Wehrmann Peter Holzner der 12. Kompanie trug im schwersten Artilleriefeuer fortgesetzt Munition herbei.

An der Südseite des Sattels trat ein noch kampffähig gebliebenes MG in dem zertrümmerten Beton-Blockhaus in Tätigkeit und feuerte so lange, bis die Bedienungsmannschaften durch ein bei Glasborn stehendes feindliches MG außer Gefecht gesetzt waren und die Schießscharte durch eine feindliche Mine verschüttet worden war.

Die Masse der Franzosen blieb vor unserer Front liegen oder flutete zurück. Nur einer gegen die zertrümmerte Nordwestecke der Barrenkopf-Stellung angesetzten feindlichen Sturmabteilung gelang es, hier einzudringen. Leutnant Prähuber warf sich dem übermächtigen Feinde mit einer kleinen Schar der 9. Kompanie heldenmutig entgegen. Der Überzahl gegenüber musste sie im Kampfe erliegen. Den heldenhaft kämpfenden Offizier erreichte auf nächster Entfernung das tödliche Geschoss.

Der Führer der 9. Kompanie, Oberleutnant Voigt, eilte dem feindlichen Sturmangriff mit einem Teil seiner Leute zur Besetzung des an den Barrenkopf anschließenden, südlichsten Teiles der 2. Linie im Sattel entgegen. Er wurde durch eine feindliche schwere Granate verschüttet und am Tage danach tot ausgegraben. Auch Leutnant Hornick dieser Kompanie fand hier den Heldentod. Führerlos wich eine Anzahl der auf dem Barrenkopf kämpfenden Leute der 9. Kompanie dem Feinde aus und riss den zu ihrer Unterstützung eingesetzten Zug der 10. Kompanie nmit sich fort. Der Gegiments-Kommandeur warf sich dem kopflosen Haufen entgegen und führte sie wieder gegen die Höhe des Barrenkopfes vor. Hier gewannen diese Leute Anschluss an eine kleine, mutige Schar, die auf der Höhe des Barrenkopfes dem Feinde das Vorwärtskommen verwehrte. Vizefeldwebel Taubeneder der 9. Kompanie hatte beim Einsetzen des feindlichen Infanterie-Angriffs mit rücksichtsloser Tatkraft die in den Unterständen gegen das überwältigende Artilleriefeuer Schutz suchenden Leute aus den Deckungen herausgeholt und durch das feindliche Artilleriefeuer hindurch auf die Höhe des Barrenkopfes vorgeführt. Im heftigsten feindlichen Infanterie- und eigenem Artilleriefeuer hielt er mit seiner todesmutigen Kampfgruppe, selbst als diese auf 8 Mann zusammengeschmolzen war, stand, bis die durch den Regiments-Kommandeur wieder vorgeführten Leute sich ihm anschlossen und ihn bei der Abwehr unterstützten. Dem Vizefeldwebel Taubeneder gebührt das Verdienst, durch sein entschiedenes, opferfreudiges Handeln dem Feinde die Besitznahme des ganzen Barrenkopfes verwehrt zu haben. Er wurde für seine selbsttätige, entschlossene, tapfere Tat mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Ein Inhaber der goldenen Tapferkeitsmedaille, die er sich in der Champagne erworben hatte, Vizefeldwebel Königer der 10. Kompanie, fand auf dem Barrenkopf, verzweiflungsvoll gegen feindliche Übermacht kämpfend, den Heldentod.

Als der Regiments-Kommandeur die Kuppe des Barrenkopfs in der Hand des Feindes sah, warf er seine letzte Reserve, 1 Zug der 10. Kompanie, auf den Kleinkopf und befahl dem Führer der 10. Kompanie, Oberleutnant Vilbig, zusammen mit Teilen der 7. Kompanie unter Hauptmann Krug gegen den Feind auf dem Barrenkopf links umfassend vorzugehen. Diese beiden Kompanieführer nahmen die Kampfgruppe auf dem Kleinkopf fest in die Hand und drangen mit ihr in dem am Westhange des Barrenkopfes führenden Kampfgraben bis zu der Nordwestecke der Barrenkopf-Stellung vor und verlegten hierdurch der nfeindlichen Schar, die sich auf der Barrenkopf-Kuppe festgesetzt hatte, den Rückzug.

Nun – etwa 4 Uhr nachmittags – traf von der Brigade die Mitteilung ein, dass die Divisionsreserve II./Landwehr-Infanterie-Regiment 1, dem Landwehr-Infanterie-Regiment 2 zur Verfügung gestellt sei. Bataillons-Stab und 3 Kompanien seien nach dem Kuhberg (östlich Schratzmaennele), 1 Kompanie nach Hohrod in Marsch gesetzt worden. Dem immer dringender werdenden Antrag des Kommandeurs Landwehr-Infanterie-Regiment 2, die Besichtigung auf dem Exerzierplatz Colmar abzubrechen, war endlich Folge gegeben worden. Das Bataillon erstieg in der Julihitze die Vogesenhöhen und legte im Eilmarsch die 25 Kilometer Entfernung von Colmar bis zum Bärenstall zurück. Hierher hatte Oberstleutnant Reck 2 Kompanien des Bataillons herangezogen. 1 Kompanie war vom Bataillons-Kommandeur, Oberstleutnant von Grundherr, dem auf dem Lingekopf vom Feinde stark bedrängten Landwehr-Infanterie-Regiment 1 zur Unterstützung gesandt worden. Oberstleutnant Reck erhielt vom Kommandeur Landwehr-Infanterie-Regiment 2 den Befehl, mit den beiden Kompanien den Barrenkopf von dem Rest des Feindes, der sich auf dessen Kuppe noch eingenistet hatte, zu säubern. Die 5. und 7. Kompanie 1. Landwehr-Infanterie-Regiment erstiegen unter Führung des Oberstleutnant Reck den Barrenkopf und schritten unverzüglich zum Sturm. Die Schützen des Landwehr-Infanterie-Regiments 2 schlossen sich ihnen von allen Seiten an. Die Kampfgruppe des Hauptmann Krug und Oberleutnant Vilbig drang von Westen her vor- Die nun völlig eingekreisten Franzosen wurden gefangen genommen. 1 Offizier, 51 unverwundete und 13 verwundete Alpenjäger der Bataillone 22, 28, 70 und 106 fielen in die Hände der bayerischen Landwehr.

Unsere Stellung war wieder restlos in unserem Besitz. Aus eigener Kraft hatte die Infanterie den feindlichen Angriff abgewiesen. Die Artillerie vermochte sie nur ungenügend zu unterstützen, da damals die Verbindung mit ihr, besonders auch durch Leuchtzeichen, für schwere Kampfverhältnisse noch nicht hinreichend organisiert war. Landwehr-Feld-Artillerie-Regiment 6 war wegen seines kurzen Einsatzes mit dem Schießen im Gebirge noch nicht vertraut, schoss infolgedessen mehrfach in die eigene Stellung hinein und fügte unserer Infanterie dadurch Verluste zu.

Gegen den linken Regimentsabschnitt richtete der Feind keinen Angriff, wohl aber lag auch auf ihm, besonders aber auf der Eichwald-Stellung, das schwerste Artilleriefeuer. Hier wirkte das feindliche 28 cm-Kaliber verheerend. Die vordersten Gräben wurden vollständig verschüttet, die Unterstände alle zertrümmert.

Die ganze Regimentsstellung zeigte überhaupt derartige Zerstörungen, vornehmlich auch an den Hindernissen, dass sie ihre Sturmfreiheit eingebüßt hatte und nur wenig Schutz gegen Artilleriefeuer mehr bot.

Der Regiments-Kommandeur zog die von der Brigade nach Hohrod in Marsch gesetzte 8. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 nach der Badener Hütte als seine Reserve heran, stellte 2/3 davon aber auf dringende Anforderung des Oberstleutnant von Grundherr dem Landwehr-Infanterie-Regiment 1 für den Lingekopf alsbald zur Verfügung.

Die 6. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2, die im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf bis über die Hälfte aufgerieben worden war, wurde an den Bärenstall zurückgenommen und durch die 11. Kompanie ersetzt.

Am Abend unternahmen die Franzosen noch einmal zwei Angriffe gegen den Barrenkopf. Sie wurden beide Male abgewiesen.

In der Nacht vom 20./21. traf das Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14 zur Verfügung des Regiments ein.

Durch 2/8 Radfahrer Kompanie der Jäger wurde der rechte Flügel der in der vorgeschobenen Linie am Schratzmaennele-Hang sehr ausgedehnten 5. Kompanie verstärkt. Mit 2 Kompanien hatte das Jäger-Battailion die 7., 9., 10. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2 und 5. und 7. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 auf dem Barrenkopf abzulösen.

Der rechte Regiments-Abschnitt, dessen Führung Oberstleutnant Reck beibehilt, wurde in zwei Unterabschnitte zerlegt. Die Führung im Unterabschnitt A erhielt Oberstleutnant Roder, Kommandeur III./Landwehr-Infanterie-Regiment 2, im Unterabschnitt B Hauptmann von Diepow, der Führer des Jäger-Bataillons 14.“

Sterbebild von Michael Maier

Rückseite des Sterbebildes von Michael Maier

Der theoretische Weg von Michael Maier von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 584: Wolfgang Schiller

Der Zimmermann Wolfgang Schiller stammte aus Waltendorf. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 12. Kompanie des 2. Landwehr-Infanterie-Regiments. als Landwehrmann. Am 22.07.1915 fiel er im Alter von 33 Jahren in den Vogesen.

Ich gehe davon aus, dass Wolfgang Schiller auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab anonym beigesetzt ist. Ich begründe meine Annahme mit dem Schicksal seiner Kameraden aus der selben Kompanie:

  1. Leutnant der Reserve Max Hönig, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod, Block 2 Grab 552
  2. Offiziersstellvertreter Adolf Müller, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod, Block 2 Grab 551
  3. Unteroffizier Gustav Scheidemandel, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod, Block 3 Grab 257
  4. Wehrmann Martin Dangel, gefallen am 22.07.1915 am Schratzmännele, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab
  5. Wehrmann Ludwig Birkeneder, gefallen am 22.07.1915 am Schratzmännele, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab

 

Sterbebild von Wolfgang Schiller

Rückseite des Sterbebildes von Wolfgang Schiller