Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.599: Friedrich Wilhelm Daum

Der Soldat Friedrich Wilhelm Daum wurde am 09.03.1897 in Obersteinbach in Bayern geboren. Er war Gymnasiast im Alten Gymnasium in Nürnberg (8. Klasse) (heute: Melanchthon-Gymnasium). Er verließ in Kriegsbegeisterung das Gymasium ohne Abitur, wie es viele Schüler zu Beginn des Ersten Weltkrieges taten. Sie befürchteten, dass der Krieg so schnell beendet sei, dass sie, sollten sie erst das Abitur ablegen, nicht mehr als Held aus diesem Krieg hervorgehen können. Er kämpfte als Infanterist und Kriegsfreiwilliger in der 11. Kompanie des 19. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 03.11.1914, drei Monate nach Kriegsbeginn, fiel er im Alter von 17 Jahren im Wald von Aprémont bei Buxerulles östlich von Saint-Mihiel.

Über den Todeszeitraum von Friedrich Wilhelm Damm berichtet die Regimentsgeschichte des 19. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Bereits am 25. Oktober hatte er im festen Vertrauen auf seine Truppe dem Kommandeur der 9. Infanterie-Brigade und dem General der Pioniere der Armeeabteilung Strantz seine Ansicht über einen Angriff ohne lange Vorbereitungen entwickelt. Seine Absicht am 27. Oktober, eine günstige Gelegenheit auszunützen, wurde nur durch die Einwände des Kommandeures der Pioniere vereitelt. Vergeblich wartete das Regiment auf Durchführung des von der Division beabsichtigten großen Angriffes – immer war der Wind für Abbrennen des Waldes ungünstig – da kam am 3. November nachmittags von der 9. Infanterie-Brigade die Mitteilung, dass die rechts anschließenden Jäger ein unbesetztes Grabenstück genommen hätten und die Anfrage, ob das 19. Regiment nicht ebenfalls in der Lage wäre, seine nördliche Stellung weiter vorzuschieben. Bereitwillig sagte das Regiment zu, obwohl Oberst Drausnick sich wohl bewusst war, dass seine Truppen nicht auf unbesetzte Schützengräben stoßen würden. Die Angriffsvorbereitungen trafen das Regiment in einer ungünstigen Lage. Das II. Bataillon war in der Bereitschaft abgelöst und im Marsch auf Buxerulles; die beiden anderen Bataillone waren zu einer Art Bereitstellungsübung in vorderer Linie. Trotzdem wurden die Vorbereitungen rasch getroffen. Um 3.30 Uhr nachmittags stand die Angriffstruppe bereit. Hinter der linken Flügelkompanie 3. Kompanie stand 10. Kompanie. Auf 3 Kompanien verteilt 1./3. bayerisches Pionier-Bataillon, 9. und 12. Kompanie standen bereit an die Stelle der 3. und 10. Kompanie zu rücken, sobald diese vorgestürmt waren. Anschließend an 3. Kompanie standen in vorderer Linie 2., 4., 1. Kompanie, 11. Kompanie und zwei Kompanien Pionier-Bataillon 27 in der Mulde hinter der Stellung bereit. 4.40 Uhr nachmittags gab der Regimentskommandeur, selbst in vorderer Linie befindlich, den befehl zum Angriff.

Aus den Sappenköpfen springen die ersten Leute der 3. Kompanie vor. Ein Maschinengewehr feuert auf den nur 40 Meter entfernten feindlichen Graben, andere Tapfere folgen. Nun sind sie am feindlichen Graben. Krachend fallen die Reisigdächer auf die Besatzung. Zwei Offiziere, 50 Mann werden gefangen, was sich nicht ergibt, wird niedergemacht; vorwärts stürmen 3. und 10. Kompanie und Pioniere.

Nun befiehlt der Regimentskommandeur auch die 2. Kompanie vor. Diese schwenkt rechts und vorwärts gehts über 5 – 6 feindliche Gräben. Südlich der Mulde sieht man die fliehenden Franzosen die Höhe hinaufeilen; nun zeigt auch der in vorderer Linie eingebaute Geschützzug seine Wirkung. 4. und 1. Kompanie schließen sich ebenfalls rechts einschwenkend dem Angriff an.

Da entschließt sich der Regimentskommandeur auch die Höhe südlich der Mulde zu nehmen und setzt 11. und die beiden Pionier-Kompanie 27 zum Angriff am rechten Flügel an. Unter großen Verlusten erreicht der Angriff die Höhe.

Um 6.00 Uhr abends trifft das herangeholte II. Bataillon ein und stellt sich für einen möglichen feindlichen Gegenstoß mit 6. und 7. hinter dem rechten, mit 5. und 8. Kompanie und Bataillonsstab hinter dem linken Flügel bereit. Ein Eingreifen war jedoch nicht nötig, da der Feind sich vollkommen ruhig verhielt.

Um 500 Meter war der linke Flügel des Regiments vorwärts gekommen. Während bisher die Linie mit Front Ost-Südost verlief, stand jetzt das Regiment mit Frint nach Süden auf einer Höhenlinie, die den gegenüberliegenden Rücken beherrschte, auf dem die feindlichen Verbindungen zum Erdwerk liefen

So war durch den selbständig und verantwortungsfreudig gefassten Entschluss des Regimentskommandeurs ein glänzender Erfolg erreicht worden, der vor allem der Division viel kostbare Munition für schwere Artillerie und Minenwerfer sparte.

Die Verluste des Regiments am 3. und 4. November betrugen an Toten: 5 Offiziers-Stellvertreter (Kühn, Hartmann, Bergdolt, Grimmler, Weichert), 72 Unteroffiziere und Mannschaften. An Verwundeten: 2 Offiziers-Stellvertreter (Habersang, Wolfrun) etwa 100 Unteroffiziere und Mannschaften.“

Man begrub Friedrich Wilhelm Daum auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.

Der Vater von Friedrich Wilhelm Daum, Heinrich Daum, war königlicher Pfarrer.

Todesanzeige von Friedrich Wilhelm Daum
Foto von Friedrich Wilhelm Daum

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.837: Johann Röhrner

Der Soldat Johann Röhrner wurde am 16.08.1890 in Gschaid in Bayern geboren, heute ein Ortsteil der Gemeinde Dietersburg. Er lebte später im benachbarten Schatzbach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeidne Bad Birnbach. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 6. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 13.03.1917 fiel er im Alter von 26 Jahren im Wald von Apremont und Ailly während der erfolgreichen Abwehr eines Angriffs der Franzosen auf dem linken Flügel des Regimentes durch Herzschuss.

Johann Röhrner wurde zunächstauf dem Friedhof Servonieres begraben. Später bettete man ihn auf den Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 5, Grab 143 um.

Sterbebild von Johann Röhrner
Rückseite des Sterbebildes von Johann Röhrner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.720: Heinrich Goßler

Der Infanterist Heinrich Goßler wurde am 23.04.1892 in Ebrach in Bayern geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 4. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 10.10.1914 fiel er im Alter von 22 Jahren bei Apremont im Bois Brule in Frankreich.

Offiziell ist für Heinrich Goßler keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Unteroffizier Alois Albert, gefallen am 13.10.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Hauptmann Ludwig von Lottner, gefallen am 10.10.1914 im Bois Brule, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Alois Knobling, gefallen am 10.10.1914 bei Apremont, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Infanterist Richard Krug, gefallen am 11.10.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 4, Grab 353.

 

Sterbebild von Heinrich Goßler
Rückseite des Sterbebildes von Heinrich Goßler

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.414: Johann Gerl

Johann Gerl stammte aus Gottmannsdorf in Niederbayern, heute ein Stadtteil der bayerischen Stadt Heilsbronn, und diente als Solat in der 9. Kompanie des 14. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 06.04.1915 wurde er bei Apremont während der furchtbaren Kämpfe vor Verdun durch einen Granattreffer an Hals und Wirbelsäule verwundet. Am 10.04.1915 verstarb er im Alter von 21 Jahren in einem Lazarett in Chombay (gemeint ist wahrscheinlich Combres-sous-les-Côtes) an seinen Verletzungen.

Johann Gerl wurde auf dem Soldatenfriedhof Maizeray in Block 4, Grab 84 begraben.

Sterbebild von Johann Gerl
Rückseite des Sterbebildes von Johann Gerl

Der theoretische Weg von Johann Gerl von seinem Geburtsort über seinen Verwundungsort, seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.363: Max Lehner

Max Lehner war der Sohn eines Landwirts aus Grund, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ruhstorf an der Rott. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 5. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.08.1916 fiel er im Alter von 20 Jahren bei Saint-Mihiel.

Offiziell ist für Max Lehner keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab begraben wurde. Dort ruhen seine Kameraden des 20. bayerischen Infanterie-Regiments, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Unteroffizier Franz Köpf, gefallen am 25.08.1916 bei St. Mihiel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 3, Grab 314;
  • Gefreiter Georg Baumann, gefallen am 28.08.1916 bei Apremont, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab;
  • Infanterist Georg Schmatz, gefallen am 25.08.1916 bei St. Mihiel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab (zunächst als in Gefangenschaft geraten gemeldet;
  • Infanterist Anton Weber, gefallen am 25.08.1916 bei St. Mihiel, begraben auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab (zunächst als in Gefangenschaft geraten gemeldet.

Auch Max Lehner wurde in den Verlustlisten zunächst als in Gefangenschaft geraten gemeldet. Dies stellte sich jedoch später wie bei Weber und Schmatz als Irrtum heraus. In den Wirren bei den Kämpfen um Apremot und in dem dort sehr unübersichtlichen Gelände war dies kein Wunder.

 

 

Sterbebild von Max Lehner
Rückseite des Sterbebildes von Max Lehner

Der theoretische Weg von Max Lehner von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.241: Ignaz Döring

Der Gutsbesitzer Ignaz Döring wurde am 15.11.1885 in Marktleugast in Bayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 10. Kompanie des 7. bayerischen Infanterie-Regiments als Reservist. Am 30.09.1914 fiel er im Alter von 28 Jahren bei Apremont während der ersten Kämpfe vor Verdun.

Über den Zeitraum des Todes von Ignaz Döring schreibt die Regimentsgeschichte des 7. bayerischen Infanterie-Regiments:

„28. – 30.09. Das Erdwerk im Bois Brûlé soll genommen werden. In der Frühe rennt III. Bataillon dagegen an, am Abend II. Bataillon, sie kommen aber nicht durch das Drahthindernis. Auch richtet der Franzose wiederholt Gegenstöße gegen unsere Linien, stets begleitet von heftigem Artillerie-Feuer. Besonders die 12. Kompanie (Hauptmann von Berg) hat bei Apremont manchen Stoß auszuhalten.“

Das Schicksal von Ignaz Döring wird nicht einmal erwähnt. Es hatte keine Bedeutung. Fast scheint es, wenn man den Text liest, als habe es keine Toten und Verwundeten gegeben. Euphemismus pur!

Man begrub Ignaz Döring auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Marktleugast gedenkt Ignaz Döring noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2012/marktleugastlk-kulmbach_ofr_bay.html

Sterbebild von Ignaz Döring
Rückseite des Sterbebildes von Ignaz Döring

Der theoretische Weg von Ignaz Döring von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.162: Josef Mittermaier

Der Unteroffizier Josef Mittermaier wurde am 12.01.1888 geboren, stammte aus Operding (Schreibfehler auf Sterbebild), heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Walpertskirchen, und diente im Ersten Weltkrieg in der 5. Kompanie des 24. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 02.05.1917 fiel er im Alter von 29 Jahren nach 33 Monate Kriegsdienst während der Stellungskämpfe im Wald von Apremont und Ailly bei Saint-Mihiel im Rahmen der Schlacht vor Verdun in Lothringen. Sein Regiment lag dort östlich des sogenannten „Römerlagers“ am sogenannten Kuhkopf, an der Deneziersschlucht.

Man begrub Josef Mittermaier auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in Block 2, Grab 51.

Sterbebild von Josef Mittermaier
Rückseite des Sterbebildes von Josef Mittermaier

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 689: Bartholomäus Steiglechner

Der Kanonier Bartholomäus Steiglechner stammte aus Baumgarten, heute ein Ortsteil der Gemeinde Oberneukirchen (Oberbayern),und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 9. Batterie des 9. bayerischen Feld-Artillerie-Regiments. Am 20.08.1917 fiel er im Alter von 20 Jahren durch Gasvergiftung.

Man begrub Bartholomäus Steiglechner auf dem Soldatenfriedhof Apremont in Block 4, Grab 309.

Sterbebild von Bartholomäus Steiglechner
Rückseite des Sterbebildes von Bartholomäus Steiglechner

Der theoretische Weg von Bartholomäus Steiglechner von seinem Geburtsort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 692: Josef Wagner

Josef Wagner war der Sohn eines Kleinbauern und stammte aus Selling, einem Ortsteil der Kreisstadt Cham. Zuletzt lebte er als Müller in Nürnberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Kompanie des 14. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 16.02.1915 fiel er im Alter von 20 Jahren in Frankreich während der Kämpfe auf den Höhen von Apremont bei Saint Mihiel. Er wurde, wenn sein Leichnam gefunden wurde, auf dem Soldatenfriedhof Saint Mihiel oder Troyon beigesetzt.

Sterbebild von Josef Wagner
Rückseite des Sterbebildes von Josef Wagner

Der theoretische Weg von Josef Wagner von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem möglichen Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 466: Franz Josef Beimler

Franz Josef Beimler wurde am 07.10.1892 in Woppenrieth als Sohn eines Landwirts geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 5. Kompanie des 21. Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 07.10.1914 wurde er durch Gewehrschuss in den Kopf  bei Apremont getötet.

Begraben wurde Franz Josef Beimler auf dem Soldatenfriedhof Saint Mihiel in einem Massengrab.

Morgen stelle ich seinen Bruder Johann vor.

Sterbebild von Franz Beimler und seinem Bruder Johann
Rückseite des Sterbebildes von Franz Josef Beimler

 

Der theoretische Weg von Franz Josef Beimles von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab: