Leutnant Hermann Schmandt diente in der 8. Kompanie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 28. Er fiel am 20.09.1917 während der Flandern-Schlacht. Hierzu berichtete der Sanitäts-Unteroffizier Hermann Schaffhauser:
„Der englische Angriff hat in der Frühe begonnen. Ich bin als Sanitätsunteroffizier bei dem Kompanieführer Leutnant der Reserve Schmandt. Unser Häuflein wird immer kleiner, wir haben fast keine Munition mehr und ziehen die Patronen mit den Fingern aus dem Gurt des zerschossenen MG. Doch das hilft nicht viel. In dichten Wellen kommen die Engländer mit gefälltem Bajonetten auf uns zu. Sie treiben uns paar Leute wie gefährliche Bestien in ein Grabenstück und setzen uns die Bajonette auf die Brust. Ich deute auf mein rotes Kreuz. Ein englisches Kommando – die Gewehre werden weggerissen, wir sind Gefangene. Unser treuer und mutiger Kompanieführer Leutnant Schmandt aber wird von zwei Engländern an den Grabenrand gestellt und als Gefangener, waffen- und wehrlos durch Bajonettstiche in die Brust ermordet. Diese feige Tat werde ich den Engländern nicht vergessen.“
Hermann Schmandt liegt heute in einem Massengrab auf dem Kriegsgräberfriedhof Langemark.
Hugo Bielenberg in einem Schützengraben am Hartmannsweilerkopf
Während meiner letzten Exkursion habe ich das Grab von Vizefeldwebel Hugo Bielenberg besucht. Er fiel am 21.12.1915 als Vizefeldwebel und Kriegsfreiwilliger in der 1. Kompanie des Großherzöglich Mecklenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 14 bei den Kämpfen am Hartmannsweilerkopf. Er wurde 63 Jahre alt und wohnte zuletzt in Kopenhagen. Begraben liegt er auf der dem Soldatenfriedhof in Guebwiller (Frankreich), Block 5 Grab 1. In einem Buch zur Geschichte seines Regimentes im 1. Weltkrieg war ich auf seinen Namen und sein Foto gestoßen. Aufgrund seines hohen Alters war ich neugierig geworden. Was macht ein Mann in so einem Alter noch als aktiver Soldat im Krieg? Wieso verließ er Kopenhagen, um im Ersten Weltkrieg für sein Vaterland zu kämpfen? Trotz einiger Recherche konnte ich bislang nicht viel hierzu in Erfahrung bringen.
Sein Grab (siehe Foto) liegt jedenfalls sehr schön. Es befindet sich am Kopf des Friedhofs, der wiederum an einem Waldrand von Guebwiller befindet. Auf dem Friedhof befinden sich sowohl Gräber gefallener Deutscher, wie auch gefallener Franzosen, wodurch wenigstens im Tode eine Verbindung geschaffen wurde. Die Anlage ist sehr schön gestaltet.
Bei meiner morgen beginnenden Exkursion zum Hartmannsweilerkopf werde ich auch das Grab von Hugo Bielenberg besuchen. Er fiel am 21.12.1915 als Vizefeldwebel und Kriegsfreiwilliger in der 1. Kompanie des Großherzöglich Mecklenburgischen Jäger-Bataillons Nr. 14 bei den Kämpfen am Hartmannsweilerkopf. Er wurde 63 Jahre alt. Begraben liegt er auf der Kriegsgräberstätte in Guebwiller (Frankreich), Block 5 Grab 1.
Wegweiser zum ehemaligen Depot an der StraßeEingang zum Depot
leider war das Gebäude aufgrund des starken Regens überschwemmt
Deutlich sichtbar sind die Einschlagslöcher der Granaten und Mienen
Infanterie-Zwischenwerk der Franzosen
Lüftungskanäle
Die ehemaligen ToilettenBefestigter Schützengraben oberhalb des Gefechtsstands MF 2StahlschutzschildDie deutlich sichtbaren Dellen im Stahl stammen von aufprasselnden Kugeln der Deutschen
Bei dem Abri Caverne des Quatre Chemineès handelt es sich um einen unterirdischen Schutzbunker, der sich auf der Anhöhe Froideterre befindet. Etwa 10 Monate rückte er während der Schlacht um Verdun in den Mittelpunkt des Geschehens. Der Schutzbunker war für die französischen Ablösetruppen ein wichtiges Bauwerk auf dem Weg vom Weinberghang (Ravin de Vigines) zum Hochplateau Thiaumont oder nach Fleury.
Der Schutzbunker war 1890 zur Unterbringung von 200 Reservisten angelegt worden. Er besteht aus einem unter den Fels geschlagenen Stollen, der als Befehlsstabsquartier und Sanitätsstelle genutzt wurde und etwa 8 Meter lang war.
Ein junger Leutnant berichtet aus dem Jahr 1916, als die Kämpfe um den Schutzbunker einen Höhepunkt erreicht hatten: „Wir haben dort sieben Tage zugebracht, ohne zu schlafen, Tag und Nacht ununterbrochenes Kanonenfeuer. Die Erdabdeckungen wurden ständig aufgerissen, aufgewühlt und aufgeworfen, änderten stündlich seine Form.“
In dem Befestigungsbunker hielten sich ständig Sterbende und Verletzte auf, die man nicht abtransportieren konnte, erschöpfte Meldegänger, abgekämpfte Soldaten und übermüdete Befehlshaber auf. Die Sicherheit der Menschen hing davon ab, ob die kämpfenden Kameraden die wenige hundert Meter entfernte Frontlinie hielten.
Die schlimmsten Tage des Bunkers waren der 22. und 23.06.1916. Die deutschen Truppen wollten noch vor dem Einsetzen der Offensive an der Somme den Verteidigungsgürtel Froideterre sprengen. Hierzu setzen sie eine bis dahin nie erlebte Masse an Soldaten und Kriegsmaterial ein. Ab dem 20.06.1916 wurde die Befestigung Froideterre unablässig bombardiert und die Festungsanlage Thiaumont zerstört. Am Abend des 22.06.1916 gingen alleine 100.000 Giftgasgranaten auf das Schlachtfeld nieder und legten die französische Verteidigung lahm. Für die Menschen im Schutzbunker Abri Caverne des Quatre Chemineès brachten die Gasgranaten den sicheren Tod. Die im Bunker liegenden Schwerverletzten wurden alle vergiftet, die meisten unter ihnen, die keine geeigneten Gasmasken hatten, erlitten schreckliche Todesqualen. Schneeweiße, von unerträglichen Krämpfen refurchte Gesichter, in die Brust gekrallte Finger.
Am 23.06.1916 erfolgte der deutsche Angriff mit 50.000 Mann auf breiter Front mit Rauchbomben und Flammenwerfern. Die französischen Verteidigungsanlagen wurden überrannt. Um 9:30 Uhr erreichten sie die Befestigung Froideterre, besetzten das Dach und beschossen die Eingänge. In die Luftschächte warfen sie Granaten, sodass im Inneren Panik ausbrach. Zwar drohte die französische Front zu brechen, jedoch wichen die deutschen Truppen erschöpft während eines Gegenangriffs der Franzosen zurück.
Die Anlage ist gut ausgeschildert und kann, soweit nicht eingestürzt, besichtigt werden. Sie ist gut erhalten.
(Stand: Frühjahr 2010)
Hinweisschild auf den Schutzbunker an der StraßeNach fast 100 Jahren sind die Granateinschläge und Granattrichter noch deutschlich sichtbarIm Hintergrund sind die Belüftungsschächte zu sehen
Ein Eingang in die Stollen des BefestigungsbunkerEin zerstörter Vorbau des BefestigungsbunkersDenkmal für Pierre Cazalis de Fondouce, gefallen am 8. August 1916
Zwar ist der Zutritt zur Befestigungsanlage verboten, jedoch sind alle Türen offen und der Zugang frei
Der Befestigungsstollen von innenDer Eingangsbereich von innen betrachtetEin Kamin des SchutzbunkersDer Bunker ist innen mit einer Klinkerwand ausgegleidet. Dahinter befindet sich ein Hohlraum zum Felsen.Nach fast 100 Jahren zerfällt die gemauerte Wand langsam.Blick von oben in einen BelüftungsschachtDer Kopf eines Belüftungsschachts
Nachfolgend finden Sie Bilder vom Denkmal La Tranchée des Baïonnettes. Es befindet sich auf dem Schlachtfeld von Verdun.
Nach dem 1. Weltkrieg fand man einen zugeschütteten Schützengraben, aus dem noch Bajonette herausragten. Der Graben befand sich am Thiaumont (Ravin de la Dame bzw. Ravin de la Mort – Totenschlucht). Lange Zeit erzählte man sich, in dem Graben befänden sich Soldaten des 137. französischen Infanterieregimentes, die lebend durch Granateinschlag stehend begraben worden seien.
Spätere Recherchen ergaben, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. In Wirklichkeit wurden die Soldaten bei einem deutschen Angriff am 13.06.1916 getötet und sind in ihrem Graben liegen geblieben. Die deutschen Soldaten beerdigten die französischen Soldaten und markierten mit deren Gewehren die Grabstelle. Durch eine spätere Exhumierung wurde dieses Geschehen bestätigt. Vier Soldaten konnten nicht identifiziert werden.
Ein amerikanischer Industrieller stiftete den Denkmalsbau.
Die Bajonette wurden von pietätlosen Touristen im Laufe der Jahre abgerissen.
Eingang zum Denkmal
Die Front des Denkmalbaus, der den Graben abdecktder abgedeckte Graben von innen
Grab eines unbekannten französischen Soldaten
Der Gewehransatz, auf dem einst das Bajonett montiert warImposante Eingangstür zum Denkmal