Der Soldat Otto Herzog wurde am 28.07.1891 in Reutlingen im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren. Er war Student der Theologie (cand. theol.). Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve (Volksbund, Regimentsgeschichte) bzw. Vizefeldwebel und Offizierstellvertreter in der 10. Kompanie des 120. Infanterie-Regiment. Am 31.08.1914 fiel er bei Mont-devant-Sassey 46 Kilometer nordwestlich Verdun.
Über den Todestag und die Todesumstände von Otto Herzog berichtet die Regimentsgeschichte des 120. Infanterie-Regiments:
„Der 31. August sollte einer der schwersten Kampftage des Bewegungskrieges werden. Das XIII. Armee-Korps lag mit seinen Gefechtsstaffeln westlich, mit den Reserven noch östlich der Maas, deren Ufer nur durch die eine Kriegsbrücke hinter dem äußersten linken Flügel bei Sassey miteinander verbunden waren. Man rechnete mit einem von Süden, Westen und Nordwesten erfolgenden umfassenden feindlichen Angriff, der auch tatsächlich um Mittag des 31. August begann, durch die vorzügliche Wirkung unserer Artillerie aufgefangen und im Gegenstoß zuungunsten der Franzosen entschieden wurde. Er galt der Wegnahme der hochgelegenen Wälder von Mont. Nachdem in den Vormittagsstunden die Artillerie dauernd gewirkt hatte, gelang es unter den denkbar schwierigsten Angriffsverhältnissen, Meter um Meter unter schwerem Artilleriefeuer erkämpfend, dem I. und III. Bataillon bis 5 Uhr nachmittags endlich in den Besitz des Waldrandes zu gelangen. Der Wald selbst konnte erst in den späten Abendstunden und, seines dichten Unterholzes wegen, nur auf einigen Schneides durchschritten werden. Mitten im Wald, beim Zusammenlauf von zahlreichen Wegen und Schneisen, kam es nochmals zu äußerst blutigen Nahkämpfen bei den Kompanien des III. Bataillons, wobei die Franzosen 3 Offiziere und etwa 80 Mann an Gefangenen einbüßten. Dieser Zusammenstoß auf nächste Entfernung mit dem vortrefflich eingenisteten Gegner, der mit Maschinengewehren das Dickicht abstreute, brachte den Kompanien, besonders der 10., beträchtliche Verluste. Hier fiel auch der junge allseitig beliebte Leutnant Lamparter.
Nun standen die beiden Bataillone am jenseitigen Waldrand. Ein weiteres Vorgehen war von der Führung zunächst verboten, auch sollte sich die Truppe möglichst der Sicht des Gegners entziehen. An eine Nachtruhe war trotz der Anstrengungen, die der Tag gebracht hatte, nicht zu denken. Jeden Augenblick musste damit gerechnet werden, dass der Gegner versuchen würde, sich wieder des Waldes zu bemächtigen oder dass hinterlistige Trupps sich in dem undurchsichtigen Dickicht regen würden. Mit Gewehr im Arm lagen die Kompanien gefechtsbereit.“
Man begrub Otto Herzog auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab.
Der Soldat Alfred Lamparter wurde am 22.07.1893 in Dettingen geboren, einem Ortsteil der Stadt Horb am Neckar im heutigen Bundesland Baden-Württemberg, und war von Beruf Schreiner. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant in der 10. Kompanie des 120. Infanterie-Regiment. Am 31.08.1914 fiel er im Alter von 21 Jahren bei Mont-devant-Sassey 46 Kilometer nordwestlich Verdun in Lothringen (Grand Est) (Volksbund: Villers-devant-Dun).
Über den Todestag und die Todesumstände von Alfred Lamparter berichtet die Regimentsgeschichte des 120. Infanterie-Regiments:
„Der 31. August sollte einer der schwersten Kampftage des Bewegungskrieges werden. Das XIII. Armee-Korps lag mit seinen Gefechtsstaffeln westlich, mit den Reserven noch östlich der Maas, deren Ufer nur durch die eine Kriegsbrücke hinter dem äußersten linken Flügel bei Sassey miteinander verbunden waren. Man rechnete mit einem von Süden, Westen und Nordwesten erfolgenden umfassenden feindlichen Angriff, der auch tatsächlich um Mittag des 31. August begann, durch die vorzügliche Wirkung unserer Artillerie aufgefangen und im Gegenstoß zuungunsten der Franzosen entschieden wurde. Er galt der Wegnahme der hochgelegenen Wälder von Mont. Nachdem in den Vormittagsstunden die Artillerie dauernd gewirkt hatte, gelang es unter den denkbar schwierigsten Angriffsverhältnissen, Meter um Meter unter schwerem Artilleriefeuer erkämpfend, dem I. und III. Bataillon bis 5 Uhr nachmittags endlich in den Besitz des Waldrandes zu gelangen. Der Wald selbst konnte erst in den späten Abendstunden und, seines dichten Unterholzes wegen, nur auf einigen Schneides durchschritten werden. Mitten im Wald, beim Zusammenlauf von zahlreichen Wegen und Schneisen, kam es nochmals zu äußerst blutigen Nahkämpfen bei den Kompanien des III. Bataillons, wobei die Franzosen 3 Offiziere und etwa 80 Mann an Gefangenen einbüßten. Dieser Zusammenstoß auf nächste Entfernung mit dem vortrefflich eingenisteten Gegner, der mit Maschinengewehren das Dickicht abstreute, brachte den Kompanien, besonders der 10., beträchtliche Verluste. Hier fiel auch der junge allseitig beliebte Leutnant Lamparter.
Nun standen die beiden Bataillone am jenseitigen Waldrand. Ein weiteres Vorgehen war von der Führung zunächst verboten, auch sollte sich die Truppe möglichst der Sicht des Gegners entziehen. An eine Nachtruhe war trotz der Anstrengungen, die der Tag gebracht hatte, nicht zu denken. Jeden Augenblick musste damit gerechnet werden, dass der Gegner versuchen würde, sich wieder des Waldes zu bemächtigen oder dass hinterlistige Trupps sich in dem undurchsichtigen Dickicht regen würden. Mit Gewehr im Arm lagen die Kompanien gefechtsbereit.“
Man begrub Alfred Lamparter auf dem Soldatenfriedhof Brieulles-sur-Meuse in einem Massengrab.
Der Soldat Karl Deninger stammte aus der Stadt Mainz im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Rittmeister der Reserve und Bataillonsführer der IV. Bataillons im 3. bayerischen Jäger-Regiment. Eigentlich gehörte er zum 22. Dragoner-Regiment. Am 15.12.1917 fiel er in Italien am Monte Grappa.
Über den Todestag und die Todesumstände von Karl Deninger berichtet die Regimentsgeschichte des 3. bayerischen Jäger-Regiments:
„Abwehr der Gegenangriffe
15. Dezember 1917 bis 13. Januar 1918
15. Dezember. Dieser schwarze Tag begann gleich mit einem harten Verlust: Gegen 5 Uhr vormittags wurde der Leutnant der Reserve und Führer der 11. Kompanie Klein bei Abwehr eines feindlichen Gegenangriffes schwer verwundet. Sein Ausfall bedeutete den Verlust eines hervorragenden bewährten Offiziers und eine schwer fühlbare Einbuße an Gefechtskraft, er war die Seele seiner Kompanie, die gewohnt war, mit ihm grundsätzlich zu siegen. Der Angriff der Italiener wurde im übrigen verlustreich abgeschlagen.
7.45 Uhr vormittags forderte das auf dem Rücken Sternkuppe-Felsenkuppe-1.222 liegende schwere Artilleriefeuer einen harten Tribut vom Jäger-Regiment 3: Im Verlaufe des Angriffs hatten sich die Stäbe des II., III. und IV. Bataillons mit ihren Reserven in die Einbuchtung zwischen der bewaldeten und der kahlen Felsenkuppe eingerichtet. Der Stab des IV. Bataillons lag in einem alten italienischen Unterstand auf der dem Feinde zugekehrten Seite des obersten Kammes. In diesen schlug ein Volltreffer hinein und setzte den ganzen Stab außer Gefecht. Leutnant der Reserve und Bataillons-Adjutant Wohlmacher war sofort tot. Rittmeister der Reserve Deninger war an Beinen und am rechten Arm schwer verwundet, Leutnant der Reserve und Ordonnanzoffizier Müller und der Assistenzarzt Dr. Freudenthal waren ebenfalls schwer verletzt, sie sind sämtlich ihren Verletzungen erlegen. Mit klarem Bewusstsein und fester Stimme gab der todwunde Kommandeur seine letzten Anweisungen. Seine Habe verschenkte er als Andenken unter seine trauernden Getreuen.
Dem ältesten Kompanieführer übergab er das Kommando und empfahl ihm die Sorge für sein Pferd: „Wenn Sie aufsitzen, dann denken Sie auch manchmal an Ihren alten Kommandeur.“ Die Sorgfalt, mit der ihm die Angehörigen seines Stabes zu Tal trugen, hat bei der Schwere seiner Verwundung nichts gefruchtet. Er starb gegen 10 Uhr vormittags auf dem Regiments-Verbandsplatz bei 1.222 und ist auf dem Campo Santo in Feltre bestattet. Deningers Tod war ein unersetzlicher Verlust für das Regiment; seine Bescheidenheit und Zurückhaltung war ebenso groß wie sein Können als Führer und sein Draufgängertum, wo er dem Feinde an die Klinge kam. Sein freundliches, immer gleichbleibendes Wesen sicherten ihm die Liebe der Kameraden, besonders auch des einfachen Jägers. Er bleibt allen 3er Jägern als eine freundliche Gestalt und als eherner Krieger unvergesslich!
Der gleiche Schuss hatte vom III. Bataillon zugleich den stellvertretenden Kommandeur, Hauptmann der Reserve Denzel und Adjutant Leutnant der Reserve Simpfendörfer durch Oberarmschuss und Kopfstreifschuss außer Gefecht gesetzt, während der dabeistehende Kommandeur des II. Bataillons, Hauptmann der Landwehr Scherer, für diesmal noch verschont wurde. Diese Gruppe hatte unweit des Unterstandes des IV. Bataillons auf dem Kamme stehend beobachtet. So war auch das III. Bataillon in empfindlicherweise in der obersten Kommandostelle getroffen. Die Führung des IV. Bataillons übernahm Leutnant der Reserve Schneider, Adjutant Leutnant der Reserve Angerer, die des III. Bataillons übernahm Oberleutnant Schreder, Adjutant Leutnant der Reserve Tietze. Führung der 3. Maschinengewehr-Kompanie erhielt Leutnant der Reserve Barner Wiegand, die der 14. Kompanie Leutnant der Reserve Schott. Der Tag verlief im übrigen an der Sternkuppe in lebhafter Artillerie- und Fliegertätigkeit. Am Abend wurden die Reste des IV. Bataillons soweit sie noch unmittelbar hinter der vordersten Linie lagen, an den Nordoststeilhang der Sternkuppe gegen Felsenkuppe zu den anderen Teilen der Gruppe zurückgenommen. Diese klebten – soweit sie nicht als Trägertrupps, – 5. Kompanie, 13. Kompanie und 1 Zug 14. Kompanie zu Heranschaffung des Nachschubes von der Tragtierkolonne verwendet wurden, an den steilen Hängen, die kaum Platz zum Stehen und Hocken boten. Ein Liegen und Strecken der Glieder war ganz unmöglich. Die Nähe des Feindes und der absolute Mangel von brennbarem Holz machte es unmöglich, auch nur ein kleines Feuerchen zu entzünden, und so liegen die Ärmsten Tag und Nacht in scharfem Froste bei eifrigem Winde auf den nackten Fels gekauert. Schon seit vielen Tagen fehlte ein warmer Trunk, der wenige Tee kommt fast gefroren herauf, im Gelände ist weit und breit kein Tropfen Wasser zu finden, und so bleibt nichts übrig, als eine gar schmale Portion Büchsenfleisch und ein Bissen gefrorenen Brotes. Dazu pfaucht die feindliche Artillerie unablässig auf alle Zugangswege und erfüllt Kamm und Talschlucht mit dem unaufhörlichen Getöse der schweren Granaten und der gefürchteten Zweizentnerminen.
Dabei hört die Arbeit nicht auf, ununterbrochen geht die Umgruppierung im großen wie im kleinen, fortwährend ist irgendetwas heraufzuholen. Ununterbrochen erflehen wimmernde Verwundete den Abtransport zum Verbandplatz, und immer wieder fordert der starre Blick des gefallenen Freundes von dem Überlebenden, dass er der gefrorenen Felserde eine letzte Ruhestätte in harter Arbeit abringt.
Die 9. Kompanie bezog gegen Abend zur Sicherung der linken Flanke eine Feldwachstellung zwischen der Sternkuppe und Felsenkuppe, vier Maschinengewehre der Maschinengewehr-Abteilung 209 werden ihr zugeteilt. Die Kompanie nimmt dadurch Anschluss links an Infanterie-Regiment 52, rechts an das II. Bataillon Jäger-Regiment 3 auf der Sternkuppe, für welches sie zugleich ein Verbindungsglied zum IV. Bataillon und den Stäben darstellt. Die 10. und 11. Kompanie waren noch am alten Platze – alarmbereit – dicht hinter der ersten Linie verblieben. Beim I. Bataillon war die Lage unverändert. Der gesamte Nachschub des Regiments wird von nun ab nicht mehr über 433, sondern über Schievenin geleitet.“
Man begrub Karl Deninger in Quero, einem Ortsteil der italienischen Gemeinde Setteville in einer Gruft.
Der Soldat Max Huber wurde am 20.07.1885 in der Stadt Lahr im heutigen Bundesland Baden-Württemberg geboren und war Kaufmann und Geschäftsführer. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in Unteroffizier in der 4. Kompanie des 246. Reserve-Infanterie-Regiments. Am 21.10.1914 fiel er im Alter von 29 Jahren bei Becelaere nahe Ypern in Belgien. Er fiel bei der Eroberung von Reutel.
Über den Todestag und die Todesumstände von Max Huber berichtet die Regimentsgeschichte des 246. Reserve-Infanterie-Regiments:
„Für den 21. Oktober war von 10 Uhr vormittags ab folgende Gefechtsgliederung befohlen: I./246 nördlich des Weges Zwaanhoek mit zugeteilter 9. Kompanie, südlich anschließend II./246, hinter der Mitte am Wegkreuz III./246 ohne 9. Kompanie. Aus dieser Aufstellung heraus war für 3.45 Uhr nachmittags der Angriff auf Reutel befohlen. Der Vorstoß verzögerte sich aber, da die Anschlusstruppen rechts (Reserve-Infanterie-Regiment 244) nicht vorkamen. Um 5 Uhr nachmittags wurde der Angriff durchgeführt. Die Bataillone stürmten den deckungslosen Hang hinunter, durchschritten die Mulde und kamen bis auf die Höhe Ostrand Reutel vor. In dieser Linie angekommen, schlug starkes Flankenfeuer von Norden her in die Reihen und dezimierte die Schützenwelle.Von hinten kam schweres deutsches Artilleriefeuer, da der schweren Artillerie anscheinend keine Meldung über die neu erreichte Stellung zugegangen war. Es war unmöglich hier zu bleiben. Nach Einbruch der Dunkelheit wurden deshalb die Kompanien wieder auf die Ausgangsstellung zurückgenommen. Die Verluste an diesem Tage waren nicht gering. Das I. Bataillon verlor allein drei Kompanieführer (Hauptmann Geyer schwer verwundet). Vom II. Bataillon war der Führer der 8. Kompanie, Oberleutnant Haller, schwer verwundet (gestorben am 26. Oktober 1914). Der Verlust an Unteroffizieren und Mannschaften ließ sich noch gar nicht feststellen. Es kann nicht unerwähnt bleiben, dass die rechte Flanke des Regiments und damit die 54. Reserve-Division am 21. Oktober 1914 bis zum Eintreffen der 53. Reserve-Division sehr bedroht war. Der vordere Teil der 53. Reserve-Division gingen später angriffsweise gegen den nördlichen Flügel von Becelaere vor, anscheinend ohne Kenntnis davon, dass dieser Ortr von deutschen Truppen bereits besetzt war, denn es hatten Teile des Regiments 246 unter ihrem Feuer zu leiden.“
Seit 19
Man begrub Max Huber auf dem Soldatenfriedhof Menen in Block N, Grab 3.457.
Der Soldat Karl August von Reinhardt wurde am 16.12.1853 in der württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart geboren und war Flaschner-Werkführer.
Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Generalleutnant a. D. im Brigadestab der 107. Reserve-Infanterie-Brigade, 54. Reserve-Division. Am 22.10.1914 fiel er im Alter von 60 Jahren bei Becelaere im belgischen Flandern.
Über den Todestag und die Todesumstände von Karl August von Reinhardt berichtet die Regimentsgeschichte des 246. Reserve-Infanterie-Regiment:
„Nach einer kampferfüllten Nacht begann in der Morgendämmerung des 22. Oktober die Feldartillerie von neuem ihr Werk, um die feindlichen Stellungen bei Reutel zu erschüttern. Von der Infanterie wurde inzwischen die Stellung des Feindes näher erkundet. Punkt 12 Uhr nachmittags stürmte das Regiment 246 erneut gegen Reutel vor. Es war ein Sturm durch Blut und Tod; doch wurde der Ostrand des Dorfes erreicht. Sechshundert Meter nach vorwärts waren gewonnen. Gegenüber einer neuen verschanzten Stellung des Feindes grub man sich ein. Am 23. Oktober wurden die neuen Stellungen verstärkt und zur Erkundung der feindlichen Linie Patrouillen vorgetrieben.
Die Nacht vom 22. zum 23. Dezember war noch unruhevoller als die vorhergehenden. Durch die mondlose Dunkelheit zuckte der Flammenschein brennender Gehöfte, der Schlachtentod pfiff sein scharfes Lied. Aufrecht stand am Straßenknie Becelaere-Cheluvelt Generalleutnant von Reinhardt. Kaum hundert Meter entfernt stand eine englische Feldwache. Der General wollte das Vorgelände mit eigenen Augen prüfen und dementsprechend seine Befehle für den kommanden Tag erteilen. Er achtete nicht auf die Geschosse, die vor und hinter ihm einschlugen. „Ich kenne die Dinger von 70 her, die sind nicht so gefährlich“ sagte er zu seinen Begleitern. Doch auch nach ihm griff der Tod. Mit durchschossener Stirn brach er lautlos zusammen. Der erste württembergische General war in diesem Krieg gefallen. Oberst von Roschmann trat zunächst an General von Reinhardts Stelle. Der Kampf ging weiter.“
Die Lage des Grabes von Karl August von Reinhardt konnte ich nicht ermitteln. Vermutlich wurde sein Leichnam in die Heimat überführt und dort – vielleicht in Stuttgart – beigesetzt. Sein Garb könnte heute noch existieren.
Der Soldat Franz Besenhart stammte aus Arzting in Niederbayern, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Grafling, und war Schlosser bei den städtischen Gaswerke München. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Landwehrmann in der 3. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 22.07.1915 fiel er im Alter von 35 Jahren während der zweiten Schlacht um Münster am Lingekopf bei Münster (Elsass) in den Vogesen.
Über den Todestag von Franz Besenhart berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments:
„In der Nacht vom 21./22.07.1915 waren die Hauptstellungen des Lingekopfes einschließlich der Schützennester 9 und 8 am Lingehang durch die 8. Kompanie, die Schützennester 7-1 durch die 3. Kompanie LIR 1 besetzt. Die 6./LIR 1 wie die 10./LIR 3 befanden sich bei der Edelweiß- und Lingekopf-Hütte am Ostrande des Lingekopfs. 9., 11. und 12./LIR 3 lagen bei der Fischer-Hütte auf halber Höhe des Lingehanges in Reserve.
Am 22.07.1915 um 5.30 Uhr vormittags setzte starkes Artilleriefeuer leichten und schweren Kalibers auf die Hauptstellung am Lingekopf ein, wodurch die 8. Kompanie schwere Verluste erlitt. (Leutnant Drangmeister gefallen) Auch bei der in Reserve befindlichen 6. Kompanie gab es Verluste.
Als zwischen 9.00 Uhr und 10.00 Uhr vormittags das Artilleriefeuer schwächer wurde, ließ der Kommandeur von II./LIR 1 in Erwartung des Infanterieangriffs die Hauptstellung am Lingekopf noch durch zwei Züge verstärken, nahm sie aber alsbald wieder zurück, weil neuerdings heftiges Artilleriefeue, untermischt mit Infanterie- und Maschinengewehr-Feuer, eingesetzt.
12.00 Uhr nachmittags verlegt die feindliche Artillerie ihr Feuer nach rückwärts, was auf einen bevorstehenden Angriff deutete. Deshalb erhielt die 6. Kompanie den Befehl, die Hauptstellung am Lingekopf durch sämtliche drei Züge zu verstärken. Tatsächlich setzte auch gleich darauf der Angriff ein. Der Feind griff den ganzen Lingekopf an und gelangte bis zu dem durch das Artilleriefeuer stark beschädtigten Drahthindernis vor der Lingekopfstellung, durch welches er an einigen Stellen durchdrang. Beim Vorgehen versteckten sich die französischen Alpenjäger sehr gewandt hinter Steinblöcken und Büschen. Sie feuerten weiße und rote Signalkugeln ab. Infolge unseres heftigen Infanteriefeuers gelang es ihnen jedoch nicht, obwohl sie sich stellenweise im toten Winkel Deckung verschaffen konnten, an die Hauptstellung heranzukommen. Als sie die Unmöglichkeit hierzu erkannt hatten, versuchten sie, wie durch eine von der Nordseite des Lingekopfs vorgeschickte Patrouille erkundet wurde, sich unter Benützung des Toten Winkels etwa 100 Meter vor der Lingekopf-Stellung einzugraben. Einem von Norden her vorgeschickte Halbzug der 10. Kompanie LIR 3 gelang es, durch Flankenfeuer diesen Versuch zu vereiteln. Auch durch Flankenfeuer einen Maschinengewehrs aus Bastion I auf dem Eichenrain wurde der Lingekopf-Hang bestrichen, was die Lage wesentlich erleichterte. Dem weiteren Versuch der Franzosen, ein Maschinengewehr heranzubringen, wurde mit Handgranaten wirksam begegnet. Zwischen 4.00 Uhr und 5.30 Uhr nachmittags lag starkes Artilleriefeuer auf dem Bärenstall, zwischen 6.30 Uhr und 8.30 Uhr abends desgleichen auf Schratzmännele, Lingekopf und Lingehang.
Bei diesen Kämpfen zeichnete sich besonders Wehrmann Josef Sattler der 8. Kompanie aus. Nachdem Zugführer, Leutnant Drangmeister, und stellvertretender Zugführer, Unteroffizier Oelkofner, gefallen waren, übernahm bei Beginn des Angriffs Sattler die Führung von drei Gruppen, warf die Franzosen zurück und brachte durch Handgranaten einen Versuch des Feindes, sich ungefähr 100 Meter vor der Stellung im toten Winkel einzugraben, zum Scheitern. Den Gefreiten Digeser, der bei dieser Gelegenheit schwer verwundet wurde, holte er zwei Stunden später herein. Für sein Verhalten wurde ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen und durch Regimentskommandeur persönlich überreicht.“
Man begrub Franz Besenhart auf dem Soldatenfriedhof Hohrod in Block 3, Grab 204.
Der Soldat Dr. Heinrich Müller stammte aus Tübingen und war Königlicher Geologe bei der Königlich-Preußischen Geologischen Landesanstalt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Leutnant der Reserve in der 9. Kompanie des 119. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 08.09.1914 fiel er.
Über den Todestag und die Todesumstände von Dr. Heinrich Müller berichtet die Regimentsgeschichte des 119. Reserve-Infanterie-Regiment:
„Am 8. September, nachmittags 2 Uhr erfolgte der erwartete Angriff. Drei starke französische Kompanien stießen gegen das geschwächte Halbbataillon vor, um es zu erdrücken. Nach allen Seiten hatte es sich des Gegners zu erwehren. Im ruhigen Feuer der Älbler brach der Angriff zusammen, der Feind flutete zurück. Da stießen die beiden Kompanien aus ihren Gräben heraus dem flüchtenden Gegner nach und machten 43 Gefangene. Aber die Lage war immer noch sehr gefährlich. Da glückte es dem Gefreiten Maier der 11. Kompanie, einem biederen Pflästerermeister aus Reutlingen, Verbindung mit den Kompanien herzustellen und ihnen den Befehl zum Rückzug ans Forsthaus zu überbringen. Teile des III. Bataillons vom Reserve-Regiment 120 besetzten die Stellung bei Le Haut Jacques. Nach 5 Uhr trafen die 9. und 12. Kompanie beim Forsthaus ein und bezogen Biwaks.“
Die Lage des Grabes von Dr. Heinrich Müller ist unbekannt. Es könnte gut sein, dass er anonym in einem Massengrab auf dem rund 15 Kilometer von seinem Sterbeort entfernten Soldatenfriedhof Bertrimoutier begraben wurde.
Der Soldat Jakob Aigner stammte aus Moos in Niederbayern. Im Ersten Weltkrieg diente er im Ersten Weltkrieg in der 4. Kompanie des 1. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 11.10.1915 fiel er im Alter von 26 Jahren während der während einer Abwehrschlacht und bei Stellungskämpfen auf der Höhe von Vimy durch schwere Verwundung. Er wurde bei Givenchy getötet.
Über den Todestag von Jakob Aigner berichtet die Regimentsgeschichte des 1. bayerischen Infanterie-Regiments:
„Am 11.10. ab 1.00 Uhr nachts nahm das feindliche Artilleriefeuer an Stärke zu und steigerte sich am Nachmittag zum Trommelfeuer, das 5.30 Uhr nachmittags seinen Höhepunkt erreichte; dann wurde es schlagartig nach rückwärts verlegt; aus den feindlichen Gräben brach in zwei dichten Wellen der Gegner vor, empfangen von der Infanterie und den von schneidigen Führern und Schützen rasch vorgebrachten Maschinengewehre, die in ungebrochener Kraft die völlig zusammengeschossene Stellung verteidigten; aus den Deckungsgräben stürzten die Unterstützungszüge von 10. und 12. Kompanie nach vorne zum Gegenstoß.
Überall brach der Angriff vor unseren Linien zusammen, nur in ein kleines Grabenstück der 3. Kompanie gelang es dem Gegner einzudringen, auch daraus wurde er rasch mit Handgranaten verjagt.
Gegen Abend flaute das Feuer ab; der feindliche Angriff war endgültig an der Tapferkeit der Verteidiger gescheitert. Das I. Bataillon, das die Hauptlast des Kampfe zu tragen gehabt hatte, erlitt 20 % Verluste und wurde abends von dem im Artilleriefeuer von Avion aus vormarschierende II. Bataillon abgelöst; das III. Bataillon blieb in den Deckungsgräben.“
Beim Eindringen des Gegners war Jakob Aigner tödlich verwundet worden.
Offiziell ist für Jakob Aigner keine Grablage bekannt. Ich bin mir jedoch sicher, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy begraben wurde, wo auch seine Regimentskameraden beigesetzt wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.
Krankenträger Balthasar Huber, gefallen am 12.10.1915 bei Avion, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
Infanterist Andreas Kleeberger, gefallen am 13.10.1915 bei Givenchy, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
Infanterist Anton Deiber, gefallen am 13.10.1915 bei Givenchy, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab;
Infanterist Josef Thalhammer, gefallen am 11.10.1915 bei Givenchy, begraben auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab.
Der Soldat Joseph Reicheneder stammte aus Rottenmann, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Stephansposching, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg diente er in als Kanonier der 3. Batterie des 11. bayerischen Fußartillerie-Bataillons. Am 29.10.1917 verstarb er nach einem Jahr Kriegsdienst im Alter von 39 Jahren an einer Erkrankung in einem Feldlazarett in Rubignacco in Italien.
Die Lage des Grabes von Joseph Reicheneder ist heute unbekannt.
Der Soldat Franz Xaver Hochstraßer wurde am 06.03.1891 geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 10. Kompanie des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem bayerischer Militär-Verdienstkreuz 3. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 11.12.1916 fiel er im Alter von 25 Jahren während der Verteidigungsschlacht im rumänischen Gymes-Utz-Gebiet im Bereich der 1. österreichischen Armee. In einem Frontabschnitt im Cotumbitatal wurde er getötet.
Über den Todestag von Franz Xaver Hochstraßer berichtet die Regimentsgeschichte des 23. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:
„Am 11.12.1916 um 11.00 Uhr vormittags setzte plötzlich ein mit großen Massen durchgeführter russischer Angriff gegen die 10. und 11. Kompanie ein. Bis auf wenige Meter kamen die Russen an die Stellung heran. Glücklicherweise befand sich gerade während des Angriffs die 2. Kompanie des 8. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments, die im Begriffe stand abzulösen, auf der Kuppe und sprang zur Unterstützung ein. So war es möglich, den Angriff vollständig abzuweisen. Freilich hatten die beiden braven Kompanien hierbei wieder einen Verlust von 14 Toten und 35 Verwundeten erlitten. Die Ablösung wurde nun im Laufe des Tages und der kommenden Nacht durchgeführt und am 12. und 13.12. langte das Bataillon kompanieweise in Giughiesu an, wo es vom 13. bis 17.12. Gruppenreserve bildete.
Die Lage des Grabes von Franz Xaver Hochstraßer ist unbekannt.