Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.241: Ignaz Döring

Der Gutsbesitzer Ignaz Döring wurde am 15.11.1885 in Marktleugast in Bayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 10. Kompanie des 7. bayerischen Infanterie-Regiments als Reservist. Am 30.09.1914 fiel er im Alter von 28 Jahren bei Apremont während der ersten Kämpfe vor Verdun.

Über den Zeitraum des Todes von Ignaz Döring schreibt die Regimentsgeschichte des 7. bayerischen Infanterie-Regiments:

„28. – 30.09. Das Erdwerk im Bois Brûlé soll genommen werden. In der Frühe rennt III. Bataillon dagegen an, am Abend II. Bataillon, sie kommen aber nicht durch das Drahthindernis. Auch richtet der Franzose wiederholt Gegenstöße gegen unsere Linien, stets begleitet von heftigem Artillerie-Feuer. Besonders die 12. Kompanie (Hauptmann von Berg) hat bei Apremont manchen Stoß auszuhalten.“

Das Schicksal von Ignaz Döring wird nicht einmal erwähnt. Es hatte keine Bedeutung. Fast scheint es, wenn man den Text liest, als habe es keine Toten und Verwundeten gegeben. Euphemismus pur!

Man begrub Ignaz Döring auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Marktleugast gedenkt Ignaz Döring noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2012/marktleugastlk-kulmbach_ofr_bay.html

Sterbebild von Ignaz Döring
Rückseite des Sterbebildes von Ignaz Döring

Der theoretische Weg von Ignaz Döring von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.238: Josef Huber

Josef Huber stammte aus Langensteghamm, heute ein Teil der bayerischen Gemeinde Niederbergkirchen, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 11. Kompanie des 3. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Soldat. Am 15.05.1915 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Oppy (Schreibfehler auf Sterbebild) in Nordfrankreich.

Die Grablage von Josef Huber ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab beigesetzt wurde. Dort ruhen auch seine Regimentskameraden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.:

  • Unteroffizier August Scheitle, gefallen am 10.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Ludwig Hirsch, gefallen am 09.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Georg Meier, gefallen am 16.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Hohann Haugg, gefallen am 12.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.
Sterbebild von Josef Huber
Rückseite des Sterbebildes von Josef Huber

Der theoretische Weg von Josef Huber von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem vermutlichen Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.237: Franz Xaver Huber

Franz Xaver Huber stammte aus Breitenloh, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Mettenheim, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Soldat. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Militärverdienstkreuz 3. Klasse ausgezeichnet. Am 04.04.1918 fiel er im Alter von 34 Jahren während der Schlacht bei Bapaume in der Nähe von Avesnes-lès-Bapaume durch einen Kopfschuss.

Man begrub Franz Xaver Huber auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Mettenheim gedenkt Franz Xaver Huber noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/mettenheim-gumattenkirchen_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Franz Xaver Huber
Rückseite des Sterbebildes von Franz Xaver Huber

Der theoretische Weg von Franz Xaver Huber von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Projekt: Transkribierung „Sieben Monate in den Vogesen, in Flandern und in der Champagne“

Bei Recherchen stieß ich auf das Buch „Sieben Monate in den Vogesen, in Flandern und in der Champagne“. Es wurde 1915 von Anna Kerler herausgegeben, nachdem ihr Sohn, Leutnant Otto Kerler am 07.03.1915 bei Sommepy-Tahure gefallen war. Es enthält die Briefe, die er seiner Mutter von seinem Kriegseinsatz schrieb. Ich möchte das Buch transkribieren und auf meiner Archivseite http://www.hauptarchiv.de veröffentlichen.

Otto Kerler stammte aus der bayerischen Stadt Erlangen, war von Beruf Agrikulturchemiker und diente als Leutnant der Landwehr in der 11. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments.

Über seinen Todestag und die Todesumstände von Otto Kerler berichtet die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„In der Abenddämmerung brachen von der rechten Gruppe die 8. und 11. Kompanie vor. Der Sturmlauf der 11. Kompanie wurde von dem feindlichen Infanteriefeuer, das vom rechten Verbindungsgraben her kam, gefasst. Der tapfere Kompanieführer, Hauptmann Ulrich, wurde schwer verwundet. Bald darauf fand Leutnant Kerler den Heldentod.“

Man begrub Otto Kerler auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab.

Todesanzeige von Otto Kerler

Sonderbeitrag: Die Predigt [Trauerrede] für Alois Auer am 12.10.1916 in Ampfing

Aufgrund des Erwerbs einer schriftlichen, feierlichen Trauerrede / Predigt für einen Gefallenen, hier ein Sonderbeitrag zu diesem Dokument, das ich kürzlich erwarb:

Der Soldat Alois Auer wurde am 12.09.1894 in der bayerischen Gemeinde Ampfing geboren. Er war Student der Theologie (cand. theol.) im Erzbischöflichen Klerikerseminar und Königlichen Lyzeum Freising. Im Ersten Weltkrieg diente er als Vizefeldwebel und Offiziersaspirant im 1. bayerischen Reserve-Jägerbataillon. Er wurde wegen seiner tapferen Haltung mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 14.09.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren während der Schlacht um Verdun im Chapitre-Wald.

Man begrub Alois Auer auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Der Text der Trauerrede im Wortlaut (Zeichensetzungsfehler etc. wurden bewusst übernommen):

„Christliche Trauerversammlung!

Wir stehen jetzt an der Grabstätte der ehrengeachteten Familie Auer; unsere Gedanken aber eilen weit hinweg von hier, eilen hinüber über Berg und Tal, hinüber über die Grenzen des Reiches, bis sie zur Ruhe kommen an jener schrecklichen Stätte, an der schon so viel Heldenblut geflossen, an den Höhen und Schluchten von Verdun; dort suchen wir im Geiste einen, der uns allen so lieb und teuer war, dort suchen wir den wohlgeborenen Herrn Alois Auer, Kandidaten der Theologie im Erzbischöflichen Klerikerseminar und Königlichen Lyzeum zu Freising, Vizefeldwebel und Offiziersaspiranten im 1. bayerischen Reserve-Jägerbataillon, der am 14. September dieses Jahres sein junges hoffnungsvolles Leben fürs Vaterland hingegeben hat.

Wir alle, Andächtige, haben den teuren Toten so gut gekannt. Ihr habt ihn in Eurer Mitte aufwachsen sehen und habt Euch gefreut über den freundlichen geweckten Knaben, der so frisch und froh in die Welt hineinschaute und der so rasch die Herzen aller gewann, die ihm nahe kamen. Ihr habt Euch noch mehr gefreut, als der Knabe seinen Sinn auf das Höchste und Heiligste hinwendete, als er die Studienlaufbahn betrat um Priester zu werden. Rasch gingen die ersten Studienjahre in Burghausen vorüber; Lehrer und Vorgesetzte lernten den jungen strebasmen Alois bald schätzen und lieben und schickten ihn stets mit prächtigen Zeugnissen heim in die Ferien; so konnte er bereits im Jahre 1908 in das Erzbischöfliche Knabenseminar in Freising aufgenommen werden. Von da an haben wir ihn immer unter unseren Augen gehabt und konnten Zeugen eines Studentenlebens sein voll heiterer unschuldiger Jugendfreude aber auch voll ernsten gewissenhaften Strebens, gekrönt mit herrlichen Erfolgen.

Alois war ein Student, wie man sich ihn wünschen kann. Eine sonnige Heiterkeit leuchtete aus seinem ganzen Wesen und machte ihn überall gerne gesehen und gelitten. Wo es heiteres Spiel, ein unschuldiges Vergnügen gab, da war er dabei; er war aber auch mit ganzer Seele dabei, wenn es galt ernst zu studieren und angestrengt zu arbeiten; so war er seinen Studiengenossen ein lieber Gefährte und trauter Jugendfreund und seine Lehrer und Vorgesetzten schätzten ihn als einen ihrer allerbesten und verlässigsten Schüler und Zöglinge. – Alois war aber auch ein frommer Jüngling; im Grunde seines Herzens wurzelte eine ernste gewissenhafte Lebensauffassung uns seine edel angelegte Seele fühlte sich hingezogen zu ihrem Herrn und Gott. Woche für Woche konnten wir ihn während der Studienjahre zu den heiligen Sakramenten gehen sehen und oft fand er sich aus eigenem Antrieb in der Kapelle ein um seinen Heiland zu begrüßen und seinen Rat und Beistand zu erflehen. Alois zeigte diese Seite seines Wesens nicht gerne nach außen, und wer ihn nur oberflächlich kannte, vermutete in dem heiteren Jüngling nicht eine so ernste und gediegene Geistesrichtung; wer aber tiefer in seine Seele schauen konnte, der war freudig erstaunt über das Edle und Schöne, das ihm heraus entgegensprach.

Die Gymnasialjahre gingen zu Ende; Alois bestand die Absolutorialprüfung mit sehr gutem Erfolg; in gehobener Stimmung feierten 56 Absolventen ihren Abschied; in Begeisterung sangen sie damals: „Den Jüngling reißt es fort mit Sturmesgewehr fürs Vaterland in Kampf und Tod zu gehen“; die lieben jungen Leute ahnten nicht, wie bald das zur ernsten Wirklichkeit werden würde, und dass am heutigen Tage schon 12 von ihnen ihr Leben für das Vaterland hingegeben haben würden. Noch einmal kam ein großer Teil von ihnen zusammen um einen lieben früheren Mitschüler, der einer schweren Krankheit erlegen war (Franz Ganser in Wasserburg), die letzte Ehre zu erweisen; dann gingen sie auseinander, um nie mehr vollzählig zusammen zu kommen. Um jene Zeit war schon das Wetterleuchten des nahen Krieges wahrzunehmen. Unser Alois ging damals ernst in sich und prüfte sich lang und gründlich, ob er wirklich dazu berufen sei in das Heiligtum des Priesterstandes einzutreten. „Bei Gottist Rat“ dachte er und zog sich zu den heiligen Exerzitien in das Kloster Ettal zurück. Dort wurde ihm auch Rat und Erleuchtung, und er war nun fest entschlossen Priester zu werden und in das Erzibschöfliche Klerikerseminar einzutreten.

Da kam der Krieg und rief so viele Männer und Jünglinge und rief auch unseren Alois. Anstatt in das Priesterseminar ging es nun in die Kaserne. Wir freuten uns, dass er gerade nach Freising kam und dass wir ihm nahe sein konnten, und auch er ging so gerne in die lieb gewordenen Seminarien um sich dort geistig und körperlich zu erfrischen. – Wie er vordem ein ganzer Student gewesen, so war er jetzt ein ganzer Soldat und oblag mit großerm Eifer seiner militärischen Ausbildung. Das wurde bald von seinem Vorgesetzten beachtet und anerkannt und so wurde er für einen Offizierskurs ausgewählt und rasch zum Oberjäger und Vizefeldwebel befördert. Als solcher wurde er im September vorigen Jahres in das Feld abgestellt und dort trug er ein Jahr lang all die Mühen und Entbehrungen und Gefahren, an denen dieser schreckliche Krieg so reich ist; er trug sie unverdrossen und unverzagt und bewahrte stets seinen frohen Mut und sein Gottvertrauen. Für seinen Mut und seine Tüchtigkeit wurde er durch Verleihung des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und außerdem wurde er zur Beförderung zum Leutnant vorgeschlagen. – Schmerzlich berührte ihndas Hinscheiden sovieler lieber Studiengenossen und Jugendfreunde und teilnahmsvoll meldete er darüber in die Heimat. Noch am 10. September schickte er solche Trauernachrichten; zugleich aber fügte er bei, dass auch er in einer sehr gefährlichen Lage sei und viel zu ertragen habe: „Nur die Religion vermag da einen aufrecht zu halten“ beteuerte er; „bis jetzt bin ich glücklich durchgekommen, aber wie lange noch? Doch sei es ihm wie Gott will; ich bin vorbereitet fürs Jenseits. – Heute, Sonntag, hatten wir Gottesdienst im Waldlager, aber schon sind wir wieder im Vormarsch. – Möge die Himmelsmutter, deren Fest wir heute feiern, mir beistehen!“ So schrieb er am 10. September und am 14. September ist sein jugendliches Leben ausgelöscht worden und ist sein Herz allzufrüh im Tode gebrochen.

Tief erschüttert stehen wir alle vor dieser traurigen Gewissheit und es wird uns schwer die rechte Fassung zu finden. Es sind in tiefer Trauer die Freunde und Studiengenossen des teuren Alois; sie waren ihm ja so herzlich zugetan und wären heute wohl alle gerne hierher gekommen; aber der rauhe Krieg hält sie zurück. Ihre Stimmung schildert eine Zuschrift, in der es heißt: „Eine unendlich traurige Stimmung liegt seit dieser Nachricht auf mir; das Gefühl des Verlassenseins und der Vereinsamung drückt mich mehr und mehr; denn mit dem lieben Alois ist der letzte dahingegangen, mit dem ich schon am Gymnasium gerne verkehrt und seitdem uns der Krieg trennte, in ständigem Briefwechsel blieb.“ Es beklagen den lieben Toten seine Lehrer und Vorstände, die nun wieder einen ihrer Schüler und zwar einen der allerbesten und tüchtigsten verloren haben. Es ist schwer, so viele liebe junge Leute, die man wahrlich zu etwas anderem hätte heranbilden wollen, in den Tod gehen sehen müssen. So gerne hätten wir den Teueren noch bei uns gehabt um ihn dann später als Priester in die Heimat zu schicken, damit ein zweiter Sohn der Familie Auer dort sein erstes heiliges Opfer hätte feiern können und damit er dann gnade- und segensspendend in die Diözese hätte wirken können, und jetzt sind wir hier um in Vertretung der Freisinger Seminarien die letzte Ehre zu erweisen. Schmerzlich ergriffen ist die Geistlichkeit und die ganze Pfarrgemeinde von Ampfing, die sich schon so innig darauf gefreut, dass wieder ein Priester aus ihrer Mitte hervorgehen werde; es trauern die Erzbischöflichen Seminarien und die Erzdiözese, die ihre künftigen Priester, einen nach dem anderen, im Tode hinsinken sieht. Am tiefsten aber geht der Schmerz bei den guten Eltern und Geschwistern des Teueren; ihnen mag ungefähr zu Mute sein, wie einst der Mutter des Tobias, die ihren totgeglaubten Sohn mit den Worten beklagte: „Wehe mir mein Sohn!, warum doch ließen wir dich ziehen, du Licht unserer Augen, du Stütze unseres Alters, du Trost unseres Lebens, du Hoffnung unserer Zukunft?“

Indes, Andächtige, unser Schmerz kann und darf nicht ohne Trost sein! Als katholische Christen wissen wir, dass alles, auch das Schwerste und Bitterste von Gottes gütiger Vaterhand kommt, und so müssen wir auch diesen Verlust, der gwiss uns allen recht schwer und schmerzlich ist, in höherem Licht zu erfassen und zu tragen suchen. Wir dürfen sicher hoffen, dass unser teurer Held nun bei Gott einen herrlichen Lohn genießt. Er ist dahingegangen in der Unschuld seines Lebens, in heldenmütiger Pflichterfüllung, im Opfertod für die Heimat; er ist aus dem Leben geschieden, wie er selbst geschrieben, vorbereitet für das Jenseits, im Vertrauen auf die liebe Himmelsmutter. Wahrlich, eine solche Seele war Gott wohlgefällig und Gott hat wohl erfüllt, um was Alois schon als Knabe bei der heiligen Wandlung zu beten pfelgte:“ Lass mich sterben, wann du mich am liebsten hast!“ Gott wird ihn jetzt am liebsten gehabt haben, wird ihn noch mehr geliebt haben als Eltern und Geschwister und Freunde ihn lieben konnten, und so hat er ihn in seine beseligende Nähe gerufen. Was wir erst erkämpfen müssen, hat er schon siegreich erlangt. Unsere Aufgabe ist es nun in Geduld und Ergebung auszuharren und das Schwere, das auf uns allen liegt, starken Mutes zu ertragen. Aus dem Opfertod unserer edlen Helden wird uns hierzu viel Hilfe erwachsen; das Sterben gerade der Bravsten und Wackersten, der Edelblüten unseres Volkes, hat vor Gott einen großen Wert und bringt uns wieder Gnade und Segen von oben.

Wir stehen jetzt im Monat Oktober, im Rosenkranzmonat; o greifen wir da gerne zum schmerzhaften Rosenkranz und vereinigen wir unser Leid mit dem des Heilandes und der Gottesmutter; dann wird Gott uns aus der schmerzlichen Tränensaat eine freudige Ernte erstehen lassen und wird den bitteren Trennungsschmerz in die Freude des Wiedersehens verklären. Innigen Dankes voll werden wir danneinst mit Tobias beten können: „Groß bist du, o Herr, in Ewigkeit; du schlägst Wunden und heilest sie wieder; du führst in das Totenreich hinab und geleitest wieder zurück.“

Dass dies in Erfüllung gehen möge, in der Meinung haben wir in der Kirche gebetet und das heilige Opfer dargebracht, in der Meinung wollen wir noch oft unseres lieben Toten gedenken und auch jetzt,, bevor wir auseinandergehen wollen wir für ihn noch beten in Andascht das „Vater unser“ samt dem „Englischen Gruß.“

Alois Auer wird auch in der Gedenkliste der Erzdiözese München und Freising für die gefallenen Theologen des Ersten Weltkrieges aufgeführt: http://www.denkmalprojekt.org/2019/theologen-erzdioezese-muenchen-freising.html

Heft mit der Predikt für Alois Auer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.205: Lorenz Reize

Der Bergmann Lorenz Reize wurde am 03.04.1892 in Apfeldorf in Bayern als Sohn eines Schuhmachers geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 2. leichten Munitions-Kolonne des 9. bayerischen Feldartillerie-Regiments als Fahrer. Am 28.05.1916 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Louvemont während der Schlacht um Verdun.

Man begrub Lorenz Reize auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Sterbebild von Lorenz Reize
Rückseite des Sterbebildes von Lorenz Reize

Der theoretische Weg von Lorenz Reize von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.203: Bonifaz Baumgartner

Der Infanterist Bonifaz Baumgartner wurde am 25.10.1893 in der bayerischen Gemeinde Apfeldorf als Sohn eines Bäckereimeisters geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 12.06.1916 fiel er im Alter von 23 Jahren in Nordfrankreich bei Douaumont während der Schlacht um Verdun.

Über seinen Todestag berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Infanterie-Regiments:

12.06. Sturm auf die Wabengräben! An diesem unübersichtlichem, stark besetzten, von Artillerie schwer zu fassenden Grabensystem waren schon verschiedene Stürme anderer Truppenteile blutig gescheitert.
Den Sturm leitet der bewährte Kommandeur des 1. Bataillons, Major Stuhlreiter. Unter Ausnützung der Dunkelheit wird ab 3.30 Uhr vormittags die Sturmstellung erreicht.

8 Uhr vormittags stürmt das 1. Bataillon, verstärkt von 8 Flammenwerfern, der Gebirgs-Minenwerfer-Kompanie 107, M. G., Granatwerfertrupps, Stoßtrupps des Sturmbataillons und des 2. Bataillons, sowie von der 8. Kompanie, in zwei Wellen vor; 3. Bataillon (ohne 12. Kompanie), das 7.45 Uhr vormittags von der Albain-Schlucht aus mehreren Wellen angetreten ist, folgt.
Die fünf Kompanien der ersten beiden Wellen werfen sich ungestüm auf den Feind und dringen in den Graben ein; die Kompanien des 3. Bataillons folgen so rasch, dass auch sie noch zum Handgemenge kommen.
Die Gräben werden in zähem Ringen gesäubert und die jetzt völlig vermischten Verbände dringen über die Thiaumont-Schlucht auf den jenseitigen Höhenrand und darüber hinaus vor, teilweise stark aus der rechten Flanke beschossen.
9.10 Uhr vormittags wird noch die letzte Kompanie (12.) zur Unterstützung der sehr geschwächten vorderen Linie eingesetzt.
Die Beute entsprach der Wichtigkeit des Erfolges; sie betrug 23 Offiziere, etwa 900 Mann, 10 MG und zahlreiches sonstiges Material.
Die Wabengräben selbst hatten durch unser Artilleriefeuer nur wenig gelitten, der Erfolg war vor allem durch die Tapferkeit der stürmenden Infanterie errungen.
Um 9.00 Uhr vormittags ging Meldung über den Sieg durch Brieftaube an die 1. bayerische Infanterie-Division, wo sie kurz danach richtig ankam.
1.30 Uhr nachmittags versuchten die Franzosen einen Angriff gegen den rechten Flügel des 1. Bataillons, wurden jedoch abgewiesen.
Die vom 1. bayerischen Armeekorps anfänglich beabsichtigte Fortsetzung des Angriffs musste wegen starkem feindlichen MG-Feuers, sowie völliger Erschöpfung der Kompanien, deren Gefechtsstärke 20 bis 30 Mann betrug, unterbleiben.

Einer der Gefallenen war Bonifaz Baumgartner.

Man begrub Bonifaz Baumgartner auf dem großen Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Sterbebild von Bonifaz Baumgartner
Rückseite des Sterbebildes von Bonifaz Baumgartner

 

Der theoretische Weg von Bonifaz Baumgartner von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.192: Josef Müller

Josef Müller wurde am 10.02.1899 in der bayerischen Gemeinde Wald als Sohn eines Schneidermeisters geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Maschinengewehr-Kompanie des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments und wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 04.10.1918 fiel er im Alter von 19 Jahren bei Verdun.

Offiziell ist für Josef Müller keien Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse anonym in einem Massengrab beigesetzt worden ist. Dort wurden seine Kameraden des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments beigesetzt, die in diesme Zeitraum fielen.

  1. Infanterist Pius Böckler, gefallen am 04.10.1918 bei Brieulles, begraben auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab;
  2. Schütze Franz Klaunzler, gefallen am 04.10.1918 bei Brieulles, begraben auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab;
  3. Schütze Johann Bögle, gefallen am 08.10.1918 bei Brieulles, begraben auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab;
  4. Landsturmmann Andreas Schmer, gefallen am 04.10.1918 bei Cunel, begraben auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Müller
Rückseite des Sterbebildes von Josef Müller

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.191: Johann Keller

Johann Keller wurde am 13.12.1890 in Bichels als Sohn eines Landwirts geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Lengenwang. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 8. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 07.05.1915 fiel er im Alter von 24 Jahren bei den Kämpfen um Verdun bei Les Eparges.

Offiziell ist für Johann Keller keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er auf dem Soldatenfriedhof Troyon anonym in einem Massengrab begraben wurde. Dort ruhen seine Kameraden der 1. Kompanie des 8. bayerischen Infanterie-Regiments, die im gleichen Zeitraum fielen:

  1. Gefreiter Georg Mader, gefallen am 05.05.1915 bei Les Eparges, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 6, Grab 40;
  2. Reservist Karl Nittel, gefallen am 06.05.1915 bei Les Eparges, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab;
  3. Reservist Fabian Stegmeier, gefallen am 06.05.1915 bei Les Eparges, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab;
  4. Infanterist Heinrich Kraus, gefallen am 08.05.1915 bei Les Eparges, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Johann Keller
Rückseite des Sterbebildes von Johann Keller

Der theoretische Weg von Johann Keller von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.187: Karl Wagner

Der Polizeiassistent Karl Wagner wurde am 20.01.1879 in Treffelstein in Bayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments als Feldwebel-Leutnant. Am 20.06.1916 fiel er im Alter von 37 Jahren bei Douaumont während der Schlacht um Verdun.

Über seinen Todestag schreibt die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Infanterie-Regimentes:

„19.06.1916 Auf den Wabengräben und Schluchten liegt schwerstes feindliches Feuer. 8.00 Uhr abends soll auf Befehl des 1. bayerischen Armeekorps ein an der Thiaumont-Schlucht noch stehendes Franzosennest gestürmt werden.

Im heftigsten MG-Feuer springen 1. und 2. Kompanie vor; die beiden Führer Leutnant Ferdinand Paraquin (Soldatenfriedhof Romagne-sous-les-Cotes, Block 3 Grab 196) und Oberleutnant der Reserve Ludwig Hällmayr (Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville, Endgrablage: Kameradengrab), mit ihnen ein großer Teil ihrer Leute fallen; der Sturm scheitert und gedrängt von einem französischen Gegenstoß ziehen sich die Kompanien in die Ausgangsstellung zurück.

20.06.1916 Sehr starkes Artilleriefeuer besonders wieder auf Wabengräben. Die 4. Kompanie, die bei dem völlig unübersichtlichen Gelände an falscher Stelle stund, wird durch einen gewandten Führer (Feldwebel De Griginis, 2. Kompanie) in der Morgendämmerung an den befohlenen Platz zwischen 1. und 2. Kompanie geführt; Feldwebel De Griginis fällt hierbei.

Ich vermute, dass Karl Wagner entweder schon in der Nacht vom 19.06. auf den 20.06.1916 fiel, oder aber am 19.06.1916 schwer verwundet wurde und am 20.06.1916 verstarb. Ein sinnloser Tod, selbst für die Verhältnisse der Schlacht um Verdun, die an sich schon sinnlos war. Beide Ereignisse waren ergebnislos.

Karl Wagners sterblichen Überreste wurden auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab beigesetzt.

Seine Heimatgemeinde Treffelstein gedenkt Karl Wagner noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/treffelstein_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Karl Wagner
Rückseite des Sterbebildes von Karl Wagner

Der theoretische Weg von Karl Wagner von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab: