Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.051: Franz Xaver Hochstraßer

Der Soldat Franz Xaver Hochstraßer wurde am 06.03.1891 geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 10. Kompanie des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem bayerischer Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 11.12.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren während der Verteidigungsschlacht im rumänischen Gymes-Utz-Gebiet im Bereich der 1. österreichischen Armee. In einem Frontabschnitt im Cotumbitatal wurde er getötet.

Über den Todestag von Franz Xaver Hochstraßer berichtet die Regimentsgeschichte des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Am 11.12.1916 um 11.00 Uhr vormittags setzte plötzlich ein mit großen Massen durchgeführter russischer Angriff gegen die 10. und 11. Kompanie ein. Bis auf wenige Meter kamen die Russen an die Stellung heran. Glücklicherweise befand sich gerade während des Angriffs die 2. Kompanie des 8. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments, die im Begriffe stand abzulösen, auf der Kuppe und sprang zur Unterstützung ein. So war es möglich, den Angriff vollständig abzuweisen. Freilich hatten die beiden braven Kompanien hierbei wieder einen Verlust von 14 Toten und 35 Verwundeten erlitten. Die Ablösung wurde nun im Laufe des Tages und der kommenden Nacht durchgeführt und am 12. und 13.12. langte das Bataillon kompanieweise in Giughiesu an, wo es vom 13. bis 17.12. Gruppenreserve bildete.

Die Lage des Grabes von Franz Xaver Hochstraßer ist unbekannt.

Sterbebild von Franz Xaver Hochstraßer
Rückseite des Sterbebildes von Franz Xaver Hochstraßer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.043: Karl Schwarzmüller

Der Soldat Karl Schwarzmüller wurde am 16.01.1977 in Sagstetten geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Niederwinkling, und lebte in Ödmühle, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Aiterhofen. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landwehrmann in der 9. Kompanie des 10. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 11.02.1916 fiel er während der Stellungskämpfe in Lothringen in den Vogesen während eines Patroillengangs im Alter von 39  Jahren. Er wurde im Wald zwischen Xures und Parroy getötet. Über die Todesumstände schreibt die Regimentsgeschichte des 10. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:

„Am 11.02.1916 versuchte eine Offizierspatrouille Leutnant Hänel (7. Kompanie) und 49 Mann mit 6 Pionieren und Artilleriebeobachter mit Minensprengungen in die feindliche Stellung einzudringen, durch starkes Gewehr- und Handgranatenfeuer wird der Erfolg vereitelt. 1 Toter und ein Verwundeter.“

Der Tote ist Karl Schwarzmüller. Gestorben wofür? Warum?

Man begrub Karl Schwarzmüller auf dem Soldatenfriedhof Lagarde in Grab 41.

Sterbebild von Karl Schwarzmüller
Rückseite des Sterbebildes von Karl Schwarzmüller

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.034: Ludwig Hüfner

Der Soldat Ludwig Hüfner stammte aus Werberg, einem ehemaligen Dorf, das heute nicht mehr existiert und sich auf dem heutigen Truppenübungsplatz Wildflecken befand. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. Kompanie des 24. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 13.03.1917 fiel er im Alter von 23 Jahren bei Vigneulles während der Stellungskämpfe im Wald von Apremont und Ailly durch schwere Verwundung.

Über den Zeitraum des Todes von Ludwig Hüfner berichtet die Regimentsgeschichte des 24. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Die vom Regiment besetzte Stellung bei St.-Mihiel lag östlich des Forts „Römerlager“ am sogenannten „Kuhkopf“, der die Denezieresschlucht überhöhte. Der Anmarschweg war durch dichten Waldbestand gegen Sicht geschützt, sodass die Ablösung unterwegs vorgenommen werden konnte. Die Stellung bestand aus einem fast unübersehrbaren Grabengewirr, das bei dem leicht brüchigen Boden, den in dieser Jahreszeit reichlichen Niederschlägen und dem häufig zutage tretenden Grundwasser nur schwer instand gehalten werden konnte. Innerhalb des Grabensystems waren besonders wichtige Stellen zu Stützpunkten ausgebaut. An den Gräben war viel, aber nicht planmäßig gearbeitet.

Die Front galt als ruhig. Wie jede Stellung im Westen ihre Besonderheit hatte, die gewissermaßen historisch zu erklären waren, so trat hier der ausgiebige Gebrauch von Minenwerfern, die zum großen Teil als bodenständig zur Stellung gehörten, in die Erscheinung. Der Gegner lag teilweise nur 40 Meter entfernt, sodass die Verwendung von Artillerie zur Beschießung der vordersten feindlichen Linie nicht mehr möglich war. Gelegentlich war die beiderseitige Minenwerfertätigkeit lebhafter, besonders wenn die feindlichen Minenwerfer die deutschen zu einem „Strafschießen“ herausforderten. Reger Patrouillenbetrieb unterblieb mit Rücksicht auf die Nähe des Gegners. Stärkeres feindliches Artilleriefeuer oder andere Gründe veranlassten manchmal die höhere Führung, die Gefechtsbereitschaft zu verschärfen und die in Ruhe befindlichen Teile des Regiments in die Stellung zu befehlen.

Das Ruhelager des Regiments „Neu-Württemberg“ war solide und geräumig gebaut. Jedes Bataillon hatte seine eigenen Quartiere mit allem Zubehör, wie Badeanstalt, Waschraum für die Wäsche, Marketenderei usw.

In der Stellung waren jeweils vier Kompanien in vorderer Linie. Zwei Kompanien standen in Bereitschaft (je eine Kompanie in der 3. Linie und am „Alten Erdwerk“), zwei Kompanien befanden sich im Lager „Neu-Württemberg“ als Regimentsreserve. Das Ruhebataillon wurde von Zeit zu Zeit zu Ausbildungszwecken nach Haumont und La Chaussée, später nach Chamblay, zurückgezogen. Die Regimentsbefehlsstelle war zuerst im Lager „Blümleinschlucht“, später im Lager „Neu-Württemberg“.

Alle 5 – 6 Tage wurde abgelöst. Am 11.01.1917 wurde das II. Bataillon für 15 Tage dem 1. bayerischen Infanterie-Regiment taktisch unterstellt und rückte nach St.-Mihiel. Während dieser Zeit versahen die beiden anderen Bataillone den Stellungsdienst alleine.

Am 31.01. unternahm das I. Bataillon eine gewaltsame Erkundung. Sie verlief planmäßig und führte zur Einbringung eines Gefangenen.

Nach ausgiebiger Artillerie- und Minenwerfervorbereitung machte der Gegner am 16.02. einen Vorstoß gegen die 1. und 2. Kompanie, ohne etwas zu erreichen.

Am 17.02. blieben dauernd zwei volle Bataillone in Stellung. Ein Bataillon besetzte wie bisher die vordere Linie, von dem zweiten Bataillon, dem Bereitschaftsbataillon, sollte eine Kompanie in die 3. linie, eine Kompanie in die 4. Linie, eine Kompanie in das „König-Karl-Lager“ und die letzte Kompanie in das „Alte Erdlager“ und in den „C-Graben“. Die Durchführung dieser Neugliederung war jedoch von der Schaffung einiger Unterstandsgruppen abhängig.

Am 02.03. drangen Franzosen in den Abschnitt der 8. Kompanie und machten zwei Mann zu Gefangenen. Wenige Tage später, am 15.03., gelang es einer Patrouille des II. Bataillons, den Gegner zu überrumpeln und einen Gefangenen einzubringen.“

Man begrub Ludwig Hüfner auf dem Soldatenfriedhof Thiaucourt-Regniéville in Block 19, Grab 111.

Sterbebild von Ludwig Hüfner
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Hüfner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.020: Franz Aschauer

Der Soldat Franz Aschauer stammte aus Hub, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Teisendorf, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Ersatz-Reservist. Am 06.09.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren während der Kämpfe bei Einville-au-Jard. Über den Todestag von Franz Aschauer berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„06.09.1915 Tagsüber wurde an dem Ausbau der Stellung weiter gearbeitet. Während des Nachmittags richtete sich lebhaftestes Artillerifeuer auf die Stellung, das aber wegen der vielen Blindgänger nur geringen Erfolg hatte.

Ein „geringer Erfolg“ war das Töten von Franz Achauer.

Die Lage des Grabes von Franz Aschauer ist heute offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller beigesetzt wurde, wo man die Gefallenen der Kämpfe um Einville-au-Jard begrub.

Sterbebild von Franz Aschauer
Rückseite des Sterbebildes von Franz Aschauer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 2.018: Matthäus Simmerl

Der Gefreite Matthäus Simmerl wurde am 20.09.1888 in Marsmeier geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Maitenbeth, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 2. Kompanie des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Reservist. Am 21.10.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Arras während der Erstürmung von Maison Blanche.

Über den Todestag berichtet die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Bis zum 21. war II. Bataillon (Haselmayr) nahe an das rote Haus herangearbeitet, I. (Dittelberger) im Eisenbahnabschnitt, III. (Sigl) in einem toten Winkel nahe der feindlichen Stellung vorgeschoben, III./Reserve-Infanterie-Regiment 3 (Ade) Reserve im Eisenbahnabschnitt, Regimentsstab ebendort.

Zum esren Male stand das Regiment vor der Aufgabe eines planmäßigen Tagesangriffes auf einen in befestigter Stellung sehr geschickt eingebauten Feind. Es wurde für den Angriff der Division eine späte Angriffsstunde gewählt, um für feindliche Gegenmaßnahmen bei Tage wenig Zeit lassen.

2 . 4 Uhr nachmittags Sturmvorbereitung durch leichte und schwere Artillerie. Die Wirkung war gering, denn als um 4 Uhr nachmittags der Angriff der drei Bataillone losbrach, schlug ihnen fast überall ungeschwächtes, verlustreiches Infanterie- und Maschinengewehrfeuer entgegen. Nur links drang das III. Bataillon im flotten Vorstürmen, nach Beseitigung schwacher Hindernisse, überraschend um 5.20 Uhr in die feindlichen Gräben und nahm etwa 100 Mann Alpen-Infanteristen (Regiment 159), ohne Offiziere, gefangen, die nach Gefangenenaussage beim Diner in St. Laurent waren. Das Bataillon wurde aber sofort von mächtigem Artillerifeuer überschüttet, vor dem Sieger und Besiegte in den wenigen vorhandenen Erdlöchern gemeinsam Schutz suchten.

Der wuchtige Ansatz der Mitte (I. Bataillon) erlahmte bald gegenüber dem zurückspringenden Teil der feindlichen Stellung, aus dem die Franzosen unerschüttert feuerten. Der Regimentskommandeur wies um 5 Uhr nachmittags persönlich ein Maschinengewehr am Eisenbahnabschnitt zum Niederhalten einer gefährlichen Flankierung gegen das I. Bataillon erfolgreich ein, während der Regimentsadjutant gleichzeitig das Feuer eines Nahgeschützes auf diese feindliche Gruppe leitete. Die feindliche Artillerie beantwortete dies mit genauliegendem Feuer und brachte dem Regimentsstab schwere Verluste bei, auch der Regimentskommandeur wurde verwundet, behielt aber die Führung.

Vom III. Bataillon kam zuerst die irrige Meldung über Wegnahme von Maison-Blanche, demnächst von bevorstehender Wegnahme des roten Hauses. III./Reserve-Infanterie-Regiment 3, das einige Tage vorher schon einen vergeblichen Angriff auf Maison Blanche gemacht hatte, wurde nicht geschlossen eingesetzt, soondern die drei Bataillone des Reserve-Infanterie-Regiment 2 erhielten von ihm allmählich noch drei Kompanien zur Ausfüllung bedrohlicher Lücken. Drei Züge blieben Regiments-Reserven.

Der erst am Nachmittag beim Regiment neu eingetroffene Assistenzarzt der Reserve Dr. Benary leistete in dem wirksamsten Artilleriefeuer im Eisenbahnabschnitt stundenlang aufopfernd ärztliche Hilfe, wofür er später mit dem Militär-Sanitäts-Orden  ausgezeichnet wurde.

Nach Einbruch der Dunkelheit war die Lage so, dass das Regiment am linken Flügel (III. Bataillon) einen durchschlagenden Erfolg erreicht hatte, die übrigen Teile aber so dicht an der feindlichen Stellung heran waren, dass deren Wegnahme in der Dunkelheit nicht gelingen konnte, wenn die Franzosen nicht vorzogen, die Stellung unter dem Schutz der Nacht zu räumen. Etwa 9 Uhr abends musste der verwundete Regiments-Kommandeur die Führung an den ältesten Major, Ade, Kommandeur III./Reserve-Infanterie-Regiment 3 abgeben, verblieb aber  in Bailleul, um die Führung von dort aus möglichst zu unterstützen, während der Regimentsadjutant bei Major Ade bleib.

Die Brigade befahl nochdie Kompanie von Grauvogl Reserve-Infanterie-Regiment 1 und einen Minenwerfer heran, diesen für das II. Bataillon, dem die Wegnahme des roten Hauses nicht gelungen war.

Das damalige Helmtragen verriet die sich zum Abschuss aufrichtenden Schützen vorzeitig und verursachte bei den nahen Entfernungen unerwartet viele Verluste, besonders durch die gutgedeckte Besatzung des roten Hauses und aus geschickt gewählten Flankierungsnestern.“

Man begrub Matthäus Simmerl auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Sterbebild von Matthäus Simmerl
Rückseite des Sterbebildes von Matthäus Simmerl

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.998: Johann Eigelstorfer

Der Soldat Johann Eigelstorfer stammte aus Mirskofen, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Essenbach. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der Maschinengewehr-Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 23.02.1915 fiel er im Alter von 23 Jahren währen des Stellungskrieges an der Somme in der Nähe von Dompierre-Becquincourt und Flaucourt.

Über die Todesumstände von Johann Eigelstorder berichtet die Regimentsgeschichte des 15. bayerischen Infanterieregiments:

„Eine neue, für uns recht verlustreiche Überraschung glückte den Franzosen durch eine große Sprengung am 23.03.1915 in der sogenannten Friedhofstellung vor Dompierre. Auch hier wurden von uns erst nacträglich die Abwehrstollen begonnen.“

Man begrub Johann Eigelstorfer auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.

Sterbebild von Johann Eigelstorfer
Rückseite des Sterbebildes von Johann Eigelstorfer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.983: Ulrich Eggenberger

Der Soldat Ulrich Eggenberger wurde am 05.07.1917 Ecken bei Kirn und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Infanterist in der 12. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 05.11.1917 fiel er im Alter von 21 Jahren Während der Dritten Flandernschlacht bei Passchendaele durch einen Granatvolltreffer.

Über die Geschehnisse im Zeitraum des Todes von Ulrich Eggenberger berichtet die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Infanterie-Regiments:

„In der Nacht zum 02.11. rückt dann die 11. bayerische Infanterie-Division im Abschnitt südlich Passchendaele westlich Morslede in die vordere Linie ein. 3. bayerisches Infanterie-Regiment hat den mittlerern Regimentsabschnitt. Die Hauptwiderstandslinie wird durch ein System von Granattrichtern auf einer Geländewelle westlich des vollständig zusammengeschossenen Dorfes Droogenbroodhoek gebildet. Außer ein paar Patrouillenvorstößen unternimmt der Feind hier nichts, doch sein Artilleriefeurer, besonders auf Morslede und die dahinter gelegenen Lager, schwillt oft zu großer Heftigkeit an.

Am 06.11. wird im Nebenabschnitt wieder heftig um Passchendaele gerungen. Es geht verloren.“

Wofür fiel Ulrich Eggenberger?

Man begrub Ulrich Eggenberger auf dem Soldatenfriedhof Menen in Block K, Grab 1000.

Sterbebild von Ulrich Eggenberger
Rückseite des Sterbebildes von Ulrich Eggenberger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.978: Ludwig Göppinger

Der Soldat Ludwig Göppinger stammte aus Ferndörfl, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kastl, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 26. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 18.07.1918 fiel er im Alter von 29 Jahren bei Belval-Bois-des-Dames während der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims.

Über den Todestag von Ludwig Göppinger berichtet die Regimentsgeschichte des 26. bayerischen Infanterie-Regiments:

In der Nacht vom 17./18.07. lag ziemlich lebhaftes Störungsfeuer auf dem ganzen Regiments-Abschnitt und dem Rückengelände. Das Feuer hielt auch den ganzen Vormittag des 18.07. an, besonders heftig lag es auf dem I. Bataillon. Zwischen 7.30 Uhr – 9.00 Uhr schwoll das feindliche Feuer zum Vernichtungsfeuer an. Der Feind ging vor dem I. und II. Bataillon in dichten Wellen zum Angriff vor. Unterstützt von den Maschinengewehr-Kompanien und einer Maschinengewehr-Scharfschützenabteilung wehrte das Regiment die wütenden Anfälle des Feindes mit überlegenem Erfolg ab. Besonders bedroht war hierbei der linke Flügel des I. Bataillons, gegen das der Feind in dichten Massen aus Grand Pré und den Waldstücken nördlich davon vorstürzte. Unter blutigsten Verlusten brach der Feind schließlich vor der ganzen Front des Regiments zusammen. Zahlreiche Tote bedeckten das Vorfeld, 12 Gefangene, schwere Maschinengewehre und drei Schnellladegewehre wurden als Beute eingebracht. Der Angriff durch das Senegalbatallion 58 und weiße Franzosen vom Regiment 4 geführt.

Aber auch das Regiment hatte erhebliche Verluste, besonders durch das feindliche Artilleriefeuer erlitten, so dass I. Bataillon zu zwei, III. Bataillon zu drei Kompanien formiert werden musste.“

Die Lage des Grabes ist offiziell unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof Buzancy in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo die in der Region Grandpré gefallenen Soldaten begraben wurden.

Sterbebild von Ludwig Göppinger
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Göppinger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.959: Isidor Allerberger

Der Soldat Isidor Allerberger stammte aus der bayerischen Gemeinde Teisendorf und war Bahnarbeiter in Freilassing. Sein Vater war Weichenwärter. Im Ersten Weltkrieg diente er als Gefreiter in der 3. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments Am 16.06.1915 fiel er im Alter von 26 Jahren in der Nähe von St. Laurent bei Arras.

Über den Todestag Isodor Allerbergers berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„16.06.1915 Um 1.00 Uhr nachmittags setzte stärkeres Trommelfeuer gegen den rechten Flügel des Regiments ein. Da die Beobachtungsposten nach kurzer Zeit außer Gefecht gesetzt waren, konnten sich die Franzosen vor Beginn des Angriffes an den 1. Graben heranschieben und dann ohne Widerstand den völlig zerschossenen 1. Graben besetzen, teilweise bis in die 2. Linie vordringen. Hier trafen sie zuerst auf Widerstand. Sofort wurde der Gegenangriff eingeleitet, an dem sich hauptsächlich die 9. Kompanie von Norden, die 2. von Osten, die 11. von Süden her betätigte. In hartnäckigem Kampf von Schulterwehr zu Schulterwehr wurden die eingedrungenen Franzosen zusammengedrängt und dann gefangen genommen. Um 6.45 Uhr abends war die ganze Stellung wieder im Besitz des Regimens. 5 Offiziere und 150 Mann wurden als Gefangene eingebracht.

Das Regiment durfte mit Recht darauf stolz sein, dass es trotz unerhörten Anstrenungungen der vergangenen Wochen im Gegenangriff den Gegner geworfen und seine Stellung restlos in der Hand behalten hatte. Das II. Bataillon Reserve-Infanterie-Regiment 5, das seit 14 Tagen als Verstärkung zugewiesen war, hat dem Regiment in dieser schweren Periode wertvolle Dienste geleistet.“

Man begrub Isidor Allerberger auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Sterbebild von Isidor Allerberger
Rückseite des Sterbebildes von Isidor Allerberger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.859: Johann Eichmeier UNFERTIG

Der Soldat Johann Eichmeier stammte aus Gerabach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Bayerbach bei Ergoldsbach, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 11. Kompanie des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 20.06.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren in Galizien während der Schlacht bei Lemberg in der heutigen Ukraine.

Über den Todestag von Johann Eichmeier schreibt die Regimentsgeschichte des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„In der der Nacht erfuhr man, dass weiter südlich der Durchbruch durch die feindliche Hauptstellung gelungen sei, viele Gefangene gemacht und Geschütze erobert seien und dass am 20.06. die Verfolgung in östlicher Richtung fortgesetzt werden solle. Mit Spannung sah man deshalb dem kommenden Tag entgegen.

Die Division erhielt den Befehl, zur Erweiterung der errungenen Erfolge gleichfalls auf der ganzen Front zum Angriff zu schreiten. Hierzu wurde ihr die ganze schwere Artillerie des Korps Stein zur Verfügung gestellt.

Ab 7.00 Uhr vormittags erfolgte das Vorgehen des Regiments. Der Tag sollte zu einem besonderen Ruhmestag für III./R. 23. werden, dessen Kommandeur Major Beckh, für seine hervorragende Leistung bei der Erstürmung des Dorfes Majly mit dem höchsten bayerischen Kriegsorden, dem Militär-Max-Joseph-Orden, ausgezeichnet wurde.

Ohne nennenswerte feindliche Gegenwirkung wurde die freie Fläche zwischen Kupleminy- und Puharywald überschritten, arbeiteten sich die Bataillone durch den mit dichtem Unterholz bewachsenen Puharywald durch und erklommen bei drückender Schwüle den Höhenkamm von Zaluka-Gora, auf dem gewaltige Befestigungsanlagen, Drahthindernisse, gut ausgebaute Schützengräben mit festen Unterständen angetroffen wurden. Kampflos beinahe hatte sie der Russe geräumt.

Hingegen leistete der Feind links vom Regiment, im Buczynawald, durch den Reserve-Infanterie-Regiment 22 vorstieß, hartnäckigen Widerstand und hemmte das Vorgehen dieses Regiments.

Dieser Umstand legte dem Kommandeur III./R. 23, das in 2. Linie zurückgenommen war, den Wunsch nahe, dem schwer ringenden Schwesterregiment zu Hilfe zu eilen und ihm durch einen Stoß in den Buczynawald in südnördlicher Richtung, d. h. in die Flanke des Gegners, Luft zu machen. In diesem Sinne wurde dem Regimentskommandeur Meldung erstattet. Er musste zunächst abwarten, bis er über die Lage vor der Front des eigenen Regiments genügend unterrichtet war. Dann gibt er um 3.00 Uhr nachmittags den Befehl, in das Gefecht des Reserve-Infanterie-Regiments 22 einzugreifen und von Süden her in den Buczynawald hineinzustoßen. Sofort wird das Bataillon in Marsch gesetzt, Leutnant Disque mit dem Auftrag entsandt, den rechten Flügel des Reserve-Infanterie-Regiments 22 festzustellen. Der Bataillonskommandeur selbst erkundet den Weg für das Bataillon, denn es ist mit feindlichem Artilleriefeuer zu rechnen, zumal hier überall im Gelände unsere feuernden Batterien umherstehen. Es gelingt, das Bataillon hintzer unserer Artillerie herum in den tiefen Bahneinschnitt südlich des Buczynawaldes zu führen. Mag sein, dass der Feind unser Heruntersteigen in den Einschnitt doch bemerkt hat, denn bald kommt Schrapnell- und schweres Granatfeuer, das offenbar dem Bataillon gilt, denn wenn es auch noch hinter dem Bataillon einschlägt, so hat es doch haarscharf die Richtung auf diese. Das Bataillon wird deshalb einige 100 Meter nach rechts gerückt und mit Befriedigung sieht man, wie die nächste Lage Granaten mitten in den bisherigen Platz einschlägt.
Leutnant Disque kehrt zurück und meldet, dass das Reserve-Infanterie-Regiment 22 bei seinen wiederholten Angriffen gegen den Westrand des Buczynawaldes so schwer unter flankierendem Artilleriefeuer zu leiden hatte, dass es immer wieder zurück musste. Es stehe nun links von uns an der Bahn, um von Südwesten her nach Nordosten durch den Wald zu stoßen und die Höhen südwestlich Majly zu gewinnen. Die Lage war also nunmehr anders, als sie bei der Erteilung des Befehls zum Eingreifen angenommen worden war. Trotzdem beschloss der Bataillonskommandeur sofort, den Angriff auch unter diesen veränderten Verhältnissen mitzumachen, weil er damit im Sinne der von Reserve-Infanterie-Regiment 23 erteilten Befehle zu handeln glaubte. Mit Major von Braun, der das anschließende II./R. 22 befehligte und der sich über die Absicht, den Angriff mitzumachen, sehr erfreut zeigte, wurde verabredet, dass III./R. 23 im Anschluss an II./R. 22 im allgemeinen mit seiner Mitte längs der den Wald in nordöstlicher Richtung durchschneidend großen Schneise vorgehen sollte. Die Kompanien, auch die rechts rückwärts gestaffelt vorgehende )./R. 23 nahmen Schützenschleier, teils einen Zug, teils einen Halbzug, vor die Front und folgten mit dem geschlossenen Teile in der geöffneten Kompaniekolonne.

Beim Durchschreiten des Waldes kam das II./R. 22 immer weiter nach links, mit ihm auch die 12./R. 23, der Anschluss an II./R. 22 befohlen war. So entstand zwischen der 11./R. 23 und der 12./R. 23 eine Lücke von etwa 300 Meter. Ohne auf Gegner zu stoßen, gelangte das Bataillon bis nahe an den Nordostrand des Waldes.

Da erhält es überfallartig ein rasendes Infanterie- und MG-Feuer; dir vordere Schützenlinien werfen sich sofort nieder; die geschlossenen Züge der 11. und 12./R. 23 entwickeln, schieben ein und verlängern. Die 9./R. 23 bleibt vorerst geschlossen zur Verfügung des Bataillonskommandeurs und erhält nur den Auftrag, einen Halbzug zur Deckung der rechten Flanke an den Ostrand des Waldes zu entsenden. Hauptmann Baumann, der mit vier MG in 2. Linie zu folgen hatte, setzte sie ohne Befehl abzuwarten, selbsttätig ein und verteilte sie persönlich auf die Front des Bataillons. Schnellstens fangen sie an zu rattern an und stellen bald die Feuerüberlegenheit her. Trotz rasenden feindlichen Feuers – die Geschosse pfeifen hageldicht um die Ohren – sind die Verluste bisher erfreulich gering. Die herabfallenden Äste belehren, dass der Feind meist zu hoch schießt. Der Bataillonskommandeur befiehlt den Sturm. Doch der ganze Wald widerhallt von dem tosenden Gewerfeuer und die Stimme dringt nicht durch. Da springt der kriegsfreiwillige, 50jährige Bataillonstambour, Vizefeldwebel Ficht, auf und schmettert das Signal „das Ganze vorwärts“ mächtig in den Wald, die Hornisten nehmen es auf, die Trommeln wirbeln, alles springt auf und wirft den Feind in mächtigem Anlauf aus dem Wald und aus den auf der Höhe unmittelbar vor dem Walde befindlichen Gräben hinaus. Die 9./R. 23 war auf das Sturmsignal sofort in die 1. Linie geeilt und neben der 11./R. 23 eingebrochen. Diese erbeutete ein Maschinengewehr und machte etwa 20 Gefangene. Besonders schön war der Erfolg der 12./R23 unter Führung von Oberleutnant Dehner, der auch zahlreiche Versprengte des Reserve-Infanterie-Regiments 22 um sich sammelte und zur Schützenlinie ordnete. Sie stürmte zwei feindliche Linien, machte viele Gefangene und erbeutete zwei Maschinengewehre. Auch Mannschaften der MG-Kompanie stürmten ein feindliches Maschinengewehr und schossen mit ihm dem fliehenden Feind nach.

Der Auftrag des Bataillons war erfüllt, der Wald genommen und gesäubert, die von der Division als Tagesziel bezeichnete Linie erreicht. In den von den Russen eroberten Gräben auf der Höhe setzte sich die 11. und 9./R. 23 fest. Der Feind war in die im Grunde gelegene Häusergruppe des Dorfes Majly zurückgegangen und hielt sich dort und auf den bastionartig ansteigenden Höhen nördlich davon, sowie in den bei Majly gelegenen Büschen zäh und hartnäckig fest; sein lebhaftes Feuer mit teilweise flankierender Wirkung wurde äußerst unangenehm. Für den sicheren Besitz der gewonnenen Höhe erschien es daher notwendig, den Feind auch noch aus diesem unserer Höhe vorgelagerten Stützpunkte zu vertreiben. So gab denn der Battailonskommandeur den Befehl zur Wegnahme von Dorf und Höhe von Majly. Nur mühsam und unter empfindlichen Verlusten arbeiteten sich Halbzüge und Gruppen die Höhe hinunter; das flankierende Feuer der Maschinengewehre zwingt die fapfer Vorspringenden immer wieder zu Boden. Gar mancher wackere Kamerad bleibt tot am Platze, darunter auch der tapfere, brave Vizefeldwebel Ficht, der allen anderen voran eben erst noch mit seinem Horn zum Angriff gerufen hatte. Der Angriff will nun nicht mehr recht vorwärts gehen. Da – man traut kaum den Augen – fährt auf der Höhe mitten in der Infanterielinie und unbekümmert um das sich jetzt zu rasender Wut steigernde Infanterie- und MG-Feuer, in sausendem Galopp ein Geschützzug auf. Führer ist Oberleutnant Heilingbrunner, der auf die Kunude von des Bataillons Bedrängnis opferfreudig herbeieilt. Das ist echte deutsche Waffenbrüderschaft! Schon sausen die ersten Schrapnells in die Ortschaft hinein, deren Häuser zum Teil in Flammen aufgehen.

Und nun erhebt sich das ganze Bataillon wie ein Mann und stürzt jubelnd die Höhe hinunter. Oberleutnant Hoffmann stürmt mit den vordersten Teilen der 11./R. 23 die Häuser im Grunde und macht dabei etwa 60 Gefangene. Und weiter geht es im Sturme die vom Gegner zäh verteidigte Höhe hinan. Es kommt teilweise zu erbitterten Nahkämpfen, aber aufgehalten wird die 11./R. 23 nicht. Rechts davon stürmen die Züge der 9./R. 23 unter Leutnant Müller und Offiziersstellvertreter Jann die Häusergruppe am östlichen Teil der Höhe. Auch hier heftiger Widerstand: aus den Häusern und den Erdlöchern schießen die Russen noch auf den nächsten Entfernungen heraus. Es ist eine Gardedivision, die sich hier so tapfer wehrt. Um so größer ist der Erfolg; über 500 Gefangene, darunter mehrere Offiziere, vier Maschinengewehre, mehrere 100 Gewehre, eine Unmasse Munition, Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke sind dien Siegesbeute des Bataillons.

Freilich teuer erkauft ist der Sieg. 53 brave Tote liegen auf der Walstatt, darunter der frische, stets freundliche, tüchtige Leutnant Disqué. 120 Verwundete mussten zur Verbandplatz geschafft werden. Nachdem noch die Maßnahmen für die nächtliche Sicherung getroffen waren, gingen die Kompanien zur wohlverdienten Ruhe über. Rasch flammten überall Feuer empor, an denen sich die Leute ihren eisernen Bestand kochten, denn die Feldküchen hatten nicht bis hierher folgen können. 

Das kombinierte Bataillon Zenker war mit drei Kompanien der 16. Reserve-Infanterie-Brigade unterstellt und wieder zum Regiment herangezogen worden. Es hatte 7.00 Uhr vormittags Horyniec erreicht, war sodann in den Puharywald verschoben worden und füllte gegen Abend eine Lücke zwischen I. und III./R. 23 aus. Am Morgen des 21.06.1915 wurde es aufgelöst, die Kompanien traten wieder zu ihrem Bataillon zurück, Major Zenker übernahm wieder die Führung des I./R. 23.

II./R. 23 wurde als Regimentsreserve hinter die Zalucka-Gora zurückgezogen, I. und II./R. 23 verblieben in der erreichten Stellung, eine weitere Verfolgung des Feindes unterblieb auf höheren Befehl.

 

Sterbebild von Johann Eichmeier
Rückseite des Sterbebildes von Johann Eichmeier