Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.663: Eduard Huber

Der Soldat Eduard Huber stammte aus Holzhäuseln in Bayern. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 10. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 28.04.1915 fiel er im Alter von 23 Jahren in Frankreich im Bois d’Ailly bei Saint-Mihiel rund 20 Kilometer südlich von Verdun.

Offiziell ist für Eduard Huber keine Gablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf den nahegelegenen Soldatenfriedhof Troyon anonym in einem Massengrab begraben wurde, wo die Gefallenen des Waldes von Ailly meist beigesetzt wurden, so auch die Regimentskameraden von Eduard Huber, u. a. 

  • Oberleutnant Rudolf Giesecke, gefallen am 28.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 13, Grab 19;
  • Leutnant der Reserve Hermann Meisenbach, gefallen am 28.04.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 13, Grab 213.

 

Sterbebild von Eduard Huber
Rückseite des Sterbebildes von Eduard Huber

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.661: Jakob Eberwein

Der Reservist Jakob Eberwein stammte aus Enzelhausen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Rudelzhausen, und der Sohn eines Tagelöhners. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 4. Kompanie des 13. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 13.09.1914 wurde er bei Serres durch einen Halsschuss  schwer verwundet und verstarb an dieser Verletzung am 17.09.1914 im Reserve-Lazarett in Landau im Alter von 28 Jahren.

Er wurde sicherlich in Landau auf einem örtlichen Friedhof begraben. Sein Grab dürfte noch heute existieren.

Sterbebild von Jakob Eberwein
Rückseite des Sterbebildes von Jakob Eberwein

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.656: Josef Hainzl

Der Steinmetz Josef Hainzl stammte aus der bayerischen Gemeinde Tittling. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landwehrmann in der 9. Kompanie des 2. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 24.09.1915 fiel er im Alter von 34 Jahren auf einem Vorposten während der Stellungskämpfe in Lothringen bei Invrecourt in Frankreich.

Man begrub Josef Hainzl auf dem Soldatenfriedhof Morhange in Block 2, Grab 131.

Sterbebild von Josef Hainzl
Rückseite des Sterbebildes von Josef Hainzl

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.654: Johann Nitzinger

Der Gefreite Johann Nitzinger stammte aus Oberstoiß, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Anger, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie des 12. bayerischen Infanterie-Regiment als Krankenträger. Er wurde mit dem Eisernen Kreuz und mit dem Verdienst-Kreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Am 20.10.1918 fiel er im Alter von 24 Jahren in Frankreich nach 48 Monaten Kriegsdienst während der Kämpfe in der Hundingstellung durch den Treffer eines Granatsplitters im Kopf.

Sterbebild von Johann Nitzinger
Rückseite des Sterbebildes von Johann Nitzinger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.653: Otto Penzkofer

Der deutsche Soldat Otto Penzkofer wurde am 08.11.1897 in Sindorf geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Arndorf, und war der Sohn eines Hausbesitzers. Im Ersten Weltkrieg diente er als Landsturmmann. Am 02.03.1917 fiel er im Alter von 19 Jahren nach schwerer Verwundung durch eine Mine.

Man begrub Otto Penzkofer auf dem Soldatenfriedhof Billy-Montigny in Block 1, Grab 247.

Sterbebild von Otto Penzkofer
Rückseite des Sterbebildes von Otto Penzkofer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.651: Johann Unterreiter

Der Soldat Johann Unterreiter stammte aus der bayerischen Gemeinde Unterneunkirchen und war der Sohn eines Schmieds. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 15. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 06.09.1914 fiel er im Alter von 25 Jahren in Frankreich während der Schlacht vor Nancy und Epinal.

Eine Grablage konnte ich für Johann Unterreiter nicht ermitteln.

Sterbebild von Johann Unterreiter
Rückseite des Sterbebildes von Johann Unterreiter

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.642: Johann Frauendienst

Der Soldat Johann Frauendienst stammte aus Vorberg, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Erharting, und war Zimmermann von Beruf. Im Ersten Weltkrieg diente er als Fahrer in der Munitionskolonne der 3. Batterie des 12. bayerischen Fuß-Artillerie-Bataillons. Er wurde mit dem Bayerischen Verdienstkreuz 3. Klasse ausgezeichnet. Am 29.05.1918 fiel er im Alter von 37 Jahren durch eine schwere Verwundung am rechten Unterschenkel.

Man begrub Johann Frauendienst auf dem Soldatenfriedhof Mons-en-Laonnois in Block 2, Grab 39.

Sterbebild von Johann Frauendienst
Rückseite des Sterbebildes von Johann Frauendienst

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.637: Josef Straßer

Der Soldat Josef Straßer wurde am 11.02.18881 in Dorfen geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kastl, und war der Sohn eines Schmieds. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er bis Juli 1915 als Fahrer in der 3. bayerischen Reserve-Artillerie-Munitions-Kolonne. Seine weitere Zugehörigkeit konnte ich nicht ermitteln. Er wurde mit dem Eisernes Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 11.06.1917 starb er im Alter von 36 Jahren nach schwerer Verwundung während der Schlacht an der Aisne nach 34 Monaten Kriegsdienst.

Man begrub Josef Straßer auf dem Soldatenfriedhof Laon-„Bousson“ in Block 8, Grab 121.

Sterbebild von Josef Straßer
Rückseite des Sterbebildes von Josef Straßer

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.634: Vinzenz Hunklinger

Der Gefreite Vinzenz Hunklinger wurde am 19.07.1883  in Anger in Bayern geboren und war Postbote in München. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 9. Kompanie des 2. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Mitte 1915 wurde er leicht verwundet und mit dem Verdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Im Oktober 1916 wurde Vinzenz Hunklinger vermisst gemeldet. Franzosen hatten ihn am 03.09.1916 während der Stellungskämpfe im Artois gefangen genommen. Im Februar 1917 teilten die Militärbehörden dann mit, dass er in Kriegsgefangenschaft geraten sei. Am 16.05.1918 verstarb er im Alter von 35 Jahren nach 21 Monaten in französischer Kriegsgefangenschaft.

Man begrub Vinzenz Hunklinger auf dem Soldatenfriedhof Saint Nazaire in Block L, Grab 21.

Sterbebild von Vinzenz Hucklinger
Rückseite des Sterbebildes von Vinzenz Hucklinger

SONDERBEITRAG: Otto Ackermann

Bei einem Spaziergang über den Alten Friedhof in Gießen stieß ich auf die Gedenkplatte für Otto Ackermann. Er wurde am 23.03.1874 in Gießen im heutigen Bundesland Hessen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Landwehr in der 12. Kompanie des 116. Infanterie-Regiments. Ende 1914 wurde er als vermisst gemeldet. Später, Anfang 1915 meldete die Verlustliste, er sei in Gefangenschaft geraten. Ende 1917 korrigierten sich die Militärbehörden via Verlustliste. Demnach gilt Otto Ackermann als seit dem 31.10.1914 als bei Le Quesnoy en Santerre (heute Parvillers-le-Quesnoy) an der Somme vermisst. Er wurde 40 Jahre alt.

Über den Todestag und die Todesumstände von Otto Ackermann berichtet die Regimentsgeschichte des 116. Infanterie-Regiments:

„Der Feind hat mit starken Kräften das von der 21. Infanterie-Division verteidigte Le Quesnoy-en-Santerre überrumpelt und weggenommen!“ Wie ein Blitz schlug diese Meldung am Abend des 30. Oktober beim Regiment ein. Sofort wurde alarmiert. Um 10 Uhr nachmittags rückten die Bataillone nach Fresnoy vor. Dort hieß es, es sei alles wieder in Ordnung, Le Quesnoy sei wieder unser, die Regimenter 81 und 88 hätten es den Franzosen wieder entrissen. Die Unsicherheit der einlaufenden Meldungen war nie so groß wie an diesem Tage. Die Bataillone rückten weiter vor nach Damery, wo sie um 4 Uhr vormittags ankamen. Dort kam neue Meldung von vorn: Le Quesnoy ist zum zweiten Male von den Franzosen genommen worden. Nun wurde das Regiment gegen das Dorf angesetzt. Rechts der Straße Damery-Quesnoy sollte das III. Bataillon mit vier Maschinengewehren vorgehen, an der Straße selbst und links davon das I. mit zwei Maschinengewehren. Das II. Bataillon hatte sich schon zwei Stunden zuvor in Anlehnung an diese Straße entwickelt und lag bereits weit vorn im Felde. Ein lichterloh brennendes Haus in Le Quesnoy gab den in der Dunkelheit vorrückenden Kompanien die Marschrichtung an. Eine Zeitlang schien es, als ob alles gut ablaufen sollte. Die Bataillone kamen vor, wenn auch mit Verlusten. Bald waren sie auf Sturmstellungen an den Feind heran. Er lag wieder vor dem Dorfrand, gedeckt durch Gräben und Hecken. An einigen Stellen hatten sich die Kompanien bis auf 50 Meter an ihn herangearbeitet. Aber hier, so nahe am Ziel, sollte jetzt ein Schauspiel anheben, so ungeheuer und fürchterlich, dass es den wenigen, die es überlebt haben, nie aus dem Gedächtnis entschwinden wird. Einzelne Kompanien, auch Züge und Gruppen stürmten vor. Ein rasendes Feuer mähte sie nieder. Was noch lebt, springt eiligst in die Deckung zurück. Ein zweiter und dritter Versuch missglückt ebenso. Dann gibt es ein Zuwarten. Aber jede Verbindung nach rechts und links fehlt, und die Nachbartruppen schaffen keine Abhilfe gegen sas schreckliche Flankenfeuer. Meldungen nach hinten sind unmöglich. Was die Deckung verlässt, wird abgeschossen. Nirgends Hilfe, jeder ist auf sich selbst angewiesen. Von neuem wird der Sturm versucht. Mit gezogenem Degen stürmt Offizierstellvertreter Ohly seiner 6. Kompanie voran. Er fällt, die meisten seiner Braven mit ihm. Dem Oberleutnant der Reserve Frank von der 11. Kompanie gelingt es, mit seiner kleinen unerschrockenen Schar durch die Hecke durchzustoßen und sich ins Handgemenge mit dem Gegner zu stürzen. Aber das Häuflein ist zu schwach, erliegt der Übermacht, und keiner von ihnen kehrt mehr zurück. Das gleiche Geschick ereilt den Führer der Leibkompanie, Oberleutnant Bethge, und den Adjutanten des I. Bataillons, Leutnant der Reserve Desch, mit ihren treuen Kameraden. Umsonst ist aller Heldenmut, umsonst jede pflichttreue Aufopferung. So vergeht Stunde auf Stunde in qualvoller, hoffnungsloser Lage. Mit Bangen wird der Abend erwartet.

Aber auch der sollte keine Besserung bringen. Hunger und Durst quälen die durch Anstrengung des Tages zu Tode Ermatteten. Aber es kann nichts nach vorn geschafft werden. Die mondhelle Nacht lässt keine Verbindung zu. Was den Kopf über die Deckung streckt, ist verloren. Abgeschnitten von allem, gefangen wie in einer Falle! Kein Essen, kein Trinken, kein Munitionsersatz. Und doch wird der Entschluss, das Dorf zu stürmen, nicht aufgegeben: Drei Bataillone von den Regimentern 87 und 88 rücken im Laufe der Nacht nach vorn. Aber es gelingt ihnen nicht einmal, bis in Höhe unserer vorderen Kompanien zu kommen; 200 Meter dahinter müssen sie liegenbleiben und Schutz suchen gegen die alles niedermähenden feindlichen Maschinengewehre.“

Bis heute konnte man seine Gebeine nicht finden bzw. identifizieren. Es könnte sein, dass sie anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Montdidier begraben wurde, wo auch zwei seiner Kameraden begraben wurden, die am gleichen Tag fielen, u. a.

  • Kriegsfreiwilliger Hans Rumpf, gefallen am 31.10.1914 bei Quesnoy-en-Santerre, begraben auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab;
  • Oberleutnant Wolfgang Frank, geboren am 24.03.1876 in Oberlais, gefallen am 31.10.1914 bei Quesnoy-en-Santerre, begraben auf dem Soldatenfriedhof Montdidier in einem Massengrab.

 

Gedenkplatte für Otto Ackermann auf einem Grabstein auf dem Gießener Alten Friedhof