Der Soldat (Franz) Xaver Schuh stammte aus Roßhaupten in Niederbayern und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter der Reserve in der 9. Kompanie des 13. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 05.09.1914 fiel er während der Schlacht vor Nancy – Epinal im Alter von 23 Jahren beim Schloss Leomont in der Nähe von Lunéville.
Offiziell ist für Xaver Schuh keine Grablage bekannt, ich vermute jedoch, dass er, wenn sein Leichnam geborgen wurde, er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.
Wehrmann Wolfgang Hertrich, gefallen am 05.09.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller in einem Massengrab;
Wehrmann Peter Wassermann, gefallen am 26.08.1914 bei Luneville, begraben auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller in einem Massengrab;
Unteroffizier Karl Beck, gefallen am 25.08.1914 bei Maixe, begraben auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller in einem Massengrab;
Gefreiter Martin Siglhofer, gefallen am 26.08.1914 bei Luneville, begraben auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller in einem Massengrab;
Julius Kramer, gefallen am 26.08.1914 bei Luneville, begraben auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller in einem Massengrab.
Der Soldat Franz Siemeth wurde am 24.12.1924 in Jägershof als Sohn eines Landwirts geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Neukirchen beim Heiligen Blut. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Schütze in einer Flak-Abteilung der Wehrmacht. Am 22.11.1944 fiel er im Alter von 19 Jahren bei Münster in Lothringen (französisch: Munster).
Zunächst begrub man Franz Simeth in Wiebersweiler (französisch: Vibersviller), 3 Kilometer ostwärts seines Sterbeortes. Später bettete man ihn auf den Soldatenfriedhof Niederbronn-les-Bains in Block 40, Reihe 2, Grab 50 um.
Der Soldat Ignaz Neuhauser stammte aus Berg in Niederbayern und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 11. Kompanie des 10. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 04.07.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren während der Schlacht um Verdun.
Über den Todestag von Ignaz Neuhauser berichtet die Regimentsgeschichte des 10. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Für den 4. Juli früh war ein Angriff beabsichtigt, den das III. Bataillon gemeinsam mit dem 6. Garde-Infanterie-Regiment durchzuführen hatte. Am 3. Juli 10.30 Uhr abends rückten die Kompanien, möglichst nach Osten ausbiegende, durch das feindliche Sperrfeuer in die Chaffour-Schlucht, wo der Regimentsstab schon eine Befehlstelle errichtet hatte. Führer des Garderegiments geleitetn die einzelnen Gruppen in die vorderste Linie. Die beim Regiment am Abend erst vorne eingetroffenen Ergänzungsmannschaften mussten wegen Mangel an Unterkunft im Tillywald bei strömendem Regen im Freien biwakieren, kamen aber anderen Tages in Unterkunft bei Merles.
Dem zum Angriff angesetzten III. Bataillon wurden zwei MG Züge zugeteilt: der 1. zug zur 9. Kompanie, der 2. Zug zur 11. Kompanie. Schon in der ersten Schlucht beim Douaumontsteilhang ging ein Volltreffer in den 2. zug, der die Gewehrbedienungen bis auf den Richtschützen Dorsch und die Schützen Ilnseher und Reigl außer Gefecht setzte. Dem Dorsch wurde dabei der Stahlhelm vom Kopf gerissen – kaltblütig nahm er sein MG auf und ging mit seinem Zugführer Unteroffizier Winkler durch das Sperrfeuer mit den Infanteriekompanien weiter vor. Auch beim 2. MG Zug schlug ein Volltreffer verheerend ein. Nur der Richtschütze Söllner, trotz leichter Verwundung am Bein, und der Schütze Späth, auch verletzt, waren noch marschfähig; sie suchten pflichttreu in der Finsternis ihr MG und ihre Patronenkasten und schleppten sich damit vorwärts. Nach mühsamem Vorarbeiten erreichten die Kompanien erst gegen 3 Uhr morgens ihre Stellungen, Granatlöcher, durchschnittlich 40 – 60 Meter vom Feinde entfernt. Neben den Zehnern lag das III. Bataillon des 6. Garde-Regiments und Teile des hessischen Regiments 118. Ein vor 4.00 Uhr früh von diesem Regiment angesetzter Sturm hatte keinen besonderen Erfolg. Nur die Unruhe beim Gegner steigerte sich – ein starkes Artillerie-, Minen und MG-Feuer hub an – plötzlich stürmten die Franzosen gegen unsere 9. Kompanie vor – also ein Gegenangriff des Feindes. Dorsch und Söllner, diese wackeren Leute, beide verwundet, bedienten kaltblütig ihre MG und es ist nicht zuletzt ihr Verdienst, dass dieser erste französische Vorstoß, wie auch die noch zweimal mit Ungestüm wiederholten Angriffe, glatt abgeschlagen wurden. Die 11. Kompanie stürmte ihrerseits auf den gegenüberliegenden Feind, konnte sich aber vorne wegen flankierenden MG-Feuers und durch eigenes Sperrfeuer gefährdet, nicht lange halten. Für den verwundeten und vermissten Kompanieführer Leutnant Gruber übernahm Vizefeldwebel Simmeth die Führung der 11. Kompanie. Ihm gelang es, mit dem rechten Flügel die Linie etwas vorzuschieben. Die 10. Kompanie und ein Zug der 12. Kompanie hatten beim Angriff mitgewirkt. Im Laufe des Vormittag erfolgten noch weitere französische Angriffe, die sämtlich abgeschlagen wurden. Major Schaaf meldete, dass durch das selbsttätige Handeln des Dorsch und Söllner die Abwehr des in großer Übermacht angreifenden Feindes wesetnlich erleichtert wurde. Die Tapferkeitsmedaille ward ihr Lohn. Das bisher beiderseits unterhaltene Artilleriefeuer steigerte sich zwischen 1 Uhr und 3 Uhr nachmittags zum Trommelfeuer mit dem Erfolge, dass ungefähr 500 Franzosen der Regimenter 202, 225 und 58 überliefen. Gegen Mitternacht angesetzte vereinzelte Handgranatenangriffe konnte die 9. Kompanie glatt abweisen. In der gleichen Nacht noch traf das I. Bataillon zur Ablösung des III. Bataillons des 6. Garde-Regiments ein, worauf auch die Kompanien unseres III. Bataillons nach der Chauffourschlucht abrücken konnten. Nur zwei nicht eingesetzt gewesene Züge der 12. Kompanie blieben vorne dem I. Bataillon unterstellt. Unser III. Bataillon hatte vom 3./4.07.1916 eingebüßt an Roten 4 Unteroffiziere und 30 Mann, an Verwundeten 1 Offizier, 4 Unteroffiziere, 95 Mann, an Vermissten 1 Offizier und 9 Mann. Der Führer des II. Bataillons, Oberleutnant Brunco (Anmerkung: Oberleutnant Wilhelm Brunco aus Ebrach in Oberfranken, gefallen am 04.07.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab) und der vermisst gemeldete Leutnant Gruber waren gefallen. Das Regenwetter, der stete Aufenthalt in Granattrichtern und Erdlöchern, sowie die Entbehrungen der letzten Tage hatten zur Folge, dass eine große Zahl von Mannschaften an Durchfall erkrankte und zu weiteren Kampfhandlungen nicht mehr fähig war.“
Offiziell ist die Lage des Grabes von Ignaz Neuhauser unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.
Leutnant Otto Schindelbeck, gefallen am 25.06.1916 bei Thiaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
Infanterist Willi Buckel, gefallen am 04.07.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.
Der Unteroffizier Alois Plank stammte aus Buchhof in Niederbayern und kämpfte beim 22. bayerischen Fuß-Artillerie-Bataillon. Am 28.04.1917 fiel er im Alter von 31 Jahren bei der Schlacht in der Champagne durch Granatschuss.
Zunächst wurde Alois Plank auf dem Militärfriedhof Monceau-lès-Leups bei La Fère begraben. Man bettete ihn später auf den Soldatenfriedhof Fourdrain in Block 3, Grab 61 um
Johann Gerl stammte aus Gottmannsdorf in Niederbayern, heute ein Stadtteil der bayerischen Stadt Heilsbronn, und diente als Solat in der 9. Kompanie des 14. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 06.04.1915 wurde er bei Apremont während der furchtbaren Kämpfe vor Verdun durch einen Granattreffer an Hals und Wirbelsäule verwundet. Am 10.04.1915 verstarb er im Alter von 21 Jahren in einem Lazarett in Chombay (gemeint ist wahrscheinlich Combres-sous-les-Côtes) an seinen Verletzungen.
Johann Gerl wurde auf dem Soldatenfriedhof Maizeray in Block 4, Grab 84 begraben.
Der theoretische Weg von Johann Gerl von seinem Geburtsort über seinen Verwundungsort, seinen Sterbeort zu seinem Grab:
Philipp Huber wurde am 04.03.1896 in Hofkirchen in Niederbayern geboren, lebte in Rosenheim, Aisingerlandstraße, und war der Sohn eines Landwirts und Hausbesitzers. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 11. Kompanie des 23. bayerischen Infanterie-Regiment als Gefreiter. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Militär-Verdienst-Kreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 17.04.1918 fiel er im Alter von 28 Jahren nach drei Jahren Kriegsdienst durch Granatschuss.
Man begrub Philipp Huber auf dem Soldatenfriedhof Nampcel in Block 3, Grab 214.
Der Ersatz-Reservist Martin Erber stammte aus Postau, einer niederbayerischen Gemeinde, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 28.04.1916 fiel er im Alter von 27 Jahren bei Malancourt bei der Schlacht um Verdun durch Granatschuss.
Man begrub Martin Erber auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in Frankreich in einem Massengrab.
Der theoretische Weg von Martin Eber von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:
Der Ersatzreservist Jakob Schlemmer stammte aus Biburg in Niederbayern. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 18. bayerischen Infanterie-Regiment. Am 23.06.1915 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Arras durch einen Granatsplitter.
Ich vermute, dass die Gebeine von Jakob Schlemmer anonym auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab beigesetzt wurden. Für ihn ist zwar keine Grablage offiziell bekannt, jedoch wurden seine Regimentskameraden, die am selben Tag fielen, dort beigesetzt:
Krankenträger Heinrich Burger, gefallen am 23.06.1915
Infanterist Joseph Baumgärtner, gefallen am 23.06.1915 bei Arras
Infanterist Johann Albersdörfer, gefallen am 23.06.1915
Bei dem heutigen Soldaten bin ich etwas ratlos, da ich so gut wie keine bzw. widersprüchliche Informationen zu seinem Schicksal finde:
Der Bauerssohn Josef Steffel stammte aus Großgrundertshausen in Niederbayern. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 10. Infanterie-Regiments als Gefreiter. Laut Sterbebild fiel er am 03.09.1914 im Alter von 22 Jahren bei Nancy.
Es ergeben sich aber folgende Fragen, die ich (noch) nicht klären kann:
Wieso steht unter dem Foto auf dem Sterbebild „Erhard Steffel“?
Wieso ist für Josef Steffel kein Grab bekannt, obwohl er in einer Region fiel, in dem die meisten Gräber erhalten sind?
Ich vermute, dass Josef Steffel, sofern seine Gebeine heute noch in einem ordentlichen Grab liegen, sich in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller befinden, wo seine Kameraden aus der 12. Kompanie beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen.
Erhard Steffel, vermutlich der Brunder von Josef Steffel, fiel Ende 1917. Auch seine Grablage ist unbekannt.
Der Kanonier Emanuel Haider wurde am 15.03.1896 inSimbach am Inn in Niederbayern als Sohn einesSchmiedemeisters geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Batterie des 7. bayerischen Feld-Artillerie-Regiments. Am 05.10.1918 wurde er im Alter von 22 Jahren an der Westfront bei Machault (Champagne) getötet.
Man begrub Emanuel Haider auf dem Soldatenfriedhof Mont St. Remy in Block 7, Grab 301.