Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.795: Johann Frauenlob

Der Soldat Johann Frauenlob stammte aus Brunnthal, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Rechtmehring, und war der Sohn eines Kleinbauern (Gütlerssohn). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 3. Kompanie des 25. bayerischen Infanterie-Regiments. Seit den Kämpfen bei der Schlacht um Verdun im August 1916 wird er nach Angaben des Sterbebildes vermisst. Er wurde 31 Jahre alt.

Ich vermute jedoch, dass die Angabe des Zeitpunktes seines Todes falsch ist. In den Verlustlisten wird er mit Regimentskameraden aufgeführt, die alle – soweit recherchierbar – im September gefallen sind, bei den Kämpfen um Fleury. Johann Frauenlob fiel vermutlich etwa um den 03.09.1916 herum. Er dürfte auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville anonym in einem Massengrab beigesetzt worden sein, wenn seine Gebeine geborgen wurden. Dort ruhen auch seine Regimentskameraden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Leutnant Karl Fürgang, gefallen am 03.09.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Johann Schäffler, gefallen am 03.09.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Leutnant Luitpold Wallner, gefallen am 03.09.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab;
  • Infanterist Albrecht Stadelmann, gefallen am 03.09.1916 bei Fleury, begraben auf dem Soldatenfriedhof Hautecourt-lès-Broville in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Johann Frauenlob
Rückseite des Sterbebildes von Johann Frauenlob

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.791: Martin Gröbner

Der Soldat Martin Gröbner stammte aus Gröben (Schreibfehler auf Sterbebild), heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Petting, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 4. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.05.1915 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Arras.

Die Lage des Grabes von Martin Gröbner ist unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Infanterist Max Hinträger, geboren am 06.06.1892 in Adelshofen, gefallen am 21.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Konrad Brinz, gefallen am 21.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Jakob Amann, gefallen am 22.05.1915, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Infanterist Georg Schwarzbauer, gefallen am 22.05.1915 bei Thelus, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

Seine Heimatgemeinde Petting gedenkt Martin Gröbner noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/petting_1866_1870-71_wk1u2_bay.htm

 

Sterbebild von Martin Gröbner
Rückseite des Sterbebildes von Martin Gröbner

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.780: Josef Egger

Der Soldat Josef Egger wurde am 03.09.1894 in der Gemeinde Bichl in Oberbayern geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 8. Kompanie des 3. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.03.1916 fiel er im Alter von 21 Jahren während der Schlacht um Verdun im Wald von Malancourt.

Über den Todestag und die Todesumstände von Josef Egger berichtet die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Infanterie-Regiments:

„Anscheinend aus artilleristischen Gründen wird der Sturm noch um einen Tag, also auf den 20.03.1916 verschoben. Nun kann alles noch einmal überprüft werden. Die Nerven sind aufs äußerste angespannt. Die drei Wochen lange Arbeit bei Tag und Nacht, in Kälte, Wind und Wetter, dabei in steter Kampfbereitschaft und unter heftigsten feindlichen Feuerüberfällen sind an keinem spurlos vorübergegangen; war uns doch dieser Wald, der trotz der Beschießung, die ihn allerdings stark zerzaust hatte, an vielen Stellen grünte und blühte und in dem, wenn der Höllenlärm der Feuerüberfälle schwieg, oft munterer Vogelgesang hörbar wurde, manchen Tag zur wahren Hölle geworden.

So kam der 20.03. heran. Die Befehle besagten, dass nach einer Artillerie- und Minenwerfer-Beschießung von 8.00 Uhr morgens bis 4.00 Uhr nachmittags der von unseren Pionieren unterminierte Stützpunkt am Nordostsaum des Waldes vor dem linken Flügel des Regiments und die Bohrsprengungen zu den feindlichen Sappen zu zünden seien und dann habe der Sturm loszubrechen und sei in einem Zug über sämtliche feindlichen Linien hinweg bis zum Süd- und Ostrand des Bois d`Avocourt vorzutragen. Der Waldrand sei dann nur mit Posten zu besetzen. Der feindliche Stützpunkt zweiter Linie vor dem Ostrand des Waldes müsste aber vom Feinde gesäubert und dann mit Unteroffiziersposten besetzt werden. Der Angriffsraum des Regiments war vom Mittelgeräumt bis zum östlichen Waldrand. Zur Wegnahme des unterminierten feindlichen Stützpunktes in der ersten Linie vor dem linken Flügel 3. bayerisches Infanterie-Regiment sollte ein Bataillon Reserve-Infanterie-Regiment 10 mitwirken. Es war der Brigade unterstellt. Nach erneuter Artillerievorbereitung sollte dann am 22.03. seitens des linken Flügel der 11. Reserve-Division die feindlichen Werke auf dem Höhenzug ostwärts vom Ostrand des Waldes zwischen diesem und der Straße Hautcourt – Esnes gestürmt werden.

Am 19.03. vormittags hatte der Brigadekommandeur selbst die unmittelbare Führung des Abschnittes übernommen und alle Vorbereitungen nachgeprüft, der Regimentskommandeur war in eine Befehlsstelle nahe hinter der Mitte der vorderen Gefechtslinie des Regiments vorgegangen. Am 20.03. eröffneten Schlag 8.00 Uhr vormittags unsere  und unsere Minenwerfer das Wirkungsschießen. Merkwürdigerweise erwiderten die Franzosen sofort das Feuer mit mindestens der gleichen Wucht, so dass die Vermutung entstand, dass sie nicht überrascht waren. Wir waren vielleicht ihren neuen Abhörapparaten gegenüber bei Telefongesprächen damals nicht vorsichtig genug gewesen. Am linken Flügel des Regiments (II./3 bayerisches Infanterie-Regiment) war das feindliche Minenfeuer in der zweiten und dritten Linie besonders wirksam. Schweres Sperrfeuer lag auf den Laufgräben. Schon gegen Mittag war trotz aller Vorbereitungen und trotz aller Bemühungen der tapferen Leitungspatrouillen kein Fernsprechverkehr mehr möglich. Mühsam, mit wichtigen Meldungen und Befehlen und todesmutig trotz schwerer Verluste arbeiteten sich die Läuferketten durch das von schwersten Kalibern zerwühlte und immer mehr verschlammende Grabengewirr. Endlich rückte die vierte Nachmittagsstunde heran. Die Bataillone melden 3.45 Uhr nachmittags trotz des nunmehr acht Stunden lang ertragenen Höllenfeuers recht zuversichtlich. Sie halten die Wirkung des eigenen Minenwerfer- und Artilleriefeuers für gut und sind voll Selbstvertrauen. Punkt 4 Uhr bricht alles los. I./3. bayerisches Infanterie-Regiment rechts, II./3. bayerisches Infanterie-Regiment links in vorderer Linie. In diesen bildete die vordere Welle von rechts nach links 1/3., 3./3., 7./3. und 8./3. bayerisches Infanterie-Regiment. Der linke Flügel (7. und 8. Kompanie) soll die Sprengung des feindlichen Stützpunktes abwarten.Die Sprengung versagt. Drei Minuten warten die beiden Kompanien. Als aber der Leutnant der Pioniere ihnen zuruft, die Sprengung habe endgültig versagt, da werfen sich die beiden Kompanien todesmutig auf den mit Rücksicht auf die vorbereitete Sprengung von den Minenwerfern wenig bearbeiteten, feindlichen Stützpunkt, der sich kräftig wehrt. Viele Blutsopfer, darunter auch den Führer der 8. Kompanie, Leutnant der Reserve Henle (Leutnant der Reserve Ludwig Henle, geboren am 13.03.1888 in Günzburg, gefallen am 20.03.1916, begraben auf dem Augsburger Westfriedhof in Block 21, Reihe 4, Grab Offz) und den Pionieroffizier kostete diese unglückliche Episode, aber der Siegeswille der tapferen Truppe hält durch. Die anderen Sturmtrupps des Regiments dringen verhältnismäßig rasch in die vorderste Linie des Feindes ein und treten sofort wieder in Richtung auf die zweite in lichtem Hochwald liegende feindliche Stellung an; nur kurze Zeit verzögert das aus dem Kampf um den Stützpunkt von links her streichende Flankenfeuer das Vordringen der Mitte. Der rechte Flügel des Regiments hielt gleichen Schritt mit dem 22. bayerischen Infanterie-Regiment. 4 Uhr konnte das I./3. bayerisches Infanterie-Regiment schon melden, dass es im vollen Kampf um die zweite feindliche Linien liege. Trotz des mörderischen Sperrfeuers rückt die Regimentsreserve (III./3. bayerisches Infanterie-Regiment) in die Sturmstellung nach. 9./3. bayerisches Infanterie-Regiment wird dem II./3. bayerisches Infanterie-Regiment zur Verfügung gestellt. Der Kampf um die zweite feindliche Stellung erfordert besonders überlegte und beherzte Einzeltaten; denn sie ist durch starke, unzerstörte Drahthindernisse geschützt und von mehreren Betonblöcken mit Maschinengewehren flankiert. Durch Lücken im Hindernis und durch Sappen bahnen sich die Stoßtrupps kämpfend den Weg. Mit Handgranaten wird den Blockhäusern zu Leibe gerückt und dadurch ihr Feuer, wenn die sofortige Wegnahme nicht gelingt, wenigstens solange niedergehalten, bis die Nebentruppen daran vorbeigestürmt sind. Im Negerdorf (wie wir das aus den Fliegeraufnahmen erkennbare Unterstandslager im südöstlichen Teil des Waldes nannten) wurden Stäbe und Reserven überrascht und gefangen genommen. Ein französischer Regimentskommandeur versicherte den eindringenden Dreiern, er habe geglaubt, wir seien noch im Kampf mit seiner vordersten Linie. So wurde gegen 5.10 Uhr schon von Teilen des I./3. bayerisches Infanterie-Regiment der Südostrand des Waldes erreicht, während das II./3. bayerisches Infanterie-Regiment, das auch in der zweiten Linie heftigsten Widerstand fand, die schwersten Verluste erlitt und langsamer vorwärts kam. Gerade diejenigen Kompanien, die die härteste Arbeit um den Stützpunkt in der feindlichen ersten Linie gehabt hatten, kamen nach dem Durchstoßen der feindlichen zweiten Linie am Ostrand des Waldes wieder an einen feindlichen Stützpunkt heran. Bevor an die Säuberung dieses zweiten Stützpunktes herangegangen werden konnte, fiel bereits Dämmerung ein. Die zur Feststellung der dortigen Verhältnisse entsandte starke Offizierspatrouille geriet in den Nahkampf mit einzelnen, dort eingenisteten, anscheinend versprengten Franzosen, bezeichnete aber im übrigen in seiner Meldung die Befestigungsgruppe als vom Feinde frei. Das Regiment hatte schwer gerungen, es hatte 426 Mann, darunter eine große Anzahl der besten Kompanie- und Zugführer verloren, aber das Angriffsziel war erreicht. Der Wald von Avocourt war genommen, eine feindliche Brigade war aufgerieben. Das 3. bayerische Infanterie-Regiment hatte 9 Offiziere, 1.031 Mannschaften, 3 Geschütze, 10 MG, 1 Minenwerfer an die Division abgeliefert. Der Armeeführer und der kommandierende General beglückwünschten die Division zu dem Erfolg. Seine Majestät der König von Bayern telegrafierte am folgenden Tage.

Ununterbrochenes schweres Feuer lag auf der müden Truppe, die sich in der naßkalten Märznacht eingrub und, wo es möglich war, in französischen Gräben einnistete. Das Reservebataillon (III./3. bayerisches Infanterie-Regiment) war die Nacht über tätig, der vorderen Linie Munition und Handgranaten sowie Stellungsbaumaterial zuzuführen. Die Verpflegung bildete der eiserne Bestand.

Am Abend hätte dem rechten Flügel des 3. bayerischen Infanterie-Regiments noch 1/2 I./13. bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment nachgeschoben werden sollen. Es wurde aber wieder zur Brigadereserve zurückbeordert. Da I./3. bayerisches Infanterie-Regiment schon französische Gegenstöße abzuwehren hatte, befahl daher der Regimentskommandeur an III./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment näher an das I./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment heranzurücken, wie auch mit II./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment in Fühlung zu bleiben.

Der dem 3. bayerischen Infanterie-Regiment zugeteilte Scharfschützentrupp 41 übernimmt in Verbindung mit der rechten Flügelkompanie (1./ 3. bayerisches Infanterie-Regiment) den Schutz der vollzogenen Halblinksschwenkung des Regiments gegen feindliche Vorstöße von Süde her. Diese Schwenkung war notwendig, um die Front gegen die am 22.03. zu stürmenden feindlichen Stellungen an der Straße Haucourt – Esnes zu gewinnen.“

Hier noch ein interessanter Beitrag zu dem Gefechtstag allgemein: https://www.verdun14-18.de/avocourt-wald-20-maerz-1916-die-schlacht-um-verdun/

Offiziell ist für Josef Egger keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden beerdigt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Vizefeldwebel Heinrich Schmidt, gefallen am 20.03.1916 bei Montfaucon, begraben auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Andreas Scheuerl, gefallen am 20.03.1916 bei Malancourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab;
  • Vizefeldwebel Wilhelm Graf, gefallen am 20.03.1916 im Wald von Malancourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab;
  • Gefreiter Wendelin Mayr, gefallen am 20.03.1916 bei Montfaucon, begraben auf dem Soldatenfriedhof Consenvoye in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Josef Egger
Rückseite des Sterbebildes von Josef Egger

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.772: Karl Friedrich Rombach

Der Soldat Karl Friedrich Rombach wurde am 14.11.1887 in Rohrbach geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 185. Infanterie-Regiments. Er fiel am 13.02.1916 im Alter von 28 Jahren bei Sommepy.

Über den Todestag von Karl Friedrich Rombach schreibt die Regimentsgeschichte des 185. Infanterie-Regiments:

„13.02.1916 7 Uhr vormittags sehr enge Unterbringung der Truppen in Stellung. 2.45 bis 3.35 und 3.45 bis 4.50 nachmittags Wirkungsschießen der eigenen Art auf die feindliche Stellung. 4.50 Uhr nachmittags Vorverlegung des Artillerie-Feuers und Antreten der Sturmtruppen (I. nebst zugeteilten Pionieren und KG Kompanie). Der überraschte Feind erwidert das Feuer zunächst nur schwach mit Artillerie und Minen, nach 4.00 Uhr nachmittags kurze Zeit stärker; gegen 5.00 Uhr verstummt das feindliche Minenfeuer.

Kurz nach 5.00 Uhr erfolgen eigene Minensprengungen vor der Stellung, das Signal zum Sturm, worauf die Kompanien des I. und die MG Kompanie in drei Wellen vorstürmen. Infolge Versagens einer Sprengung auf dem rechten Flügel entstande Unsicherheit wird durch Eingreifen des Leutnants Sarfert (MG Kompanie) beseitigt, der die 1. Kompanie mir vorreißt, so dass das Vorbrechen annähernd gleichzeitig erfolgt. Die feindliche Stellung wird im wuchtigen Stoß bei geringer Gegenwehr überrannt, 7 Offiziere und über 300 Mann (französisches Infanterie-Regiment 64 und 293, Pionier-Regiment 6) werden gefangen, MG und Minenwerfer erbeutet. Besonders zeichnet sich Unteroffizier Schwendemann (1. Kompanie, +) aus. Da die feindliche Stellung durch das Artillerie-Feuer unkenntlich geworden ist, wird der Angriff viel zu weit vorgetragen, die Sturmtruppen werden baldigst (1. Kompanie erst nach 8 Uhr abends) in die befohlene Stellung zurückgenommen, deren Ausbau sofort beginnt. II. und FMGZ 311 haben nach Sturmbeginn die bisherige Kampfstellung besetzt und sorgen für Materialzufuhr. Abends verstärkt der Gegner sein Artillerie-Feuer bedeutend, so dass erhebliche Verluste entstehen.“

Offiziell ist für Karl Friedrich Rombach keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem rund 8 Kilometer von seinem Sterbeort gelegenen Soldatenfriedhof Orfeuil begraben wurde, wo auch sein Regimentskamerad Leutnant Walter Schmidt begraben wurde, der am gleichen Tag fiel.

Sterbebild von Karl Friedrich Rombach
Rückseite des Sterbebildes von Karl Friedrich Rombach

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.765: Georg Schreff

Der Soldat Georg Schreff stammte aus Reifersberg, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Altfraunhofen. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Maschinengewehr-Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 27.08.1914 fiel er im Alter von 25 Jahren während der Schlacht bei Menil durch einen Kopfschuss.

Die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Infanterie-Regiments schreibt über den Todestag von Georg Schreff:

„27.08.1914 Der Gegner hat uns nun auf ein Gefechtsfeld gezogen, das in der Nähe seiner Sperrfestungslinie gelegen, von ihm wie ein Artillerieschießplatz vorbereitet ist. Die Folge dieses uns ungünstigen Umstandes sollte schon am Morgen unsere Maschinengewehr-Kompanie zu fühlen bekommen. Sie wurde von einem feindlichen Feuerüberfall gepackt, verlor fast die Hälfte ihrer Mannschaften und Pferde und ihren braven Führer, Hauptmann Wegelin (Hauptmann Cäsar Wegelin aus Augsburg, gefallen am 27.08.1914 bei Menil, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab), der zu Tode verwundet war. Am Nachmittag dieses Tages erging erneuter Angriffsbefehl zum Vorgehen in südwestlicher Richtung, linker Flügel allgemeine Richtung gegen Anglemont. Das Regiment geht in prächtiger Haltung und in ausgezeichneter Ordnung vor. Die Verluste sind erträglich, leider fällt auch unser braver junger Leutnant Vetter. Am Abend sind die Gefechtsziele erreicht, I. Bataillon ist in Bois de la Conche eingedrungen, in dem sich noch Waldgefechte abspielen. Die Nacht lässt es rätlich erscheinen, die in den Wald gedrungenen Teile des Regiments an dessen Nordrand zurückzunehmen und geschlossen dort zu biwakieren mit Anschluss rechts an das Infanterie-Leib-Regiment, links an das 16. Infanterie-Regiment.“

Offiziell ist für Gerog Schreff keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden beerdigt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Infanterist Johann Vetter, gefallen am 29.08.1914 bei Mandray, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab;
  • Reservist Joseph Klattenbacher, gefallen am 29.08.1914 bei Chateau de Villers, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab;
  • Infanterist Peter Höck, gefallen am 27.08.1914, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab;
  • Infanterist Georg Weber, gefallen am 27.08.1914 bei Menil, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab;
  • Infanterist Martin Kunstmann, gefallen am 27.08.1914 bei Menil, begraben auf dem Soldatenfriedhof Bertrimoutier in einem Massengrab.

 

 

Sterbebild von Georg Schreff
Rückseite des Sterbebildes von Georg Schreff

Der theoretische Weg von Georg Schreff von seinem Geburtsort über seinen Sterbeort zu seinem Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.764: Engelbert Holzgrandl

Der Soldat Engelbert Holzgrandl stammte aus Klebing, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Pleiskirchen, und war der Sohn eines Kleinbauern. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 7. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 25.09.1914 fiel er im Alter von 22 Jahren beim 1. Angriff auf Lihons an der Somme.

Über den Todestag Engelbert Holzgrandls berichtetb die Regimentsgeschichte des 2. bayerischen Infanterie-Regiments:

„25.09.1914 Auch in den ersten Nachmittagsstunden gelingt es nicht, Lihons zu nehmen. Um 5.40 Uhr erhält das Regiment Befehl zum Sturm. Nach Artilleriebeschießung gehen I. und III. Bataillon und II./16. Infanterie-Regiment zum Sturm vor; sie erreichen nur mit Teilen den Ortsrand und müssen etwa 400 Meter von Lihons entfernt in Stellung gehen. II. Bataillon dringt bis zum Feldweg Lihons – Herbévillers vor. Die Verluste sind beträchtlich.“

Einer der Verluste ist Engelbert Holzgrandl.

Offiziell ist für Engelbert Holzgrandl keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers begraben wurde. Dort ruhen auch die Gebeine seiner Kameraden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Gefreiter Joseph Knoller, gefallen am 25.09.1914 bei Foucaucourt, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab;
  • Infanterist Hellmuth Schwarz, gefallen am 25.09.1914 bei Vermandovillers, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab;
  • Reservist Michael Berger, gefallen am 25.09.1914 bei Vermandovillers, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab;
  • Infanterist Martin Lehrberger, gefallen am 26.09.1914 bei Vermandovillers, begraben auf dem Soldatenfriedhof Vermandovillers in einem Massengrab.

 

Seine Heimatgemeinde Pleiskirchen gedenkt Engelbert Holzgrandl noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2009/pleiskirchen_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Engelbert Holzgrandl
Rückseite des Sterbebildes von Engelbert Holzgrandl

Der theoretische Weg von Engelbert Holzgrandl von seinem Geburtsort zu seinem Sterbeort und wahrscheinlichen Grab:

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.751: Max Reischl

Der Soldat Max Reischl stammte aus Schmidham, Heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Traunstein, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 8. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 20.02.1915 fiel er im Alter von 22 Jahren auf einer Höhe bei Combres (Schreibfehler auf Sterbebild).

Offiziell ist für Max Reischl keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er, wenn sein Leichnam geborgen wurde, er auf dem Soldatenfriedhof Troyon anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Unteroffizier Alois Kreidler, gefallen am 17.02.1915 bei Combres, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab;
  • Leutnant Joseph Pfistermeister, gefallen am 17.02.1915 bei Combres, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab;
  • Leutnant Johann Keßler, gefallen am 17.02.1915 bei Combres, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab;
  • Vizefeldwebel Hugo Bergmann, gefallen am 18.02.1915 bei Combres, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab;
  • Infanterist Georg Mayr, gefallen am 17.02.1915 bei Combres, beigesetzt auf dem Soldatenfriedhof Troyon in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Max Reischl
Rückseite des Sterbebildes von Max Reischl

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.740: Mathias Thalmayr

Der Soldat Mathias Thalmayr stammte aus Gosseltshausen, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wolnzach, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 12. Kompanie des 13. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments als Landwehrmann. Am 26.08.1914 fiel er im Alter von 28 Jahren bei Lunéville.

Offiziell ist für Mathias Thalmayr keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Leutnant Friedrich Kayer, gefallen am 26.08.1914 bei Lunéville, begraben auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller  in einem Massengrab;
  • Offiziersstellvertreter Wilhelm Klingenberg, gefallen am 25.08.1914 bei Lunéville, begraben auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller  in einem Massengrab;
  • Assistenzarzt der Reserve Julius Kramer, gefallen am 26.08.1914 bei Lunéville, begraben auf dem Soldatenfriedhof Gerbéviller  in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Mathias Thalmayr
Rückseite des Sterbebildes von Mathias Thalmayr

Sonderbeitrag: Franz Reimann

Bei der Recherche in der Vossischen Zeitung vom 01.06.1916 fand ich die Todesanzeige für Franz Reimann. Dieser stammte aus der Reichshauptstadt Berlin. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Vizefeldwebel und Offiziersaspirant in der 11. Kompanie des 24. Infanterie-Regiments. Am 26.05.1916 fiel er während der Schlacht um Verdun im Alter von 23 Jahren. Er wurde bei den Kämpfen im Caillette-Wald in der Nähe des Fort Douaumont getötet.

Die Lage des Grabes von Franz Reimann ist unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Azannes II. begraben wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Musketier Michael Petras, gefallen am 10.05.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Azannes II. in Block 1, Grab 815;
  • Gefreiter Otto Richter, gefallen am 24.05.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Azannes II. in Block 1, Grab 489;
  • Richard Petschke, gefallen am 24.05.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof Azannes II. in Block 7, Grab 490.

 

Die unter abgebildete Todesanzeige für Franz Reimann wurde von seinem Arbeitgeber, der Saatguthandlung R. Helfft & Co aufgegeben.

Todesanzeige für Franz Reimann in der Vossischen Zeitung vom 01.06.1916

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.700: Johann Geigl

Der Soldat Johann Geigl stammte aus Daring, heute ein Ortsteil der bayerischen Stadt Laufen, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 6. Kompanie des 2. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 01.03.1916 fiel er im Alter von 30 Jahren nach 19 Monaten Kriegsdienst während der Stellungskämpfe auf den Höhen westlich Vimy bei Neuville – St. Vaast durch Verschüttung.

Offiziell ist für Johann Geigl keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab beigesetzt wurde. Dort ruhen auch seine Regimentskameraden, die im gleichen Zeitrum fielen, u. a.

  • Leutnant Theodor, Hertter gefallen am 01.03.1916 bei Neuville – St. Vaast, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Reservist Ludwig, Walleitner gefallen am 01.03.1916 bei Neuville – St. Vaast, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Gefreiter Peter Aigner, gefallen am 01.03.1916, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
  • Unteroffizier Johann Uffinger, gefallen am 01.03.1916 bei Neuville – St. Vaast, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Johann Geigl
Rückseite des Sterbebildes von Johann Geigl