Der Soldat Richard Böhm wurde am 10.12.1894 in Lauscha im heutigen Thüringen geboren. Er war angehender Lehrer (Lehramtskandidat). Im Ersten Weltkrieg diente er als Musketier in der 7. Kompanie des 252. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 21.02.1915 fiel er im Alter von 20 Jahren während der Winterschlacht in Masuren (Schlacht bei Lyck) bei Wolkuez.
Die Lage des Grabes von Richard Böhm ist – wie oft bei Gefallenen der Ostfront – unbekannt.
Sterbebild von Richard BöhmRückseite des Sterbebildes von Richard Böhm
Werner Koch war der Bruder von Charlotte Koch und Justus Koch, deren Schicksal ich gestern und vorgestern vorstellt habe. Er wurde am 31.10.1894 in Ottenstein geboren. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig und diente als Kriegsfreiwilliger in der 5. Kompanie des 166. Infanterie-Regiment. Am 31.10.1914 fiel er wie sein Bruder Justus im Alter von 24 Jahren bei Lihons an der Somme.
Die Lage des Grabes von Werner Koch ist unbekannt. Für keinen seiner gefallenen Kameraden seines Regimentes konnte ich eine Grablage ermitteln. Wenn seine Gebeine irgendwann geborgen wurden, waren sie wahrscheinlich nicht mehr zu identifizieren. Es könnte daher anonym auf dem rund 4 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab beigesetzt worden sein.
Justus Koch war der Bruder von Charlotte Koch, deren Schicksal ich gestern vorstellt. Er wurde am 28.09.1890 in Ottenstein geboren. Im Ersten Weltkrieg meldete er sich freiwillig und diente als Kriegsfreiwilliger in der 5. Kompanie des 166. Infanterie-Regiment. Am 31.10.1914 fiel er im Alter von 24 Jahren bei Lihons an der Somme.
Die Lage des Grabes von Justus Koch ist unbekannt. Für keinen seiner gefallenen Kameraden seines Regimentes konnte ich eine Grablage ermitteln. Wenn seine Gebeine irgendwann geborgen wurden, waren sie wahrscheinlich nicht mehr zu identifizieren. Es könnte daher anonym auf dem rund 4 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab beigesetzt worden sein.
Charlotte Koch stammte aus Braunschweig und wurde am 07.12.1891 geboren. Nachdem zwei ihrer Brüder 1914 gefallen waren, über deren Schicksal ich morgen und übermorgen berichte, diente sie als freiwillige Munitions-Arbeiter in der Munitionsfabrik Pulvermühle Cramer und Buchholz in Höhlenort Rübeland im Harz (Sachsen-Anhalt). Sie hatte sich im Rahmen des Hindenburg-Programms freiwillig gemeldet.
Bei einer schweren Explosion am 10.01.1918, bei der neun Personen schwer verletzt, 30 bis 40 leicht verletzt und 14 getötet wurden, war sie einer der Getöteten. Auch die Malerin Käthe Evers wurde getötet.
Die Explosion war so heftig, dass der amtliche Bericht feststellt:
„Von den tödlich verunglückten Personen haben bislang nur einzelne Teile gefunden werden können. Ob sich mit Sicherheit feststellen läßt, wem diese Teile gehören, muß bezweifelt werden, da sie stark verstümmelt und außerdem stark angeschwärzt sind. Die sämtlichen tödlich verunglückten Personen werden im Trockenraume selbst oder unmittelbar davor beschäftigt gewesen sein.“
– Bericht des Kreisdirektors aus Blankenburg an das Herzogliche Staatsministerium in Braunschweig vom 12. Januar 1918
„Von den Leichen konnten nur vier beerdigt werden, die übrigen – so drückt sich der Arbeiter aus – waren in Atome aufgelöst und nicht aufzufinden.“
– Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Deutschen Reichstages. Band 312, Verlag der Buchdruckerei der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung, 1918, S. 5019.
Der Soldat Georg Weidinger stammte aus Ramerding, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Kirchdorf am Inn, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in der 3. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 23.03.1918 fiel er während der Großen Schlacht in Frankreich im Alter von 20 Jahren bei Jussy durch Verschüttung.
Über den Todestag und die Todesumstände von Georg Weidinger berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Am 23.3. ging es noch vorwärts bis zum Bois l‘ Abbé; dabei fiel Leutnant Dietl, der tapfere Führer der 8. Kompanie. In der Nacht fühlten die vordersten Patrouillen bis an das Bois de Genlis heran. Ihre Erkundung brachte die Gewissheit, dass die Engländer auf ihrem Rückzug durch Franzosen aufgenommen wurden. Französische Maschinengewehr-Nester waren in raffinierter Werise am Boden und auf den Bäumen zum Bestreichen der Wege und Schneisen aufgestellt.“
Man begrub Georg Weidinger auf dem Soldatenfriedhof St.-Quentin in einem Massengrab.
Sterbebild von Georg WeidingerRückseite des Sterbebildes von Georg Weidinger
Der Soldat Johann Brandhofer stammte aus Schlegldorf in Oberbayern, einem Ortsteil der Gemeinde Lenggries, und war der Sohn eines Landwirts auf dem Seiboldshof (Gaberhellbauer). Im Ersten Weltkrieg diente er in der 2. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments als Infanterist. Am 28.01.1916 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Givenchy-en-Gohelle bei einem Sturmangriff während des 1. Angriffsgefechts bei La Folie durch einen Kopfschuss.
Über den Todestag und die Todesumstände von Johann Brandhofer berichtet die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Der 28.1. war der große Tag für das 2. Infanterie-Regiment. Nach nur vierstündiger Artillerievorbereitung erfolgte um 4 Uhr Nachmittag gleichzeitig mit zwei gewaltigen Sprengungen am rechten und linken Flügel des Regimentsabschnittes unser Angriff. I. Bataillon unter Führung des Major von Imhof, bei dem sich der tapfere Oberleutnant Melber (Führer der 1. Kompanie) besonders hervortat, stürmte rechts vor, links griff die Kampftruppe Zorn (5. und 7. Kompanie) an. Nach kurzer Zeit ist die feindliche Stellung in einer Ausdehnung von fast zwei Kilometer Breite in unserer Hand, der Gegner lässt uns 340 Gefangene und 9 Maschinengewehre. Er hatte durch die Beschießung und durch die beiden ihm überraschend gekommenen Sprengungen schwer gelitten. Ein äußerst heftiges Artilleriefeuer, das der Gegner dann die Nacht vom 28. auf 29.1. auf unsere Stellungen legte, und dem im Morgengrauen des 29. ein feindlicher Gegenangriff folgte, foerderte auch auf unserer Seite erhebliche Verluste, aber keinen Fußbreit der eroberten Stellung konnte der französische Angriff wieder zurückgewinnen.“
Man begrub Johann Brandhofer auf dem Soldatenfriedhof Neuville-St.Vaast in Block 1, Grab 241.
Sterbebild von Johann BrandhoferRückseite des Sterbebildes von Johann Brandhofer
Der Soldat Philipp Mader stammte aus Preming, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Tittling. Er kämpfte als Landwehrmann in der 10. Kompanie des 15. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 22.10.1916 fiel er im Alter von 40 Jahren während der Kämpfe in den mittleren Vogesen östlich Saint-Dié-des-Vosges (deutsch: Sankt Diedold) bei Lusse durch einen Minentreffer..
Man begrub Philipp Mader auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in Block 2, Grab 485.
Sterbebild von Philipp MaderRückseite des Sterbebildes von Philipp Mader
Der Soldat Michael Kraus wurde am 27.12.1893 in Haag in Bayern geboren, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Ursensollen. Er arbeitete als Bäcker in München. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 1. Kompanie des 15. bayerischen Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem Eisernes Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 03.12.1916 fiel er im Alter von 22 Jahren bei Saint-Mihiel in der Nähe von Verdun. Die Stellungen, bei denen er getötet wurde, lagen bei Chauvoncourt und Menonville.
Lage des Todesortes:
Man begrub Michael Kraus auf dem Soldatenfriedhof Troyon in Block 1, Grab 178.
Sterbebild von Michael KrausRückseite des Sterbebildes von Michael Kraus
Der Soldat Heinrich Decker wurde am 21.01.1893 in Rüschendorf geboren, einem Ortsteil der Stadt Damme in Niedersachsen. Im Ersten Weltkrieg diente er als Musketier in der 9. Kompanie des 228. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 03.07.1916 fiel er im Alter von 23 Jahren während der Schlacht bei Baranowitschi (weißrussisch: Baranawitschy) bei Gardischtsche während eines Sturmangriffs durch einen Kopfschuss.
Die Lage des Grabes von Heinrich Decker ist unbekannt.
Sterbebild von Heinrich DeckerRückseite des Sterbebildes von Heinrich Decker
Der Soldat Karl Pichler stammte aus der Gemeinde Adelberg im heutigen Bundesland Baden-Württemberg. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Oberleutnant in der 12. Kompanie des 413. Infanterie-Regiments. Er starb am 16.06.1918 infolge schwerer Verwundung während der Schlacht bei Noyon am 13.06.1918.
Über die Todesumstände von Karl Bichler berichtet die Regimentsgeschichte des 413. Infanterie-Regiments:
„… Wir trennten uns daher, aber kaum war ich etwa 100 Meter durch das Sumpfgelände gegangen, als eine einzelne schwere Granate in der Nähe einschlug. Ich sagte mir sofort, dass der Einschlag in der Nähe der Mühle auf der Straße erfolgt sein musste, als ich gleich darauf meinen Namen von Leutnant Wendler rufen hörte. Nichts Gutes ahnend, begab ich mich wieder auf die Straße, auf der mir Leutnant Wendler mit blutüberströmter Hand entgegenkam und mir zurief, dass Oberleutnant Pichler verwundet an der Straßenböschung liege. Nachdem Leutnant Wendler notdürftig verbunden war, bemühten wir uns um Oberleutnant Pichler, der keine sichtbare Verwundung hatte, aber über Schmerzen im Bauch klagte. Als wir die Ursache feststellen wollten, entdeckten wir unterhalb der Magengegend eine ganz kleine Wunde, die nur ein paar Tropfen Blut abgegeben hatte. Es war also eine der gefürchteten und gefährlichen Bauchverletzungen. Nun hieß es den Verwundeten rasch wegschaffen, aber wie? Zum guten Glück entdeckten wir in einigen hundert Metern Entfernung an einem einzelstehenden Bauernhaus die Rotkreuzflagge, es war eine Verwundetensammelstelle. Krankenträger brachten unsern Kameraden Pichler dann sofort zu dieser Sammelstelle; wir veranlassten noch, dass er schnellstens abgeholt wurde und tatsächlich kam auch nach kurzer Zeit ein Sanitätsauto, mit dem er in das Feldlazarett nach Lassigny gebracht und einer sofortigen Operation unterzogen wurde. Trotz dieser raschen ärztlichen Hilfe – von der Verwundung bis zur Operation vergingen kaum zwei Stunden – war das Leben dieses lieben Kameraden nicht mehr zu retten; am 16. Juni starb er den Heldentod.“
Man begrub Karl Pichler auf dem Soldatenfriedhof Nampcel in Block 2, Grab 532.