Die Gefallenen vom Kloster Arnsburg – Teil 2: Eduard Rudolf UNFERTIG

Der Soldat Eduard Rudolf wurde am 11.10.1885 in Kalinow in Oberschlesien (seit 1945 polnisch: Kalinów (Strzelce Opolskie)) bei Großstrehlitz (seit 1945 polnisch: Strzelce Opolskie). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 5. Kompanie des 51. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 24.08.1914 wurde er bei bei den Kämpfen in Frankreich an der Aisne bei Arrancy schwer verwundet. Am28.09.1914 verstarb er an seiner Verwundung im Alter von 18 Jahren im Lazarett der hessischen Stadt Laubach.

Über den Tag und die Umstände der schweren Verwundung von Eduard Rudolf berichtet die Regimentsgeschichte des 51. Reserve-Infanterie-Regiment:

„Arrancy

24. August

Um 3.30 Uhr vormittags befahl die Brigade erneut weitere Nahaufklärung durch Offizier-Patrouillen: „Die Division müsse erfahren, wie stark Dorf Arrancy und die unmittelbar angrenzenden Höhen vom Feinde besetzt seien, besonders die ersten Morgenstunden seien zur Erkundung auszunutzen.

Hierüber brachte die von der 6. Kompanie entsandte Patrouille Leutnant der Reserve Brüning und 5 Mann wertvollen Aufschluss. Leutnant Brüning umging vorsichtig das Dorf, ohne auf eine feindliche Sicherung am Dorfrande zu stoßen. Kurz entschlossen verteilte er seine Leute auf die verschiedenen Dorfgassen, er selbst nahm die Hauptstarße. In den einzelnen Gehöften überraschte er die Franzosen bei der Morgentoilette, sie benahmen sich sorglos wie im Manöver. Er stellte fest, dass außer etwas Artillerie eine Maschinengewehr-Abteilung und ein Infanterie-Regiment im Dorfe lagen.

Auf Grund der einlaufenden Meldung beschloss die 12. Reserve-Division am 24. in planmäßigem Angriff Arrancy und die angrenzenden Höhenstellungen zu nehmen. Der noch während der Dunkelheit beim Regiment eintreffenden Divisions-Angriffsbefehl sagte, dass der Angriff gegen Arrancy und die angrenzenden Höhen gleichzeitig von Osten und Südosten her durch die 22. Reserve-Brigade, von Norden und Nordosten her durch die 23. Reserve-Brigade erfolgen sollte. Reserve-Feldartillerie-Regiment 12 hatte Dorf und Stellung von Osten her durch beschießung sturmreif zu machen und die feindliche Artillerie nieder zu halten. Die I. Fußartillerie-Regiment 10, vom Korps der Division zugeteilt, sollte Dorf, Stellungen und feindliche Artillerie von Norden her fassen. Die 23. Reserve-Brigade befahl daher für das Regiment: Das Reserve-Regiment 51 übernimmt am Bahndamm der Strecke Longuyon-Pierrepont von 5.30 Uhr vormittags an den Feuerschutz im Abschnitt La Maragole Scie. bis 500 Meter östlich von des von Beuville nach Süden führenden Weges für das aus Richtung Lopigneux angreifende Reserve-Regiment 22 und das von Pierrepont vorgehende Reserve-Regiment 38.

Oberstleutnant von Kameke befahl hierauf dem II. Bataillon mit der 2. Kompanie die rechte Hälfte des von der Brigade befohlenen Abschnittes und dem I. Bataillon ebenso die linke Hälfte zu besetzen, die Maschinengewehr-Kompanie sollte sich hinter dem rechten Flügel des II. Bataillons am Bahndamm bereitstellen.

Es war gegen 4.30 Uhr morgens – dichter Nebel bedeckte das Gelände – als der Angriffsbefehl die vorderen Kompanien erreichte. Steif und fröstelnd erhoben sich die Schützen aus ihren flachen Erddeckungen. Man fuhr sich einige Male mit der Hand über die Augen, befreite seine Sachen notdürftig von dem anheftenden Lehm und begann Mantel und Zeltbahn zu rollen. Die Toilette war damit im allgemeinen beendet. Nicht alle Kompanien bekamen Kaffee aus der Feldküche. Unter Ausnutzung des noch herrschenden Halbdunkels und mit möglichster Lautlosigkeit wurden sämtliche Vorbereitungen zum Angriff getroffen.

Um 5.30 Uhr vormittags lagen die Bataillone und Maschinengewehr-Kompanie in ihren Gefechtsstellungen wie folgt: Am rechten Flügel des Regiments die Maschinengewehr-Kompanie mit 6 Gewehren in Lauerstellung, II. Bataillon anschließend am Bahndamm mit der 6. Kompanie nordwestlich des Weges Beuville-Arrancy, 8. Kompanie südöstlich desselben, 7. Kompanie in hinterer Linie als Unterstützung nahe Höhe 269, 5. Kompanie 600 Meter rückwärts am Wege Beuville-Arrancy in einem Kartoffelfeld zur Verfügung des Regiments. Anschließend an die 8. Kompanie lag das I. Bataillon mit der 4. Kompanie weiter südöstlich am Bahndamm, die 3. Kompanie beiderseits des von Beuville in allgemein südlicher Richtung führenden Weges am Bahndamm, die 2. Kompanie 500 Meter hinter der Mitte in hinterer Linie als Unterstützung, die 1. Kompanie als Artillerie-Schutz in Beuville.

Inzwischen war die Sonne aufgegangen und ihre ersten Strahlen fielen auf das festungsartig an schroffer Höhe liegende Arrancy. Scharf umrissen hoben sich der Kirchturm und die einzelnen massiven Gebäude mit ihren leuchtend roten Dächern ab. Von den feindlichen Schützengräben an den umliegenden Höhen war mit bloßen Auge fast nichts zu erkennen, sie waren geschickt angelegt, wie der Franzose ja überhaupt Meister in der Anlage von Verteidigungsanlagen war.

Gegen 7 Uhr wurde es recht lebhaft. Reserve-Feldartillerie 12 östlich Beuville in Stellung gegangen, setzte mit seinem Feuer zu machtvoller Ouverture ein. Gelbrote Feuerblitze über Arrancy, denen unmittelbar starke Detonationen folgten, – schwarze Qualmschwäden wälzten sich träge aufwärts – bewiesen, dass auch unsere schweren Feldhaubitzen ihr Ziel erfasst hatten. Doch auch der Gegner blieb mit seiner Artillerie nicht untätig. Er überschüttete die Kompanien des Angreifers lagenweise (Rasales) meist mit Feldgranaten; erfreulicherweise gingen die Geschosse meist zu kurz oder zu weit, sodass unsere am Bahndamm liegenden Kompanien gast gar keine und die weiter rückwärts liegenden nur geringe Verluste hatten. Dröhnend schlug das feindliche Artillerie-Feuer in den harten Kalk- und Felsboden südlich von Beuville, ein gewaltiges Echo hervorrufend. Nur schwer konnte man noch unterscheiden, welche Schüsse von eigener und welche von feindlicher Artillerie berührten, ein unablässiges Heulen, Pfeifen und Rauschen in der Luft. Der Adjutant des II. Bataillons, Leutnant Wogkittel, wurde an einem Steinbruch durch Granatsplitter leicht verwundet, er blieb bei der Truppe. Unsere Feldbatterien östlich Beuville hatten einen schweren Stand, ein Geschütz erhielt Volltreffer, hierbei wurde u. a. auch Hauptmann Mittmann verwundet. – Der Regiments-Stab Reserve-Regiment 51 beobachtete an der Höhe 500 Meter südlich Beuville das Gefecht, als.

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Man begrub Eduard Rudolf auf dem Soldatenfriedhof Lich-Arnsburg in Grab 108.

Grabstein von Eduard Rudolf
Grab von Eduard Rudolf

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.976: Mathias Maier

Der Soldat Mathias Maier stammte aus Oberteisendorf, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Teisendorf, und war Zimmermann und Hausbesitzer. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Reserve-Batterie des 1. bayerischen Fußartillerie-Regiments als Gefreiter. Am 11.04.1917 wurde er durch einen Granatsplitter schwer verwundet. Am 24.07.1917 verstarb er im Alter von 39 Jahren im Vereinslazarett Traunstein an einer Lungenkrankheit.

Mathias Maier dürfte auf einem Friedhof in Traunstein begraben worden sein.

Sterbebild von Mathias Maier
Rückseite des Sterbebildes von Mathias Maier

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.879: Bernhard Huber

Der Soldat Bernhard Huber stammte aus bayerischen Gemeinde Boos. Im Ersten Weltkrieg diente er als Schütze in der 1. Maschinengewehr-Kompanie des 4. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 28.05.1918 verstarb er im Alter von 29 Jahren im Feldlazarett 52 in Frankreich, nachdem er zuvor bei Gefechten  schwer verwundet worden war.

Zunächst begrub man ihn auf einem Friedhof bei Duß (französisch: Dieuz). Später bettete man ihn auf den Soldatenfriedhof Morhange in Block 9, Grab 283 um.

Sterbebild von Bernhard Huber
Rückseite des Sterbebildes von Bernhard Huber

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.847: Heinrich Knorr

Der Gefreite Heinrich Knorr wurde am 22.05.1890 in Mönchengladbach im heutigen Nordrhein-Westfalen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 7. Kompanie des 30. preußischen Infanterie-Regiments. Am 26.09.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 26 Jahren bei Romagne-sous-les-Cotes durch einen Granatsplitter, der ihn schwer verwundete.

Man bergub Heinrich Knorr auf dem Soldatenfriedhof Romagne-sous-les-Cotes in Block 16, Grab 86.

Sterbebild von Heinrich Knorr
Rückseite des Sterbebildes von Heinrich Knorr

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.785: Josef Pfanzelt

Der Soldat Josef Pfanzelt wurde am 08.02.1895 in Forach als Sohn eines Landwirts geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Fraunberg. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 11. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.03.1916 verstarb er im Alter von 21 Jahren in einem Feldlazarett, nachdem er am 10.03.1916 während der Schlacht um Verdun bei den Kämpfen im Wald von Avocourt schwer verwundet worden war.

Man begrub Josef Pfanzelt auf dem Soldatenfriedhof Romagne-sous-les-Cotes in Grab 245.

Sterbebild von Josef Pfanzelt
Rückseite des Sterbebildes von Josef Pfanzelt

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.739: Kaspar Schaffner

Der Kleinbauer Kaspar Schaffner stammte aus Steinbrünning, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Saaldorf-Surheim. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 12. Kompanie des Infanterie-Leib-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und mit dem Verdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Am12.03.1919 verstarb er im Alter von 25 Jahren in der Heimat, nachdem er im Juli 1918 bei den Kämpfen in Flandern schwer verwundet worden war.

Sterbebild von Kaspar Schattner
Rückseite des Sterbebildes von Kaspar Schattner

Sonderbeitrag: Martin Anton Benas

Der Soldat Martin Anton Benas stammte aus der Reichshauptstadt Berlin. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als  Musketier in der 5. Kompanie des 208. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 25.05.1916 verstarb er während der Schlacht um Verdun im Alter von 19 Jahren bei der Reserve-Sanitäts-Kompanie 44, nachdem er zuvor bei den heftigen Kämpfen um „Toter Mann“ / Le Mort Homme bei der Gemeinde Cumières-le-Mort-Homme schwer verwundet worden war.

Über den Todestag und die Todesumstände von Martin Anton Benas berichtet die Regimentsgeschichte des 208. Reserve-Infanterie-Regiments:

„… Ein abermaliger, für den 24. 3.30 Uhr vormittags angesetzter Sturm kann nicht ausgeführt werden, da die Bereitstellung in den unter heftigem Feuer liegenden gräben unmöglich ist. Zudem sind die Verbände in vollständiger Unordnung und die Gefechtsstärken äußerst gering. Am Mittag kommt der Befehl für die Ablösung. II./207 tritt zu seinem Regiment zurück.

In der Nacht zum 25. wird 208 von Jägerbataillon 16 und einer Kompanie 206 abgelöst und rückt in Ruhequartiere: Stab, II. Bataillon und Maschinengewehr Sf. Tr. 5 nach Vilosnes, I. in das Waldlager Vilosnes, III. und Maschinengewehr-Kompanie nach Liny. Das I. und II. Bataillon erhalten je 100, III. 300 Mann Ersatz; die Führung des I. übernimmt Hauptmann Schulz-Briesen. Der Gesundheitszustand ist schlecht.“

Man begrub Martin Anton Benas auf dem Soldatenfriedhof Dannevoux in Block 4, Grab 1.

Todesanzeige für Martin Anton Benas in der Vossischen Zeitung vom 01.06.1916

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.374: Nikolaus Leick

Der Sergant Nikolaus Leick stammte aus Saarlouis im Saarland. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 11. Kompanie des 56. Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet, wurde zweimal verwundet und erkrankte schwer. Am 11.08.1918 fiel er im Alter von 27 Jahren zwischen Somme und Aisne nach vier Jahren Kriegsdienst durch eine Fliegerbombe.

Die Lage des Grabes von Nikolaus Leick ist unbekannt.

Sterbebild von Nikolaus Leick
Rückseite des Sterbebildes von Nikolaus Leick

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.385: Magnus Wanner

Der Landwehrmann Magnus Wanner wurde am 19.02.1881 in Breitenbrunn geboren, einer Gemeinde in Bayern, und war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 7. Kompanie des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Am 15.12.1914 fiel er im Alter von 33 Jahren bei Fresnoy-en-Gohelle (Schreibfehler auf Sterbebild) während der Kämpfe bei Arras in Frankreich. Der Volksbund gibt ein Lazarett in Fresnoy als Sterbeort an. Aufgrund der Eintragung in den Verlustlisten erscheint mir die Angabe des Volksbundes wahrscheinlicher, da Magnus Wanner nicht sofort tot war, sondern schwer verwundet wurde.

Man begrub Magnus Wanner auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Breitenbrunn gedenkt noch heute Magnus Wanner auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/breitenbrunn_1805-15_1866_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Magnus Wanner
Rückseite des Sterbebildes von Magnus Wanner

Der theoretische Weg von Magnus Wanner von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

SONDERBEITRAG: Paul Mauk – der jünste gefallene deutsche Soldat

Der Soldat Paul Mauk wurde am 19.07.1900 als sechstes von acht Kindern in der Stadt Waldkirch im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren. Er meldete sich mit 14 Jahren als jüngster deutscher Soldat als Kriegsfreiwilliger und kam in die 4. Kompanie des 113. Infanterie-Regiments. An der Lorettohöhe war er auf einem Horchposten eingesetzt. Hier traf ihn ein Granatsplitter am Kopf, so dass er verwundet zur Truppe zurückkehren musste. Am 06.06.1915 wurde er im vordersten Graben bei Liévin schwerst verwundet. Eine Granate riss ihm den rechten Unterarm ab und fügte ihm schwerste Verlestzungen am Unterleib und Oberschenkel zu. Er wurde noch in das Feldlazarett in Lens gebracht, war aber nicht mehr zu retten. Er verstarb am 07.06.1915 im Alter von 14 Jahren.

Die Regimentsgeschichte des 113. Infanterie-Regiments berichtet über den Tod von Paul Mauk:

„30.05. – 11.06.1915 Das Regiment verbleibt daselbst und löst in sich ab. Die teilweise vollkommen zerstörte Stellung, angefüllt mit Hunderten von Leichen, wird in mühevoller Arbeit notdürftig hergerichtet. Täglich treten empfindliche Verluste ein. So fiel am 07.06. in vorderer Stellung der jünste Frontkämpfer des Regiments und einer der jüngsten in der ganzen Armee, der Kriegsfreiwillige Paul Mauk 4/113 im Alter von noch nicht 15 Jahren. In heller Begeisterung war er gleich seinen beiden älteren, ebenfalls bei der 4/113 im Felde stehenden Brüdern hinausgezogen und fand nun mit vielen anderen tapferen Fünfern auf dem Soldatenfriedhof zu Lens ein frühes Grab.“

Man begrub Paul Mauk auf dem Soldatenfriedhof Lens-Sallaumines in Grab 11/268.

Foto von Paul Mauk