Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.645: Sebastian Brunhölzl

Der Soldat Sebastian Brunhölzl wurde am 11.05.1897 in der bayerischen Stadt Altötting geboren und war von Beruf Zahntechniker. Im Ersten Weltkrieg diente er als Kanonier im 4. bayerischen Feldartillerie-Regiment. Er war abgeordnet zur 7. Batterie des 23. bayerischen Feldartillerie-Regiments. Am 09.04.1917 fiel er im Alter von 19 Jahren an der Westfront bei Bailleul.

Man begrub Sebastian Brunhölzl auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Noch heute gedenkt seine Heimatgemeinde Altötting Sebastian Brunhölzl auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/altoetting_stiftskirche_wk1_bay.htm

Sterbebild von Sebastian Brunhölzl
Rückseite des Sterbebildes von Sebastian Brunhölzl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.644: Franz Xaver Stöger

Der Soldat Franz Xaver Stöger stammte aus Westerbuchberg, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Übersee, und war der Sohn eines Landwirts (Marterbauserssohn). Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 12. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem bayerischen Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse  ausgezeichnet. Am 21.03.1918 fiel er während der Großen Schlacht in Frankreich nach drei Jahren Kriegsdienst im Alter von 23 Jahren bei Itancourt an der Aisne.

Über den Todestag und die Todesumstände von Franz Xaver Stöger berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Am Frühlingsanfang, 21.03.1918, beginnt um 4 Uhr morgens schlagartig die allgewaltige Artillerievorbereitung. Diese Stunden werden für jeden, der sie miterlebt hat, unvergessen bleiben. Die Erde zitterte und stöhnte unter dem Geheul der geschütze und Minenwerfer, die hier in endloser Folge vom kleinsten bis zum größten Kaliber neben- und hintereinander standen. Es war ein Höllenlärm, der in unveränderter Stärke fünf Stunden anhielt. Es war ein Höllenlärm, der in unveränderter Stärke fünf Stunden anhielt. Da viel mit Gas geschossen wurde und das Regiment ganz nahe an der englischen Stellung in den vordersten Gräben zum Angriff bereitgestellt war, hatten die Kompanien bald viel unter Gas zu leiden. Die artilleristische Gegenwirkung war anfangs ziemlich lebhaft, verstummte aber nach etwa einer Stunde vollkommen, ein Zeichen, dass die englischen Batterien gut zugedeckt wurden. In der Begeisterung über das herrliche Schauspiel standen die Leute auf der Berme außerhalb des Grabens und als mitten in dem Schlachtenlärm, der dem einer allgewaltigen Schmiede glich, in der das Glück des Deutschen Reiches geschmiedet wurde, das Telegramm eintraf, dass seine Majestät der Kaiser und Generalfeldmarschall von Hindenburg an der Kampffront eingetroffen seien und die Leitung der Schlacht übernommen hätten, steigerte sich die Siegeshoffnung zur Siegesgewissheit.

In dieser Stimmung verließ das Regiment um 9.15 vormittags die deutschen Gräben bei Itancourt und ging in frischem Tempo unter dem Schutze der Artilleriefeuerwalze zügig vor. Es waren in vroderster Linie rechts das I. Bataillon (Rüßlein), links das III. Bataillon (Schobert). Das II. Bataillon (Lauenstein) folgte dicht auf im zweiten Treffen.

Es war ungeheurer Nebel, der durch Gas und Rauch und Staub so dicht war, dass man keine 10 Meter weit sehen konnte. Es kamen daher einzelne Truppenteile aus ihrem Angriffsstreifen heraus und verirrten sich. Die dadurch übergangenen englischen Stellungen fügten durch Maschinengewehrfeuer erhebliche Verluste zu. Die Hauptorientierung bildete die Schussrichtung der Artilleriegeschosse, deren Pfeifen die Richtung gab. Das Regiment kam an Urvillers, einem stark ausgebauten englischen Feldwerk gut vorbei und machte einige hundert Gefangene. Um die Gefechtsstärke nicht zu schwächen, durften den Gefangenen keine Begleiter mitgegeben werden. Das hat sich bitter gerächt, die Kerle haben Gewehre und Maschinengewehre vom Schlachtfelde aufgehoben und dem Angreifer damit in den Rücken geschossen. Das ist unbedingt nachgewiesen; auf diese Art fiel z. B. Leutnant Fleischmann und wahrscheinlich auch der überaus beliebte und tapfere Vizefeldwebel Huber der 1. Kompanie. Kurz nach Urvillers wurde in einem Fasse ein englischer Artillerieoffizier ausgehoben, der mit außerordentlicher Schneid mit dem fernsprecher das Feuer seiner Batterie leitete. In trotziger und entschlossener Weise verweigerte er jegliche Angabe. Trotzdem war seine Batterie nach einigen Minuten die Beute des Regiments.

Gegen 11 Uhr vormittags ging der Nebel plötzlich weg – die Feuerwalze war weitergerollt, die Mienenwerfer in dem schweren, zerschossenen Boden stecken geblieben. Aber die leichten und schweren Maschinengewehre und die prächtigenBegleitbatterien, voran die Batterie des Hauptmanns Löll, waren da. Sie nützten in dem harten Kampf um die Maschinengewehr-Nester bei Essigny und in der „Lambay-Kaserne“ außerordentlich viel. Es muss hier unbedingt betont werden, dass sich die Engländer äußerst schneidig gehalten haben, an diesem und den kommenden Tagen. Die Leute haben sich bis zum letzten Mann gewehrt und auch auf zwei Schritte noch geschossen. Um so ruhmreicher ist es für das Regiment, diesen zähen Widerstand durch noch größere Energie und Schneid gebrochen zu haben. Am 21. wurde noch bis in die tiefe Nacht hinein in zähem Angriff gekämpft. Leider verbietet der zur Verfügung stehende Raum all die Heldentaten mit Namensnennung aufzuführen, die in diesen Tagen von Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften vollbracht wurden.“

Man begrub Franz Xaver Stöger auf dem Soldatenfriedhof Origny-Ste.-Benoîte in Block 8, Grab 93.

Sterbebild von Franz Xaver Stöger
Rückseite des Sterbebildes von Franz Xaver Stöger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.643: Peter Geigenberger

Der Soldat Peter Geigenberger stammte aus Taubenberg, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Simbach bei Landau, und war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landwehrmann in der 12. Kompanie des 13. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 13.05.1915 fiel er im Alter von 36 Jahren während der Durchbruchsschlacht von Lubaczow bei Corkie, Galizien im heutigen Polen durch Kopfschuss.

Die Grablage von Peter Geigenberger ist, wie meist bei Gefallenen der Ostfront im Ersten Weltkrieg, unbekannt.

Seine Heimatgemeinde Simbach gedenkt Peter Geigenberger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/simbach_b_landau-haunersdorf_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Peter Geigenberger
Rückseite des Sterbebildes von Peter Geigenberger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.642: Franz Xaver Stamberger

Der Soldat Franz Xaver Stamberger stammte aus Krems, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tüßling, Inwohnerssohn. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter in der 2. Maschinengewehr-Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse ausgezeichnet. Am 28.04.1918 fiel er nach 23 Monaten Kriegsdienst im Alter von 22 Jahren bei Beaucourt-en-Santerre an der Westfront.

Offiziell ist für Franz Xaver Stamberger keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er, wenn seine Gebeine geborgen wurden, diese anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers begraben wurde, wo man auch andere Soldaten beisetzte, die im gleichen Zeitraum in Beaucourt-en-Santerre fielen, u. a.

  • Gefreiter Konrad Betz, gefallen am 26.05.1918, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in Block 1, Grab 903;
  • Landsturmmann Michael Lappas, gefallen am 26.05.1918, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in Block 1, Grab 235;
  • Gefreiter Konrad Betz, gefallen am 26.05.1918 bei Amiens, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in Block 1, Grab 903;
  • Gefreiter Adam Müller, gefallen am 09.05.1918, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in Block 2, Grab 3.010;
  • Unteroffizier Wolfgang von Hagens, geboren am 04.04.1918 in Düsseldorf, gefallen am 26.05.1918 bei Beaucourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in Block 4, Grab 2.042.

 

Sterbebild von Franz Xaver Stamberger
Rückseite des Sterbebildes von Franz Xaver Stamberger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.641: Ludwig Karrer

Der Soldat Ludwig Karrer wurde am 18.03.1893 in der bayerischen Gemeinde Haiming geboren und war der Sohn eines Kleinbauern (Gütler). Er war landwirtschaftlicher Arbeiter. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 2. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 06.04.1915 starb er im Alter von 22 Jahren in der Nähe von Belloy-en-Santerre bei Peronne durch einen Unglücksfall.

Man begrub Ludwig Karrer auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.

Die Gemeinde Obing gedenkt Ludwig Karrer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2011/obing_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Ludwig Karrer
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Karrer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.640: Johann Schlittenbauer

Der Soldat Johann Schlittenbauer stammte aus Frabertsham, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Obing, und war Braugehilfe von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter der Reserve in der 7. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 07.09.1914 fiel er im Alter von 25 Jahren bei Einville-au-Jard im Bois de Crevic in den Vogesen.

Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Schlittenbauer schreibt die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Am 7. September 7 Uhr vormittags traf der erste Ersatz vom Ersatz-Bataillon Reserve-Infanterie-Regiment 10 ein: 6 Offiziere, 2 Offizier-Aspiranten, 47 Unteroffiziere, 443 Mannschaften. 8.45 Uhr vormittags wurde der Regimentsstab zum Brigades-Stab nach Friscati berufen; für das II. Bataillon in Jolivet wurde Marschbereitschaft angeordnet. Auf die linke Nachbargruppen war ein Angriff erfolgt, der jedoch ohne Hilfe des II. Bataillons abgewiesen wurde. Der Regimentsstab verblieb in Friscati und übernahm den Befehl über alle in vorderer Linie liegenden Truppen der Brigade.“

Man begrub Johann Schlittenbauer auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Obing gedenkt Johann Schlittenbauer noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2011/obing_wk1_wk2_bay.html

Sterbebild von Johann Schlittenbauer
Rückseite des Sterbebildes von Johann Schlittenbauer

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.638: Max Utz

Der Soldat Max Utz wurde am 26.01.1884 in Simbach bei Landau geboren und war der Sohn eines Gastwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 10. Kompanie des 1. bayerischen Ersatz-Infanterie-Regiments. Er geriet während der Schlacht um Verdun in in französische Gefangenschaft. Am 28.12.1916 verstarb er im Alter von 32 Jahren in einem Lazarett in Frankreich.

Man begrub Max Utz auf dem Soldatenfriedhof Rembercourt-aux-Pots in Grab 222.

Sterbebild von Max Utz
Rückseite des Sterbebildes von Max Utz

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.637: Joseph Randlinger

Der Soldat Joseph Randlinger wurde am 21.03.1894 in Blabsreit geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schnaitsee. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 2. Kompanie des 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 14.03.1915 wurde er während der Schlacht bei Münster schwer verwundet und gilt seit diesem Zeitpunkt als vermisst. Er wurde 20 Jahre alt. Er wurde am Reichackerkopf /Klänglesattel getötet.

Über den Todeszeitrum von Joseph Randlinger berichtet die Regimentsgeschichtd es 18. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„In der Frühe des 12. sollte der Feind durch öangsames Vorschieben der Stellung verdrängt werden, um den Befehl der Division, den Feind aus seinen Stellungen am Reichackerkopf, Klänglesattel und Gelände westlich davon zu werfen, gerecht zu werden. Bis auf 80 Meter schiebt sich die 2. Kompanie durch den Astverhau im Klänglesattel heran. Unter Zuhilfenahme von Schutzschilden wird es nach Einbruch der Dunkelheit nochmals versucht; auch hier ist ein weiteres Vordringen infolge des stark flankierenden feindlichen Feuers zur Ohnmacht verdammt. Ein Vorgehen am Klänglesattel wird auch als unmöglkich erkannt, solange der Feind den Reichackerkopf und Köpfle besetzt hält. Am 15. war das Bataillon in Ruhe, aber wegen eines feindlichen Angriffs auf Mönchberg und Reichackerkopf am 19. alarmiert. Leutnant der Reserve Stadelbauer wird bei der Bereitstellung infolge Sturz vom Pferd tödlich verletzt.“

Die Lage des Grabes von Joseph Randlinger ist unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er, wenn seine Gebeine bis heute geborgen wurden, anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitrum fielen, u. a.

  • Infanterist Georg Brindl, gefallen am 13.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 2, Grab 40;
  • Infanterist Gregor Göbl, gefallen am 14.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 2, Grab 39;
  • Unteroffizier Xaver Heimer, gefallen am 12.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Paul Meier, gefallen am 12.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in Block 5, Grab 60;
  • Unteroffizier Hans Raum, gefallen am 12.03.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Breitenbach in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Joseph Randlinger
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Randlinger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.636: Friedrich Steinmassl

Der Soldat Friedrich Steinmassl (Verlustlisten: „Steinmaßl„) wurde am 14.02.1897 geboren und stammte aus der bayerischen Gemeinde Petting und war der Sohn eines Postboten. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Maschinengewehr-Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Jäger-Bataillons. Am 26.05.1918 verstarb er im Alter von 21 Jahren nach schwerer Verwundung bei den Kämpfen zwischen Argonnen und Maas in einem Feldlazarett.

Die Lage des Grabes von Friedrich Steinmassl ist unbekannt. Mangels Datenmaterial und Literatur kann ich keine seriöse Vermutung zur Grablage abgebeben.

Seine Heimatgemeinde Petting gedenkt Friedrich Steinmassl noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/petting_1866_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Friedrich Steinmassl
Rückseite des Sterbebildes von Friedrich Steinmassl

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.635: Johann Rauschhuber

Der Soldat Johann Rauschhuber wurde am 09.02.1887 in Seppenberg geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Schnaitsee, und war Dienstknecht in Obersur. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er von Beginn des Krieges an als Gefreiter in der 3. Kompanie des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem bayerischen Verdienstkreuz 3. Klasse ausgezeichnet. Am 05.04.1918 fiel er im Alter von 31 Jahren während der Großen Schlacht in Frankreich.

Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Rauschhuber berichtet die Regimentsgeschichte des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„In der Nacht vom 4./5. wurde die zweite Bereitstellung, zugleich Sturmausgangsstellung eingenommen. Es gelang dies erst nach ungeheuren Mühen. Ununterbrochen regnete es, die Geschosstrichter waren mit Wasser, Gräben, soweit solche vorhanden, mit knietiefem Schlamm gefüllt; die Führer, die das II. Bataillon zu stellen hatte, hatten sich verirrt und kamen überhaupt nicht mehr. Feindliche Feuerüberfälle brachten Verluste und vermehrten die Unordnung. Endlich am 5. morgens gegen 8 Uhr war die Sturmausgangsstellung bezogen:

Rechts: I. Bataillon, Reihenfolge 1., 2., 3., 4. Kompanie. Links: III. Bataillon, Reihenfolge 10., 12. Kompanie; dahinter 9., 11. In 2. Linie: 2. Bataillon, Reihenfolge 8., 7., 5., 6. Kompanie. Die Maschinengewehr-Kompanien waren bei ihren Bataillonen. Rechts Anschluss an Reserve-Infanterie-Regiment 10, links an Infanterie-Regiment 119. Das Reserve-Infanterie-Regiment 7 hatte hinter dem linken Flügel unseres Regiments zu folgen.

Punkt 5 Uhr morgens hatte das Wirkungsschießen unserer Artillerie und unserer Minenwerfer begonnen, die feindliche Artillerie erwiderte nur schwach. Umso lebendiger wurde die feindliche Infanterie, als die Sicht zwischen 7 Uhr und 8 Uhr besser wurde, mit ihren Maschinengewehren, die vom Ortsrand von Hébuterne und von der Höhe nordöstlich Colincamps die Bereitstellungsräume bestrichen, ohne von unserer Artillerie gefasst zu werden. Die dem Regiment zugeteilte Begleit-Batterie, deren Aufgabe es gewesen wäre, die Maschinengewehr-Nester in direktem Schuss zu bekämpfen, konnte nach Meldung ihres Führers wegen der Geländeschwierigkeiten nicht vorgebracht werden. Zwei leichte Minenwerfer des I. Bataillons, sowie 2 Züge Maschinengewehre III. Bataillon taten zwar ihr Möglichstes, konnten aber die schwierige Aufgabe allein nicht lösen.

8.45 Uhr vormittags setzte unser Trommelfeuer ein. Der Kommandeur des III. Bataillons benützte die Gelegenheit, den Abstand zum Feind zu verringern und schob seine Kompanien so nahe als möglich an unser Artilleriefeuer heran. Auch das II. Bataillon folgte seinem Beispiel.

Durch diese Bewegung veranlasst legten etwa 3 feindliche leichte Batterien Sperrfeuer auf und vor unsere erste Linie, das von geringer Wirkung war.

Um 9 Uhr wandert die Feuerwalze nach vorwärts, unsere ganze erste Linie erhebt sich aus Gräben, Löchern, Trichtern wie ein Mann, um dem Feuer zu folgen, kampffreudig mit dem sicheren Gefühl des Erfolges. Da setzte der Feind nach wenigen Sekunden mit gut sitzendem Maschinengewehrfeuer ein aus Richtung Hébuterne, der Höhe nordwestlich davon und von Colincampy her. Empfindliche Verluste treten ein. Ein Teil der Stürmenden wirft sich hin, andere stürzen vorwärts; Trümmer der 1. und 4. Kompanie arbeiten sich bis an das unversehrte Drahthindernis heran. Hier erlahmt ihre Kraft. Es war kein Zweifel mehr, der Angriff war gescheitert. Dies wurde 10.30 Uhr vormittags der Brigade gemeldet.

Dem Reserve-Infanterie-Regiment 10 zu unserer Rechten und dem Infanterie-Regiment 119 zu unserer Linken war es nicht besser ergangen. Letzteres hatte Signy-Ferme erreicht. Der Kommandeur I. Bataillons hatte seine Maschinengewehr-Kompanie in zwei Gruppen eingesetzt, um offen am gegenüberliegenden Hang feuernde Maschinengewehre zu bekämpfen. Dabei wurde der Maschinengewehr-Kompanie Führer, Leutnant Schnabel, tödlich getroffen, während er einen neuen Feuerbefehl gab, der einzige Kompanie-Offizier verwundet, die Maschinengewehr-Kompanie durch Artillerie- und Maschinengewehrfeuer zugedeckt.

Die 8. Kompanie, welche hinter dem rechten Flügel des I. Bataillons gefolgt war, wehrte einen von der Höhe bei Hébuterne herabkommenden Gegenstoß erfolgreich ab.

Um 12.20 Uhr kam von der Brigade telefonischer Befehl:

Den Befehl über die linke Kampfgruppe Reserve-Infanterie-Regiment 7 und 12 übernimmt der Kommandeur Reserve-Infanterie-Regiment 7. Kampfgruppe Aschenauer stellt sich bis 5 Uhr nachmittags zur Fortsetzung und Durchführung des Angriffs bereit.

Die Ausführung dieses Befehls war nur möglich, wenn unsere Artillerie in der Lage war, die Voraussetzung dazu zu schaffen. Was ihr am Morgen mit großem Munitionsaufwand während 4 Stunden nicht möglich war, das konnte ihr am Nachmittag in einem einstündigen schwächlichen Wirkungsschießen erst recht nicht gelingen. Der Angriff unterblieb.

Die Nacht war sehr unruhig, starkes Feuer lag auf unserer 1. und 2. Linie. Es goss in Strömen. Vordringlich war es, Ordnung zu schaffen; die Gliederung, wie sie am Morgen vor dem Sturm bestand, wurde wieder hergestellt.

Die zahlreichen Toten und Verwundeten, die untertags nicht zurückgebracht werden konnten, wurden geborgen. Der Transport eines einzigen Verwundeten zum Regiments-Sanitäts-Unterstand in Serre beanspruchte bei den herrschenden Boden- und Feuerverhältnissen 2 – 3 Stunden. Darnach möge man die Leistung des Sanitäts-Personals würdigen, das diese Transporte mehrmals in der Nacht durchführen musste.“.

Offiziell ist für Johann Rauschhuber keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy begraben wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Leutnant Jakob Schöttl, gefallen am 05.04.1918 bei Hebuterne, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Gefreiter Georg Schärfl, gefallen am 05.04.1918 bei Hebuterne, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Friedrich Trüdinger, gefallen am 05.04.1918, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Leutnant der Reserve Karl Münnich, gefallen am 05.04.1918 bei Hebuterne, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Johann Rauschhuber
Rückseite des Sterbebildes von Johann Rauschhuber