Die Gefallenen vom Kloster Arnsburg – Teil 1: Adolf Ebersohn

Auf dem Soldatenfriedhof im ehemaligen Kreuzgang des Kloster Arnsburg liegen auch einige Gefallene des Ersten Weltkriegs. Diese werde ich in den nächsten Tagen vorstellen.

Der Soldat Adolf Ebersohn wurde am 14.02.1886 in der hessischen Stadt Hungen geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Reservist in der 5. Kompanie des 116. Reserve-Infanterie-Regiment. Am 24.11.1918 verstarb er nach schwerer Verwundung in Nordfrankreich im Alter von 32 Jahren in seiner Heimatstadt Hungen.

Man begrub Adolf Ebersohn auf dem Soldatenfriedhof Lich-Arnsburg in Grab 22.

In seiner Heimatstadt Hungen gedenkt man Adolf Ebersohn noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/2013/hungen_lk-giessen_wk1_hs.html

Der Grabstein von Adolf Ebersohn
Das Grab von Adolf Ebersohn

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.970: Martin Seehuber

Der Soldat Martin Seehuber stammte aus Gänsberg, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Wonneberg, und war der Sohn eines Landwirts. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in der 2. Kompanie des 20. bayerischen Infanterie-Regiments. Am 26.10.1916 verstarb er während der Schlacht an der Somme nach schwerer Verwundung bei Morval im Alter von 19 Jahren.

Offiziell ist für Martin Seehuber keine Grablage bekannt. Ich gehe jedoch davon aus, dass er anonym auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab beigesetzt wurde, wo auch seine Regimentskameraden begraben wurden, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Unteroffizier Leonhard Geber, gefallen am 23.10.1916 bei Morval, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  • Infanterist Korbinian Kugler, gefallen am 23.10.1916 bei Morval, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  • Ersatz-Reservist Bernhard Lieb, gefallen am 23.10.1916 bei Morval, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab;
  • Landsturmmann Johann Kraus, gefallen am 25.10.1916 bei Flers, begraben auf dem Soldatenfriedhof Fricourt in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Martin Seehuber
Rückseite des Sterbebildes von Martin Seehuber

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.967: Engelbert Lirk

Der Soldat Engelbert Lirk stammte aus Kleeham, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Waging am See. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Wehrmann in der 10. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Am 19.02.1915 wurde er bei Sommepy-Tahure schwer verwundet. Am 21.02.1915 verstarb er an seiner Verwundung im Alter von 36 Jahren.

Offiziell ist die Lage des Grabes von Engelbert Lirk unbekannt. Ich bin mir jedoch gewiss, dass er anonym in einem Massengrab auf dem Soldatenfriedhof Souain beigesetzt wurde, wo man auch seine Regimentskameraden begrub, die im gleichen Zeitraum fielen, u. a.

  • Wehrmann Paul Hofmeister, gefallen am 19.02.1915 bei Souain, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;
  • Wehrmann Sebastian Hofmann, gefallen am 19.02.1915 bei Souain, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;
  • Infanterist Joseph Reiter, gefallen am 19.02.1915 bei Souain, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab;
  • Infanterist Ludwig Steger, gefallen am 19.02.1915 bei Souain, begraben auf dem Soldatenfriedhof Souain in einem Massengrab.

 

Sterbebild von Engelbert Lirk
Rückseite des Sterbebildes von Engelbert Lirk

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.958: Martin Schneckenpointner

Der Soldat Martin Schneckenpointner stammte aus Zell, einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Waging am See, und war Landwirt. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 12. Kompanie des 1. bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments. Im Oktober 1914 wird er zu den Fahnen gerufen und wird gleich zu Beginn schwer verwundet.  Am 31.07.1918 verstarb er im Alter von 41 Jahren im Reserve-Lazarett Würzburg an einer schweren Krankheit.

Die Lages des Grabes von Martin Schneckenpointner ist unbekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf einem Friedhof in Würzburg beigesetzt wurde und dass sein Grab noch heute existiert.

Sterbebild von Martin Schneckenpointner
Rückseite des Sterbebildes von Martin Schneckenpointner

Die Männer des Tweiten Weltkrieges – Teil 1.922: Richard Mathieu

Der Soldat Richard Mathieu war Fabrikant und stammte aus Fraulautern, einem Ortsteil der saarländischen Stadt Saarlouis, und verstarb nach schwerster Verwundung im Alter von 37 Jahren am 01.02.1945 an der Ostfront. Die Lage seines Grabes ist unbekannt.

Sterbebild von Peter und Richard Mathieu
Rückseite des Sterbebildes von Peter und Richard Mathieu

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.918: Joseph Dirigl

Der Soldat Joseph Dirigl (Verlustlisten / Volksbund: Dirrigl) stammte aus Gotzendorf. Im Ersten Weltkrieg diente er in der 1. Kompanie des 1. bayerischen Reserve-Jägerbataillons. Am 27.06.1916 (Verlustlisten und Volksbund: 28.06.1916) verstarb er nach schwerer Verwundung im Alter von 31 Jahren in einem Lazarett in Vis-en-Artois .

Man begrub Joseph Dirrigl auf dem Soldatenfriedhof St.-Laurent-Blangy in einem Massengrab,

Sterbebild von Joseph Dirgl
Rückseite des Sterbebildes von Joseph Dirgl

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.892: Matthäus Haunolder

Der Soldat Matthäus Haunolder wurde am 25.09.1915 in Pyramoos geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Sankt Wolfgang. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er als Unteroffizier in einem Infanterie-Regiment. Am 23.06.1941 verstarb er im Alter von 25 Jahren im Feldlazarett 268 bei Ostrowek Sadowne im heutigen Polen nach schwerer Verwundung

Man begrub Matthäus bei Pulawy.

Seine letzte Heimatgemeinde Haag-Oberndorf gedenkt Matthäus Haunolder noch heute auf einem Denkmal: http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/haag-oberndorf_wk1u2_bay.htm

Sterbebild von Matthäus Haunolder
Rückseite des Sterbebildes von Matthäus Haunolder

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.884: Georg Kunstwald

Der Landsturmmann Georg Kunstwald wurde am 03.06.1893 in der bayerischen Gemeinde Reichersbeuern als Sohn eines Kaufmanns geboren. Im Ersten Weltkrieg diente er als Reservist in der 8. Kompanie (2. Bataillon) des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments. Er wurde mit dem bayerischen Militär-Verdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Am 17.04.1917 starb er im Alter von 23 Jahren nachdem er am 16.04.1917 in bei den Kämpfen bei Prouvais an der Aisne schwerer verwundet worden war. Er hatte 26 Monate Kriegsdienst geleistet.

Über den Tag der schweren Verwundung berichtet die Regimentsgeschichte des 12. bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments:

„Kampf um die erste Stellung

Nach einem heftigen kurzen Feuerschlag brachen am 16.04.1917 im Morgengrauen aus dem „Grabenhorn“ starke feindliche Stoßtrupps gegen unsere Stellung vor. Unser Infanterie- und MG-Feuer zwang sie rasch wieder zu Boden. MG unseres Nachbarn zur Rechten vom Ersatz-Regiment 3 leisteten dabei wertvolle Hilfe. Als Antwort darauf bearbeiteten Artillerie und Minenwerfer des Feinde nochmals kurz aber heftig unsere 1. Stellung, wobei besonders die linke Flügelkompanie und der Miette-Grund bedacht wurden. In Rauch, Staub und Gas gehüllt, aus denen mächtige Feuersäulen emporschlugen, schien jedes Leben nunmehr in ihr erloschen. Da ratterten plötzlich Tanks heran – es mögen fünf, es mögen mehr gewesen sein – dichtauf gefolgt von starken Schützenschwärmen. Der Stoß traf hauptsächlich den linken Teil der Stellung, 10. und 12. Kompanie, sowie den rechten Flügel unseres Nachbarn zur Linken, das Reserve-Infanterie-Regiment 10 jenseits der Miette. Die feindliche Infanterie drang in die Bresche ein und begann mit Handgranaten und Flammenwerfern die Stellung aufzurollen, unterstützt von mehreren Schlachtfliegern, die in niedrigster Höhe fliegend mit Maschinengewehren und Handgranaten ihrer Infanterie den Weg bahnten. Stundenlang tobte hier ein ungeleiteter und ungleicher Kampf. Zahlreiche französische Gefangene wurden in die Unterstände ngepfercht; 80, darunter 2 Offiziere, lieferte ein Unteroffizier in Juvincourt ab. Aber der Feind schob immer neue Wellen nach, umzingelte und überwältigte kleinere Trupps und fasste, aus dem Miette-Grund heraufsteigend, die Stellung nunmehr auch im Rücken an. Am Straßenstützpunkt, den Leutnant Kandler mit dem 3. zug der 9. Kompanie tapfer verteidigte, im Schröderhau und Viller-Wald fand er heftigen Widerstand. Eine Gruppe von 63 Mann der 9. und 11. Kompanie suchte im Viller-Wald Anschluss an Ersatz-Regiment 3 und hielt sich dort unter Führung des Hauptmanns Schuhmann und des Leutnants Stiefenhofer, denen sich auch Oberarzt Dr. Volk angeschlossen hatte, noch bis zum 18. morgens. Ohne Verpflegung, die letzte Patrone verschossen, abgeschnitten von der eigenen Truppe, traf sie nach erfolglosen Durchbruchsversuchen das schwere Los der Gefangenschaft, als jede Hoffnung auf Entsatz geschwunden war.

Der Bataillons-Kommandeur, durch Brustschuss schwer verwundet, war schon am 16. morgens in Feindeshand gefallen. Von einer regelrechten Gefechtsleitung war daher schon längst keine Rede mehr. Jedermann war auf sich selbst gestellt, Einzelkämpfer und kleinere Gruppen standen fest wie Felsen im tobenden Meer und kämpften weiter in der Hoffnung auf kommenden Entsatz. Ein verwundeter MG-Schütze schleppte sich noch auf Umwegen in die Artillerie-Schutz-Stellung zurück. Er hatte trotz seiner Verwundung nicht vergessen, das Maschinengewehr-Schloss mitzunehmen, als er als letzter Mann der Bedienung dem Feinde seine Waffe unbrauchbar überließ. Leutnant Straub, der Führer der 1. Kompanie, wurde überwältigt und gefangen genommen, konnte seine Lage nicht fassen und wurde Aussage seines treuen Burschen aus nächster Nähe niedergeschossen, weil er sich weigerte, seine Waffen abzuliefern. Das Schicksal des Straßenstützpunktes war besiegelt. Er fiel in Feindeshand, mit ihm auch Unteroffizier Hinterberger, der mit seinem Maschinengewehr den beiderseits der Miette gegen die Artillerie-Schutz-Stellung vorgehenden Franzosen schwere Verluste zugefügt hatte. Die im Laufe des Schlachttages angesetzten Gegenstöße erreichten die 1. Stellung nicht und damit war das Los der Reste ihrer tapferen Besatzung entschieden.

Kampf um die Artillerie-Schutz-Stellung

Das I. Bataillon, ohne 1. Kompanie, die dem Stellungsbataillon als Reserve zur Verfügung stand, hatte in der Nacht vom 13./14. die Artillerie-Schutz-Stellung besetzt (rechts 4., Mitte 2., links 3. Kompanie). Diese, als Hinterhangstellung angelegt, war für die verfügbaren Kräfte reichlich ausgedehnt. Bis zum 16. gelang es, die Schäden, die das feindliche Artilleriefeuer verursachte, immer wieder in Ordnung zu bringen. Seit dem frühen Morgen des 16. lag schweres ununterbrochenes Vernichtungsfeuer besonders auf der ersten Linie und auf dem „Feldwerk“ am linken Flügel der Stellung. Die Besatzung der 3 Linien, seit 6.15 Uhr vormittags vollständig gefechtsbereit, suchte Schutz in den Unterständen; nur Posten und beobachtende Offiziere blieben auf ihren Plätzen.

Gegen 8.45 Uhr vormittags ließ das feindliche Feuer plötzlich nach, zugleich drangen feindliche Abteilungen durch das zerschossene Hindernis im „Feldwerk“ ein und suchten von hier aus die 1. Linie aufzurollen. Aus dem Miette-Grund und besonders vom östlichen Bachbrund her, wo die Artillerie-Schutz-Stellung im ersten Anlauf überrant wurde, stoßen dem Feind ununterbrochen Verstärkung zu. Auch aus dem Schoppgraben drängten Stoßtrupps gegen die 1. Linie heran. Auf dem rechten Flügel, an der Grenze zum Ersatz-Regiment 3, war schon starker Feind in die 1. Linie eingebrochen und im Angriff Richtung Juvincourt begriffen. Wie war das möglich? Nachdem in unsere vorderste Stellung beiderseits des Miette-Baches Bresche geschlagen war, drängte der Franzose im Bachgrund vorwärts, unbekümmert um die Kämpfe, die noch lange um die vorderste Stellung tobten, und erschien überraschend vor der Artillerie-Schutz-Stellung, durch den Bachgrund, durch Nebel, Rauch und Staub der Sicht entzogen. Die Zwischengelände-Maschinengewehre, in Flanke und Rücken gefasst, leisteten anscheinend nur kurzen Widerstand.

Nun galt es rasch zu handeln und das geschah mit großer Tatkraft. Gegen die auf Juvincourt im Angriff befindlichen Feinde wurden drei verfügbare Maschinengewehre eingesetzt, welche ungeachtet des feindlichen Artilleriefeuers frontal und flankierend im knieenden Anschlag in den Feind hineinschossen, ihm ganz erhebliche Verluste beigrachten und ihm die Luft zu weiterem Vorgehen benahmen. Als die Bedienung eines Gewehres durch feindliches Infanteriefeuer abgeschossen war, bediente es Leutnant Schiemer allein weiter, bis auch er durch schwere Verwundung kampfunfähig wurde. Zur Säuberung der rechten Hälfteder 1. Linie wurde Leutnant Endres mit einem Stoßtrupp angesetzt, dem es gelang, durch schneidiges Vorgehen, gut sitzende Handgranaten und lautes Hurrarufen die eigene Schwäche zu verdecken. Hierbei hat sich Unteroffizier Höbel, der 1. Kompanie, als schneidiger Handgranatenwerfer hervorgetan. Er wurde mit der silbernen Tapferkeitsmedaille belohnt. Der Vorstoß hatte Erfolg, der Franzose ging hier in unserem Feuer auf die alte Artillerie-Schutz-Stellung zurück. Den Feind auch aus dem Feldwerk hinauszuwerfen, fehlten die Kräfte; hier musste man sich vorläufig auf Abwehr beschränken. Der erste Ansturm des Feindes war zwar abgeschlagen, die Lage aber immerhin noch recht bedrohlich. Mit einem Gefühl der Erleichterung wurde daher gegen 10.00 Uhr vormittags in Richtung auf den Miette-Grund östlich Juvincourt heranrückende II. Bataillon unter Führung des Hauptmanns von Brandt begrüßt. Seit 5.30 Uhr vormittags lag das Bataillon marschbereit in der 2. Stellung, erhielt 9.25 Uhr den Befehl, in Richtung Juvincourt-Miette-Knie vorzugehen, Bataillons-Kommandeur zum Regiments-Kommandeur auf Höhe 141 voraus. Hier bekam er Weisung, sich dem Kommandeur I. Bataillons zu unterstellen, die 1. Linie der Artillerie-Schutz-Stellung und das Feldwerk zu säubern und bis zum Birkenwaldriegel vorzustoßen. Die 6. Kompanie war als Sicherheitsbesatzung in der 2. Stellung verblieben; die an und für sich schwache 8. Kompanie erhielt beim Vorgehen mehrere Artillerie-Volltreffer, stob auseinander und war beim Vorstoß nicht mehr zu verwenden. Der 7. Kompanie, zusammen mit Teilen des preußischen Infanterie-Regiments 53 gelang es, die Bergmühle den Franzosen zu entreißen. Der stellvertretende Kompanieführer. Leutnant Schlicht, wurde verwundet, nachdem kurz zuvor der Kompanieführer, Leutnant Fritz, durch Verwundung ausgefallen war. Der Rest der Kompanie unter Vizefeldwebel Ernst beteiligte sich mit Infanterie-Regiment 53 am Aufrollen des Schoppgrabens II und wies weitere franzöische Vorstöße erfolgreich ab. Gegen Abend wurde die Kompanie vom Kommandeur des I. Bataillons in die 2. Linie zurückgenommen und zwischen 2. und 3. Kompanie eingeschoben. Die 5. Kompanie mit Teilen des I. Bataillons rollte nach Osten gegen das Feldwerk zu auf, warf den Feind dahin zurück und nahm ihm 14 Gefangene, 4 Maschinengewehre und ein automatisches Gewehr ab. Von da an blieb die Artillerie-Schutz-Stellung unversehrt in der Hand ihrer tapferen Besatzung. Nur im Feldwerk, das vom Ostufer der Miette ständig frische Kräfte erhielt, konnte sich der Feind behaupten.

So gelang es dem Kommandeur des I. Bataillons, Major Knoll, unterstützt von seinem nimmermüden Adjutanten, Leutnant Schönmann, durch seine ruhige, überlegte Führung und durch die Zähigkeit und Opferfreudigkeit der Truppe dem weiteren Vordringen des Feindes einen Riegel vorzuschieben und sein weitgestecktes Ziel – Durchbrechung unseres Stellungssystems – zu vereiteln.

Tankangriff

Gegen 12.00 Uhr mittags setzte der Franzose erneut zu einem mächtigen Stoße an, dem er einen gewaltigen Feuerüberfall vorausschickte. Wiederum war das Schlachtfeld in einen undurchdringlichen Schleier gehüllt. Zahlreiche Schlachtflieger kreisten über der Regiment-Befehlsstelle auf Höhe 141 und hämmerten aus ihren Maschinengewehren. Da fegte eine frische Aprilbriese über das qualmende Schlachtfeld, der Schleier zerriss und die Sonne blendete für wenige Minuten ein bisher nicht gesehenes Bild. Wir trauten unseren Augen nicht, als wir in einer Entfernung von 500 Metern eine Kolonne von 10 – 20 Tanks mit der Geschwindigkeit marschierender Infanterie am Ostufer der Miette gegen Höhe 141 herankriechen sahen. Da prasselte von allen Seiten besonders flankierend aus der Artillerie-Schutz-Stellung von unserem I. Bataillon, ein wildes Feuer aus Infanterie- und Maschinengewehr mit K-Munition auf die Tankkolonne los, dem sich bald auch unsere Artillerie zugesellte. Einige Kampfwagen blieben im Feuer liegen, die übrigen, zur Linie aufmarschiert, setzten den Vormarsch fort, aus ihren Maschinengewehren und 3,7 cm-Schnellfeuerkanonen lebhaft feuernd, und gelangten noch mehrere hundert Meter rückwärts des Regiments-Gefechtsstandes. Hier ereilte sie das Geschick. Zwei noch intakte leichte Feldkanonen des Reserve-Feldartillerie-Regiments 5 erledigten einen Teil auf nahe Entfernung durch Volltreffer, einige kehrten um, einzelne wurden von ihren Besatzungen verlassen, nachdem sie vorher die Benzinvorräte in Brand gesteckt hatte. Es war ein herrlicher Anblick, wenn ein Volltreffer glückte: Mächtige Rauchwolken, durchzuckt von Stichflammen exploderender Munition, die im Vereine mit dem brennenden Betriebsstoff den Tank bis zur Rotglut erhitzten. Nur einer hatte die Kühnheit noch weiter vorzudringen. Er gelangte bis zu unserem Sanitäts-Unterstand im Rücken der Artillerie-Schutz-Stellung. Seine Besatzung – 1 Offizier und 2 Mann – sprang aus dem Wagen; der Offizier postierte die 2 Mann mit einem Maschinengewehr an dem Unterstandsausgang, sich selbst mit dem schussbereiten Revolver an dem anderen, nachdem er die Verwundeten, die Ärzte und das Sanitäts-Personal zu Gefangenen erklärt und ihnen die Ferngläser und Pistolen abgenommen hatte. Sie versorgten hier auch noch 2 ihrer Kameraden, verwundete Offiziere von anderen Tanks und entkamen unversehrt in der allgemeinen Verwirrung, nachdem sie lange Zeit vergebens auf ihre Infanterie gewartet hatten. Diese war den Tanks nur zögernd gefolgt, geriet zudem in das wirksame Feuer zweier bei der Regimentsbefehlsstelle als Reserve zurückgehaltene Maschinengewehre, die Unteroffizier Heintz führte, fand die Kraft nicht mehr, ihren Kampfwagen zu folgen und ließ sie im Stiche. Unsere Verluste durch die Kampfwagen waren gering, die Menschen- und Materialverluste des Feindes empfindlich. Allenthalben sah man Tankleichen liegen. Unsere Division zählte 32 vor und in ihrer Stellung.

Das Regiment verlegte seine Befehlsstelle 1.30 Uhr nachmittags in die 1. Linie der 2. Stellung, nachdem sich nach dem feindlichen Einbruch vorwärts Höhe 141 keine Besatzung mehr befand. Die 2. Stellung war besetzt: In der 1. Linie von unserer 6. Kompanie und 1/3 Reserve-Pionier Kompanie 2, in der 2. Linie von 2/3 Reserve-Pionier-Kompanie 2.

Gegenangriffe

Ein Gegenstoß des preußischen Infanterie-Regiments 53 gelangte nicht über die Höhe 141 hinaus.

Gegen 5.00 Uhr nachmittags kam der Gegenangriff der 213 Infanterie-Division, über den das Regiment zufällig durch den protestantischen Divisionspfarrer Höfler Nachricht bekam, aus Richtung Damary-Ferme – Juvincourt zur Wirkung. Trotz aller Schneid führte auch er nicht zum Erfolg. Teile der Regimenter 74, 149, 284, 368 und 18. Pioniere drängten sich in unsere Artillerie-Schutz-Stellung, füllten die Gräben und brachten dem Kommandeur der Stellung keinen erfreulichen Zuwachs. Das Ordnen der Verbänd war für die Abwehr noch drohender feindlicher Angriffe erstes Erfordernis. Es war eine mühevolle, mehrstündige Arbeit, die an diesem Tage nicht restlos geschafft werden konnte.

Gegen 6.00 Uhr abends griff der Franzose unter frischem Einsatz von Tanks erneut östlich der Miette an, hatte aber keinen Erfolg.

In den Abendstunden war es Major Knoll mit vieler Mühe gelungen, eine geordnete Besetzung der Artillerie-Schutz-Stellung durchzuführen: 1. Linie: (von rechts – links) Teile der Infanterie-Regimenter 149 und 368: 2. Linie 4. und 2. Kompanie Reserve-Infanterie-Regiment 12, Teile des Infanterie-Regimentes 74, 1/3 7., 3. und 1/3 5. Kompanie Reserve-Infanterie-Regiment 12.

Die Versuche, das Feldwerk wieder zu nehmen oder wenigstens durch häufige Vorstöße den Feind in die Verteidigung zu zwingen, wurden energisch fortgesetzt. Leutnant Bock, Infanterie-Regiment 74, gelang es mit einem Stoßtrupp 6 Gefangene einzubringen. Vizefeldwebel Striedieck, Infanterie-Regiment 368, brachte 2 Maschinengewehre zurück. Die auch während der nächsten Tage unentwegt fortgesetzten kleineren Vorstöße der tapferen Besatzung der Artillerie-Schutz-Stellung nahmen hier dem Feind den Mut zu weiteren Angriffen.“

Man begrub Georg Kunstwald auf dem Soldatenfriedhof Asfeld in Block 6, Grab 152.

Die Männer des Ersten Weltkrieges – Teil 1.852: Matthias Siller

Der österreichische Soldat Matthias Siller stammte aus Schellenberg und war Fabrikarbeiter. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Kaiserlich und königlichen Divisions-Sanitätskolonne Nr. 44. Am 22.06.1917 verstarb er im Alter von 51 Jahren in einem Lazarett in Brünn an einer schweren Verwundung.

Sterbebild von Matthias Siller
Rückseite des Sterbebildes von Matthias Siller

Die Männer des Zweiten Weltkrieges – Teil 1.831: Johann Baptist März

Der Stabsgefreite Johann Baptist März wurde am 09.05.1916 in Leuterschach geboren, heute ein Ortsteil der bayerischen Gemeinde Marktoberdorf. Im Zweiten Weltkrieg diente er in einem Grenadier-Regiment. Am 04.05.1944 verstarb er im Alter von 27 Jahren bei Weißenburg im Elsass (französisch: Wissembourg) nach schwere Verwundung.

Offiziell ist für Johann Baptist März keine Grablage bekannt. Ich vermute jedoch, dass er auf dem rund 30 Kilometer entfernten Soldatenfriedhof Niederbronn-les-Bains anonym in einem Massengrab beigesetzt wurde.

Sterbebild von Johann Baptist März
Rückseite des Sterbebildes von Johann Baptist März

Der theoretische Weg von Johann Baptist März von seinem Geburtsort zu seinem Sterbeort: