Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.794: Franz Scharphoff

Der Grenadier Franz Scharphoff wurde am 07.07.1992 in Borghorst geboren, heute ein Ortsteil der Stadt Steinfurt in Nordrhein-Westfalen. Im Ersten Weltkrieg diente er im 4. Grenadier-Regiments Am 26.07.1915 fiel er im Alter von 23 Jahren in Russland.

Die Lage des Grabes von Franz Scharphoff ist nicht mehr zu ermitteln.

Sterbebild von Franz Scharphoff
Rückseite des Sterbebildes von Franz Scharphoff

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.793: Philipp Lechner

Der Soldat Philipp Lechner wurde am 23.07.1889 in Gattern geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Bernau. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments als Reservist. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 10.04.1917 fiel er nach 32 Monaten Kriegsdienst während der Stellungskrieges bei Sait-Mihiel bei Verdun durch Verschüttung zwischen Menonville und Chauvoncourt, nachdem er rund ein Jahr vorher bereits einmal leicht verwundet worden war..

Sterbebild von Philipp Lechner
Rückseite des Sterbebildes von Philipp Lechner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.791: Martin Gröbner

Der Soldat Martin Gröbner stammte aus Gröben (Schreibfehler auf Sterbebild), heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Petting, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.05.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Arras.

Die Lage des Grabes von Martin Gröbner ist unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Infanterist Max Hinträger, geboren am 06.06.1892 in Adelshofen, gefallen am 21.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Konrad Brinz, gefallen am 21.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Jakob Amann, gefallen am 22.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Georg Schwarzbauer, gefallen am 22.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Petting gedenkt Martin Gröbner noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/petting_1866_1870-71_wk1u2_bay.htm

 

Sterbebild von Martin Gröbner
Rückseite des Sterbebildes von Martin Gröbner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.790: Josef Vordermayer

Der Soldat Josef Vordermayer (Verlustliste: Vordermeyer) stammte aus Ribing (Schreibfehler auf Sterbebild), einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kirchanschöring, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 20.08.1914 fiel er im Alter von 30 Jahren währen der Schlacht bei Saarburg (französisch Sarrebourg) ⇒ Schlacht um Lothringen.

Über seinen Sterbebtag berichtet die Regiementsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

20.08.1914 In der Nacht wurde die 1. Reserve-Brigade auf der Straße MittersheimFinstingen gesammelt. I. Bataillon bildete die Vorhut, das Regiment befand sich am Anfang des Gros. In der Bambachschneuse vormarschierend, überschritt die Spitze um 5.00 Uhr vormittags die Eisenbahnlinie. Bei Annäherung an das Schleusenwirtshaus am Saarkohlenkanal an der Straße St. Johann von Bassel – Bisping erhielt die Spitze starkes Feuer. Trotz Einsatzes der 2., 3. und 4. Kompanie nordöstlich und südlich der Straße um 6.00 Uhr vormittags konnte der Kanal nicht überschritten werden. Die auf 30 Meter am Feind liegenden Kompanien litten unter dem Feuer der feindlichen Baumschützen und der Besatzungen der Häuser, da nur geringe Deckung vorhanden war. Auch der Einsatz der 1. Kompanie am rechten Flügel und der M.G.-Kompanie südlich der Straße brachte keinen Erfolg. Schon nach 6.00 Uhr vormittags wurde das ganze Regiment eingesetzt: III. Bataillon nordöstlich des I. Bataillons mit dem Befehl, auf einer der nächsten nordöstlich gelegenen Schleusen überzugehen und den Feind von Norden her anzugreifen, II. Bataillon wurde hinter dem linken Flügel bereitgestellt. 1. Artillerie-Zug nahm das Schleusenwirtshaus unter Feuer.

Um 8.00 Uhr vormittags lag starkes Feuer auf der Bambachschneuse, 2. Pionier-Sprengwagen gingen in die Luft und verursachten eine Panik unter dem Gefechtstross. Um 9.00 Uhr vormittags verstummte das Feuer. Vom Reserve-Infanterie-Regiment 2, das als Brigadereserve hinter dem linken Flügel des Regiments stand, wurden noch 4 M.G. eingesetzt. Die Verluste in der Front forderten Auffrischung, so dass um 10.45 Uhr vormittags nur mehr 5. Kompanie und 1/2 6. Kompanie als Reserven des Regiments vorhanden waren. So drohte schon der Kampf zum Stehen zu kommen, als es dem III. Bataillon gelang, durch Fällen von Bäumen und Herstellung eines Laufsteges in heftigstem feindlichen Infanteriefeuer den Übergang über den Kanal nordöstlich des Schleusenwirtshauses zu erzwingen und nun mit Teilen der 1. und 4. Kompanie und des Reserve-Infanterie-Regiments 12 um 1.00 Uhr nachmittags von Norden her den feindlichen Flügel aufzurollen und das Schleusenwirtshaus zu stürmen. Daraufhin wurde sofort die 5. Kompanie zur Verfolgung angesetzt, der sich Teile des III./Reserve-Infanterie-Regiment 1 und Reserve-Infanterie-Regiment 12 anschlossen. Die übrigen Bataillone wurden gesammelt und konnten wegen der starken Verluste sich noch nicht an der Verfolgung beteiligen. Die Verfolgungskolonne konnte mit dem Feind nicht mehr Fühlung gewinnen. Artillerie war nicht zur Stelle, so dass dem zurückflutenden Gegner nur mehr geringe Verluste beigebracht werden konnten. Um 4.00 Uhr nachmittags war das Regiment am Westrand des Waldes versammelt, 1 Zug nach Bisping vorgeschoben, um den Ort in Besitz zu nehmen. Bei Einbruch der Dunkelheit bezog das Regiment bei Bisping Biwak, I. Bataillon sicherte in Linie DisselingenFreiburgRodt.“

Offiziell ist für Josef Vordermayer keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Bisping beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Leutnant Friedrich Medicus, gefallen am 20.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bisping in Grab 10;
  • Landwehrmann Johann Walcher, gefallen am 20.08.1914 bei St. Johann von Bassel, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bisping in einem Massengrab;
  • Reservist Johann Hogger, gefallen am 20.08.1914 bei St. Johann von Bassel, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bisping in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Vordermayer
Rückseite des Sterbebildes von Josef Vordermayer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.789: Franz Wighart

Der Soldat Franz Wighart  stammte aus Steinbruch, einem Ortsteil der österreichischen Gemeinde Helpfau-Uttendorf und war Landwirt von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 29. k. u. k. Landsturm-Infanterie-Bataillons als Telefonist. Er wurde mit drei Tapferkeitsmedaillen ausgezeichnet und fiel im Alter von 33 Jahren bei Tiano in Italien durch Brustschuss.

Die Grablage für Franz Wighart konnte ich nicht ermitteln.

Sterbebild von Franz Wighart
Rückseite des Sterbebildes von Franz Wighart

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.781: Karl Weiß

Der Unteroffizier Karl Weiß war im Zivilberuf  Hilfslehrer und stammte aus Landshut. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 20. bayerischen Pionier-Kompanie. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 10.10.1915 fiel er im Alter von 23 Jahren bei Givenchy-en-Gohelle in der französischen Region Arras.

Offiziell ist keine Grablage für Karl Weiß bekannt. Er könnte anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy oder Lens-Sallaumines begraben worden sein. Gefallene seiner Kompanie, die in dem gleichen Zeitraum fielen, wurden entweder auf dem einen oder dem anderen Friedhof beerdigt, u. a.

 

Sterbebild von Karl Weiß
Rückseite des Sterbebildes von Karl Weiß

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.780: Josef Egger

Der Soldat Josef Egger wurde am 03.09.1894 in der Gemeinde Bichl in Oberbayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.03.1916 fiel er im Alter von 21 Jahren während der Schlacht um Verdun im Wald von Malancourt.

Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Egger berichtet die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Anscheinend aus artilleristischen Gründen wird der Sturm noch um einen Tag, also auf den 20.03.1916 verschoben. Nun kann alles noch einmal überprüft werden. Die Nerven sind aufs äußerste angespannt. Die drei Wochen lange Arbeit bei Tag und Nacht, in Kälte, Wind und Wetter, dabei in steter Kampfbereitschaft und unter heftigsten feindlichen Feuerüberfällen sind an keinem spurlos vorübergegangen; war uns doch dieser Wald, der trotz der Beschießung, die ihn allerdings stark zerzaust hatte, an vielen Stellen grünte und blühte und in dem, wenn der Höllenlärm der Feuerüberfälle schwieg, oft munterer Vogelgesang hörbar wurde, manchen Tag zur wahren Hölle geworden.

So kam der 20.03. heran. Die Befehle besagten, dass nach einer Artillerie- und Minenwerfer-Beschießung von 8.00 Uhr morgens bis 4.00 Uhr nachmittags der von unseren Pionieren unterminierte Stützpunkt am Nordostsaum des Waldes vor dem linken Flügel des Regiments und die Bohrsprengungen zu den feindlichen Sappen zu zünden seien und dann habe der Sturm loszubrechen und sei in einem Zug über sämtliche feindlichen Linien hinweg bis zum Süd- und Ostrand des Bois d`Avocourt vorzutragen. Der Waldrand sei dann nur mit Posten zu besetzen. Der feindliche Stützpunkt zweiter Linie vor dem Ostrand des Waldes müsste aber vom Feinde gesäubert und dann mit Unteroffiziersposten besetzt werden. Der Angriffsraum des Regiments war vom Mittelgeräumt bis zum östlichen Waldrand. Zur Wegnahme des unterminierten feindlichen Stützpunktes in der ersten Linie vor dem linken Flügel 3. bayerisches Infanterie-Regiment sollte ein Bataillon Reserve-Infanterie-Regiment 10 mitwirken. Es war der Brigade unterstellt. Nach erneuter Artillerievorbereitung sollte dann am 22.03. seitens des linken Flügel der 11. Reserve-Division die feindlichen Werke auf dem Höhenzug ostwärts vom Ostrand des Waldes zwischen diesem und der Straße Hautcourt – Esnes gestürmt werden.

Am 19.03. vormittags hatte der Brigadekommandeur selbst die unmittelbare Führung des Abschnittes übernommen und alle Vorbereitungen nachgeprüft, der Regimentskommandeur war in eine Befehlsstelle nahe hinter der Mitte der vorderen Gefechtslinie des Regiments vorgegangen. Am 20.03. eröffneten Schlag 8.00 Uhr vormittags unsere  und unsere Minenwerfer das Wirkungsschießen. Merkwürdigerweise erwiderten die Franzosen sofort das Feuer mit mindestens der gleichen Wucht, so dass die Vermutung entstand, dass sie nicht überrascht waren. Wir waren vielleicht ihren neuen Abhörapparaten gegenüber bei Telefongesprächen damals nicht vorsichtig genug gewesen. Am linken Flügel des Regiments (II./3 bayerisches Infanterie-Regiment) war das feindliche Minenfeuer in der zweiten und dritten Linie besonders wirksam. Schweres Sperrfeuer lag auf den Laufgräben. Schon gegen Mittag war trotz aller Vorbereitungen und trotz aller Bemühungen der tapferen Leitungspatrouillen kein Fernsprechverkehr mehr möglich. Mühsam, mit wichtigen Meldungen und Befehlen und todesmutig trotz schwerer Verluste arbeiteten sich die Läuferketten durch das von schwersten Kalibern zerwühlte und immer mehr verschlammende Grabengewirr. Endlich rückte die vierte Nachmittagsstunde heran. Die Bataillone melden 3.45 Uhr nachmittags trotz des nunmehr acht Stunden lang ertragenen Höllenfeuers recht zuversichtlich. Sie halten die Wirkung des eigenen Minenwerfer- und Artilleriefeuers für gut und sind voll Selbstvertrauen. Punkt 4 Uhr bricht alles los. I./3. bayerisches Infanterie-Regiment rechts, II./3. bayerisches Infanterie-Regiment links in vorderer Linie. In diesen bildete die vordere Welle von rechts nach links 1/3., 3./3., 7./3. und 8./3. bayerisches Infanterie-Regiment. Der linke Flügel (7. und 8. Kompanie) soll die Sprengung des feindlichen Stützpunktes abwarten.Die Sprengung versagt. Drei Minuten warten die beiden Kompanien. Als aber der Leutnant der Pioniere ihnen zuruft, die Sprengung habe endgültig versagt, da werfen sich die beiden Kompanien todesmutig auf den mit Rücksicht auf die vorbereitete Sprengung von den Minenwerfern wenig bearbeiteten, feindlichen Stützpunkt, der sich kräftig wehrt. Viele Blutsopfer, darunter auch den Führer der 8. Kompanie, Leutnant der Reserve Henle (Leutnant der Reserve Ludwig Henle, geboren am 13.03.1888 in Günzburg, gefallen am 20.03.1916, begraben auf dem Augsburger Westfriedhof in Block 21, Reihe 4, Grab Offz) und den Pionieroffizier kostete diese unglückliche Episode, aber der Siegeswille der tapferen Truppe hält durch. Die anderen Sturmtrupps des Regiments dringen verhältnismäßig rasch in die vorderste Linie des Feindes ein und treten sofort wieder in Richtung auf die zweite in lichtem Hochwald liegende feindliche Stellung an; nur kurze Zeit verzögert das aus dem Kampf um den Stützpunkt von links her streichende Flankenfeuer das Vordringen der Mitte. Der rechte Flügel des Regiments hielt gleichen Schritt mit dem 22. bayerischen Infanterie-Regiment. 4 Uhr konnte das I./3. bayerisches Infanterie-Regiment schon melden, dass es im vollen Kampf um die zweite feindliche Linien liege. Trotz des mörderischen Sperrfeuers rückt die Regimentsreserve (III./3. bayerisches Infanterie-Regiment) in die Sturmstellung nach. 9./3. bayerisches Infanterie-Regiment wird dem II./3. bayerisches Infanterie-Regiment zur Verfügung gestellt. Der Kampf um die zweite feindliche Stellung erfordert besonders überlegte und beherzte Einzeltaten; denn sie ist durch starke, unzerstörte Drahthindernisse geschützt und von mehreren Betonblöcken mit Maschinengewehren flankiert. Durch Lücken im Hindernis und durch Sappen bahnen sich die Stoßtrupps kämpfend den Weg. Mit Handgranaten wird den Blockhäusern zu Leibe gerückt und dadurch ihr Feuer, wenn die sofortige Wegnahme nicht gelingt, wenigstens solange niedergehalten, bis die Nebentruppen daran vorbeigestürmt sind. Im Negerdorf (wie wir das aus den Fliegeraufnahmen erkennbare Unterstandslager im südöstlichen Teil des Waldes nannten) wurden Stäbe und Reserven überrascht und gefangen genommen. Ein französischer Regimentskommandeur versicherte den eindringenden Dreiern, er habe geglaubt, wir seien noch im Kampf mit seiner vordersten Linie. So wurde gegen 5.10 Uhr schon von Teilen des I./3. bayerisches Infanterie-Regiment der Südostrand des Waldes erreicht, während das II./3. bayerisches Infanterie-Regiment, das auch in der zweiten Linie heftigsten Widerstand fand, die schwersten Verluste erlitt und langsamer vorwärts kam. Gerade diejenigen Kompanien, die die härteste Arbeit um den Stützpunkt in der feindlichen ersten Linie gehabt hatten, kamen nach dem Durchstoßen der feindlichen zweiten Linie am Ostrand des Waldes wieder an einen feindlichen Stützpunkt heran. Bevor an die Säuberung dieses zweiten Stützpunktes herangegangen werden konnte, fiel bereits Dämmerung ein. Die zur Feststellung der dortigen Verhältnisse entsandte starke Offizierspatrouille geriet in den Nahkampf mit einzelnen, dort eingenisteten, anscheinend versprengten Franzosen, bezeichnete aber im übrigen in seiner Meldung die Befestigungsgruppe als vom Feinde frei. Das Regiment hatte schwer gerungen, es hatte 426 Mann, darunter eine große Anzahl der besten Kompanie- und Zugführer verloren, aber das Angriffsziel war erreicht. Der Wald von Avocourt war genommen, eine feindliche Brigade war aufgerieben. Das 3. bayerische Infanterie-Regiment hatte 9 Offiziere, 1.031 Mannschaften, 3 Geschütze, 10 MG, 1 Minenwerfer an die Division abgeliefert. Der Armeeführer und der kommandierende General beglückwünschten die Division zu dem Erfolg. Seine Majestät der König von Bayern telegrafierte am folgenden Tage.

Ununterbrochenes schweres Feuer lag auf der müden Truppe, die sich in der naßkalten Märznacht eingrub und, wo es möglich war, in französischen Gräben einnistete. Das Reservebataillon (III./3. bayerisches Infanterie-Regiment) war die Nacht über tätig, der vorderen Linie Munition und Handgranaten sowie Stellungsbaumaterial zuzuführen. Die Verpflegung bildete der eiserne Bestand.

Am Abend hätte dem rechten Flügel des 3. bayerischen Infanterie-Regiments noch 1/2 I./13. bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment nachgeschoben werden sollen. Es wurde aber wieder zur Brigadereserve zurückbeordert. Da I./3. bayerisches Infanterie-Regiment schon französische Gegenstöße abzuwehren hatte, befahl daher der Regimentskommandeur an III./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment näher an das I./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment heranzurücken, wie auch mit II./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment in Fühlung zu bleiben.

Der dem 3. bayerischen Infanterie-Regiment zugeteilte Scharfschützentrupp 41 übernimmt in Verbindung mit der rechten Flügelkompanie (1./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment) den Schutz der vollzogenen Halblinksschwenkung des Regiments gegen feindliche Vorstöße von Süde her. Diese Schwenkung war notwendig, um die Front gegen die am 22.03. zu stürmenden feindlichen Stellungen an der Straße Haucourt – Esnes zu gewinnen.“

Hier noch ein interessanter Beitrag zu dem Gefechtstag allgemein: https://www.verdun14-18.de/avocourt-wald-20-maerz-1916-die-schlacht-um-verdun/

Offiziell ist für Josef Egger keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden beerdigt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Vizefeldwebel Heinrich Schmidt, gefallen am 20.03.1916 bei Montfaucon, begraben auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Andreas Scheuerl, gefallen am 20.03.1916 bei Malancourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab;
  • Vizefeldwebel Wilhelm Graf, gefallen am 20.03.1916 im Wald von Malancourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab;
  • Gefreiter Wendelin Mayr, gefallen am 20.03.1916 bei Montfaucon, begraben auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Egger
Rückseite des Sterbebildes von Josef Egger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.776: Ludwig Francken

Der Leutnant der Reserve Ludwig Francken wurde am 14.10.1895 in Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen geboren. Nach dem Abitur lernte er den Beruf des Druckers in Würzburg. Im Ersten Weltkrieg diente er im 4. Fuß-Artillerie-Regiment. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 15.04.1917 fiel er im Alter von 21 Jahren vor Reims durch einen Granattreffer.

Die Lage des Grabes von Ludwig Francken ist unbekannt.

Siehe auch: http://www.denkmalprojekt.org/2009/duesseldorf_stadtarchiv_tz_C-F_nrw.htm

Sterbebild von Ludwig Francken
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Francken

Sonderbeitrag: Paul Einicke

Der Soldat Paul Einicke wurde am 04.03.1886 in Lennep geboren, heute ein Stadtteil von Remscheid in Nordrhein-Westfalen, und arbeitete als Gerichts-Assessor beim Magistrat in Breslau. Er kämpfte als Jäger in der 3. Kompanie des 6. Reserve-Jäger-Bataillons. Am 09.04.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun bei den Kämpfen um Höhe 304 im Alter von 30 Jahren.

Die Lage des Grabes von Paul Einicke ist unbekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er, wenn seine Gebeine bis heute geborgen wurden, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye begraben wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a. Josef Nickel, geboren am 08.03.1895, gefallen am 09.04.1916 an Toter Mann, begraben auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab.

Die nachfolgende Todesanzeige wurde vom Verein Deutscher Studenten Bonn aufgegeben.

Todesanzeige für Paul Einicke von seiner Frau Maria
Todesanzeige für Paul Einicke vom Verein Deutscher Studenten Bonn

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.772: Karl Friedrich Rombach

Der Soldat Karl Friedrich Rombach wurde am 14.11.1887 in Rohrbach geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 185. Infanterie-Regiments. Er fiel am 13.02.1916 im Alter von 28 Jahren bei Sommepy.

Über den Todestag von Karl Friedrich Rombach schreibt die Regimentsgeschichte des 185. Infanterie-Regiments:

„13.02.1916 7 Uhr vormittags sehr enge Unterbringung der Truppen in Stellung. 2.45 bis 3.35 und 3.45 bis 4.50 nachmittags Wirkungsschießen der eigenen Art auf die feindliche Stellung. 4.50 Uhr nachmittags Vorverlegung des Artillerie-Feuers und Antreten der Sturmtruppen (I. nebst zugeteilten Pionieren und KG Kompanie). Der überraschte Feind erwidert das Feuer zunächst nur schwach mit Artillerie und Minen, nach 4.00 Uhr nachmittags kurze Zeit stärker; gegen 5.00 Uhr verstummt das feindliche Minenfeuer.

Kurz nach 5.00 Uhr erfolgen eigene Minensprengungen vor der Stellung, das Signal zum Sturm, worauf die Kompanien des I. und die MG Kompanie in drei Wellen vorstürmen. Infolge Versagens einer Sprengung auf dem rechten Flügel entstande Unsicherheit wird durch Eingreifen des Leutnants Sarfert (MG Kompanie) beseitigt, der die 1. Kompanie mir vorreißt, so dass das Vorbrechen annähernd gleichzeitig erfolgt. Die feindliche Stellung wird im wuchtigen Stoß bei geringer Gegenwehr überrannt, 7 Offiziere und über 300 Mann (französisches Infanterie-Regiment 64 und 293, Pionier-Regiment 6) werden gefangen, MG und Minenwerfer erbeutet. Besonders zeichnet sich Unteroffizier Schwendemann (1. Kompanie, +) aus. Da die feindliche Stellung durch das Artillerie-Feuer unkenntlich geworden ist, wird der Angriff viel zu weit vorgetragen, die Sturmtruppen werden baldigst (1. Kompanie erst nach 8 Uhr abends) in die befohlene Stellung zurückgenommen, deren Ausbau sofort beginnt. II. und FMGZ 311 haben nach Sturmbeginn die bisherige Kampfstellung besetzt und sorgen für Materialzufuhr. Abends verstärkt der Gegner sein Artillerie-Feuer bedeutend, so dass erhebliche Verluste entstehen.“

Offiziell ist für Karl Friedrich Rombach keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem rund 8 Kilometer von seinem Sterbeort gelegenen Soldatenfriedhof Orfeuil begraben wurde, wo auch sein Regimentskamerad Leutnant Walter Schmidt begraben wurde, der am gleichen Tag fiel.

Sterbebild von Karl Friedrich Rombach
Rückseite des Sterbebildes von Karl Friedrich Rombach