Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.478: Andreas Spormeier

Andreas Spormeier stammte aus Wetzberg, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Unterneukirchen und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 7. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 22.07.1915 fiel er im Alter von 33 Jahren in Frankreich während der Stellungskämpfe im Oberelsass am Schratzmaennele hoch über Münster (Elsass).

Offiziell ist für Andreas Spormeier keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er anony auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Offiziersstellvertreter Franz Heigl, gefallen am 20.07.1915 am Schratzmaennele, begraben auf dem Soldatenfiredhof Hohrod Block 3, Grab 105;
  • Offiziersstellvertreter Franz Heigl, gefallen am 20.07.1915 am Schratzmaennele, begraben auf dem Soldatenfiredhof Hohrod Block 2, Grab 551;
  • Oberleutnant Gustav Voigt, gefallen am 20.07.1915 am Schratzmaennele, begraben auf dem Soldatenfiredhof Hohrod Block 3, Grab 130;
  • Hauptmann Alois Ruidisch, gefallen am 22.07.1915 am Barrenkopf, begraben auf dem Soldatenfiredhof Hohrod Block 3, Grab 272;
  • Leutnant Josef Prähuber, gefallen am 22.07.1915 am Barrenkopf, begraben auf dem Soldatenfiredhof Hohrod Block 3, Grab 272.

 

Sterbebild von Andreas Spormeier
Rückseite des Sterbebildes von Andreas Spormeier

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.385: Franz Frey

Der Landsturmmann Franz Frey wurde am 08.05.1874 in Münsterhausen in Bayern geboren und wohnte in Edelstetten, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Neuburg an der Kammel. Er war Schmiedemeister von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 7. Kompanie des 3. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 12.03.1917 fiel er im Alter von 42 Jahren in den Vogesen am Riederer Eichenrain. Sein Regiment lag über mehrere Jahre am Lingekopf und Schratzmännele bei Munster im Elsass. Über seinen Todestag berichtet die Regimentsgeschichte:

Zwei Tage später, am 12.03. brach das Rachefeuer mit ganzer Wut los. 2.500 Schuss aus leichten, mittleren und schweren Kalibern, 600 meist schwere Minen sind allerhand. An vielen Stellen der Abschnitte 24 und 26 waren die erste und zweite linie verschüttet, die Hindernisse zerstört. Eine unglückselige Mine verschüttete den Sanitätsunterstand U65 in 26e. Trotz des Feuers setzten die Rettungsarbeiten in bewundernswerter Opferwilligkeit sofort ein. Drei Verwundete wurden geborgen, ein vierter hatte einen Nervenschock erlitten. Sieben zerfetzte Leichen lagen unter den Trümmern, darunter die von zwei Mann, die leicht verwundet aus dem Unternehmen Sieben-Tannen-Wäldchen zurückgekehrt waren.“

Man begrub Franz Frey auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in Block 3, Grab 19.

Seine Heimatgemeinde Münsterhausen gedenkt Franz Frey noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2008/muensterhausen_wk1u2_dkm_bay.htm

Sterbebild von Franz Frey
Rückseite des Sterbebildes von Franz Frey

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 586: Michael Maier

Der Landwehrmann Michael Maier stammte aus Reding, heute ein Ortsteil der Gemeinde Neuhaus am Inn, und war Kleinbauer und Tagelöhner. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 9. Kompanie des 2. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 20.07.1915 fiel er im Alter von 35 Jahren am Barrenkopf in den Vogesen. Zunächst war er als vermisst gemeldet worden.

Ein Grablage ist für Michael Maier offiziell nicht bekannt., Ich gehe jedoch davon aus, dass er auf dem wenige hundert Meter entfernten Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab anonym beigesetzt wurde.

Ich begründe meine Annahme nicht nur mit der Lage des Sterbeortes, sondern auch mit dem Schicksal und dem Verbleib seiner folgenden Regimentskameraden, die in der selben Kompanie an dem selben Tag gefallen sind :

  1. Oberleutnant Gustav Voigt, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod, Block 3 Grab 130
  2. Leutnant der Reserve August Hornick, gefallen am 20.07.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod, Block 3 Grab 106
  3. Gefreiter Martin Wantscher, geboren am 21.05.1879 in Hagsdorf, gefallen am 20.07.1915 am Schratzmännele, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab
  4. Gefreiter Joseph Vornehm, gefallen am 20.07.1915 am Barrenkopf, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab

 

Die Regimentsgeschichte des 2. Landwehr-Infanterie-Regiments schreibt über diesen Tag:

Die zweite Schlacht um Münster

Die Gefechte am Lingekopf, Schratzmaennele und Barrenkopf am 20., 22., 26. und 27.7.1915

Der Regiments-Kommandeur ordnete am 19. in Voraussicht des feindlichen Angriffs an, dass die am Bärenstall befindliche Kompanie der Regiments-Reserve (9. Kompanie unter Oberleutnant Voigt) mit 1 Zug den in der Nordwestecke des Barrenkopfes befindlichen, stark erschütterten Zug der 6. Kompanie abzulösen und die 2. Linie am Schratzmaennele und im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf zu besetzen habe. Eine Kompanie der Brigade-Reserve wurde als Ersatz für die 9. Kompanie am Bärenstall zur Verfügung des rechten Regiments-Abschnitts angefordert. Die 12. Kompanie traf 1.00 Uhr morgens am Bärenstall ein. Für die Divisions-Reserve, II. Landwehr-Infanterie-Regiment 1, war Besichtigung auf dem Exerzierplatz Colmar für den 20. vormittags angesetzt. Der Antrag des Kommandeurs Landwehr-Infanterie-Regiment 2, dass diese ausfallen und das Bataillon zum Heranziehen für den bevorstehenden Kampf bereitgestellt werden möchte, wurde abgewiesen.

Am 20. 5.00 Uhr morgens begann der Feind mit der planmäßigen Zerstörung unserer Stellung vom Schratmaennele bis zum Eichwald einschließlich mit allen Kalibern des Feldkriegs, gegen den Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf auch mit schweren Minen. Auch die Regiments-Reserve-Stelle in Hohrod und die rückwärtigen Straße und Wege wurden stark beschossen.

Der Regiments-Kommandeur forderte beim Landwehr-Feld-Artillerie-Regiment 6 die kräftigste Erwiderung des feindlichen Feuers gegen Großen Hörnleskopf, Combekopf und die feindliche Stellung bei Mittelbühl an, beantragte die Heranziehung der zweiten Kompanie der Brigade-Reserve (11. Kompanie) mit 1 MG-Zug nach dem Bärenstall, setzte von der Regiments-Reserve (10. Kompanie) in Hohrodberg 2/3 nach der Badener Hütte, am Südosthange des Barrenkopfes gelegen, in Marsch und stellte 1 Zug dem linken Unterabschnitt im Eichwald zur Verfügung. Der dringende Antrag, die Besichtigung des II./Land.Inf.Rgts. ausfallen zu lassen, wurde abermals abgelehnt.

Der Regiments-Kommandeur begab sich mit dem Regiments-Stab nach dem entscheidenden Punkte des Kampfes, nach der Badener Hütte am Barrenkopf. Dieser Berg bildete den rechten Stützpunkt für unsere Münstertal-Front. Wenn er fiel und sich die feindliche Angriffsbewegung nach links über den anschließenden Kleinkopf fortsetzte, waren das Münstertal und die südlich dieses Tales gelegene Stellung der 8. bayerischen Reserve-Division auf dem Reichsackerkopf und Hilsenfirst stark gefährdet, wenn nicht unhaltbar.

Die Stellung des Landwehr-Infanterie-Regiments 2 war am 20. morgens folgendermaßen besetzt:

Im rechten Regimentsabschnitt stand in erster Linie das II. Bataillon in der Reihenfolge

5. Kompanie am Schratzmaennele

6. Kompanie im Sattel, an der zerschossenen Nordwestecke des Barrenkopfs 1 Zug der 9. Kompanie

7. Kompanie am Westhange des Barrenkopfs und Kleinkopfs

8. Kompanie im Sattel zwischen Kleinkopf und Eichwald bei Hinterberg und Gebräch;

in zweiter Linie

2/3 9. Kompanie auf dem Schratzmaennele und im Sattel zum Barrenkopf;

in Reserve

11. und 12. Kompanie am Bärenstall östlich Schratzmaennele, 2/3 10. Kompanie bei der Badener Hütte;

Stab II. und III. Bataillon am Bärenstall.

Der linke Regimentsabschnitt war vom I. Bataillon besetzt in der Reihenfolge:

2. Kompanie Westrand des Eichwald,

3. Kompanie Katzensteine,

4. Kompanie Muschlersberg,

  1. Kompanie Rebberg;
    in Reserve

1 Zug der 10. Kompanie am Eichwald, Ostrand

hier auch Stab I. Bataillon

Jedes Bataillon hatte 1 MG-Zug.

Der Schwerpunkt der Verteidigung war also auf den wichtigeren rechten Flügel gelegt.

Das feindliche Zerstörungsfeuer hielt unentwegt, mit wenigen Pausen, an und richtete besonders auf dem Südhange des Schratzmaennele, im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf und auf diesem selbst starke Verwüstungen an. Unsere erste Linie im Sattel wurde mitsamt ihrer Besatzung verschüttet, auch die zweite Linie schwer beschädigt. Die Barrenkopf-Besatzung in der Nordwestecke wurde derart gelichtet, dass 1 Zug der 10. Kompanie zu ihrer Auffüllung eingesetzt werden musste. Auch Oberleutnant Reck musste die 12. Kompanie zur Besetzung der weiten Lücken, die die zweite Linie im Sattel aufwies, ausgeben. Oberleutnant Roder begab sich im heftigsten Artilleriefeuer zu der kämpfenden Truppe vor, um den Zusammenhang zwischen Schratzmaennele- und Barrenkopf-Besatzung wieder herzustellen.

Um 1.30 Uhr nachmittags gingen starke feindliche Infanterie-Linien aus der Sturmstellung bei Glasborn zum Sturm vor, fluteten aber vor unserem sofort einsetzenden Infanterie- und MG-Feuer in ihre Ausgangsstellung zurück.

Das feindliche Artilleriefeuer setzte mit erhöhter Stärke wieder ein. Um 3.00 Uhr nachmittags wurde es nach rückwärts und besonders stark gegen die Straße Bärenstall-Wahlenstall-Schneiden verlegt. Die Umgebung der Badener Hütte war in dichte Rauchwolken gehüllt. Wiederum trat der Feind in 5 losen Wellen hintereinander zum Sturm an. Wieder prasselten den feindlichen Alpenjägern die Infanterie- und MG-Geschosse der bayerischen Landwehr, die die Hölle des feindlichen Artilleriefeuers überstanden hatte, entgegen.

Am Fuße des Schratzmaennele geriet der Feind überraschend in das Feuer unserer von ihrem kaltblütigen Führer, Hauptmann Pausch, geleiteten 5. Kompanie. Unsere neu angelegte 1. Linie war vom Feinde nicht entdeckt worden und daher von seinem Artilleriefeuer verschont geblieben. Er machte hier gar keine Fortschritte. Wohl aber nahm er rechts der 5. Kompanie Besitz von dem vom Landwehr-Infanterie-Regiment 1 angelegten, aber nicht besetzten Graben am Westhange des Lingekopfes und bedrängte von hier aus stark den rechten Flügel dieser Kompanie und besonders auch die Lingekopf-Besatzung des Landwehr-Infanterie-Regiments 1.

Weiter drang der Feind im Sattel gegen den Südhang des Schratzmaennele vor. Hier wurde er aber durch das falankierende Feuer des auf halbem Hang in Stellung gebrachten MG-Zuges des Offiziers-Stellvertreter Faulstich wirksam gefasst. Dem Feinde wurde durch das Feuer dieser MG die schwersten Verluste zugefügt. Links vorwärts von diesem MG-Zug feuerte Hauptmann Hainer, der unerschrockene Führer der 6. Kompanie durch sein vorbildliches Beispiel die wenigen Leute seiner Kompanie, die das schwere feindliche Feuer überstanden hatten, zu dem hartnäckigsten Widerstande nan. Die tapfere Schar streckte auf nächster Entfernung einen Feind nach dem anderen nieder. Sowie sich der feindliche Infanterie-Angriff aussprach, wurde die 11. Kompanie von Oberstleutnant Reck vom Bärenstall aus zum gegenstoß am Südhange des Schratzmaennele und im Sattel angesetzt. Entschlossen führte Hauptmann Ruidisch seine Kompanie vor. Sie kam gerade noch rechtzeitig an die 2. Linie heran, um gemeinsam mit der hier kämpfenden 12. Kompanie unter ihrem tapferen Führer, Oberleutnant Emminger, den feindlichen Angriff an dieser Stelle restlos abzuschlagen. Durch besondere Tapferkeit tat sich hierbei Unteroffizier Ludwig Pechaigner der 11. Kompanie auf dem Schratzmaennele hervor und spornte durch sein leuchtendes Beispiel als Gruppenführer seine Leute zum Ausharren im schwersten Feuer an. Wehrmann Peter Holzner der 12. Kompanie trug im schwersten Artilleriefeuer fortgesetzt Munition herbei.

An der Südseite des Sattels trat ein noch kampffähig gebliebenes MG in dem zertrümmerten Beton-Blockhaus in Tätigkeit und feuerte so lange, bis die Bedienungsmannschaften durch ein bei Glasborn stehendes feindliches MG außer Gefecht gesetzt waren und die Schießscharte durch eine feindliche Mine verschüttet worden war.

Die Masse der Franzosen blieb vor unserer Front liegen oder flutete zurück. Nur einer gegen die zertrümmerte Nordwestecke der Barrenkopf-Stellung angesetzten feindlichen Sturmabteilung gelang es, hier einzudringen. Leutnant Prähuber warf sich dem übermächtigen Feinde mit einer kleinen Schar der 9. Kompanie heldenmutig entgegen. Der Überzahl gegenüber musste sie im Kampfe erliegen. Den heldenhaft kämpfenden Offizier erreichte auf nächster Entfernung das tödliche Geschoss.

Der Führer der 9. Kompanie, Oberleutnant Voigt, eilte dem feindlichen Sturmangriff mit einem Teil seiner Leute zur Besetzung des an den Barrenkopf anschließenden, südlichsten Teiles der 2. Linie im Sattel entgegen. Er wurde durch eine feindliche schwere Granate verschüttet und am Tage danach tot ausgegraben. Auch Leutnant Hornick dieser Kompanie fand hier den Heldentod. Führerlos wich eine Anzahl der auf dem Barrenkopf kämpfenden Leute der 9. Kompanie dem Feinde aus und riss den zu ihrer Unterstützung eingesetzten Zug der 10. Kompanie nmit sich fort. Der Gegiments-Kommandeur warf sich dem kopflosen Haufen entgegen und führte sie wieder gegen die Höhe des Barrenkopfes vor. Hier gewannen diese Leute Anschluss an eine kleine, mutige Schar, die auf der Höhe des Barrenkopfes dem Feinde das Vorwärtskommen verwehrte. Vizefeldwebel Taubeneder der 9. Kompanie hatte beim Einsetzen des feindlichen Infanterie-Angriffs mit rücksichtsloser Tatkraft die in den Unterständen gegen das überwältigende Artilleriefeuer Schutz suchenden Leute aus den Deckungen herausgeholt und durch das feindliche Artilleriefeuer hindurch auf die Höhe des Barrenkopfes vorgeführt. Im heftigsten feindlichen Infanterie- und eigenem Artilleriefeuer hielt er mit seiner todesmutigen Kampfgruppe, selbst als diese auf 8 Mann zusammengeschmolzen war, stand, bis die durch den Regiments-Kommandeur wieder vorgeführten Leute sich ihm anschlossen und ihn bei der Abwehr unterstützten. Dem Vizefeldwebel Taubeneder gebührt das Verdienst, durch sein entschiedenes, opferfreudiges Handeln dem Feinde die Besitznahme des ganzen Barrenkopfes verwehrt zu haben. Er wurde für seine selbsttätige, entschlossene, tapfere Tat mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Ein Inhaber der goldenen Tapferkeitsmedaille, die er sich in der Champagne erworben hatte, Vizefeldwebel Königer der 10. Kompanie, fand auf dem Barrenkopf, verzweiflungsvoll gegen feindliche Übermacht kämpfend, den Heldentod.

Als der Regiments-Kommandeur die Kuppe des Barrenkopfs in der Hand des Feindes sah, warf er seine letzte Reserve, 1 Zug der 10. Kompanie, auf den Kleinkopf und befahl dem Führer der 10. Kompanie, Oberleutnant Vilbig, zusammen mit Teilen der 7. Kompanie unter Hauptmann Krug gegen den Feind auf dem Barrenkopf links umfassend vorzugehen. Diese beiden Kompanieführer nahmen die Kampfgruppe auf dem Kleinkopf fest in die Hand und drangen mit ihr in dem am Westhange des Barrenkopfes führenden Kampfgraben bis zu der Nordwestecke der Barrenkopf-Stellung vor und verlegten hierdurch der nfeindlichen Schar, die sich auf der Barrenkopf-Kuppe festgesetzt hatte, den Rückzug.

Nun – etwa 4 Uhr nachmittags – traf von der Brigade die Mitteilung ein, dass die Divisionsreserve II./Landwehr-Infanterie-Regiment 1, dem Landwehr-Infanterie-Regiment 2 zur Verfügung gestellt sei. Bataillons-Stab und 3 Kompanien seien nach dem Kuhberg (östlich Schratzmaennele), 1 Kompanie nach Hohrod in Marsch gesetzt worden. Dem immer dringender werdenden Antrag des Kommandeurs Landwehr-Infanterie-Regiment 2, die Besichtigung auf dem Exerzierplatz Colmar abzubrechen, war endlich Folge gegeben worden. Das Bataillon erstieg in der Julihitze die Vogesenhöhen und legte im Eilmarsch die 25 Kilometer Entfernung von Colmar bis zum Bärenstall zurück. Hierher hatte Oberstleutnant Reck 2 Kompanien des Bataillons herangezogen. 1 Kompanie war vom Bataillons-Kommandeur, Oberstleutnant von Grundherr, dem auf dem Lingekopf vom Feinde stark bedrängten Landwehr-Infanterie-Regiment 1 zur Unterstützung gesandt worden. Oberstleutnant Reck erhielt vom Kommandeur Landwehr-Infanterie-Regiment 2 den Befehl, mit den beiden Kompanien den Barrenkopf von dem Rest des Feindes, der sich auf dessen Kuppe noch eingenistet hatte, zu säubern. Die 5. und 7. Kompanie 1. Landwehr-Infanterie-Regiment erstiegen unter Führung des Oberstleutnant Reck den Barrenkopf und schritten unverzüglich zum Sturm. Die Schützen des Landwehr-Infanterie-Regiments 2 schlossen sich ihnen von allen Seiten an. Die Kampfgruppe des Hauptmann Krug und Oberleutnant Vilbig drang von Westen her vor- Die nun völlig eingekreisten Franzosen wurden gefangen genommen. 1 Offizier, 51 unverwundete und 13 verwundete Alpenjäger der Bataillone 22, 28, 70 und 106 fielen in die Hände der bayerischen Landwehr.

Unsere Stellung war wieder restlos in unserem Besitz. Aus eigener Kraft hatte die Infanterie den feindlichen Angriff abgewiesen. Die Artillerie vermochte sie nur ungenügend zu unterstützen, da damals die Verbindung mit ihr, besonders auch durch Leuchtzeichen, für schwere Kampfverhältnisse noch nicht hinreichend organisiert war. Landwehr-Feld-Artillerie-Regiment 6 war wegen seines kurzen Einsatzes mit dem Schießen im Gebirge noch nicht vertraut, schoss infolgedessen mehrfach in die eigene Stellung hinein und fügte unserer Infanterie dadurch Verluste zu.

Gegen den linken Regimentsabschnitt richtete der Feind keinen Angriff, wohl aber lag auch auf ihm, besonders aber auf der Eichwald-Stellung, das schwerste Artilleriefeuer. Hier wirkte das feindliche 28 cm-Kaliber verheerend. Die vordersten Gräben wurden vollständig verschüttet, die Unterstände alle zertrümmert.

Die ganze Regimentsstellung zeigte überhaupt derartige Zerstörungen, vornehmlich auch an den Hindernissen, dass sie ihre Sturmfreiheit eingebüßt hatte und nur wenig Schutz gegen Artilleriefeuer mehr bot.

Der Regiments-Kommandeur zog die von der Brigade nach Hohrod in Marsch gesetzte 8. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 nach der Badener Hütte als seine Reserve heran, stellte 2/3 davon aber auf dringende Anforderung des Oberstleutnant von Grundherr dem Landwehr-Infanterie-Regiment 1 für den Lingekopf alsbald zur Verfügung.

Die 6. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2, die im Sattel zwischen Schratzmaennele und Barrenkopf bis über die Hälfte aufgerieben worden war, wurde an den Bärenstall zurückgenommen und durch die 11. Kompanie ersetzt.

Am Abend unternahmen die Franzosen noch einmal zwei Angriffe gegen den Barrenkopf. Sie wurden beide Male abgewiesen.

In der Nacht vom 20./21. traf das Mecklenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 14 zur Verfügung des Regiments ein.

Durch 2/8 Radfahrer Kompanie der Jäger wurde der rechte Flügel der in der vorgeschobenen Linie am Schratzmaennele-Hang sehr ausgedehnten 5. Kompanie verstärkt. Mit 2 Kompanien hatte das Jäger-Battailion die 7., 9., 10. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 2 und 5. und 7. Kompanie Landwehr-Infanterie-Regiment 1 auf dem Barrenkopf abzulösen.

Der rechte Regiments-Abschnitt, dessen Führung Oberstleutnant Reck beibehilt, wurde in zwei Unterabschnitte zerlegt. Die Führung im Unterabschnitt A erhielt Oberstleutnant Roder, Kommandeur III./Landwehr-Infanterie-Regiment 2, im Unterabschnitt B Hauptmann von Diepow, der Führer des Jäger-Bataillons 14.“

Sterbebild von Michael Maier
Rückseite des Sterbebildes von Michael Maier

Der theoretische Weg von Michael Maier von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 553: Jakob Grundner

Der Gefreite Jakob Grundner stammte aus Schnaupping, heute ein Ortsteil der Gemeinde Taufkirchen. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 2. Landwehr-Infanterie-Regiements. Am 20.07.1915 fiel er im Alter von 32 Jahren Bei Münster im Elsass am Schratzmännele.

Man begrub Jakob Grundner auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab.

Sterbebild von Jakob Grundner
Rückseite des Sterbebildes von Jakob Grundner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 362: Josef Köck

Der Landwehrmann Josef Köck stammte aus Heinrichsbrunn (Mauth) und war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 2. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 20.07.1915 fiel er im Alter von 31 Jahren am Schratzmännle in den Bergen um Münster (Elsass)

Josef Köck wurde auf dem Soldatenfriedhof Ammerschwihr im  Grab 189 begraben.

Sterbebild von Josef Köck
Rückseite des Sterbebildes von Josef Köck

 

Der theoretische Weg von Josef Köck von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 351: Max Möst

Der Gutsbesitzer Max Möst wurde am 01.08.1882 in Rohrhof (Ortsteil von Markt Rettenbach)geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er im 3. Landwehr-Infanterie-Regiment als Unteroffizier. Am 21.02.1915 fiel er bei den Kämpfen in den Vogesen bei Münster (Elsass) im Alter von 32 Jahren am Schratzmännele bei Urbeis (gemeint ist das französische Orbey, deutsch: „Urbeis“ – nicht verwechseln mit Urbeis deutsch/französisch).

Max Möst wurde auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab beigesetzt.

Sterbebild von Max Möst
Rückseite des Sterbebildes von Max Möst

 

Theoretischer Weg von Max Möst von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 350: Karl Willim

Der Leutnant der Reserve Karl Willim wurde am 06.01.1885 in Baldern (auf dem Sterbebild fälschlich als Waldern angegeben) in Württemberg geboren, einem Ortsteil von Bopfingen. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 5. Kompanie des 1. Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 05.08.1915 fiel er im Alter von 30 Jahren am Schratzmännele beim Lingekopf.

Karl Willim wurde auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab begraben.

Sterbebild von Karl Willim
Rückseite des Sterbebildes von Karl Willim

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 341: Ferdinand Schieb

Der Lehrer Ferdinand Schieb wurde am 11.10.1885 in Hartkirchen am Inn, heute ein Ortsteil der Gemeinde Pocking, geboren. Er übte seinen Beruf in Tettenweis, einige Kilometer von seinem Heimatort, aus. Als Gefreiter in der 8. Kompanie des 1. Landwehr-Infanterie-Regiments fiel er bei den Kämpfen am 02.08.1915 im Alter von 29 Jahren am Schratzmännele in den Vogesen bei Münster (Elsass).

Ich gehe aufgrund meiner Recherchen davon aus, dass Ferdinand Schieb auf dem Soldatenfriedhof Hohrod als unbekannter Toter in einem Massengrab beigesetzt wurde. Der Abgleich der Beisetzungsorte von Kameraden aus seiner Kompanie, die am selben Tag gefallen sind, legen dies nahe:

  1. Leutnant der Reserve Wilhelm Pfannenschmidt, + 02.08.1915, Hohrod, Block 3 Grab 227
  2. Unteroffizier Ludwig Betz, + 02.08.1915 am Schratzmännele, Hohrod, Massengrab
  3. Gefreiter Johann Bachmaier, + 02.08.1915 am Schratzmännele, Hohrod, Massengrab

 

Sterbebild von Ferdinand Schieb
Rückseite des Sterbebildes von Ferdinand Schieb

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 314: Heinrich Fisch

Der Bauerssohn Heinrich Fisch stammte aus Wingersdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Thyrnau. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments als Gefreiter. Am 20.07.1915 wurde er im Alter von 36 Jahren am Schratzmännele bei Münster (Elsass) getötet.

Ich gehe nach dem Abgleich der Sterbedaten von Heinrich Fisch mit den Sterbedaten von Kameraden von ihm davon aus, dass er auf dem Soldatenfriedhof Hohrod als unbekannter Toter in einem Massengrab beigesetzt wurde. Leutnant Max Hönig fiel am gleichen Tag und wurde auf diesem Friedhof beigesetzt. Gleiches gilt für Offiziersstellvertreter Adolf Müller und Vizefeldwebel hans Fischer.

Sterbebild von heinrich Fisch
Rückseite des Sterbebildes von Heinrich Fisch

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 312: Ludwig Schwingenschlögl

Der Ersatzreservist Ludwig Schwingenschlögl stammte aus Pleinting und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 02.08.1915 fiel er bei einem Sturmangriff am Schratzmännele bei Münster im Elsass im Alter von 29 Jahren. Zunächst war er vermisst gemeldet worden. Erst Ende November 1915 wurde er als gefallen gemeldet.

Ludwig Schwingenschlögl wurde auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in einem Massengrab beigesetzt.

Sterbebild von Ludwig Schwingenschlögl
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Schwingenschlögl

 

Der theoretische Weg von Ludwig Schwingenschlögl von seinem Heimatort über seinen Sterbeort zu seinem Grab: