Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.689: Johann Reisinger

Der Soldat Johann Reisinger stammte aus Paindorf, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Reichertshausen, und arbeitete in Freising als Postillion (Briefträger). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in der 3. Kompanie des 2. bayerischen Brigade-Ersatz-Bataillons. Am 31.08.1914 fiel er im Alter von 27 Jahren bei La Planchette in Frankreich, einem Ortsteil der französischen Gemeinde Entre-deux-Eaux.

Offiziell ist für Johann Reisinger keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er entweder auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier oder auf dem Soldatenfriedhof Saulcy-sur-Meurthe anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde. Beide Friedhöfe sind seinem Todesort nahe gelegen. Auf beiden wurden Regimentskameraden begraben, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Reservist Max Hofer, gefallen am 31.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Saulcy-sur-Meurthe in Grab 40;
  • Wehrmann Josef Wölfl, gefallen am 31.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Saulcy-sur-Meurthe in Grab 53;
  • Reservist Karl Lindl, gefallen am 31.08.1914 bei La Planchette, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier  in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Johann Reisinger
Rückseite des Sterbebildes von Johann Reisinger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.688: Georg Stampfl

Der Soldat Georg Stampfl stammte aus Ast, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Freising, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 14. Reserve-Pionier-Kompanie des 4. Reserve-Pionier-Bataillons. Am 24.09.1915 fiel er im Alter von 22 Jahren bei Fresnoy.

Offiziell ist für Georg Stampfl keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a. 

  • Pionier Robert Weber, gefallen am 26.09.1915 bei Arras, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Pionier Friedrich Tauber, gefallen am 26.09.1915 bei Arras, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Ersatz-Reservist Johann Schröder, gefallen am 26.09.1915 bei Fresnoy, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Urban Betz, gefallen am 26.09.1915 bei Arras, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Freising gedenkt Georg Stampfl noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2010/freising_wk1_bay.htm

 

Sterbebild von Georg Stampfl
Rückseite des Sterbebildes von Georg Stampfl

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.687: Bartholomäus Bauer

Der Soldat Bartholomäus Bauer stammte aus Osterwaal, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Au in der Hellertau, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Kompanie des 10. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 09.09.1915 fiel er im Alter von 25 Jahren bei einer Patrouille in Spada durch einen Kopfschuss.

Man begrub Bartholomäus Bauer auf dem Soldatenfriedhof St. Mihiel in einem Massengrab.

Sterbebild von Bartholomäus Bauer
Rückseite des Sterbebildes von Bartholomäus Bauer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.686: Nikolaus Kienle

Der Kriegsfreiwillige Nikolaus Kienle wurde am 06.12.1896 in Zaumberg geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Immenstadt im Allgäu. Im Ersten Weltkrieg diente er als Fahrer in der II. leichten Munitionskolonne des 8. bayerischen Reserve-Feldartillerie-Regiment. Am 19.05.1915 wurde er im Alter von 18 Jahren in Guebwiller (französisch: Gebweiler) tödlich verunglückt.

Man begrub Nikolaus Kienle auf dem Soldatenfriedhof Guebwiller in Block 7, Grab 120.

Noch heute gedenkt sein Heimatgemeinde Immenstadt im Allgäu Nikolaus Kienle auf zwei Denkmälern: http://www.denkmalprojekt.org/2008/immenstadt-buehl_alpsee_kirche_bay.htm und http://www.denkmalprojekt.org/2008/immenstadt-buehl_alpsee_loretokapelle_wk1u2_bay.htm

Rückseite des Sterbebildes von Nikolaus Kienle
Rückseite des Sterbebildes von Nikolaus Kienle

Der theoretische Weg von Nikolaus Kienle von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.685: Michael Ertl

Der Soldat Michael Ertl stammte aus Oberhirschberg, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Grafling, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er im Infanterie-Leib-Regiment. Am 25.09.1914 wurde er bei Lihu in der Nähe von Vermandovillers am Kopf schwer verwundet. Am 29.04.1915 starb er im Alter von 22 Jahren. Die Angabe, er sei in den Vogesen gestorben, erscheint mir falsch. Eine Verlegung des Schwerverwundeten dorthin hätte keinen Sinn gemacht.

Die Grablage von Michael Ertl ist unbekannt.

Sterbebild von Michael Ertl
Rückseite des Sterbebildes von Michael Ertl

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.684: Martin Wagner

Der Soldat Martin Wagner stammte aus Dürnhart, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Rain, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 3. Kompanie des 8. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 07.09.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren nach 25 Monate Kriegsdienst während der Schlacht um Verdun bei der Erstürmung der französischen Stellungen beiderseits der Souville-Schlucht.

Man begrub Martin Wagner auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

Sterbebild von Martin Wagner
Rückseite des Sterbebildes von Martin Wagner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.683: Ludwig List

Der Gefreite Ludwig List stammte aus Untergschaid, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Hofkirchen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 6. Kompanie des 10. bayerischen Infanterie-Regiment. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 27.07.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren während der Schlacht um Verdun nach 24 Monaten Kriegsdienst bei Fleury.

Offiziell ist für Ludwig List keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem MAssengrab beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begarben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Leutnant Andreas Heerlein, gefallen am 26.07.1916 bei Souville, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Gefreiter Johann Schreiner, gefallen am 27.07.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Adolf Gleiter, gefallen am 28.07.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Johann Bauer, gefallen am 28.07.1916 bei Thiaumont, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Ludwig List
Rückseite des Sterbebildes von Ludwig List

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.682: Konrad Sonnenholzner

Der Gefreiter der Landwehr Konrad Sonnenholzner stammte aus Hebertsham, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Eiselfing, und war Landwirt.  Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 9. Kompanie des 4. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments Am 05.04.1916 fiel er im Alter von 36 Jahren während der Schlacht um Verdun durch einen Granatsplitter nach 20 Monaten Kriegsdienst.

Man begrub Konrad Sonnenholzner auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in Block 8, Grab 83.

Sterbebild von Konrad Sonnenholzner
Rückseite des Sterbebildes von Konrad Sonnenholzner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.681: Joseph Keseling

Der Unteroffizier Joseph Keseling wurde am 13.11.1893 in Duderstadt in Niedersachsen geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 7. Kompanie des 229. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 10.08.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren in Nordpolen während der Schlacht bei Ostrow. Die Lage des Grabes ist heute unbekannt. Es existiert wahrscheinlich nicht mehr.

Sterbebild von Joseph Keseling
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Keseling

Sonderbeitrag: Willi Graetsch

Der Soldat Willi Graetsch kämpfte als Leutnant der Reserve im 1. Grenadier-Regiment. Am 30.08.1914 fiel er während der Schlacht bei Tannenberg bei Malgoosen.

Über den Todestag und die Todesumstände von Willi Graetsch berichtet die Regimentsgeschichte des 1. Grenadier-Regiments:

„Am 30. August standen die Bataillone I und II sowie II/Feld-Artillerie 52 in den schon vorgefundenen ausgehobenen Stellungen nördlich Jägersdorf bereit. Es fielen wiederholt Schüsse aus dem Walde. Oberleutnant von Wasielewski, der Führer der 2. Kompanie, stürzte verwundet vom Pferde. Seine Kompanie nahm eine zusammengeschossene Batterie in Besitz und brachte sie nach Neidenburg. Während der Feind nach Osten in die Waldungen abzog, blieben die Bataillone zunächst in den Stellungen bei Jägersdorf. Gegen Mittag sammelte sich das Regiment (ohne Füsilier-Bataillon) und II/Feld-Artillerie 52 an der Chaussee zum Abmarsch nach Ortelsburg. Die Spitze war schon angetreten, als ein Generalstabsoffizier im Auto den Befehl überbrachte: „Feindliche Kräfte im Anmarsch von Mlawa auf Neudenburg. Detechement von Massow geht über Klein und Groß Grabenow auf Piotrowitz vor, setzt sich in Besitz von Sagsau und geht energisch gegen die Russen vor.“ Mit dem I. Bataillon in der Vorhut begann der Marsch in südöstlicher Richtung durch dichten Wald an die feindliche Grenze, die zum erstenmal überschritten wurde. Auf russischem Gebiet ging es bei großer Hitze auf sandigen, schattenlosen Wegen vorwärts, so dass viele liegen blieben. Aber das Ziel wurde 3.30 Uhr nachmittags erreicht und entfaltet, mit vorgenommenen Schützen ging die Truppe dem Feinde entgegen, während schwere russische Granaten in bedrohlicher Nähe einschlugen. Ein von der 2.. Division entsandter Ordonnanz-Offizier brachte die Bewegung zum Stehen und rief das Regiment wieder zurück. Es trat unter den Befehl der 2. Infanterie-Division, welche sich auf den Höhen südwestlich Gregersdorf und bei Magdalenz entwickelt hatte. Östlich dieses Dorfes musste sich das Detachement am Waldrande bereitstellen. Zum Eingreifen kam es nicht mehr, denn die Russen (I. Korps, verstärkt durch Truppen aus Warschau), die zum Ersatz ihrer eingeschlossenen Armee angerückt waren, glaubten sich von überlegenen Kräften in der Flanke bedroht und traten am späten Nachmittag wieder den Rückzug an.

Bis zur Dunkelheit blieb das Regiment in seiner Stellung und marschierte dann 7.30 Uhr abends nach Modtken ab. Während hier II. Bataillon Ortsbiwak bezog und die Straßen nach Süden sicherte, erhielt das I. Bataillon Befehl, sofort nach Gregersdorf weiter zu marschieren und sich der 2. Infanterie-Division zu unterstellen. Hier bezog das Bataillon als Divisionsreserve 500 Meter östlich des Dorfes nördlich der Chaussee Biwak. Leutnant Lenz schreibt: „An diesem Abend hörte man die Russen im Walde Choräle singen. Am nächsten Morgen wurden weiße Hemden und Tücher am Waldrande vom Feinde geschwenkt, um die Übergabe anzuzeigen. Ein Generalstabsauto fährt mit Unterhändlern hinter uns auf der Chaussee in Richtung Willenberg, biegt dann links ab und fährt zu den Russen hinüber in den Wald. Gegen Abend kommen die ersten russischen Gefangenen an uns auf der Chaussee vorbei, zuerst ein paar Autos und Wagen mit russischen Offizieren, dann Kolonnen zu 1.000 Mann, nur von wenigen Ulanen oder Infanteristen eskortiert. Großer Jubel bei den deutschen Truppen.“

Die Lage des Grabes von Willi Graetsch ist unbekannt.

Todesanzeige für Willi Graetsch in der Königsberger Hartungschen Zeitung vom 07.09.1914