Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.385: Anton Sperger

Der Soldat Anton Sperger wurde am 24.06.1894 in Tollbach (heute Ortsteil der bayerischen Gemeinde Siegenburg) als Sohn eines Tagelöhners geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in einem bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Militär-Verdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Am 31.05.1917 fiel er im Alter von 23 Jahren.

Man begrub Anton Sperger auf dem Soldatenfriedhof Wambrechies in Block 1, Grab 269.

Sterbebild von Anton Sperger
Rückseite des Sterbebildes von Anton Sperger

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.347: Joseph Zellner (eigentlich Zöllner)

Der Soldat Joseph Zellner (eigentlich Zöllner s. a. Verlustlisten und Volksbund) stammte aus Stockham in Bayern und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter und Infanterist in der 7. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem bayerischen Militär-Verdienstkreuz ausgezeichnet. Am 28.01.1916 fiel er bei Givenchy-en-Gohelle und den Vimy-Höhen im Alter von 27 Jahren beim 1. Angriffsgefecht von La Folie.

Über den Todestag und die Todesumstände von Joseph Zöllner berichtet die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Der 28.01.1916 war der große Tag für das 2. Infanterie-Regiment. Nach nur vierstündiger Artillerievorbereitung erfolgte um 4.00 Uhr nachmittags gleichzeitig mit zwei gewaltigen Sprengungen am rechten und linken Flügel des Regimentsabschnittes unser Angriff. I. Bataillon unter Führung des Major von Imhof, bei dem sich der tapfere Oberleutnant Melber (Führer der 1. Kompanie) besonders hervortat, stürmte rechts vor, links griff die Kampfgruppe Zorn (5. und 7. Kompanie) an. Nach kurzer Zeit ist die feindliche Stellung in einer Ausdehnung von fast 2 Kilometer Breite in unserer Hand, der Gegner lässt uns 340 Gefangene und 9 Maschinengewehre. Er hatte durch die Beschießung und durch die beiden ihm überraschend gekommenen Sprengungen schwer gelitten. Ein äußerst heftiges Artilleriefeuer, das der Gegner dann die Nacht vom 28. auf 29.01. auf unsere Stellung legte, und dem im Morgengrauen des 29. ein feindlicher Gegenangriff folgte, forderte auch auf unserer Seite erhebliche Verluste, aber keinen Fußbreit der eroberten Stellung konnte der französische Angriff wieder zurückgewinnen. Wir verloren in diesen Kampftagen rund 400 Tote und Verwundete.“

Einer davon war Joseph Zöllner.

Man begrub Joseph Zöllner auf dem Soldatenfriedhof Billy-Montigny in Block 5, Grab 228.

Sterbebild von Joseph Zellner
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Zellner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.283: Ludwig Zollner

Der Soldat Ludwig Zollner stammte aus Alburg, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Straubing, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Gefreiter und Kriegsfreiwilliger in der 299. bayerischen Fußartillerie-Batterie. Er wurde mit dem Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am12.05.1916 fiel er im Alter von 20 Jahren nördlich Berru in Frankreich

Man begrub Ludwig Zollner auf dem Soldatenfriedhof Berru in Block 2, Grab 341.

Sterbebild von Ludwig Zollner
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig Zollner

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 2.091: Martin Höcherl

Der Soldat Martin Höcherl stammte aus Loibling, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Roding, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Ersatz-Reservist im 13. bayerischen Infanterie-Regiment. Am 08.04.1916 verstarb er im Alter von 25 Jahren in einem Feldlazarett bei Verdun in Frankreich an einer Granatverletzung.

Man begrub Martin Höcherl auf dem Soldatenfriedhof Romagne-sous-Montfaucon in Grab 396.

Sterbebild von Martin Höcherl
Rückseite des Sterbebildes von Martin Höcherl

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.859: Johann Eichmeier UNFERTIG

Der Soldat Johann Eichmeier stammte aus Gerabach, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Bayerbach bei Ergoldsbach, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 11. Kompanie des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 20.06.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren in Galizien während der Schlacht bei Lemberg in der heutigen Ukraine.

Über den Todestag von Johann Eichmeier schreibt die Regimentsgeschichte des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„In der der Nacht erfuhr man, dass weiter südlich der Durchbruch durch die feindliche Hauptstellung gelungen sei, viele Gefangene gemacht und Geschütze erobert seien und dass am 20.06. die Verfolgung in östlicher Richtung fortgesetzt werden solle. Mit Spannung sah man deshalb dem kommenden Tag entgegen.

Die Division erhielt den Befehl, zur Erweiterung der errungenen Erfolge gleichfalls auf der ganzen Front zum Angriff zu schreiten. Hierzu wurde ihr die ganze schwere Artillerie des Korps Stein zur Verfügung gestellt.

Ab 7.00 Uhr vormittags erfolgte das Vorgehen des Regiments. Der Tag sollte zu einem besonderen Ruhmestag für III./R. 23. werden, dessen Kommandeur Major Beckh, für seine hervorragende Leistung bei der Erstürmung des Dorfes Majly mit dem höchsten bayerischen Kriegsorden, dem Militär-Max-Joseph-Orden, ausgezeichnet wurde.

Ohne nennenswerte feindliche Gegenwirkung wurde die freie Fläche zwischen Kupleminy- und Puharywald überschritten, arbeiteten sich die Bataillone durch den mit dichtem Unterholz bewachsenen Puharywald durch und erklommen bei drückender Schwüle den Höhenkamm von Zaluka-Gora, auf dem gewaltige Befestigungsanlagen, Drahthindernisse, gut ausgebaute Schützengräben mit festen Unterständen angetroffen wurden. Kampflos beinahe hatte sie der Russe geräumt.

Hingegen leistete der Feind links vom Regiment, im Buczynawald, durch den Reserve-Infanterie-Regiment 22 vorstieß, hartnäckigen Widerstand und hemmte das Vorgehen dieses Regiments.

Dieser Umstand legte dem Kommandeur III./R. 23, das in 2. Linie zurückgenommen war, den Wunsch nahe, dem schwer ringenden Schwesterregiment zu Hilfe zu eilen und ihm durch einen Stoß in den Buczynawald in südnördlicher Richtung, d. h. in die Flanke des Gegners, Luft zu machen. In diesem Sinne wurde dem Regimentskommandeur Meldung erstattet. Er musste zunächst abwarten, bis er über die Lage vor der Front des eigenen Regiments genügend unterrichtet war. Dann gibt er um 3.00 Uhr nachmittags den Befehl, in das Gefecht des Reserve-Infanterie-Regiments 22 einzugreifen und von Süden her in den Buczynawald hineinzustoßen. Sofort wird das Bataillon in Marsch gesetzt, Leutnant Disque mit dem Auftrag entsandt, den rechten Flügel des Reserve-Infanterie-Regiments 22 festzustellen. Der Bataillonskommandeur selbst erkundet den Weg für das Bataillon, denn es ist mit feindlichem Artilleriefeuer zu rechnen, zumal hier überall im Gelände unsere feuernden Batterien umherstehen. Es gelingt, das Bataillon hintzer unserer Artillerie herum in den tiefen Bahneinschnitt südlich des Buczynawaldes zu führen. Mag sein, dass der Feind unser Heruntersteigen in den Einschnitt doch bemerkt hat, denn bald kommt Schrapnell- und schweres Granatfeuer, das offenbar dem Bataillon gilt, denn wenn es auch noch hinter dem Bataillon einschlägt, so hat es doch haarscharf die Richtung auf diese. Das Bataillon wird deshalb einige 100 Meter nach rechts gerückt und mit Befriedigung sieht man, wie die nächste Lage Granaten mitten in den bisherigen Platz einschlägt.
Leutnant Disque kehrt zurück und meldet, dass das Reserve-Infanterie-Regiment 22 bei seinen wiederholten Angriffen gegen den Westrand des Buczynawaldes so schwer unter flankierendem Artilleriefeuer zu leiden hatte, dass es immer wieder zurück musste. Es stehe nun links von uns an der Bahn, um von Südwesten her nach Nordosten durch den Wald zu stoßen und die Höhen südwestlich Majly zu gewinnen. Die Lage war also nunmehr anders, als sie bei der Erteilung des Befehls zum Eingreifen angenommen worden war. Trotzdem beschloss der Bataillonskommandeur sofort, den Angriff auch unter diesen veränderten Verhältnissen mitzumachen, weil er damit im Sinne der von Reserve-Infanterie-Regiment 23 erteilten Befehle zu handeln glaubte. Mit Major von Braun, der das anschließende II./R. 22 befehligte und der sich über die Absicht, den Angriff mitzumachen, sehr erfreut zeigte, wurde verabredet, dass III./R. 23 im Anschluss an II./R. 22 im allgemeinen mit seiner Mitte längs der den Wald in nordöstlicher Richtung durchschneidend großen Schneise vorgehen sollte. Die Kompanien, auch die rechts rückwärts gestaffelt vorgehende )./R. 23 nahmen Schützenschleier, teils einen Zug, teils einen Halbzug, vor die Front und folgten mit dem geschlossenen Teile in der geöffneten Kompaniekolonne.

Beim Durchschreiten des Waldes kam das II./R. 22 immer weiter nach links, mit ihm auch die 12./R. 23, der Anschluss an II./R. 22 befohlen war. So entstand zwischen der 11./R. 23 und der 12./R. 23 eine Lücke von etwa 300 Meter. Ohne auf Gegner zu stoßen, gelangte das Bataillon bis nahe an den Nordostrand des Waldes.

Da erhält es überfallartig ein rasendes Infanterie- und MG-Feuer; dir vordere Schützenlinien werfen sich sofort nieder; die geschlossenen Züge der 11. und 12./R. 23 entwickeln, schieben ein und verlängern. Die 9./R. 23 bleibt vorerst geschlossen zur Verfügung des Bataillonskommandeurs und erhält nur den Auftrag, einen Halbzug zur Deckung der rechten Flanke an den Ostrand des Waldes zu entsenden. Hauptmann Baumann, der mit vier MG in 2. Linie zu folgen hatte, setzte sie ohne Befehl abzuwarten, selbsttätig ein und verteilte sie persönlich auf die Front des Bataillons. Schnellstens fangen sie an zu rattern an und stellen bald die Feuerüberlegenheit her. Trotz rasenden feindlichen Feuers – die Geschosse pfeifen hageldicht um die Ohren – sind die Verluste bisher erfreulich gering. Die herabfallenden Äste belehren, dass der Feind meist zu hoch schießt. Der Bataillonskommandeur befiehlt den Sturm. Doch der ganze Wald widerhallt von dem tosenden Gewerfeuer und die Stimme dringt nicht durch. Da springt der kriegsfreiwillige, 50jährige Bataillonstambour, Vizefeldwebel Ficht, auf und schmettert das Signal „das Ganze vorwärts“ mächtig in den Wald, die Hornisten nehmen es auf, die Trommeln wirbeln, alles springt auf und wirft den Feind in mächtigem Anlauf aus dem Wald und aus den auf der Höhe unmittelbar vor dem Walde befindlichen Gräben hinaus. Die 9./R. 23 war auf das Sturmsignal sofort in die 1. Linie geeilt und neben der 11./R. 23 eingebrochen. Diese erbeutete ein Maschinengewehr und machte etwa 20 Gefangene. Besonders schön war der Erfolg der 12./R23 unter Führung von Oberleutnant Dehner, der auch zahlreiche Versprengte des Reserve-Infanterie-Regiments 22 um sich sammelte und zur Schützenlinie ordnete. Sie stürmte zwei feindliche Linien, machte viele Gefangene und erbeutete zwei Maschinengewehre. Auch Mannschaften der MG-Kompanie stürmten ein feindliches Maschinengewehr und schossen mit ihm dem fliehenden Feind nach.

Der Auftrag des Bataillons war erfüllt, der Wald genommen und gesäubert, die von der Division als Tagesziel bezeichnete Linie erreicht. In den von den Russen eroberten Gräben auf der Höhe setzte sich die 11. und 9./R. 23 fest. Der Feind war in die im Grunde gelegene Häusergruppe des Dorfes Majly zurückgegangen und hielt sich dort und auf den bastionartig ansteigenden Höhen nördlich davon, sowie in den bei Majly gelegenen Büschen zäh und hartnäckig fest; sein lebhaftes Feuer mit teilweise flankierender Wirkung wurde äußerst unangenehm. Für den sicheren Besitz der gewonnenen Höhe erschien es daher notwendig, den Feind auch noch aus diesem unserer Höhe vorgelagerten Stützpunkte zu vertreiben. So gab denn der Battailonskommandeur den Befehl zur Wegnahme von Dorf und Höhe von Majly. Nur mühsam und unter empfindlichen Verlusten arbeiteten sich Halbzüge und Gruppen die Höhe hinunter; das flankierende Feuer der Maschinengewehre zwingt die fapfer Vorspringenden immer wieder zu Boden. Gar mancher wackere Kamerad bleibt tot am Platze, darunter auch der tapfere, brave Vizefeldwebel Ficht, der allen anderen voran eben erst noch mit seinem Horn zum Angriff gerufen hatte. Der Angriff will nun nicht mehr recht vorwärts gehen. Da – man traut kaum den Augen – fährt auf der Höhe mitten in der Infanterielinie und unbekümmert um das sich jetzt zu rasender Wut steigernde Infanterie- und MG-Feuer, in sausendem Galopp ein Geschützzug auf. Führer ist Oberleutnant Heilingbrunner, der auf die Kunude von des Bataillons Bedrängnis opferfreudig herbeieilt. Das ist echte deutsche Waffenbrüderschaft! Schon sausen die ersten Schrapnells in die Ortschaft hinein, deren Häuser zum Teil in Flammen aufgehen.

Und nun erhebt sich das ganze Bataillon wie ein Mann und stürzt jubelnd die Höhe hinunter. Oberleutnant Hoffmann stürmt mit den vordersten Teilen der 11./R. 23 die Häuser im Grunde und macht dabei etwa 60 Gefangene. Und weiter geht es im Sturme die vom Gegner zäh verteidigte Höhe hinan. Es kommt teilweise zu erbitterten Nahkämpfen, aber aufgehalten wird die 11./R. 23 nicht. Rechts davon stürmen die Züge der 9./R. 23 unter Leutnant Müller und Offiziersstellvertreter Jann die Häusergruppe am östlichen Teil der Höhe. Auch hier heftiger Widerstand: aus den Häusern und den Erdlöchern schießen die Russen noch auf den nächsten Entfernungen heraus. Es ist eine Gardedivision, die sich hier so tapfer wehrt. Um so größer ist der Erfolg; über 500 Gefangene, darunter mehrere Offiziere, vier Maschinengewehre, mehrere 100 Gewehre, eine Unmasse Munition, Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke sind dien Siegesbeute des Bataillons.

Freilich teuer erkauft ist der Sieg. 53 brave Tote liegen auf der Walstatt, darunter der frische, stets freundliche, tüchtige Leutnant Disqué. 120 Verwundete mussten zur Verbandplatz geschafft werden. Nachdem noch die Maßnahmen für die nächtliche Sicherung getroffen waren, gingen die Kompanien zur wohlverdienten Ruhe über. Rasch flammten überall Feuer empor, an denen sich die Leute ihren eisernen Bestand kochten, denn die Feldküchen hatten nicht bis hierher folgen können. 

Das kombinierte Bataillon Zenker war mit drei Kompanien der 16. Reserve-Infanterie-Brigade unterstellt und wieder zum Regiment herangezogen worden. Es hatte 7.00 Uhr vormittags Horyniec erreicht, war sodann in den Puharywald verschoben worden und füllte gegen Abend eine Lücke zwischen I. und III./R. 23 aus. Am Morgen des 21.06.1915 wurde es aufgelöst, die Kompanien traten wieder zu ihrem Bataillon zurück, Major Zenker übernahm wieder die Führung des I./R. 23.

II./R. 23 wurde als Regimentsreserve hinter die Zalucka-Gora zurückgezogen, I. und II./R. 23 verblieben in der erreichten Stellung, eine weitere Verfolgung des Feindes unterblieb auf höheren Befehl.

 

Sterbebild von Johann Eichmeier
Rückseite des Sterbebildes von Johann Eichmeier

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.551: Johann Sedlmeyer

Der Soldat Johann Sedlmeyer stammte aus Oberschnittenkofen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kröning, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie des 30. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 16.03.1918 fiel er im Alter von nur 19 Jahren bei Ornes während der letzten Gefechte bei Verdun in Frankreich. Die Angabe auf dem Sterbebild, Johann Sedlmeyer sei in den Hochvogesen gefallen, ist nachweislich falsch.

Über seinen Todestag berichtet die Regimentsgeschichte des 30. bayerischen Infanterie-Regiments:

15. – 17.03.1918 Die in kurzen Zwischenräumen sich folgenden feindlichen Feuerüberfälle dauern an. Der Feind fordert wiederholt durch Leuchtzeichen Vernichtungs- und Sperrfeuer auf unsere Gräben heraus. Gewohnte Infanterietätigkeit. Gegenseitige Patrouillen-Erkundungen. Eigene Artillerie setzt das Vorbereitungsschießen planmäßig fort.“

Man begrub Johann Sedlmeyer auf dem Soldatenfriedhof Mangiennes in Block 6, Grab 122.

 

Sterbebild von Johann Sedlmeyer
Rückseite des Sterbebildes von Johann Sedlmeyer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.424: Peter Kranzinger

Peter Kranzinger stammte aus der bayerischen Gemeinde Tüßling, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 24.05.1916 fiel er im Alter von 26 Jahren während der Kämpfe um das Fort Douaumont und im Cailette-Wald bei Verdun.

Über seinen Sterbetag berichtet die Regimentsgeschichte des 15. bayerischen Infanterie-Regiments:

„So wurde der 24.05.1916 einer der schwersten Tage für das Regiment eingeleitet. Die Lage um das Fort Douaumont war, als das Regiment eingriff, bedenklich im militärischen und – weil auf den Besitz des Forts von der öffentlichen Meinung größter Wert gelegt wurde – auch in politischer Hinsicht. Der Gegner war in der Südwestecke des Forts eingedrungen und hatte bis dahin den dort befindlichen Panzerturm gegen alle Angriffe der 5. Infanterie-Division gehalten. Südöstlich des Forts, im Caillete-Wald bestand außerdem eine große Lücke in den abgekämpfte Verbänden.

Zunächst wurde II./15. eingesetzt. Als es 2.00 Uhr nachts aus den Erdlöchern des Brüle- und Hassoule-Waldes stieg und unter dem nie ruhenden Feuer von hunderten von Geschützen gegen Fort Douaumont marschierte, hatte es schon starke Verluste zu erleiden; denn es musste nicht weniger als drei feindliche Sperrfeuerzonen durchschreiten und hatte, da auch die gewandtesten Führer in solchem Gelände leicht versagen, viel Aufenthalt.

Erst nach 6.00 Uhr vormittags waren alle Teile des Bataillons im Fort angelangt. Dort besetzte die 7. Kompanie die Nordwestecke, um ein weiteres Ausdehnen des eingedrungenen Gegners zu verhindern. Die 6. Kompanie nahm in der östlichen Hälfte der Südfront des Forts und im Gelände bis zu dem Wegestern östlich Douaumont Aufstellung und wies von da mehrere kleine Vorstöße des Gegners ab. Gegen 12 Uhr nachmittags vertrieb 8./15. im Verein mit der 4. Kompanie des preußischen Jäger-Bataillons 3 den Gegner vom Dach des Forts und dem Panzerturm, rollte den westlichen Fortgraben auf und machte dabei etwa 200 Gefangene. Darauf erging vom Kommandeur II./15. der Befehl, sofort nach Süden vorzustoßen und im Verein mit dem 12. bayerischen Infanterie-Regiment, das westlich des Forts im Angriff stand, Raum zu gewinnen. Die 8. Kompanie konnte aber in dem ungeheuer heftigen Feuer, das feindliche M.G.aus dem J-Werk (bei Punkt 323) und der Kiesgrube südlich Fort Douaumont verstärkten, nur etwa 50 Meter über das Fort hinauskommen.

Gegen 4.00 Uhr nachmittags wurde darauf das ganze II. Bataillon zum Angriff angesetzt: indem 5. und 7. Kompanie westlich, ein Zug der 6. Kompanie östlich der 8. Kompanie vorstießen, sollte das Bataillon eine Linie 600 – 800 m südlich Fort Douaumont, einschließlich der Kiesgrube gewewinnen (= Linie 1-6-Kiesgrube-13-14). Ungeachtet der fehlenden eigenen Artillerievorbereitung, wie des empfindlichen feindlichen Artillerie-, M.G. und Infanteriefeuers und trotz des schwierigen Trichtergeländes gingen die Truppen unaufhaltsam vor. Durch geschickte Ausnutzung des Geländes gelang es ihnen, allzu große Verluste zu vermeiden. 5. Kompanie geriet freilich zu weit rechts in das Grabengewirr des sogenannten „Irrgartens“, die übrigen Teile der Angreifer aber hatten gegen 5.00 Uhr nachmittags mehrere feindliche Gräben gestürmt und gegen 400 Gefangene gemacht. Ihr Ziel war, mit Ausnahme der Kiesgrube, erreicht (etwa Linie 1-8-13-14) und in der gewonnenen Stellung hielten die Kompanien trotz stärksten feindlichen Feuers aus, wehrten sogar einen französischen Gegenangriff blutig ab. Abends erkundete 8. Kompanie gegen die Kiesgrube, fand sie aber zu eine Wegnahme zu stark besetzt.

Gleich nach dem Vormarsch des II./15. war das I. Bataillon und M.G.-Scharfschützentrupp 189 in der Brüle-Schlucht vorgezogen worden. 2. und 3. Kompanie erhielten mittags Befehl, in die Hassoule-Schlucht zu rücken. Dort angelangt, bekamen sie den Auftrag, eine Lücke zwischen dem im Angriff südlich Fort Douaumont befindlichen II./15. und dem preußischen Infanterie-Regiment 24 im Cailette-Wald zu schließen. Die beiden Kompanien erlitten schon auf dem Marsch zum Fort schwere Verluste, da feindliche Flieger das Artilleriefeuer auf sie lenkten. Leider war dann ihr weiteres Vorgehen ebenso nutzlos als verlustreich. In deckungslosem dem heftigsten Feuer preisgegeben, konnten sie sich kaum über das Ziel ihres Vorstoßes klar werden. Der Cailette-Wald z. B. war gänzlich vom Erdboden getilgt, so dass große Teile an Douaumont vorbeigehend Richtung auf ein weiter östlich gelegenes Waldstück nahmen. Nur kärgliche Reste der gänzlich zersprengten Kompanien kamen schließlich in den Linien des Infanterie-Regiments 24 an und wurden nach Einbruch der Dunkelheit wieder in die Hassoule-Schlucht entlassen. Dort bildeten sie fortan eine kombinierte Kompanie.

Gleichzeitig mit II./15. war auch die 12. Kompanie nach Douaumont gerückt, um die dortige Fortbesatzung zu stärken. Sie erlitt, kaum an ihrem Bestimmungsort eingetroffen, infolge der dauernd heftigen Fortbeschließung namentlich den schweren Verlust, dass drei ihrer Offiziere (Kompanie-Führer Oberleutnant der Reserve Reiser, Leutnant Hörchner, und Hausladen) von einer Granate getroffen fielen. 9., 10. und 11. Kompanie waren nach dem Abrücken der 2. und 3. Kompanie zur Verfügung der 6. Infanterie-Division in die Hassoule-Schlucht marschiert.“

Einer der Verluste war Peter Kranzinger.

Man begrub Peter Kranzinger auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Tüßling gedenkt Peter Kranzinger noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/tuessling_1870-71_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Peter Kranzinger
Rückseite des Sterbebildes von Peter Kranzinger

Der theoretische Weg von Peter Kranzinger von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.247: Josef Maier

Der Gefreite Josef Maier stammte aus Haidlfing und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 5. Kompanie des 13. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 28.06.1916 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Verdun während der Kämpfe um Fleury und Kalter Erde. Er war mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet worden.

Offiziell ist für Josef Maier keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass seine sterblichen Überreste anonym auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab beigesetzt worden ist. Dort begrub man seine Kameraden aus der 5. Kompanie des 13. bayerischen Infanterie-Regiments, die im gleichen Zeitraum fielen, z. B.

  • Unteroffizier Heinrich Bengel, gefallen am 30.06.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Xaver Pehl, gefallen am 28.06.1916 bei Verdun, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Josef Bayer, gefallen am 27.06.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Siegfried Holzer, gefallen am 27.06.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.
Sterbebild von Josef Maier
Rückseite des Sterbebildes von Josef Maier

Der theoretische Weg von Josef Maier von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem vermutlichen Grab:

Die Männer des Ersten Weltkriegs – Teil 1.143: Josef Perzl

Josef Perzl stammte aus Affecking, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Kelheim, und war der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 14. bayerischen Infanterie-Regiment als Infanterist. Am 11.09.1916 fiel er im Alter von 20 Jahren bei Ginchy.

Offiziell ist für Josef Perzl keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er gemeinsam mit den am gleichen Tag gefallenen Kameraden der 12. Kompanie auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab anonym beigesetzt wurde, beispielsweise bei der nach dem Krieg vollzogenen Zusammenlegung von Friedhöfen:

  1. Unteroffizier Josef Wein, gefallen am 11.09.1916 bei Ginchy, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  2. Offiziersanwärter Karl Teicher, gefallen am 10.09.1916 bei Ginchy, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  3. Infanterist Ernst Käpplinger, gefallen am 15.09.1916 bei Ginchy, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  4. Johann Gimpl, gefallen am 11.09.1916 bei Ginchy, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Perzl
Rückseite des Sterbebildes von Josef Perzl